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Wer hat Erfahrung mit einer digitalen Mikroskopkamera gemacht?
Ich habe bei mir ein USB-Mikroskop in Gebrauch. Ein ganz billiges ding vom Discounter. Für meine Zwecke reicht es vollkommen. So habe ich einiges aufklären können, ohne jemanden im Forum fragen zu müssen. Vorteilhaft ist auch, dass im Gegensatz zum Scanner die Marken "live" betrachtet werden können, heißt, man kann die Marken während der Betrachtung bewegen. Beim Scanner muss man die Marke oder den Bereich immer neu einscannen. Inwieweit so ein hochwertiges digitales Mikroskop einsetzbar ist, kann ich nicht sagen. Es kommt immer auf den Einsatz an und was man damit erreichen möchte. Vielleicht, nein richtiger ist, ich freue mich, wenn hier jemand über so ein Gerät, wie im Eingangsthread beschrieben, seine Erfahrungen mitteilt.
Das verlinkte Mikroskop habe ich zwar nicht, dafür aber jede Menge andere. Vom ganz billigen wie elmue bis zu einem Profigerät von Zeiss im Wert eines Kleinwagens. Insofern kann ich ein paar Beobachtungen einigermassen qualifiziert abgeben. Die Billigteile, die auch elmue erwähnt, sind für den Preis (insbesondere wenn man sie vom Discounter holt) enorm gut. Man sollte sich dazu noch den Ständer von Pearl o.ä. holen und man kann damit recht gut arbeiten. Aber - es sind halt nur ca. 50€ und für die kann man beileibe keine Zeiss- oder Leica-Optik verlangen. Randunschärfen sind natürlich bei diesen Plastiklinsen schon vorhanden. Trotzdem reichen diese Geräte für fast alle Zwecke des Briefmarkensammlers. Man kann damit gut Reparaturen erkennen, Plattenfehler suchen, Papierstrukturen erkennen usw. Wer natürlich 1A-Bilder für Veröffentlichungen braucht, wird nicht ganz glücklich damit.
Wenn ich nun das verlinkte Mikroskop ansehe, fällt mir auf, dass es wohl von der Technik her eines dieser Billigmikroskope ist, das halt dann fest in einen stabil aussehenden Ständer eingebaut ist (positiv).
Mehr für eine Spielerei halte ich das 3,5" TFT-Display. So etwas mag ganz nett zum schnellen drübersehen sein, viel besser ist jedoch das Mikroskopbild auf einem ordentlichen Monitor (oder auch auf einem Laptop) zu sehen. Auf so einem Winzding für den Preis muss man da sicher mit Einschränkungen rechnen.
Gut ist, dass man eine SD-Speicherkarte einlegen kann, um auch mal Computerunabhängig ein Bild speichern zu können. Oft wird man das aber wohl nicht brauchen.
Der "einstellbare Objekttisch" bezeichnet wohl das mögliche Rauf- und Runterfahren - ein echter Mikroskopiker versteht darunter was anderes (Kreuztisch). Aber selbst Hersteller, die das 10-fache verlangen, bekommen oft keine ruckelfreien und gut gängigen Kreuztische hin, insofern ist das für diesen Preis nicht anders zu erwarten.
Was es mit der beworbenen 500-fachen Vergrößerung auf sich hat, müsste man mal in der Realität sehen. Vermutlich ist es aber nur ein Werbespruch. Bei derartigen Vergrößerungen machen sich Randunschärfen schon sehr stark bemerkbar und auch eine billige Linse ist da dann schon meistens nicht mehr konkurrenzfähig. Aber wir brauchen in der Philatelie ja auch keine solchen Vergrösserungen.
Dass der Text arg mit Werbeübertreibungen übersäht ist, erkennt man auch an den Anwendungsbereichen "Industrie und Technik". Das ist schon eine lächerliche Übertreibung - in Industrie und Technik ist mein Zeiss gerade mal unteres bis höchstens leicht gehobenes Niveau - was die da benutzen kostet eher in der Grössenordnung von Mercedes C-Klasse bis Ferrari. Aber vielleicht meinen die damit ja die Briefmarkenfälscher auf Ebay :-)
Was ich jetzt auf die Schnelle nicht erkennen konnte ist, ob man über den USB-Anschluss ein Live-Bild auf den PC übertragen kann (sollte aber eigentlich gehen, ging ja bei den ganz billigen Dingern auch, ansonsten gibt es auch im Internet Software für so etwas.) Das würde ich noch nachfragen, wenn ich kaufen würde. Denn ein Bild auf einem 10-Zöller Laptop oder mehr ist doch etwas ganz anderes als auf diesem 3,5-Dingens.
Insgesamt würde ich also sagen: für den Preis wohl ein brauchbares Angebot, die wirkliche Bildqualität und die Live-View-Fähigkeiten auf einem Monitor mal noch als Fragezeichen im Raum. Ich gehe aber davon aus, dass die Bildqualität +/- im Bereich der anderen billigen Digitalmikroskopkameras liegt. (Übrigens, man sollte sich nicht von 5 Megapixeln täuschen lassen, das muss nicht unbedingt heissen, dass die Bildqualität viel besser als bei 1,x oder 2 MPixeln ist - öfters mal ist es umgekehrt (Rauschen, Linsenfehler usw.).
Neben dem Billigprodukt, mit dem ich auch voll und ganz zufrieden bin (wo ich durch die Bewegung immer die Mitte des Bildes ausreichend scharf betrachten kann…), habe ich auch ein anderes Auf- u. Durchlicht-Mikroskop (u.d.g.m.) für gewisse Details, welcher auch seine Dienste tut. Dabei gibt es auch verschiedene Bildeffekte, die man an dem Bildschirm für die Details verwenden kann. Das kann man natürlich auch übers USB mit Laptop betrachten…
Sicher gibt es was (viel) Besseres, aber ich muss nicht immer alles haben (müssen) für das, was für meine Zwecke ausreicht. Oder nicht?
Nachdem hier im Forum (an einer anderen Stelle) schon Beispiele mit Bildern aus dem Billigprodukt dargestellt wurden, die sich m.E. sehen lassen können (…), würde mich interessieren, wie schaut dann ein Bild aus von einem Superteuren Mikroskop aus?
Hat z.B. jemand eine DDR Briefmarke aus den 50ger Jahre, von der er das Teilbild mit teurem und qualitativ hochwertigem Mikroskop hier reinstellen könnte, dann stelle ich zum praktischen Vergleich ein Bild dazu aus einem Billiggerät.
Erst dann kann man große Worte schreiben und das beurteilen, was reicht und was nötig wäre.
große Worte wollte ich sicher nicht schreiben. Ich wollte bloß eine ehrliche Beschreibung abgeben. Ausserdem bin ich der Meinung, dass die Billigteile allemal den Preis wert sind. Das weißt Du ja aus anderen Threads. Ein sündteures Zeiss ist für Briefmarken m.E. Overkill - was will ich z.B. mit 1000-facher Vergrösserung da noch sehen. Ausserdem ist der Nutzen von Durchlicht doch arg beschränkt - gut, man kann Papierfasern damit studieren und ggf. Farbpigmente ansehen. Für alles andere ist ein billiges Auflichtmikroskop oder eine etwas teurere Stereolupe mit max. 50x besser.
Danke Werner für dein Statement noch dazu.
Mit den „großen Worten“, war das nicht auf wem auch immer hier jetzt schon bezogen, sondern stand zuerst in Verbindung damit, mal wirklich mit einem Profigerät hier was zu zeigen (nicht nur was zu schreiben). DANN kann man es m.E. vergleichen und DANN auch schreiben, ob es nicht auch der Billiggerät auch ausreicht, gar für die Masse empfehlenswert ist.
(Habe schon andere Erfahrungen gemacht, wo es angeblich nur Zeiss oder Leica für Philatelie in Betracht käme, weil das rel. „Beste“ und „Teure“ ist dafür grad gut genug und alles andere wurde mal verhöhnt)…
Wollte also auf praktischen Vergleich hier ankommen lassen…
Das bedeutet aber nicht, dass natürlich Qualität ist Qualität! Aber nur von dem, was für wem für was auch gut genug sein kann. ---
für einen wirklichen Vergleich bräuchte man ein "Profi-Gerät" mit kleiner Vergrösserung (3-10x) und Auflicht. Ich habe lediglich ein Profigerät für Durchlicht mit extrem hohen Vergrösserungen (ab 100x-1000x). Das eignet sich für einen Vergleich nicht. Damit könnte man lediglich einzelne Fasern und Farbpigmente darstellen - aber das hat ja schon jemand in einem anderen Thread getan. Für meine Stereolupe (5-40x,kein Profigerät, ein Gerät im Wert von ca. € 200) habe ich keine geeignete Kamera. Diese Stereolupe bringt zwar von der Randunschärfe her ein etwas besseres Bild, als die Billigteile, der Unterschied wäre aber nur mit einer guten, montierten Kamera darstellbar. Insofern kann ich nicht mit Bildern dienen.
Man kann jedoch heute auf manchen Messen ähnliche Stereolupen an Ständen besichtigen - es gibt inzwischen auch schon welche mit Zoomfunktion so in der Grössenordnung von 20x-80x und bei Preisen ab ca. 350€, die auch manchmal auf Messen zu besichtigen sind. Mit Kamera sind diese aber dann schon bedeutend teurer. Ich eröffne gerade einen Onlineshop - wenn ich später mal ein derartiges Gerät anbiete, kann ich gerne davon Bilder vorstellen. Allerdings wird das noch dauern, da ich momentan andere Prioritäten habe.
Ich meine: Es hängt immer davon ab, welche Anforderungen wer ganz individuell an was und warum stellt. Danach wird sich das meistens ausrichten. D.h. der einer wird von was begeistert sein und der Zweck damit wird voll erfüllt sein, und der andere sagt: Es ist ein Mist! ...
Genauso zu der Anfangsfrage von Alexander S. Es kommt immer darauf an, welche Anwendungsgebiete man damit abdecken will. Aber das wäre im Grunde m.E. nicht mehr, als die billigere Zoom-USB-Mikroskop. - Für MICH wäre das anfangs gezeigte Gerät viel zu teuer, für das, was es leistet (laut Beschreibung). Habe einfach am Stativ das billigere "Dig" mit Laptop verbunden und ich denke nicht, dass ICH da was misse zu dem obigen Gerät... Jemand anderer wird das eben anders sehen.
Aber m.E. für Briefmarkenprüfungen, leistet dieser auch nicht mehr.
Besten Dank für die recht ausführlichen Antworten. Mir ging es ausschließlich darum, ob jemand mit einem solchen Digitalmikroskop mit einem Bildschirm (Monitor) arbeitet und welche Erfahrungen er gemacht hat. Insbesondere, ob Nachgummierungen erkennbar sind.
Nachgummierungen sind bereits mit einer guten Lupe (ca. 10x) gut erkennbar. Oder auch mit einem Scanner - dann auf dem PC-Bildschirm. Insofern bin ich mir sicher, dass das auch mit diesem Mikroskop geht.
Hallo Alexander!
Zumindest wie schon hier berichtet wurde, so ein kleiner Monitor ist einfach Qualitativ nicht zu vergleichen mit einem höherauflösendem und größeren Monitor von Laptop oder PC.
Natürlich wählt sich jeder mal was, was für seine Zwecke (auch für Unterwegs) vom Vorteil sein kann. Ich würde es nicht empfehlen. Für mich dient dieser Mikroskop-Monitor nur dazu, wenn ich auch mal wann ohne Laptop was schaue, aber ich kann drauf nicht das alles erkennen wie auf einem hochauflösendem Bildschirm meines Laptops. (Laptop mit Full HD-Bildschirm).
Ich finde keinerlei Angaben dazu, ob sich die 500fache Aufloesung nun optich oder interpoliert verstehen. Daher tippe ich mal auf interpoliert. Wie dem Datenblatt zu entnehmen ist, bezieht sich diese Angabe auf 5 Megapixel. Interpoliert sind 12 Megapixel moeglich - theoretisch also auch eine 480fache Vergroeszerung ...
Weisz dazu jemand genaueres???
Uebrigens:
Wenn ich mir die Preisdifferenz zwischen digitalo.de (119,90 Euro)und Safe (249,00 Euro) anschaue, bekomme ich ein ungutes Gefuehl im Magen ...
Das soll man immer bedenken, dass bei Spezialgeschäften die mit philatelistischen Zubehör handeln, die Artikeln oft doppelt oder mehr so teuer sind („nach Michel“ ) als sonst.
Z.B. ich habe mir eine elektronische Schiebelehre um 9,90 gekauft. Und so eine vergleichbare gibt es auch z. B. DORT um sage und schreibe nur 28,50 Euro (da sie auch noch zusätzlich einen Aufdruck trägt, und das macht es auch…).
Das soll man immer bedenken, dass bei Spezialgeschäften die mit philatelistischen Zubehör handeln, die Artikeln oft doppelt oder mehr so teuer sind („nach Michel“ )
Das bedient natuerlich das Klischee, dasz der Kunde mit der Erwartung zu 40% Michel kaufenzu koennen in den Laden kommt - dann stimmt ja auch der Preis wieder...
Andererseits:
Ich bin ja gerne bereit, gutes Geld fuer gute Ware auszugeben. Aber beim Bock tuen ...
Das waere der Fall, wenn die Aufloesung nur interpoliert (vulgo: Hochgerechnet) ist. Braucht man in der Philatelie vielleicht nicht, bekommt es auch nicht - zahlt aber fuer das Gefuehl, das man es bekommt ...
Ich kann nur dringend empfehlen, nimm etwas was Du gern mikroskopieren möchtest - also etwas für das Du das Mikroskop später wirklich einsetzen willst - und geht zu einer Messe auf dem die Anbieter vertreten sind und teste das Stück ausgiebig. Ich habe bisher alles, was dort angeboten wurde - und ich probiert habe - nicht gekauft. In vielen Fällen war die Vergrößerung viel zu groß um sie sinnvoll mit Marken einzusetzen oder man konnte nicht messen, oder.. oder....
Ein guter Scanner ist für mich um Klassen besser geeignet.
ml
PS: Falls Du einen Laden findest, der sich das Teil hinlegt, geht es natürlich auch dort.
Wehr fähler findet, daf si behaltn.
Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)
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