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Thema: Mischfrankaturen und Fremdverwendungen afrikanischer Länder auf Beleg

  1. #1
    Oberschl., DR, Privatpost Avatar von Pete
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    Mischfrankaturen und Fremdverwendungen afrikanischer Länder auf Beleg

    In meinem Bestand befindet sich ein Beleg, auf dem der Absender Marken von Tansania (10Cent und 40Cent; Mi-Nr. 20 und 24) sowie Kenia (1 Shilling; Mi-Nr. 45) verklebte. Der Marken wurden mittels Maschinenstempel von Dar-es-Salam (Tansania) vom Februar 1972 entwertet. Der Beleg selbst lief als Luftpostbrief in die Niederlanden, Absender war die Apostolic Nunciature aus Dar-es-Salam.
    Das zur Markenentwertung verwendete Klischee wirbt für die "OAU / ... all africa trade fair / 23rd Feb - 5th March 1972, Nairobi, Kenya".

    Kenya, Tansania und Uganda bildeten seit 1922 bzw. 1935 zwar die Ostafrikanische Gemeinschaft und gaben bis 1977 zu diesem Zweck neben eigenen auch gemeinsame Marken heraus. Ob Mischfrankaturen mit eigenen Marken zulässig waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Hat jemand eine Idee?

    Gruß
    Pete
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  2. #2
    Ostafrikasammler Avatar von Harald Krieg
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    Ostafrikanische Gemeinschaft

    Kenia, Uganda und Tanganjika (später Tansania) hatten eine Postunion innerhalb der East African Community EAC - deutsch: Ostafrikanischen Gemeinschaft (1967-1977), bzw. vorher unter der East African High Commission (1948-1961) und der East African Common Services Organisation (1961-1967). Die Gebiete wurden aber ansonsten unabhängig voneinander verwaltet bzw. waren nach der Unabhängigkeit souveräne Staaten.

    Nach der Unabhängigkeit gaben die drei Länder nebend den gemeinsamen Sondermarken mit allen drei Landesbezeichnungen auf jeder Marke eigene Dauerserien und auch einige Sondermarken heraus, die nur die jeweilige Landesbezeichnung trugen. Dennoch waren auch diese Marken bis zum Zusammenbruch der EAC 1977 in den jeweils anderen beiden Ländern gültig.

    Mischfrankaturen von Marken aus zwei oder sogar allen drei Länder sind also möglich, wenn auch vor allem bedarfsmässig verwendet wie das von Dir gezeigte Stück nicht gerade alltäglich. Genauso gibt es natürlich auch reine Fremdverwendungen, bei dem z.B. eine reine Tansania Frankatur in Kenia verwendet wurde.

    Ich nehme solche Fremdverwendungen aus der Bedarfspost eigentlich immer mit, wenn angeboten und bezahlbar. Nach ca. 20 Jahren Suche nach solchen Stücken habe ich bestimmt nicht mehr als 20 Briefe und Karten gefunden. Glückwunsch zu dem Beleg!
    Geändert von Harald Krieg (21.04.2009 um 23:27 Uhr)

  3. #3
    Oberschl., DR, Privatpost Avatar von Pete
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    @ saeckingen:

    Danke für die Info - wieder etwas gelernt :-)

    Gruß
    Pete

  4. #4
    Ostafrikasammler Avatar von Harald Krieg
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    Hier ein Brief, das ich gerade erst meiner Sammlung hinzufügen konnte. Neben drei Sondermarken der Ostafrikanischen Gemeinschaft trägt er eine 15c Dauerserienmarke aus Tansania - aufgeliefert wurde der Brief in Mombasa/Kenia.

    Name:  Mischfrankatur1.jpg
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    Vielen Dank an Pete der mich auf diesen Beleg, der bei eBay im Angebot war, aufmerksam gemacht hat.

  5. #5
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    Hallo zusammen,

    auch Danke an Pete, dadurch konnte ich den Beleg verkaufen!

    Hallo seackingen,

    von diesen Belegen habe ich noch ein paar.
    Ich setze sie dann nach meinem Urlaub auch ein, vielleicht ist ja einer für dich dabei!!

    Grüße!!

    pluschke

  6. #6
    Ostafrikasammler Avatar von Harald Krieg
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    Es ist nicht einfach solche Mischfrankaturen oder reine Fremdverwendungen von den Landesausgaben in einem der anderen Länder zu finden, zumindest wenn man offensichtlich gemachte Sammlerbelege aus der Betrachtung herauslässt.

    Bei Delcampe konnte ich jetzt innerhalb weniger Tage zwei Belege bekommen, die zusammen ein schönes Paar abgeben, dazu beide reiner Bedarf!

    Es handelt sich dabei um die beiden Sondermarken von Uganda zur 1. Internationalen Handelsmesse in Kampala vom 20.02.1965 mit dem schönen Motiv des Kronenkranichs - dem Wappenvogel von Uganda.

    Der erste Brief ist ein Dienstbrief ("ON Her Majesty's Service") der Schulbehörde in Mombasa/Kenia an eine Grundschule ebenfalls in Mombasa. Der Brief ist mit dem 30 Cent Wert korrekt zum Inlandstarif freigemacht und nicht nur am 23. März 1965 aufgeliefert worden, sondern auch noch am gleichen Tag bei der Schule eingegangen.

    Name:  Uganda30.jpg
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    Der andere Brief zeigt den zweiten Wert der Ausgabe zu 1/30 auf einem Luftpostbrief des Roten Kreuzes an das Deutsche Rote Kreuz in Arnsberg, der am 11.03.1965 in Dar-es-Salaam/Tanganjika gestempelt wurde.

    Name:  Uganda1.30.jpg
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  7. #7
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    Die Frage bleibt offen: wie kommen die Marken aus den anderen Ländern auf diese offensichtlichen Bedarfsbriefe? Sind die Marken auch in den anderen Ländern am Postschalter gewesen, zum Beispiel, wenn die Wertstufe des "richtigen" Landes nicht zur Verfügung stand?

    Diese Praxis gab es auch in anderen Ländern, so wurden die Ausgaben von den Azoren und Madeira auch auf dem Festland verkauft. Auch drei Werte aus Berlin waren im Bund erhältlich, zumindest in einem Fall, da es im Bund keine Wertstufe zu 3 Pfg. gab, dieser Wert aber als Ergänzungswert wegen einer Portoerhöhung gebraucht wurde.

    Oder sind die Marken zum Schaden der Post ein zweites Mal verwendet worden? Auf dem Brief an die Grundschule in Mombasa hätte ich eigentlich Dienstmarken erwartet. Der Umschlag stammt noch aus der Kolonialzeit vor der Unabhängigkeit Kenias.

    An dieser Stelle die Frage zu einem ähnlichen Thema: Waren die Marken der Zentralafrikanischen Republik und Gabun auch wechselseitig gültig? Mir liegen Marken vor, die im anderen Land abgestempelt sind.

  8. #8
    Ostafrikasammler Avatar von Harald Krieg
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    Zitat Zitat von drmoeller_neuss Beitrag anzeigen
    Die Frage bleibt offen: wie kommen die Marken aus den anderen Ländern auf diese offensichtlichen Bedarfsbriefe? Sind die Marken auch in den anderen Ländern am Postschalter gewesen, zum Beispiel, wenn die Wertstufe des "richtigen" Landes nicht zur Verfügung stand?
    Oder sind die Marken zum Schaden der Post ein zweites Mal verwendet worden?
    Die Marken wurden zumindest an den Philatelieschaltern aller Länder verkauft. Auch heute noch sind die Philatelieschalter in Ostafrika bei Großkunden beliebt, die größere Mengen an Briefmarken kauften. Als Sammler bin ich da immer die große Ausnahme.
    Dazu gab es natürlich innerhalb Ostafrikas eine rege Korrespondenz - auch mit den Behörden in den anderen Ländern/Gebieten. Marken wurden oft zur Bezahlung kleinerer Beträge auf dem Postweg benutzt oder als Rückporto beigelegt. Kein Problem, da sie ja alle wechselseitig gültig waren. So kommen sie dann auch in die Portokassen der Behörden/Firmen/Organisationen in anderen Ländern/Gebieten.
    Eine Zweitverwendung ungestempelter Marken kann auch sein, halte ich aber bei den Behörden für nicht unbedingt als die Ursache. Diese würden dann eher zum eigenen Nutzen für die Privatpost verwendet.

    Zitat Zitat von drmoeller_neuss Beitrag anzeigen
    Auf dem Brief an die Grundschule in Mombasa hätte ich eigentlich Dienstmarken erwartet. Der Umschlag stammt noch aus der Kolonialzeit vor der Unabhängigkeit Kenias.
    Kenia hat wie auch Uganda nie Dienstmarken verwendet. Diese wurden ausschließlich in Tanganjika bzw. später in Tansania verwendet.

    Zitat Zitat von drmoeller_neuss Beitrag anzeigen
    An dieser Stelle die Frage zu einem ähnlichen Thema: Waren die Marken der Zentralafrikanischen Republik und Gabun auch wechselseitig gültig? Mir liegen Marken vor, die im anderen Land abgestempelt sind.
    Hierzu kann ich leider nichts sagen.

  9. #9
    Ostafrikasammler Avatar von Harald Krieg
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    Heute mal zur Abwechslung das Gegenstück zum zweiten Brief in Beitrag #6 - eine Fremdverwendung einer Tanganjika-Marke in Mischfrankatur mit zwei Uganda Werten 1964 in Kampala/Uganda. Zusammen auch hier der Luftposttarif von 1/30.

    Name:  Uganda-Tanganyika.jpg
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    Geändert von Harald Krieg (06.07.2013 um 22:20 Uhr)

  10. #10
    Ostafrikasammler Avatar von Harald Krieg
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    Hier ein 50c Wert von Kenia zusammen mit zwei Sondermarken der Ostafrikanischen Gemeinschaft 1968 in Dar-es-Salaam/Tansania verwendet.

    Name:  $T2eC16h,!)UE9s3wEglEBRyLGB3bhw~~60_12.JPG
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