Briefmarkenauktionen

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  • sammelhamster
    Registrierter Benutzer
    • 30.01.2011
    • 34

    #1

    Briefmarkenauktionen

    Hallo,
    ich trage mich mit dem Gedanken meine Briefmarkensammlung aufzugeben und in einer Auktion anzubieten. Nun sind mir im Rahmen der Einlieferungs- und Vertragsmodalitäten doch einige Zweifel gekommen, zumal ich meine langjähriges Hobby nur äußerst schweren Herzens aufgeben möchte. Wenn die Marken erst weggeschickt worden sind, habe ich nach dem Vertrag nicht mehr viele Möglichkeiten auf die Auktion einzuwirken. So kann z. B. der Mindestaufruf ohne mein Einverständnis um 10% reduziert werden und die Marken könne auf meine Kosten und ohne meine Einwilligung bis zur nächsten Auktion eingelagert werden. Die Kosten hierfür muss auch ich tragen. Ich habe mir als Auktionspartner extra die Fa. Schlegel ausgesucht, weil ich davon ausgehe, dass dort seriös gearbeitet wird. Die telefonischen Vereinbarungen waren auch durchaus dazu angetan, dort das Geschäft abzuschließen, aber nun kamen die Vertragsunterlagen, die eben (siehe oben) von den mündlichen Zusagen abweichend sind.
    Hat jemand Erfahrungen in dieser Hinsicht? Vielleicht auch mit dem Auktionshaus Schlegel?
    Danke schon vorab.
    Gruß sammelhamster
  • Jörg
    Registrierter Benutzer
    • 11.08.2005
    • 484

    #2
    Hallo @sammelhamster,

    ich kann Deine Bedenken ja verstehen - aber andere Bedingungen wirst Du nur bei einem sehr naiven Auktionator finden. Irgendwie muss der sich ja auch absichern, wenn er nicht aus lauter Gutmenschentum gegenüber dem Einlieferer pleite gehen will.
    Jedes Auktionshaus lebt von der Provision, die von der Höhe des Zuschlags abhängt. Von daher kannst Du davon ausgehen, dass jedes Auktionshaus Interesse an einem möglichst hohen Zuschlag hat. Die 10% Abweichung nach unten sind meines Wissens (ich habe jetzt nicht bei allen Auktionshäusern extra nachgesehen) branchenüblich für Untergebote bzw. im Nachverkauf. (N. B.: als Käufer freue ich mich immer drüber - also muss ich es als Verkäufer auch zugestehen, oder?)
    Zu einer Unterschreitung des Ausrufs kommt es ja nur bei mangelndem Interesse oder zu hoch angesetztem Ausruf. In diesem Fall musst Du Dir überlegen, was Dir lieber ist: etwas weniger Geld, aber dafür das Geld auf der Hand - oder eventuell sehr lange warten in der vagen Erwartung von (etwas) mehr Geld.
    Bei der Fa. Schlegel darfst Du von Seriosität ausgehen: der Ausruf wird so taxiert, dass er zum Handelswert (nicht: Katalogwert!!) der Sammlung passt und der Kundenkreis ist groß genug, dass sich potente Interessenten finden.
    Aber wie bei jeder Auktion gilt: eine Garantie auf Verkauf zu einem bestimmten Preis wird Dir kein Auktionator, schon gar kein seriöser, geben.
    Du kannst ja probieren, an einen Auktionator oder einen Händler zum Festpreis zu verkaufen - wird aber in der Regel nicht über dem liegen, was auf einer Auktion zu erzielen wäre (weil nämlich Händler wie Auktionator ja nur kaufen, um weiterzuverkaufen - und eine kleine Spanne dazwischen haben sie sich auch redlich verdient; überleg einfach nur mal für einen Moment, wie Du als Verkäufer dastündest, wenn es keine Händler und keine Auktionatoren mehr gäbe, weil sich das Geschäft für niemanden mehr lohnt ...).

    Also der langen Schreibe kurzer Sinn: dass, was Dich an Schlegels Bedingungen stört, beruht nicht auf deren Unseriosität, sondern auf Deiner Naivität. Ein Auktionator handelt in kurzer Zeit mit einem sechs-, sieben-, achtstelligen Eurobetrag - da muss er sich mit seinen Bedingungen gegen Marktwidrigkeiten, auf die er keinen Einfluss hat, absichern. Wer Dir als Auktionator mehr verspricht, der ist entweder unseriös oder naiv.

    Mit Sammlergruß
    Jörg

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    • sammelhamster
      Registrierter Benutzer
      • 30.01.2011
      • 34

      #3
      Danke Jörg, für Deine vernünftige und sachliche Antwort. Ich werde jetzt wohl nochmal mit der Fa. Schlegel telefonieren und einzelne Fragen klären. Der Wert der Sammlung ist sicher bei einem Katalogwert von ca. 80000 € und einem daraus resultierenden Ausruf von 15000€ fair kalkuliert. Mehr bekomme ich wohl kaum und nur die "Rosinen" aus meiner Sammlung möchte ich auch nicht abgeben. Wenn ich ehrlich bin, suche ich vielleicht auch nur einen Vorwand um die Sammlung doch zu behalten. Bin eben ein "Hamster" ;-).

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      • fricke
        Registrierter Benutzer
        • 30.10.2006
        • 1538

        #4
        Auktionen

        Ich gehe mal davon aus, dass es sich nur um ein Sammelgebiet handelt. Eine Sammlung mit mehreren Sammelgebieten sollte man nicht gemeinsam in eine Auktion geben.
        Bei einem Sammlungswert von 15.000€ lohnt sich eine Aufteilung wohl nicht unbedingt.
        Bei 80.000 Katalogwert ist das wohl auch schon ein sehr guter Ausruf.
        Der Auktionator will ja auch noch fast 20% - dazu Gebühren und Steuern - da bleiben nur noch 10-11.000€.
        Als Arge-oder Vereinsmitglied macht man da meist den besseren Schnitt, wenn man die Rosinen an die Kollegen verkauft - dann könnte man den Rest bedenkenlos verschenken.

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        • VD_2
          Registrierter Benutzer
          • 02.01.2004
          • 20

          #5
          Um welches Sammelgebiet geht es eigentlich? Das wäre schön zu wissen, da sich daraus 1. die Wahrscheinlichkeit des Verkaufs, 2. der Ausrufpreis und 3. die Vorgehensweise bein Verkauf (geschlossen, in kleinen Sammellosen oder einzeln) ergibt.

          Beste Grüße aus Thüringen,
          VD_2 (seit 1994 Briefmarken-Auktionator)

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          • sammelhamster
            Registrierter Benutzer
            • 30.01.2011
            • 34

            #6
            Zuerst mal meinen Dank für Eure Antworten. Also bei den Sammelgebieten geht es (wie wahrscheinlich bei den meisten unter uns "einheimischen" :-) Sammlern) schwerpunktmäßig um Bund weit überwiegend postfrisch (leider ohne den kompletten Posthornsatz) mit vielen - auch bei frühem Bund geprüften - Dubletten. So z. B. Lübecker Kirchenfenster 5x, davon 4 mal jew. gepr., dann 3. Reich ohne die absoluten Spitzen, aber viele guten Werte auch sehr oft mindestens 3-4fach oder noch mehr überwiegend postfrisch und auch viele geprüft. DDR auch mit fast allen alten Werten, überwiegend postfr., auch hier einige (wenn auch nur wenige Marken oder Sätze ) gepr. und mehrfach - natürlich auch hier leider ohne Köpfe 2. Dazu etwas Berlin (nur wenig altes material), Weimar - hier auch nur wenig bessere Werte, jedoch immerhin die Zeppeline (leider natürlich wieder die ohne Aufdruck, aber die 2 Mark 3x, die anderen 1x jew. gepr.). Noch etwas Gen.Gouv. mit Kleinbogen und die Kleinbogen und jew. auch Marken der fläm. SS-Division, die ja allerdings keine offizielle Frankaturkraft besaßen. Am Rande noch ein bißchen Altdeutschland und Inflation. Meine Saarland-Kleinbogen (allerdings ohne den erstenTag der Marke) waren sogar für die Auktion nicht interessant genug bzw. hätten den Gesamtwert wohl nicht groß verändert. Alles in allem muss ich sagen, dass wohl 50% des gesamten Katalogwerts auf den Bund entfallen, da hier bedingt durch meine "Kleinbogensammlerei" (die wahrscheinlich eine Geldvernichtung war) ein relativ hoher aufgeblähter Wert - auch durch die Kleinbögen der Dauerserien, die ich bei den Frauen und den Blumen komplett habe - nach dem Michel entstanden ist. Dazu kommen noch zwei Fehldrucke der Mi.Nr. 1572, bei der die rote Farbe ausgefallen ist, einmal auf Brief gelaufen und einmal postfr. jew. mit Fotoattest. So das war mal der Versuch meine Sammlung zu "beschreiben". Ich habe eben sehr vieles (auch Blöcke) teilweise über 10x in meiner Sammlung, was auch zu einem enormen Platzbedarf führt, da es sich um ca. 40 - 50 dicke Einsteckalben handelt.
            Ich bin neu hier im Forum. Keine Ahnung was ihr "Profis" von meiner "Sammelleidenschaft" haltet. Sagt ruhig ehrlich Eure Meinung.

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