Schonfalze entfernen?

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  • Gerd
    Registrierter Benutzer
    • 08.08.2003
    • 36

    #1

    Schonfalze entfernen?

    Habe vor einger Zeit mehrere Alben geschenkt bekommen mit teils sehr alten Marken aus aller Herren Ländern. Neben unzähligen Knochen für den Papierkorb sind auch einige Marken dabei, die soweit noch ganz ok sind. Allerdings befanden sich auf einem Großteil dieser Marken Schonfalze, so dass sie jetzt einen schönen Fettfleck aufweisen. Meine Frage: Sind die alle alle für den Papierkorb, ohne mir die Mühe machen zu müssen, sie zu bestimmen, oder gibt es eine Möglichkeit diesen Fettfleck zu entfernen? Wenn ja: gelten diese Marken dann als repariert und wie aufwendig wäre diese Entfernung?
    Im Voraus besten dank für die Infos.

    mit freundlichen Sammlergrüßen
    Gerd
  • Bill
    Registrierter Benutzer
    • 14.07.2003
    • 1135

    #2
    Hallo Gerd,

    frische Fettflecken lassen sich mit Waschbenzin entfernen. Bei alten, durchgefetteten Marken bin ich sehr pessimistisch. Leg einige Marken mal zur Probe für mehrere Tage in Waschbenzin, um überhaupt zu sehen, ob sich der Fettfleck verkleinert. Gestempelte Marken würde ich zunächst im Wasserbad säubern, trocknen und anschließend für mehrere Tage in Waschbenzin legen, damit die Flüssigkeit von beiden Seiten eindringen kann.

    Repariert sind Marken, bei denen "Fenster" ausgebessert, Gummierung oder Zähne ersetzt wurden. Wenn Du die Fettflecken herausbekommst - was ich bezweifle - dann sind das normale Briefmarken.

    Gruß: Bill

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    • Beppo
      auch Benutzer
      • 27.07.2003
      • 60

      #3
      "Schonfalze"...

      Warum heißen diese Falze eigentlich Schonfalze, wenn sie die Marken doch überhaupt nicht schonen...?
      Oder gab es früher Falze, die (noch) keine Schonfalze waren -- und erst die heutigen modernen Falze sind echte "Schonfalze"?
      Das ist jetzt nicht polemisch gemeint, sondern eine ernsthafte Frage eines interessierten Briefmarkensammlers.
      MfG Beppo Czech

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      • Michael
        Registrierter Benutzer
        • 10.06.2003
        • 678

        #4
        Schonfalze

        @Beppo
        Im Gegensatz zu dem was ganz früher teilweise mit den Marken angestellt wurde, war die Verwendung der Falze tatsächlich eine "Schonung".
        In diesem Zeitalter der Experimente klebte man Marken mit Leim ins Album, befestigte sie mit Nadeln und ähnliche Grausamkeiten.
        Soweit ich weiß rührt genau daher auch der Name.

        Kommentar

        • Kjell
          ;-)
          • 10.06.2003
          • 388

          #5
          Die Schonfalze wurden eingesetzt, weil man glaubte, dass sie die Marken schonen würden. IMO so in der Zeit 1930 bis 1945, dan wurde die Katastrophe deutlich. Die heutigen Klebefalze die wir nur bei gebrauchten Marken verwenden, sind wohl unbedenklich.

          CU
          Kjell

          Kommentar

          • Gerd
            Registrierter Benutzer
            • 08.08.2003
            • 36

            #6
            Schonfalze aus diesem Grund: man konnte die Falze wieder abziehen, ohne die Marke zu beschädigen oder zu waschen. Nach Jahren hat man dann festgestellt wenn man sie drauf läßt... Desaster....

            mfg
            Gerd

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            • levélbélyeg
              Ungarn+Schwed. / Bund+DDR
              • 30.07.2006
              • 90

              #7
              Falze allgemein...

              Auf der Suche zum Thema "Falze" (s. dazu aktueller Thread mit Thema "eBay") kam ich hier an:

              Früher habe ich recht gute Ergebnisse bei der Entfernung von Schonfalzen erzielt, indem ich die Marke mit der Rückseite auf Löschpapier gelegt habe und anschliessend mittels einer Pipette tropfenweise Äther aufgeträufelt habe. Ab und an sollte man die Marke wieder auf eine frische, unbenutzte Stelle des Löschpapieres legen. Klappt mit vielen Flecken von Schonfalzen sehr gut.

              Nun stellt sich mir die Frage, da Äther in der Handhabung nicht ganz ungefährlich ist: Gibt es mittlerweile eine saubere, problemlose Alternative? Eignet sich diese Alternative auch für die Entfernung hartnäckig sitzender Falze? - Ich habe eine ganze Serie Falze, die sich auch nach einer halben Stunde Wasserbad nicht freiwillig lösen; keine Ahnung, um was für Falze es sich da handelt.

              Wer hat hier Erfahrungen?
              Grüsse
              levélbélyeg --+[ Hauptgebiete: Ungarn und Schweden | Nebengebiete: Bund und DDR ]+--

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              • PW0001
                Tschechoslowakei
                • 16.11.2003
                • 767

                #8
                Zitat von Gerd
                Schonfalze aus diesem Grund: man konnte die Falze wieder abziehen, ohne die Marke zu beschädigen oder zu waschen. Nach Jahren hat man dann festgestellt wenn man sie drauf läßt... Desaster....
                mfg Gerd
                Das ist m.E. die richtige Erklärung. Schonfalze sind moderneren Ursprunges.

                Mir ist der Begriff Schonfalz früher nie begegnet. Von vielen wird der Begriff Schonfalz fälschlicherweise für alle Falze verwendet
                Gruß Peter

                Kommentar

                • levélbélyeg
                  Ungarn+Schwed. / Bund+DDR
                  • 30.07.2006
                  • 90

                  #9
                  Zitat von PW0001
                  Das ist m.E. die richtige Erklärung. Schonfalze sind moderneren Ursprunges.
                  Mir ist der Begriff Schonfalz früher nie begegnet. Von vielen wird der Begriff Schonfalz fälschlicherweise für alle Falze verwendet
                  In der ehemaligen DDR gab es sogar Falztaschen. So etwas hatte ich zuvor noch nirgends gesehen. Im Grunde genommen war das wie eine dieser modernen Kunststoffklemmtaschen, allerdings aus Pergamin; die Rückseite war nach oben hin verlängert und vorderseitig gummiert. So konnte man diese "Fahne" umknicken und gleich dem beim Falz üblichen Verfahren ins Album einkleben. Ich vermute, dass es diese Falztaschen auch in unterschiedlichen Grössen gegeben hat, sonst wäre eine sinnvolle Unterbringung in Vordruckalben nicht möglich gewesen. Dies ist aber nur eine Vermutung meinerseits; vorrätig war nur eine einzige Grösse.

                  Natürlich kam ich nicht umhin, seinerzeit direkt eine Packung dieser Falztaschen zu kaufen, die ich seither auch nie wieder gesehen habe. Irgendwo in den diversen Untiefen der Schränke müsste sich die Packung finden lassen.

                  Hätte sich dieses Verfahren durchsetzt, wäre wirklich von Schonung zu sprechen gewesen - im Gegensatz zu den in diversen Alben der DDR benutzten Kunststoffen... aber das ist ein anderes Thema.
                  Grüsse
                  levélbélyeg --+[ Hauptgebiete: Ungarn und Schweden | Nebengebiete: Bund und DDR ]+--

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                  • Ferrari
                    Registrierter Benutzer
                    • 18.08.2006
                    • 461

                    #10
                    Schonfalze und Schmierfinken

                    Hallo !

                    Also Schonfalze wurden mit großem Hurra von den Sammlern aufgenommen, weil sie den Gummi auf der Marke nicht beschädigten und die Marken dennoch schön in ein Album eingeklebt werden konnten. Die Langzeitwirkungen, die sogenannten Schonfalzflecken waren natürlich anfänglich nicht bekannt.

                    Das war vor dem 2.WK. Nach 1945 hat dann glücklicherweise Hans Widmeier die Hawid-Klemmstreifen erfunden.

                    Heute werden allerdings postfrische Marken von Schmierfinken aller Art auf der Rückseite (insbes. Prüfzeichen) verschandelt. Postfrische Ware aller Gebiete wird daher immer seltener.
                    Man sieht, der pflegliche Umgang mit Papier will gelernt sein.

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                    • Noeppes

                      #11
                      Ich habe in einer alten Anleitung eines Briefmarkenrestaurators, wie levélbélyeg auch geschrieben hat, gelesen das sich die Spuren eines Schonfalzes mit Äther entfernen lassen. Dazu lege man die Marke in eine Schale mit Äther und lasse diese darin bis die Spuren nicht mehr sichtbar sind.
                      Nur die Schale unbedingt abdecken und gut lüften denn erstens ist Äther in Gasform hochexplosiv und atmet man die Dämpfe ein liegt man schnell unterm Tisch

                      Noeppes

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                      • reichswolf
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.06.2006
                        • 776

                        #12
                        @Noeppes:
                        Bekomme ich Äther denn in einer Apotheke?
                        Grüße @all,
                        reichswolf

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                        • Bill
                          Registrierter Benutzer
                          • 14.07.2003
                          • 1135

                          #13
                          Zitat von Noeppes
                          Ich habe in einer alten Anleitung eines Briefmarkenrestaurators, wie levélbélyeg auch geschrieben hat, gelesen das sich die Spuren eines Schonfalzes mit Äther entfernen lassen. Dazu lege man die Marke in eine Schale mit Äther und lasse diese darin bis die Spuren nicht mehr sichtbar sind.
                          Nur die Schale unbedingt abdecken und gut lüften denn erstens ist Äther in Gasform hochexplosiv und atmet man die Dämpfe ein liegt man schnell unterm Tisch

                          Noeppes
                          Kann man Äther auch zum entfetten selbstklebender Marken nehmen? Oder liegt man anschließend neben dem Tisch und träumt nur noch von Briefmarken? Ist Äther überhaupt frei erhältlich?

                          Gruß: Bill

                          Kommentar

                          • levélbélyeg
                            Ungarn+Schwed. / Bund+DDR
                            • 30.07.2006
                            • 90

                            #14
                            Zitat von reichswolf
                            @Noeppes:
                            Bekomme ich Äther denn in einer Apotheke?
                            Bin zwar nicht Noeppes, aber normalerweise bekommst Du Äther relativ problemlos in einer Apotheke, wenn Du mit entsprechender Begründung fragst und volljährig bist. Gut, Du musst eventuell in ein oder zwei Apotheken nachfragen. Ich bekam es nach einer Aufklärung über die korrekte Handhabung, also quasi einer Sicherheitseinweisung, sogar als Schüler.
                            Grüsse
                            levélbélyeg --+[ Hauptgebiete: Ungarn und Schweden | Nebengebiete: Bund und DDR ]+--

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                            • levélbélyeg
                              Ungarn+Schwed. / Bund+DDR
                              • 30.07.2006
                              • 90

                              #15
                              Zitat von Bill
                              Kann man Äther auch zum entfetten selbstklebender Marken nehmen? Oder liegt man anschließend neben dem Tisch und träumt nur noch von Briefmarken? Ist Äther überhaupt frei erhältlich?
                              Gruß: Bill
                              Siehe dazu auch meine Antwort an den Reichswolf. - Generell sollte man mit Äther sehr vorsichtig umgehen, da er einerseits eine grosse Brand- und Explosionsgefahr birgt, wie Noeppes schon richtig anmerkte, andererseits auch gesundheitlich nicht unbedenklich ist.

                              Ich habe übrigens mit dem "Einlegen" schlechtere Ergebnisse erzielt, als mit dem Träufeln über Löschpapier, welches die Klebstoffe gleich aufnimmt und somit von der Marke wegführt. Dies hat u.a. auch den Vorteil, dass man sich den Vorrat an Äther nicht durch Klebstoffreste verschmutzt und somit bis zum letzten Rest sauber verbrauchen kann.

                              Am besten fragst Du mal in der Apotheke Deines Vertrauens nach und lässt Dich auch über die richtige Handhabung aufklären.
                              Grüsse
                              levélbélyeg --+[ Hauptgebiete: Ungarn und Schweden | Nebengebiete: Bund und DDR ]+--

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