Briefmarken-Künstler aus Österreich

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    #1

    Briefmarken-Künstler aus Österreich

    Wilhelm Dachauer
    (* 5. April 1881 in Ried im Innkreis, Oberösterreich; † 26. Februar 1951 in Wien)

    Wilhelm Dachauer wurde am 5. April 1881 in Ried geboren. Im Alter von siebzehn Jahren trat er in die Wiener Akademie der bildenden Künste ein. Er wurde zu einer führenden Persönlichkeit einer jungen Generation von Künstlern, deren Schaffen sich unter dem Begriff "Heimatkunst" zusammenfassen lässt. Diese bedeutende Kunstströmung nach dem Ersten Weltkrieg löste den Secessionismus ab und fand wieder zu Symbolismus und Ornamentik zurück. Dachauer wurde auch als Entwerfer zahlreicher in- und ausländischer Marken bekannt. Besonders die von ihm gestalteten Wohltätigkeitsmarken der Ersten Republik waren Höhepunkte dieser Kleinkunst. Schon 1926 erhielt Dachauers Marke "König Gunthers Drachenschiff auf der Fahrt nach Island" auf der Philatelistischen Ausstellung in Cincinnati die Auszeichnung als "Schönste Marke der Welt" und er selbst für diese Arbeit die begehrte Thompson-Medaille. Vom heutigen Standpunkt der Kunstforschung gehört die Nibelungen-Serie zu den qualitätsvollsten Werken der Kleingraphik in Österreich überhaupt. Dachauer wurde 1928 an die Wiener Akademie der bildenden Künste berufen, wo er bis 1944 als Professor und zeitweise als Rektor wirkte.

    Heute ist eine Straße, nämlich die "Wilhelm-Dachauer Straße" in Wien nach dem Maler benannt.
    Seine Geburtsstadt Ried im Innkreis widmete ihm den "Wilhelm-Dachauer-Weg".

    Zum 100. Geburtstag von Wilhelm Dachauer erschien am 6. April 1981 eine Sonderpostmarke. Das Markenbild zeigt einen nicht ausgeführten Entwurf Dachauers zur Briefmarkenserie "Motive der Nibelungensage".

    (Quelle, österr. Post AG und Wikipedia)
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    Zuletzt geändert von Mozart; 15.10.2007, 14:19.
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    #2
    Ferdinand Schirnböck & Koloman Moser

    Ferdinand Schirnböck
    (* 27. August 1859 in Oberhollabrunn, Niederösterreich; † 16. September 1930 in Perchtoldsdorf, Niederösterreich)

    Ferdinand Schirnböck wurde am 27. August 1859 im niederösterreichischen Hollabrunn geboren und lernte sein Handwerk am Gewerbemuseum in Wien und später in einer Spezialklasse für Kupferstecher an der Wiener Kunstakademie.

    Wie viele bekannte Kupferstecher zog es auch ihn immer wieder in die Ferne und so begann seine Karriere im fernen Argentinien, wo er ab 1886 sechs Jahre lang in der Wertzeichendruckerei in Buenos Aires Banknoten und Postwertzeichen entwarf und den Kupfer- und Stahlstich durchführte. Im Jahre 1892 kehrte er nach Wien zurück und war seitdem als Stecher von Banknoten an der Österreichisch-Ungarischen Bank, der späteren Österreichischen Nationalbank, und in der Folge von Briefmarken für die Staatsdruckerei tätig.

    Berühmt wurde er im Jahre 1906 als er eine von Koloman Moser entworfene Briefmarkenserie mit Landschaftsbilder für Bosnien-Herzegowina stach. Viele bezeichnen diese Briefmarkenausgaben als Revolution in der Briefmarkenkunst, weil hier erstmals künstlerische Aspekte gegenüber den bis dahin geltenden staatlichen und politischen Aspekten bevorzugt wurden. Bald danach im Jahre 1908 folgte die Serie zum 60. Thronjubiläum Kaiser Franz Josefs I., dessen Porträtauffassung nach allgemeiner Meinung Vorbild für Max Å vabinskýs Briefmarke mit dem Porträt T. G. Masaryks im Jahr 1920 war. Desöfteren besuchte er seinen Freund Å vabinský in Prag und beeinflusste diesen stark in seinen künstlerischen Vorstellungen für die von diesem verantworteten tschechoslowakischen Briefmarken. Als sicher kann auch gelten, dass Schirnböck Å vabinský bei seiner Arbeit an einer 100-Kronen-Banknote der Tschechoslowakei unterstützte. Zeitweise prüfte er auch in der Staatsdruckerei die Bewerbungsstiche junger Künstler. Insofern kann Schirnböck auch als einer der geistigen Väter der tschechoslowakischen Briefmarkentradition gelten, die in den 20er Jahren ihren Anfang nahm.

    Es gibt kaum einen zweiten österreichischen Künstler, der derart viele Marken für das fernste Ausland entworfen und gestochen hat wie Ferdinand Schirnböck. Er arbeitete an Stichen für Briefmarken in Portugal, Russland und der Türkei, daneben für Albanien, Bulgarien, Norwegen, Schweden, den Vatikan und sogar für Siam. Von Ferdinand Schirnböck stammt auch die erste eigene Briefmarke des Fürstentum Liechtenstein. In Österreich fand er bald mit Koloman Moser einen kongenialen Partner, der die Entwürfe und Vorlagen für seine Stiche lieferte. Viele der vom Doppelgespann Schirnböck-Moser stammenden Briefmarken zieren die Alben der von Österreich-Sammlern. Mit Kolo Moser begründete er als erstes Malerstecherpaar den in aller Welt anerkannten künstlerischen Ruf der österreichischen Briefmarken.

    Schirnböck hatte einen unbändigen Arbeitswillen. Obwohl er infolge eines Arbeitsunfalles in jüngeren Jahren auf dem linken Auge blind war, ließ er sich doch dadurch nicht von seiner leidenschaftlichen Arbeit mit dem Stichel abhalten. Er starb am 16. September 1930 in seinem Haus in Perchtoldsdorf bei Wien.


    Koloman Moser
    (* 30. März 1868 in Wien; † 18. Oktober 1918 in Wien)

    Koloman (Kolo) Moser studiert 1885-1892 in Wien an der Akademie der Bildenden Künste Formgebung und Malerei, 1886 nimmt er auch am Malunterricht an der Allgemeinen Malerschule teil. Anschließend studiert er, ebenfalls in Wien, 1893-1895 an der Kunstgewerbeschule Grafikdesign. Ab 1899 wird Koloman Moser selbst Lehrer dort, 1900 Professor. Ab 1895 ist Koloman Moser als freier Grafikdesigner tätig. Koloman Moser nimmt regen Anteil an den progressiven Kunstströmungen seiner Zeit. Er beschäftigt sich mit allen Bereichen der angewandten Kunst und entwirft Möbel, Glasobjekte, Metallarbeiten, Schmuck, ebenso wie Lederwaren, Stoffe, Bucheinbände, sogar Spielsachen. Neben Josef Hoffmann, Otto Wagner, Adolf Loos, Joseph Maria Olbrich und Gustav Klimt gehört Koloman Moser 1897 zu den Mitbegründern der Wiener Secession, einer Künstlervereinigung, die sich aus Protest gegen den akademischen Kunstbetrieb vom Wiener Künstlerhaus abspaltet. Vorbilder sind die Sezessionen in Berlin (1892 gegründet) und München (1893 gegründet). Koloman Moser wird Redakteur der Zeitschrift der Vereinigung, Ver Sacrum, für die er auch zahlreiche eigene Arbeiten und Entwürfe beisteuert. 1904 verlässt Moser die Vereinigung nach Streitigkeiten zusammen mit der sogenannten Klimt-Gruppe. Gemeinsam mit Josef Hoffmann und dem wohlhabenden Bankier Fritz Wärndorfer gründet Koloman Moser 1903 die Wiener Werkstätte. Bis 1907 ist er mit Hoffmann deren künstlerischer Leiter. Die Wiener Werkstätte umfasst alle Sparten des Kunsthandwerks, zudem arbeiten die angestellten Designer unter sehr sozialen und für die Zeit vorbildlichen Bedingungen. Die in der Wiener Werkstätte produzierten Objekte tragen nicht nur das Zeichen des Gestalters, sondern auch das des ausführenden Handwerkers. Dies zeigt das Bestreben der Werkstätte, der Kunst und dem Kunsthandwerk gleiche Bedeutung zu geben. Gleichzeitig wird auf sehr hohe Qualität und beste Materialien geachtet. Koloman Mosers Arbeiten sind von einer strengen Geometrie bestimmt, wie das für ihn typische schwarzweiße Gittermuster zeigt. Zudem sind seine Entwürfe von großer Klarheit, trotz manchmal komplizierter Konstruktion. Neben seiner Arbeit für die Wiener Werkstätte entwirft Koloman Moser auch Gläser für die Firma Loetz, Stoffe für Johann Backhausen & Söhne sowie Möbel für J. & J. Kohn. Nach Streitigkeiten mit Wärndorfer verlässt Koloman Moser 1908 die Wiener Werkstätte und konzentriert sich wieder mehr auf die Malerei.

    1916 erkrankte Moser an einer unheilbaren Kehlkopferkrankung und starb 1918 an Kehlkopfkrebs.

    Moser betrachtete die Briefmarken als erster Künstler als eigenständige und repräsentative Kunstwerke. Die von ihm entworfenen Briefmarken wirkten beispielgebend für die ganze Welt.
    Die österreichische Briefmarkenausgabe "Landschaftsbilder"für Bosnien-Herzegowina sind das beste Beispiele dafür. Die von Moser dargestellten Motive sind erstmals Landschaftsbilder, im Gegensatz zu den bisher, auch international üblichen Staatssymbolen wie Wappen oder Herrscherhaupt.

    Zu seinen Ehren wurde 1969 die Kolo-Moser-Gasse in Wien benannt, 1989 erschien eine 500 Schilling-Münze mit seinem Portrait. Die österreichische Post widmete ihm eine Sonderpostmarke zum 50. Todestag.

    (Quellen: Gerhard Batz, Wikipedia, österr. Post AG, Koloman Moser.de)
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    Zuletzt geändert von Mozart; 16.10.2007, 20:36.

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      #3
      Prof. Adalbert Pilch

      (* 16. Februar 1917 in Wien; † 10. Dezember 2004 in Tulln)

      Adalbert Pilch war ein österreichischer Maler und Graphiker.

      Das Werk Adalbert Pilch umfasst Gemälde, Zeichnungen und Illustrationen. Bekannt wurde Pilch durch den Entwurf vieler Briefmarken.

      Nach dem Realschulabschluss im Jahr 1937 studierte Pilch an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterschule für Malerei bei Wilhelm Dachauer, dem er bis zu seinem Tode eng verbunden blieb. 1940 bis 1945 wurde er eingezogen und kam zuerst nach Russland, dann wurde er als Kriegsmaler der Heeresmuseen nach Lappland, Italien, Griechenland und Jugoslawien entsandt. 1942 heiratete Pilch.

      Nach Ende des Krieges 1945 begann Pilch mit der Illustration von Zeitschriften und wurde kurz darauf zur Mitarbeit an Schulbüchern und Wandbildern herangezogen. Für Kinder-, Jugend- und Schulbücher schuf er mehr als 4.000 Illustrationen. Nebenbei arbeitete er im Auftrage des Niederösterreichischen Landesmuseums an der künstlerischen Bestandsaufnahme alter Bauernhöfe, Hammerschmieden, Mühlen und Sägen. Er porträtierte Alt-Bundespräsidenten, Bundespräsidenten sowie Nationalratspräsidenten, Verkehrsminister und Generalpostdirektoren. Für das Heeresgeschichtliche Museum schuf er 200 Zeichnungen.

      Ab 1950 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Die Öffentlichkeit wurde dort 1953 bei einer Sonderschau mit ca. 50 Werken auf ihn aufmerksam. 1956 wurde ihm erstmalig der Entwurf und die Gestaltung österreichischer Briefmarken aufgetragen.

      Seine Jagdserie (1959), die Europamarke (1960), sowie die Sondermarke „Die Kunst der Donauschule“ (1965) fanden weltweite Anerkennung. Pilch hat im Laufe seines Lebens insgesamt 318 Briefmarken für die Österreichische Post, 30 für das Fürstentum Liechtenstein und 1 Briefmarke für Israel entworfen. Seine 1965 geschaffene „Kunst der Donauschule“ wurde zur „schönsten Briefmarke der Welt“ gewählt.

      1968 zog Pilch nach Mauerbach bei Wien. 1970 wurde ihm der Professorentitel verliehen. In zahlreichen Ausstellungen stellte er sein Werk bis ins Jahr 2000 der Öffentlichkeit zur Ansicht.

      (Quelle: Wikipedia)

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      Zuletzt geändert von Mozart; 20.10.2007, 14:26.

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        #4
        Josef Axmann

        (* 7. März 1793 in Brünn; † 9. November 1873 in Salzburg)

        Josef Axmann war ein österreichischer Kupferstecher. Der Künstler entwarf und stach unter anderen die erste österreichische Zeitungsmarkenserie, zu der die seltenste Briefmarke Österreichs, der Zinnoberrote Merkur, gehört.

        Seinen ersten künstlerischen Unterricht bekam Axmann vom Historienmaler J. J. Weidlich. Mit dessen Unterstützung kam Axmann mit 18 Jahren 1811 an die Akademie der bildenden Künste nach Wien und wurde dort u.a. Schüler von Adam von Bartsch und Johann Blaschke. Eines von Axmanns ersten selbstständigen Werke war der Kupferstich „Die Macocha“; dafür wurde er von den Mährischen Ständen mit einem großzügigem Stipendium ausgezeichnet und ermöglichte ihm für sechs Jahre ein sorgenfreies Schaffen.

        Die überwiegende Zahl seiner Kupferstiche schuf Axmann in den folgenden Jahren als Illustrationen für Almanache. 1829 erfand er die Möglichkeit einer Ätzung auf Zink und Kupfer. In dieser Richtung experimentierte Axmann neben seinem eigentlichem künstlerischen Schaffen weiter und versuchte sich ab 1843 mit der Möglichkeit, Daguerrotypien durch Ätzen künstlerisch zu verändern.

        Anläßlich seines 50. Geburtstages nahm die Akademie der bildenden Künste Wien Axmann als wirkliches Mitglied auf. Im Jahre 1851 wurde er mit dem Entwurf und Stich der Merkur-Zeitungsmarkenserie betraut. 15 Jahre später zog sich Axmann ins Privatleben zurück und ließ sich in Salzburg nieder. Dort ist er dann im Alter von 80 Jahren am 9. November 1873 gestorben.

        Das Werk von Josef Axmann umfasst nahezu 600 Kupferstiche. Die vollständigsten Sammlungen besitzen heute die Wiener Hofbibliothek und die Albertina (Wien). Im Stadtmuseum von Brünn wird das Andenken an Axmann durch ein Axmann-Zimmer hochgehalten.

        Der Historienmaler Ferdinand Axmann war sein Sohn.


        Der Zinnoberrote Merkur ist die mit Abstand wertvollste Briefmarke Österreichs.

        Der Zinnoberrote Merkur verdankt seinem Namen seiner charakteristischen Farbe und dem Bildmotiv, welches Merkur, den Götterboten der römischen Mythologie im Quadrat, von der Inschrift "K. und K. Post - Zeitungsstämpel" umrahmt, zeigt. Dieser Entwurf stammte vom Österreicher Josef Axmann. Bei dieser philatelistischen Rarität handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Freimarke, sondern um eine Zeitungsmarke, die zur Bezahlung des verbilligten Versandes von Zeitungen diente. Die Zeitungsmarke wurde geschnitten, das heißt unperforiert, ausgegeben.

        Am 1. Jänner 1851 erschien die erste Zeitungsmarkenserie des Kaiserreiches Österreich, die gleichzeitig auch die erste Zeitungsmarkenserie der Welt war. Zeitungen konnten damals in Österreich nicht mit gewöhnlichen Freimarken frankiert werden, da diese eine besondere Begünstigung beim Porto erhielten. Diese Serie war eigentlich schon für den 1. Juni 1850, den Tag der Einführung der ersten österreichischen Freimarke, vorgesehen; die Ausgabe verzögerte sich jedoch. Die ersten Zeitungsmarken Österreichs bestanden im Jahre 1851 ursprünglich aus drei Werten, die allesamt das Bildnis Merkurs zierte. Die "Merkure", wie sie oft genannt werden, sind ohne Wertangabe versehen. Dadurch konnte man sie sowohl in Österreich als auch in den von Österreich besetzten Gebieten Lombardei-Venetien, die die italienische Silberwährung besaßen, verwenden. Der einzige Unterschied bei den Merkuren bestand somit in der Farbe.

        Der Blaue Merkur war für den Versand von einer Zeitung vorgesehen. Dies entsprach 0,60 Kreuzer bzw. 3 Centesimi. Der Gelbe Merkur diente zum Versand von 10 Zeitungen (6 Kreuzer bzw. 30 Centesimi). Der Rosa Merkur wurde zum Versand von 50 Zeitungen (30 Kreuzer bzw. 1,5 Lire) verwendet.

        Es zeigte sich jedoch bald, dass der Rosa Merkur für den Versand von 50 Zeitungen kaum gebraucht wurde, da ein Versand von 50 Zeitungen oder mehr an eine Adresse nur sehr selten stattfand. Man entschloss sich deshalb die Ausgabe des Rosa Merkurs einzustellen und diese Zeitungsmarke ab dem Oktober 1852 als gewöhnlichen Blauen Merkur zu verkaufen. Dies bedeutet, dass der Wert eines Rosa Merkurs ab sofort dem eines Blauen entsprach. Die gebrauchten Werte des Rosa Merkurs sind meistens solche "Aufbrauchswerte".

        Beim Gelben Merkur tauchten ebenfalls nach seiner Ausgabe mehrere Probleme auf. Die Markenfarbe gelb erwies sich nämlich als äußert ungünstig gewählt. Das Markenbild war meist nur schlecht erkennbar. Außerdem war das Umfärben von minderwertigen Blauen Merkuren in einen Gelben Merkur durch chemische Mittel leicht möglich.

        Im Jahre 1856 entschloss man sich schließlich zu einer Änderung der Farbe des Gelben Merkurs. Dies war die Geburtsstunde des Zinnoberoten Merkurs. Die verbleibenden Restbestände des Gelben Merkurs wurden ab März 1856, wie der Rosa Merkur, als Blauer Merkur für die Freimachung einer Zeitung aufgebraucht.

        Den Zinnoberroten Merkur ereilte jedoch das gleiche Schicksal wie den Rosa Merkur. Auf Grund mangelnder Nachfrage wurde diese Zeitungsmarke bereits am 31. Dezember 1858 für ungültig erklärt. Ein Aufbrauch fand, auf Grund der dieses Mal sehr niedrigen Auflage, nicht statt. Die Auflage betrug nämlich nur 120 000 Stück. Die Auflage des Blauen Merkurs betrug zum Vergleich 136 000 000 Stück.

        Die hohen Werte eines Zinnoberroten Merkurs von bis zu 70 000 Euro setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Die geringe Auflage, die extrem niedrige Nachfrage sowie die kurze Verwendungszeit zählen natürlich dazu. Hinzu kommt außerdem noch, dass sich Zeitungsmarken zur damaligen Zeit vor allem auf der Verpackung (Umhüllung) der Zeitungen befanden. Diese wurde so gut wie immer weggeworfen.

        Durch den hohen Wert des Zinnoberroten Merkurs wurde er Opfer zahlreicher Fälschungen. Vor allem der österreichische Briemarkenhändler Sigmund Friedl sowie der Meisterfälscher Jean de Sperati nahmen sich der Fälschung dieser Zeitungsmarke an.

        (Quelle Wikipedia)
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          #5
          Friedensreich Hundertwasser

          (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2)

          Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser war ein österreichischer Künstler und Multitalent, sowie ein entfernter Verwandter des Altphilologen Joseph Maria Stowasser.

          Hundertwasser war das einzige Kind des arbeitslosen Reserveleutnants Ernst Stowasser und seiner Ehefrau Else Stowasser. Sein Vater starb nur dreizehn Tage nach der Geburt seines Sohnes an einer Blinddarmentzündung, worauf ihn seine Mutter alleine groß zog. Mit sieben Jahren kam er auf die Montessori-Schule in Wien. Die dortigen Kunsterzieher attestierten ihm einen „außergewöhnlichen Formen- und Farbensinn“. Obwohl seine Mutter Jüdin war, wurde Hundertwasser 1937 katholisch getauft. Nach dem „Anschluss Österreichs“ kam er 1938 zur Hitler-Jugend. Weil Privatschüler weniger auffielen, ließ Else Stowasser ihren Sohn auf eine staatliche Wiener Schule wechseln. 1943 wurden neunundsechzig von Hundertwassers Verwandten von den Nationalsozialisten ermordet. Hundertwasser und seine Mutter blieben verschont.

          Nach seiner Matura im Jahr 1948 besuchte er im Wintersemester 1948/49 für drei Monate die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen „Hundertwasser“ zu signieren. Kurz nach Abbruch des Studiums reiste Hundertwasser im April 1949 zum ersten Mal nach Italien. Er lernt u.a. den französischen Künstler René Brô kennen. Gemeinsam reisen sie bis 1950 nach Paris. Es folgten weitere Reisen nach Marokko (erste Jahreshälfte von 1951), Tunesien, Sizilien und auf die Bürgeralm bei Aflenz in der Steiermark.

          Trotz seines Lebens als Einzelgänger reiste Hundertwasser Zeit seines Lebens viel und gern. Auf den Reisen lernte er Englisch, Französisch und Italienisch. Außerdem sprach er ein wenig Japanisch, Russisch, Tschechisch und Arabisch. Stets hatte er einen Miniaturmalkasten bei sich, um überall und sofort malen zu können. Die ersten Ausstellungen hatte Hundertwasser 1952 und 1953 in Wien. 1955 in Mailand sowie 1954 und 1956 in Paris.

          Im Jahr 1957 erwarb Hundertwasser einen Bauernhof am Rand der Normandie. 1958 feierte er seine erste Hochzeit. Die Ehe wurde zwei Jahre später wieder geschieden. Hundertwasser reiste 1960 nach Japan, wo er 1961 bei der 6. Internationalen Kunstausstellung in Tokio den „Mainichi-Preis" erhielt. 1962 heiratete er ein zweites Mal. Auch die Ehe mit der Japanerin Yuku Ikewada zerbrach nach einigen Jahren und wurde 1966 geschieden. Während der Zeit in Japan entstand auch der Name „Friedensreich“. Er übersetzte seinen Vornamen in die japanischen Schriftzeichen für die Begriffe „Friede“ und „reich“ und nannte sich von nun an Friedensreich.

          Nach dem Bauernhaus in der Normandie kaufte Hundertwasser 1964 die aufgelassene „Hahnensäge“ in einem dünn besiedelten niederösterreichischen Waldviertel. Dort, fernab von Hektik und inmitten der Umwelt, richtete er sich eine neue Behausung ein. Sein Streben und Engagement nach einer friedlichen, humanen und naturnahen Umwelt drückte der Künstler 1967 in München und 1968 in Wien, durch zwei öffentliche Reden aus, die er nackt hielt.

          Von 1970 bis 1972 arbeitete Hundertwasser mit dem Regisseur Peter Schamoni an dem Film „Hundertwasser Regentag“. Dieser war nach dem Dokumentarfilm „Hundertwasser. Leben in Spiralen“ von 1966, der zweite Film über das Leben des Künstlers. Er handelt von dem alten Salzfrachter mit dem Hundertwasser 1968 von Sizilien nach Venedig segelte.

          Hundertwasser entwarf das offizielle Plakat für die XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München. 1975 begann er Postwertzeichen zu entwerfen. 1982 gestaltete er die Fassade der Rosenthal-Fabrik in Selb um. Ein Jahr später folgte die Grundsteinlegung des Hundertwasser-Hauses in Wien, das am 17. Februar 1985 an die Mieter übergeben wurde. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten. Darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, aber auch Kalifornien, Japan und Neuseeland.

          1995 erschien die streng limitierte „Hundertwasser – Bibel“. Die 1688 Seiten starke Bibel ist mit dreißig, extra für diese Edition geschaffenen Collagen und fünfzig Kunstwerken bebildert. Die Einbände sind handgefertigt und jeweils Unikate.

          Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von einem längeren Aufenthalt in Neuseeland an Bord der „Queen Elizabeth 2“ an Herzversagen.

          Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er am 3. März auf seinem Grundstück in Neuseeland beerdigt. Unter einem Magnolienbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene Fahne mit dem Koru-Symbol.


          Zu dem umfangreichen Schaffen Hundertwassers gehören 26 Werke, die von ihm selbst als Briefmarkenentwürfe für verschiedene Postverwaltungen konzipiert wurden.

          Dreizehn dieser Entwürfe wurden als Briefmarke realisiert.

          Österreich
          Moderne Kunst in Österreich, 1975

          Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs der Europarat-Mitgliedsstaaten, Wien, 1993

          Senegal - Kunst auf Briefmarken (3 Briefmarken), 1979

          Kapverdische Inseln - Schifffahrt, 1982 (gedruckt, aber nicht ausgegeben), 1985 (mit Überdruck ausgegeben)

          UNO-Postverwaltung (Wien, Genf und New York) - 35. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, 1983 (6 Briefmarken)

          Liechtenstein - Hommage an Liechtenstein, 1993

          Sechs der nicht realisierten Entwürfe sind Alternativentwürfe zu einer Briefmarkenausgabe (Österreich, Vereinte Nationen, Senegal) und wurden deshalb nicht ausgeführt.

          Sieben weitere Entwürfe entstanden für die Postverwaltungen von Marokko und Französisch-Polynesien, wurden jedoch nicht als Briefmarke realisiert.

          Daneben hat Friedensreich Hundertwasser einige seiner Werke für Briefmarkenausgaben adaptiert. Auf der Grundlage dieser Adaptionen wurden Briefmarken ausgegeben von:

          Frankreich - 2 Dienstmarken für den Europarat, 1994

          UNO-Postverwaltung (Wien, Genf und New York) - Sozialgipfel (3 Briefmarken), 1995

          Luxemburg - Europäische Kulturhauptstadt (3 Briefmarken), 1995

          Liechtenstein - EXPO 2000 Hannover (3 Briefmarken), 2000

          Die Österreichische Post verwendete weitere Hundertwasser-Motive für die Europa-Ausgabe 1987 (Moderne Architektur, Hundertwasserhaus), anlässlich seines Todes 2000 (Gemälde Blue Blues, im Rahmen der WIPA 2000)



          2004 Nationalpark Donauauen (Plakat Die freie Natur ist unsere Freiheit anlässlich der Aubesetzung in Hainburg).

          Erstmals wurde ein Hundertwasser-Motiv anlässlich der Kunstausstellung Salon de Mayo (Havanna, 1967) auf einer kubanischen Briefmarke wiedergegeben.

          Mit Ausnahme der Dienstmarken für den Europarat und der kubanischen Marke wurden alle Briefmarken von Prof. Wolfgang Seidel gestochen und von der Österreichischen Staatsdruckerei in einem sehr aufwändigen Kombinationsdruckverfahren produziert (Stichtiefdruck, Rastertiefdruck, z.T. auch Metallprägung).

          (Quelle Wikipedia)

          Stamps designed by Austrian artist Friedensreich Hundertwasser, the stories behind them and the collection you can build around them. Whether you’re interested in Hundertwasser in particular, art on stamps as a topic, or the collectors’ culture of countries like Senegal, Cape Verde, Liechtenstein, Austria, etc, this is permanent online exhibit for you
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            #6
            Hannes Margreiter

            Österreichischer Künstler der Gegenwart, Jahrgang 1954. In früher Kindheit (5 Jahre) beschloß er Künstler zu werden. 1973 absolvierte er seine Gesellenprüfung als Tischler. 1974 bestand er seine Matura (Abitur) und zog nach Wien. Dort studierte er Kunstgeschichte und angewandte Kunst. 1976 wurde er in die Klasse von Max Weiler in der Akademie der bildenden Künste aufgenommen. Seit 1980 ist er freischaffend tätig. Seit 1986 werden seine Werke im In- und Ausland ausgestellt, seit 1988 gestaltet er Briefmarken und Ganzsachen für die Österreichische Post ( z.B. die 2004 erschienene und längst vergriffene Briefmarke des Gouvernators Arnold Schwarzenegger oder ausgeführte Entwürfe für Marken des WWF und der UNO) In Anbetracht der Breite seines Schaffens, der Unterschiedlichkeit der verwendeten Techniken und Formate genießt Hannes Margreiter zu Recht den Status eines "Shooting-Star" der österreichischen Kunstszene.

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