Bildungswert der Briefmarke

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  • Helma Janssen
    Registrierter Benutzer
    • 05.06.2003
    • 693

    #1

    Bildungswert der Briefmarke

    Weitere Veranstaltung zum Bildungswert der Briefmarke im Lehrer-Ausbildungsseminar Verden

    Die Erwartungen wurden voll getroffen. Das ist das Ergebnis eines weiteren Seminars für angehende Lehrer und Lehrerinnen im Sachunterrichtsseminar des Ausbildungsseminars Verden. Referent war BDPh-Bundesstellenleiter für Jugend, Familie, Bildung Siegfried Dombrowsky.

    An dem Seminar zum Thema „Sammeln“ beteiligten sich 26 angehende Lehrer und Lehrerinnen der zweiten Ausbildungsphase aus den Seminaren von Paul-Herrmann Krahl und Martina Schwarzenberg. Zunächst wurden bei der knapp dreistündigen Veranstaltung die Facetten des Sammelns und ihre Bedeutung für den Unterricht beleuchtet. Als Schwerpunkt erarbeiteten die Teilnehmer die Bedeutung des Bild- und Bildungsgehaltes der Briefmarke für den Unterricht. In dem als Werkstattunterricht gestalteten Seminar konnten sich die Referendare und Referendarinnen an 10 Stationen mit dem Bildungswert der Briefmarke vertraut machen.

    Fazit: 21 der Teilnehmer wünschen eine weitere regelmäßige Information über Neuerscheinungen im Aufgabenbereich der Bundesstelle für Jugend, Familie, Bildung. Sechs Teilnehmerinnen haben weitere Materialien der Bundesstelle bestellt.

    Abschließend äußerten sich alle Teilnehmer sehr angetan vom Seminar und wünschten eine Fortsetzung. „Ich habe mir vorher nicht vorstellen können, welchen Bildungswert Briefmarken besitzen und welche pädagogischen Möglichkeiten bestehen“ äußerte eine Teilnehmerin. Insbesondere die Möglichkeit, das Material der Bundesstelle Jugend, Familie, Bildung auch über Bildungsserver beziehen zu können, stieß auf reges Interesse.

    Angesichts dieses Erfolges ist wiederum klar, dass hier ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gegangen wurde.

    Dennoch bleibt als Wermutstropfen die Tatsache, dass Briefmarken und Briefe im Leben der Seminaristen kaum bekannt sind. Einerseits wohl eine Folge geänderter Lehrpläne, in denen das Thema „Briefe schreiben“ gestrichen wurde. Ganz sicher aber auch eine Folge der Ausgabepolitik der Deutsche Post AG, in welcher die Briefmarke ein zunehmendes stiefmütterliches Dasein fristet.

    Gerade deshalb erfolgt eine Fortsetzung des Seminars am 7. April in Verden.

    Siegfried Dombrowsky Bund Deutscher Philatelisten
    Bundesstelle Jugend, Familie, Bildung

    (Foto:Ines Kohlmann)

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Name: Foto Verden 2016.jpg
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ID: 280977
  • Uwe Decker
    Registrierter Benutzer
    • 05.10.2009
    • 492

    #2
    Zitat von Helma Janssen
    . Ganz sicher aber auch eine Folge der Ausgabepolitik der Deutsche Post AG, in welcher die Briefmarke ein zunehmendes stiefmütterliches Dasein fristet.
    Ich bin bestimmt kein Vertreter der Postinteressen, aber der Zusammenhang zwischen "Ausgabepolitik und dem stiefmütterlichen Dasein" interessiert mich schon. Was ist da konkret gemeint?

    Kommentar

    • Helma Janssen
      Registrierter Benutzer
      • 05.06.2003
      • 693

      #3
      Der Bericht ist zwar nicht von mir, sondern von Siegfried Dombrowsky. Aber ich weiß ungefähr, was er gemeint hat.
      Die Briefmarke spielt im täglichen Postbetrieb eine immer geringere Rolle, auch weil sie von der Deutschen Post AG dort bewusst zurückgedrängt wird. Den Geschäftskunden werden nur noch selbstklebende Marken angeboten, dadurch werden die Frankaturen eintönig und regen nicht mehr zum Sammeln an.

      Kommentar

      • Uwe Decker
        Registrierter Benutzer
        • 05.10.2009
        • 492

        #4
        Das stimmt so nicht ganz. Es werden jährlich rund 2,8 Mrd. Briefmarken in Deutschland verkauft. (nicht Millionen!!!) Die Zahlen sind weitgehend stabil bzw. erhöhen sich sogar, wenn aufgrund neuer Portostufen neue Dauermarken kommen.

        Geschäftskunden bestellen ihre Marken in der Regel in Weiden und wählen aus dem Angebotsprogramm aus. Sie können selbständig zwischen naß- und selbstklebend wählen. Das schreibt die Deutsche Post niemanden vor. Wenn bei meinem Arbeitgeber zu Veranstaltungen eingeladen wird, bestellen die Damen auch die Selbstklebenden. Geht schneller beim Frankieren. Nachdem sehr zum Leidwesen der Bund-Sammler viele Sondermarken naß- und selbstklebend herauskommen, versenden wir durchaus mit immer abwechselnden Motiven.

        Also "bewußst zurückdrängen", "nur noch selbstklebende angeboten" oder "eintönig" ist etwas weit her geholt und die Verkaufszahlen sprechen eine andere Sprache.

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        • Zackenchef
          Registrierter Benutzer
          • 21.03.2016
          • 1

          #5
          Hallo, die Idee finde ich sehr gut. Um ähnliches im eigenen Vereinsumfeld auf die Beine zu stellen hätte ich großes Interesse daran mehr über die Inhalte des Seminars (Aufbau und Inhalt der Vorträge) sowie die 10 Stationen mit Ihren Themen, sowie des benötigten Materials zu erfahren. Ich fände es super, wenn nicht nur über derartige Veranstaltungen pauschal berichtet wird, sondern konkrete Hilfestellungen hier im Forum gegeben würden oder alternativ mitgeteilt würde, wo man diese Informationen abrufen kann. Freue mich schon auf eine positive Antwort.

          Kommentar

          • Helma Janssen
            Registrierter Benutzer
            • 05.06.2003
            • 693

            #6
            @ uwe decker
            Das stimmt so ebenfalls nicht ganz. Die Post schreibt das zwar nicht vor, aber sie gibt schon eine Zielrichtung vor. Ich hatte gerade die Tage einen Prospekt der Post für Geschäftskunden in der Hand. Dort wurden überwiegend nur die Selbstklebenden beworben. Die hohen Verkaufszahlen betreffen ganz überwiegend die selbstklebenden Marken. Die Auflagen der Nassklebenden sind dagegen deutlich zurückgegangen. Der Posteingang bei Firmen und Behörden wird dadurch, was die Briefmarken angeht, schon ganz schön eintönig. Das muss ich jeden Tag feststellen.

            Kommentar

            • Helma Janssen
              Registrierter Benutzer
              • 05.06.2003
              • 693

              #7
              @zackenchef

              Dein Interesse freut mich. Die Informationen erhältst Du von Siegfried Dombrowksy, er ist unser Bundesstellenleiter für Jugend, Familie und Bildung. Er wird Dir sicher die einzelnen Stationen und alles weitere gerne erläutern. Seine Kontaktdaten findest Du hier: http://www.bdph.de/index.php?id=1081

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              • Michael
                Registrierter Benutzer
                • 10.06.2003
                • 678

                #8
                Es passt vielleicht nicht ganz zum Thema, da aber über die Ausgabepolitik der Post und in diesem Zusammenhang über die Selbstklebenden diskutiert wurde möchte ich dazu meine Meinung kund tun: Ich persönlich finde es nämlich gut, wenn sich die Post an dem eigentlichen Zweck der Ausgabe von Briefmarken orientiert: nämlich das Postwesen effizient zu gestalten. Und wenn dies bedeutet, dass es am Ende weniger Ausgaben und womöglich nur noch Selbstklebende gibt, dann hätte ich überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Vieles wird doch sowieso nur für den Sammlermarkt produziert.

                Es mag manchen eintönig vorkommen, doch ich ziehe die Spezialisierung bei wenigen Ausgaben dem Sammeln möglichst vieler "Bildchen" vor, zumal wir mit über 3000 Michelnummern wahrlich schon genug zum Sammeln haben.

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                • Welwitsch
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.03.2011
                  • 543

                  #9
                  Zitat von Michael
                  Es passt vielleicht nicht ganz zum Thema, da aber über die Ausgabepolitik der Post und in diesem Zusammenhang über die Selbstklebenden diskutiert wurde möchte ich dazu meine Meinung kund tun: Ich persönlich finde es nämlich gut, wenn sich die Post an dem eigentlichen Zweck der Ausgabe von Briefmarken orientiert: nämlich das Postwesen effizient zu gestalten. Und wenn dies bedeutet, dass es am Ende weniger Ausgaben und womöglich nur noch Selbstklebende gibt, dann hätte ich überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Vieles wird doch sowieso nur für den Sammlermarkt produziert.

                  Es mag manchen eintönig vorkommen, doch ich ziehe die Spezialisierung bei wenigen Ausgaben dem Sammeln möglichst vieler "Bildchen" vor, zumal wir mit über 3000 Michelnummern wahrlich schon genug zum Sammeln haben.
                  Natürlich kann man eine solche Hardcore-Meinung vertreten, aber eines gebe ich dann doch zu bedenken: dass es überhaupt noch Briefmarken gibt, hat quasi ausschließlich philatelistische Gründe, völlig egal ob selbstklebend oder nicht. Aus postalischer Sicht würde selbst dann, wenn man sich für die Ausgabe von Postwertzeichen weiterhin entscheidet völlig genügen, eine einzige Dauerserie über 30 Jahre laufen zu lassen. Für Sonder- oder Zuschlagsmarken besteht postalisch keinerlei Bedarf. Noch gibt es aber die Ansicht, dass es sich bei Briefmarken auch um ein Kulturgut handelt und dass man damit Sammler ohne postalische Gegenleistung abschöpfen kann. Davon lebt die Deutsche Post AG auch ein Stück weit. Effizienz ist also ein weiter Begriff.

                  Gruß
                  W.

                  Kommentar

                  • Manuel22
                    Registrierter Benutzer
                    • 14.03.2017
                    • 3

                    #10
                    Zitat von Welwitsch
                    Natürlich kann man eine solche Hardcore-Meinung vertreten, aber eines gebe ich dann doch zu bedenken: dass es überhaupt noch Briefmarken gibt, hat quasi ausschließlich philatelistische Gründe, völlig egal ob selbstklebend oder nicht. Aus postalischer Sicht würde selbst dann, wenn man sich für die Ausgabe von Postwertzeichen weiterhin entscheidet völlig genügen, eine einzige Dauerserie über 30 Jahre laufen zu lassen. Für Sonder- oder Zuschlagsmarken besteht postalisch keinerlei Bedarf. Noch gibt es aber die Ansicht, dass es sich bei Briefmarken auch um ein Kulturgut handelt und dass man damit Sammler ohne postalische Gegenleistung abschöpfen kann. Davon lebt die Deutsche Post AG auch ein Stück weit. Effizienz ist also ein weiter Begriff.

                    Gruß
                    W.
                    Da stimme ich voll mit dir überein Welwitsch. Ich denke auch, nur weil es Leute wie uns gibt, die sich bewusst noch für Briefmarken interessieren, gibt es sie überhaupt noch. Denn durch so neuzeitliche Erfindungen, wie WhatsApp und Co. sind doch eigentlich Briefe und Postkarten in den Hintergrund gerückt. Was ich schade finde, aber heutzutage schreibt niemand mehr wirklich Briefe, außer Rechnungen.
                    "Sei wie eine Briefmarke.Klebe dich an etwas fest, bis zu dein Ziel erreicht hast." (Josh Billings)

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                    • Cophila
                      Vereinsmitglied
                      • 18.02.2008
                      • 895

                      #11
                      Zitat von Manuel22
                      Denn durch so neuzeitliche Erfindungen, wie WhatsApp und Co. sind doch eigentlich Briefe und Postkarten in den Hintergrund gerückt. Was ich schade finde, aber heutzutage schreibt niemand mehr wirklich Briefe, außer Rechnungen.
                      Also ich schreibe laufend Briefe, da es nicht anders geht.

                      Wenn ich bei ebay Sammlerbriefmarken verkaufe oder kaufe, bleibt nur der Postbrief. Oder auch für Einladungen an Aussteller für eine Veranstaltung, sehe ich keine andere Möglichkeit. Verträge, Behördenpost, Geburtstagskarten, lassen sich nur mit der Post verschicken.
                      Mit freundlichen Grüßen

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                      • Uwe Decker
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.10.2009
                        • 492

                        #12
                        Zitat von Welwitsch
                        Natürlich kann man eine solche Hardcore-Meinung vertreten, aber eines gebe ich dann doch zu bedenken: dass es überhaupt noch Briefmarken gibt, hat quasi ausschließlich philatelistische Gründe, völlig egal ob selbstklebend oder nicht. Aus postalischer Sicht würde selbst dann, wenn man sich für die Ausgabe von Postwertzeichen weiterhin entscheidet völlig genügen, eine einzige Dauerserie über 30 Jahre laufen zu lassen. Für Sonder- oder Zuschlagsmarken besteht postalisch keinerlei Bedarf. Noch gibt es aber die Ansicht, dass es sich bei Briefmarken auch um ein Kulturgut handelt und dass man damit Sammler ohne postalische Gegenleistung abschöpfen kann. Davon lebt die Deutsche Post AG auch ein Stück weit. Effizienz ist also ein weiter Begriff.

                        Gruß
                        W.
                        Herausgeber der Briefmarken in Deutschland ist das Bundesministerium der Finanzen. Briefmarken haben nicht nur die Aufgabe, Postsendungen freizumachen, sondern gelten als Botschafter und Visitenkarten Deutschlands. Sie erzählen kleine Geschichten und spiegeln dabei die kulturelle, politische und gesellschaftliche Vielfalt wider. Briefmarken aus den Bereichen „Staat und Gesellschaft“, „Kunst und Kultur“, „Wissenschaft und Technik“, „Natur und Umwelt“, „Sport“ und „Ehrenamt“ geben Auskunft über Personen und Ereignisse, die Menschen bis heute bewegen.

                        Eine Begleichung der Beförderungsleistung bei der Deutschen Post AG könnte bereits heute ohne Briefmarken rationeller erfolgen.

                        Das Thema lautet jedoch Bildungswert der Briefmarken. Ein Beispiel aus dem Programm 2018:

                        Deutsche Brotkultur
                        3.000 Brotspezialitäten, die es sonst weltweit nirgends gibt. Warum?

                        Handelsrouten der Zünfte ab dem 12 Jahrhundert, Religiöse Feste und Bräuche, Kleinstaaterei im 17. Jahrhundert, Beschaffenheit der Böden in Deutschland….
                        Ein super interessantes Thema, über das sich die Meisten vermutlich noch nie Gedanken gemacht haben – bei der Beschäftigung mit der Briefmarke künftig vielleicht schon.

                        Auch Neuheiten können mit ihren Themen super spannend sein.

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