Wie ist das eigenlich mit den Ministerkarten?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Mc.Leahcim
    Registrierter Benutzer
    • 08.10.2003
    • 51

    #1

    Wie ist das eigenlich mit den Ministerkarten?

    Hallo liebe Leser!

    Im laufe der Jahre haben sich bei mir eine Menge sogenannter amtlicher Ministerkarten angesammelt. Ich weiß garnicht wie bekannt diese Klappkarten sind. Da ich in Bonn wohne sind mir diese auch häufig in die Hände gefallen. Ich fand sie auf dem bekannten Flohmart in der Rheinaue genauso wie in Ladengeschäften, wie auch bei Mitarbeitern von Ministerien. (Briefmarkensammler) Eigenlich sind das doch Geschenkkarten des (ehemaligen)Postministeriums. Sie geisterten aber auch durch das Innenministerium (ein Mitarbeiter hat mir welche geschenkt)Mein Schwager hat als Polizist eine weile Eskorte gefahren und hat welche als Dankeschön von eskortierten Politikern bekommen. Wie auch immer, frage ich mich was eigendlich dahintersteckt. Kennt jemand Auflagenzahlen? Wer hat die Karten nun wirklich verschenkt? Es gibt meines wissens nach 2 Kataloge. 1. Den Sauer-Katalog und es soll einen Katalog von Göde geben (wieso von Göde, der Münzen Automodelle usw. verkauft?) Einen Sauer hatte ich schon mal in der Hand und die Preise sind exotisch. Klar er handelt meines wissens auch damit. Die Ministerkarten werden bei Briefmarkenhändlern meist sehr hoch angesetzt. (Sauer?) Bei anderen Händlern geradezu verachtet. Bei einigen Verkäufen (spez. auf Flohmärkten) habe ich beobachtet das Ministerkarten mit Dauerserien gefragter waren als solche mit Sondermarken. Gibt es da eine unterschiedliche Auflagenhöhe und mir verrät keiner was? Oder sind die beliebter da in diesen Karten meistens die Marken der BRD und Berlin drin sind? Also Fragen über Fragen. Es währe schön wenn sich hier in dem Forum einiges klären ließe. Ich bin gespannt ob jemand zu dem Thema etwas beisteuern kann. Übrigens gibt es ja auch noch silberne Karten (in der Aufmachung wie die Ministerkarten) und Klappkarten der Post (Eigenwerbung?)

    In der Hoffnung schlauer zu werden

    grüßt alle Leser

    Michael


    P.S. eigendlich sammle ich ja Ganzsachen der Deutschen Privatpostanstalten bis 1900. Man findet mich auch gelegendlich im e-bay Cafe Briefmarken als mc.leahcim.
    Mc.Leahcim

    Zhi yu Dao (Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er), kann man übersetzen als: Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet. In freierer Übersetzung wird daraus wohl:
    Der Weg ist das Ziel
  • Mc.Leahcim
    Registrierter Benutzer
    • 08.10.2003
    • 51

    #2
    Ministerkarten

    Hallo,

    Ich habe selber gestern noch etwas über Ministerkarten herausgefunden. Es ist nicht viel aber immerhin etwas. Bei treffen von Politkern und Journalisten (also bei Presseterminen) wurden Ministerkarten gerne an die Journalisten verteilt. (Hinweis eines Bonner Journalisten)

    Gruß

    Michael

    <a href="http://www.meb.uni-bonn.de/haematrans/Michael/mich.htm">Wer mal in mein Hauptsammelgebiet reinschauen will, kann das hier tun</a>
    Mc.Leahcim

    Zhi yu Dao (Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er), kann man übersetzen als: Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet. In freierer Übersetzung wird daraus wohl:
    Der Weg ist das Ziel

    Kommentar

    • Kjell
      ;-)
      • 10.06.2003
      • 388

      #3
      Ja, dann hast du den wesentlichen Punkt ja bereits selbst rausgefunden. Es gibt tatsächlich unterschiedliche Karten. Z. B. die Ministerkarten vom BMF bzw. früher BMPT. Sie werden vor allem bei der feierlichen Übergabe der Marken verteilt, finden aber auch auf anderen verschlungenen Pfaden den Weg auf den Philateliemarkt. Als Demokrat frage ich mich immer, wie Händler zu größeren Posten der Teile kommen können. Eigentlich nur durch Vorteilsnahme und Seilschaften. So ähnlich wie die österreichischen Schwarzdrucke.

      Solange die Post eine Behörde war, hat sie die Ministerkarten auch als give-away für Geschäftskunden, genervte Sammler usw. verwendet. Aber seit die Post eine AG ist, verteilt sie zu diesen Zwecken eigene Karten. Und da soll es in der Tat unterschiedliche Karten geben bzw. gegeben haben, welche für den Plebs und welche in geringer Auflage für die oberen Zehntausend. Bei Briefmarkenveranstaltungen werden diese Karten auch schon mal den Veranstaltern überlassen, damit die sie unters Volks streuen.

      Eine Ausnahme stellen die Ministerkarten für Wofa und Weihnachten dar. Da die Marken idR gemeinsam übergeben werden, enthalten sie sowohl die Weihnachts- als auch die Wohlfahrtsmarken und das gleich im Viererblock. Die sind dann vom Katalogwert der Marken her echte Schwergewichte. Wie sich das mit den Jugend- und Sportmarken verhält, weiß ich nicht. Für die Berliner Marken gab es wohl eigene Klappkarten der Landespostdirektion, bei den Dauermarken aber wohl wieder eine gemeinsame Klappkarte Bund/Berlin.

      Ich kann diesen Karten schon vom Verteilungsprinzip her nicht viel abgewinnen und sehe in Ihnen keinen höheren philatelistischen Wert als bei den ETB. Sie sind seltener, und ihr Verteilungsprinzip undurchsichtig. Der Handel mit diesen Produkten begünstigt Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme. Ich habe aber ein paar davon in meiner Sammlung.

      Kjell
      Zuletzt geändert von Kjell; 07.04.2004, 12:18.

      Kommentar

      • Mc.Leahcim
        Registrierter Benutzer
        • 08.10.2003
        • 51

        #4
        Mysterium Ministerkarten

        Zitat Kjell
        Ich kann diesen Karten schon vom Verteilungsprinzip her nicht viel abgewinnen und sehe in Ihnen keinen höheren philatelistischen Wert als bei den ETB. Sie sind seltener, und ihr Verteilungsprinzip undurchsichtig. Der Handel mit diesen Produkten begünstigt Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme.

        Kjell [/B][/QUOTE]

        Hallo Kjell,

        Im Prinzip stimme ich dir da zu. Aber gerade weil nicht ganz klar ist wie die Teile zu den Sammlern bzw. Händlern kommen interessiert mich das um so mehr.

        Kjell: "Ich habe aber ein paar davon in meiner Sammlung".

        Da kenne ich viele,aber keiner scheint sich ernstlich Gedanken um die Herkunft, die Menge und den Verteilerweg zu machen.
        Bei den meisten (Verkäufern) die dich befragt habe, hatte ich das Gefühl das sie sich erst mal umschauten bevor sie geantwortet haben und gesagt haben sie im Endefekt nichts. Es wird viel gemutmaßt. So nach dem Tenor "einige der Ministerkarten gibt es nur in 100ter Auflage". "Von 1985 bis Annfag der 90iger waren das mehrere Tausend" "Die mit den Viererblöcken sind ganz selten (gemeint sind wahrscheinlich Jugend und Weihnachten)"
        Komischerweise sind viele dieser Karten in Nichtsammlerhänden. Das sind die, die dann auf dem Flohmarkt landen und entweder verschleudert werden oder zu Fantasiepreisen angeboten werden. Ich würde gerne versuchen diese Karten vernünftig einordnen zu können. Ich stimme dir zu, wenn du sagst du siehst sie auf dem Level der ETB's. Aber gehören sie da hin? Immerhin kommen sie aus der Bundesdruckerei (daher wohl auch das häufig benutzte Wort amtlich) Wenn die Auflage wirklich klein ist sind sie auch aus dem Grund interessant, da nicht von der "Post" selbst veraugabt aber "abgesegnet", doch durch Ministerien veranlasst und verausgabt. Ich habe auch einige davon und wenn ich sie billig bekomme kaufe ich auch noch dazu.
        Vielleich liest ja doch noch ein Wissender diese Beiträge und bringt etwas Licht in diese "Affäre"

        Gruß
        Michael
        Mc.Leahcim

        Zhi yu Dao (Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er), kann man übersetzen als: Ich habe meinen Willen auf das Dao (Weg) gerichtet. In freierer Übersetzung wird daraus wohl:
        Der Weg ist das Ziel

        Kommentar

        • ralph
          D 45/49, Eire, RhB, Dernb
          • 12.02.2004
          • 697

          #5
          Literaturtipp zu West-Berlin

          Wer sich für die Ministerbelege West-Berlins der Jahre 1948 bis 1954 interessiert, dem sei das Handbuch "Die Dr-Holthöfer-Ministerbelege" empfohlen. Dieses stammt etwa aus dem Jahre 1998 und listet die Belege (u.a. Ministerkarten) auf, die unter der Leitung von Holthöfer ausgegeben wurden. Holthöfer leitete die Senatsverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen in Berlin, ab 01.04.1954 dann Landespostdirektion Berlin.
          Bekannteste Stücke sind wahrscheinlich die Postschnelldienst-FDCs vom 01.03.1949, freigemacht mit Berlin Schwarzaufdruck 1 DM. Das Handbuch gab es damals direkt bei den Autoren, ob es noch verfügbar ist, weis ich nicht. Die damaligen Bezugsadressen kann ich gerne per PN zukommen lassen.

          Grüße
          Ralph
          Viele Grüße aus Berlin, Ralph

          Kommentar

          Lädt...