Unsere liebe Deutsche Post AG...

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  • Lars Böttger
    www.arge-belux.de
    • 07.08.2003
    • 8417

    #1

    Unsere liebe Deutsche Post AG...

    Bei Spiegel-Online gibt es einen sehr schönen Artikel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/ser...-a-919934.html - das erinnert mich daran, dass es sehr schwierig ist, die Post dazu zu bringen, etwas gegen die beschädigten Briefmarken zu unternehmen. Möglich ist es, aber nicht "betriebswirtschaftlich"...

    Beste Sammlergrüsse!

    Lars
    www.bdph.de und www.arge-belux.de
  • argeve
    Registrierter Benutzer
    • 04.07.2006
    • 305

    #2
    Ich höre es noch Heute in meinen Ohren klingel als es hieß die Post wird privatesiert: "Nun müßen die faule Beamtem endlich auch einmal arbeiten". Das hat man nun von der Privatesierung eines Staatsunternehmen. Besser ist fast nichts geworden, dafür ist der Service deutlich eingeschränkt worden. Aber es sollte ja alles schneller und besser werden. Ein weiteres Beispiel ist die Deutsche Bahn, auch alles besser und schneller geworden.

    Das Problem mit den beschädigten Briefmarken ist ganz einfach zu lösen. Die Sortier- und Stempelmaschinen etwas langsamer stellen und schon sind es nur noch wenige Einzelmarlken die beschädigt sind. Aber das ist sicherlich nicht "betriebswirtschaftlich."

    Beste Sammlergrüße
    Heinz
    Zuletzt geändert von argeve; 04.09.2013, 18:17.

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    • drmoeller_neuss
      Registrierter Benutzer
      • 19.01.2008
      • 999

      #3
      Ob eine Briefmarken den Transport überlebt oder nicht, steht und fällt mit dem Aufkleben. Früher wurde viel mit Hand sortiert, und da war es nicht kritisch, wenn einmal eine Marke nur an zwei Stellen zart aufgeklebt wurde. Selbstklebende Marken sind da klar im Vorteil. Dänemark, Finnland und die USA haben nur noch selbstklebende Marken. Aber wenn ich das der Deutschen Post AG vorschlage, doch alle Marken nur noch selbstklebend zu machen, kommt der nächste Aufschrei der Traditionalisten.

      Und die betriebswirtschaftliche Seite ist nicht ganz ausser acht zu lassen: erwartet etwa der BDPh, dass die Deutsche Post AG mit Millionenaufwand die Stempel- und Sortiermaschinen umstellt, um ein paar weniger beschädigte Briefmarken zu haben?

      Es ist in Mode gekommen, gegen die Post und Bahn und die Privatisierung überhaupt zu schimpfen. Die Postgebühren sind seit 20 Jahren fast unverändert. Kleinbriefe werden nach wie vor noch ordentlich gestempelt, auf Wunsch sogar am Schalter. Schon einmal das gleiche in Grossbritannien, Frankreich oder Schweden versucht?
      Und selbst der Service ist nicht schlechter geworden. Meine kleine Postfiliale ist bis abends um sieben offen. Das schaffte früher nicht einmal die Hauptpost. Die Wartezeiten sind auch nicht länger, Stosszeiten mit langen Schlangen gab es auch zu Staatszeiten. Im Paketdienst gibt es endlich Konkurrenz, was die Preise niedrig hält.

      Und das gleiche gilt auch für die Deutsche Bahn: Vor zwanzig Jahren zu Studentenzeiten bin ich noch mit Vorkriegswagen zur Uni gefahren, jetzt fahren auf der gleichen Strecke klimatisierte Triebwagen. Zwischen Krefeld und Düsseldorf gab es täglich vier Züge, heute fast 40 Züge. Die S-Bahn vor meiner Haustür fuhr im Stundentakt nur bis Neuss, heute alle 20 Minuten bis Düsseldorf durch. Es ist nicht alles schlechter geworden. Liegengebliebene Züge gab es auch früher. Und wer klever bucht, zahlt noch nicht einmal mehr als vor 30 Jahren.

      Und als Steuerzahler bin ich froh, das Post und Bahn nicht mehr am Subventionstropf der Staatskasse hängen, sondern noch etwas erwirtschaften.

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      • elmue
        Registrierter Benutzer
        • 08.07.2010
        • 560

        #4
        Hallo Herr drmoeller_neuss,

        ich kann Ihnen nicht ganz zustimmen, was den Service angeht. Hierzu 2 Beispiel:

        1. In der Siedlung, wo ich meine Jugend verbrachte kam 2-mal die Woche ein Postwagen, an dem man alle, damit meine ich nicht nur den Brief- oder Paketversand, sondern auch dich Postbankgeschäfte, erledigen konnte. Jetzt ist in der Siedlung zwar eine Postagentur vorhanden, man kann aber nur noch den einfachen Briefversand erledigen. Geldgeschäfte, selbst wenn es die Postbank betrifft sind nicht möglich .

        2. In der Stadt, in der ich wohne gibt es nur eine Hauptstelle. An dieser Hauptstelle sind 6 Schalter vorhanden. Mittlerweile wurden diese aufgeteilt drei Schalter für Bankkunden, drei für den Postversand. Früher konnte man am Sonnabend am Postschalter Geldgeschäfte erledigen, dieses ist nicht mehr möglich, da die Bankschalter am Wochenende nicht besetzt sind . Von den drei Briefschaltern sind oft 2 nicht besetzt. Hierdurch kommt es zu ewig langen Schlangen an dem Schalter. Dazu kommt, dass ich von einem privaten Dienstleistungsunternehmen erwarte als Kunde entsprechend behandelt zu werden. Ein Kunde ist jemand, der nicht die Beschäftigten in ihrem Pausenplausch stört, sondern der durch das abzuschließende Geschäft mit zum Gewinn des Unternehmens beiträgt. Die Öffnungszeiten der Post wurden auch verkürzt. War früher die Post von 08.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, so ist dies jetzt von 09.00 bis 18.00 Uhr. Wenn ich zur Post muss, dann sinkt schon immer innerlich meine Laune, weil einige der dort Angestellten sehr mürrisch und unfreundlich sind, schlimmer als die früher vorhandene beamtliche Sachlichkeit.

        Insofern ist der Service der Post für mich deutlich schlechter geworden. Sicher gibt es Bereiche, in denen der Service besser geworden ist. Für mich als Privater Nutzer habe ich hier sehr viel negatives erfahren, welches das Positiv leider überdeckt. Ich freue mich, wenn die Post ernsthaft Konkurrenz bekommt, damit diese ihren Kundenservice kontrolliert und ggfs. anpasst. Nicht damit die Post eventuell insolvent geht, sondern damit sie ihren Service richtig verbessert.

        Beste Sammlergrüße


        El Mü

        Kommentar

        • Skatbernd
          Registrierter Benutzer
          • 12.10.2011
          • 535

          #5
          Sinngemäß muss ich dem Uli zustimmen.
          Die Post ist zumindestens seit der Privatisierung ein voll renditeorientiiertes (Privat)-Unternehmen & daher ihren Aktionären verpflichtet.
          Da spielen die Interessen der noch übriggebliebenen Philatelisten nur noch marginal eine Rolle.
          Zumal wir auch immer weniger werden...mit einer öffentlich kaum wahrnehmbaren Lobby.
          Also wird alles ausgerichtet auf Minimierung des betriebswirtschaftlichen Aufwandes- vollkommen normal im Kap..
          Da bleib nur übrig sich privat etwas zu engagieren.
          Unsereins kennen dadurch die Mitarbeter im Postpoint & erfassen dann sogleich : ... wieder schön stempeln, Herr...?.
          Dann wird die Post in den Extrakorb geworfen.
          Natürlich zeigt sich für diesen Extra-Service der Herr... am Jahresende auch erkenntlich.

          Kommentar

          • drmoeller_neuss
            Registrierter Benutzer
            • 19.01.2008
            • 999

            #6
            Zitat von elmue
            Hallo Herr drmoeller_neuss,

            ich kann Ihnen nicht ganz zustimmen, was den Service angeht. Hierzu 2 Beispiel:

            1. In der Siedlung, wo ich meine Jugend verbrachte kam 2-mal die Woche ein Postwagen, an dem man alle, damit meine ich nicht nur den Brief- oder Paketversand, sondern auch dich Postbankgeschäfte, erledigen konnte. Jetzt ist in der Siedlung zwar eine Postagentur vorhanden, man kann aber nur noch den einfachen Briefversand erledigen. Geldgeschäfte, selbst wenn es die Postbank betrifft sind nicht möglich .

            . . .

            El Mü
            Auch bei der Postbank kann ich keine Verschlechterung feststellen. Allerdings hat sich der Schwerpunkt wie bei fast allen Banken von der Schalterbedienung weg und zum Automaten und zur Online-Kontoführung hin entwickelt. Postbank-Automaten machen sich auf dem Lande rar. Da kann ich nur raten, zu einer Bank zu wechseln, die auch den ländlichen Raum gut versorgt (in der Regel alle Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken).

            Ich war "von Anfang an" Postbankkunde (seit etwa 1980). Das Postscheckkonto war damals eine hoheitliche Einrichtung, ich war einmal mit knapp einer DM im Minus und bekam sofort den Brandbrief "Bitte auffüllen". Überziehen war bei der staatlichen Postbank nicht vorgesehen. Geld gab es an genau einem vorher festgelegten Postamt in der Republik und auch nur einmal pro Tag.

            Dann ein anderes Erlebnis: wir hatten in Krefeld-Gatherhof den typischen kauzigen preussischen Postbeamten. Striche wurden säuberlich mit dem Lineal gezogen, auch wenn man das erst vom Nachbarschalter ausleihen musste. Der Schlüssel zum Schalterraum steckte im Schloss und wurde erst herumgedreht, wenn der Sekundenzeiger oben war. Trotz alledem war der Mann recht freundlich, und man grüsste sich auf der Strasse, wenn er mit dem Fahrrad zum Dienst fuhr. Nun wollte ich einmal 50 DM abheben. Herr D. verlangte einen Ausweis. Ich habe ihn freundlich auf das Feld "Sparer persönlich bekannt" hingewiesen, was Herr D. mit der Aussage verweigert hatte, er sei hier im Dienst und dürfte mich daher nicht kennen.

            Dafür ist die Postbank-Sparkarte ein echter Fortschritt. Hier bekommt man Geld an allen Automaten der Cash-Gruppe, und im Ausland an allen Visa-Plus Automaten. Das klappte ohne zusätzliche Spesen in Indien, in Thailand und auf den Philippinen. Schon einmal versucht, mit dem alten blauen Postsparbuch Geld im Ausland zu holen? Das ging nämlich nur in wenigen europäischen Ländern.

            Kommentar

            • Harald Krieg
              Ostafrikasammler
              • 27.06.2003
              • 4789

              #7
              Die Post ist für die Postkunden und nicht für Sammler da - letztere machen nicht einmal mehr den Promillebereich der Postkunden und der Umsätze aus!

              Was möchte ein Kunde von der Post? Das seine Sendung möglichst schnell und möglichst preiswert beim Empfänger ankommt.

              So billig wie heute (auf Arbeitszeit für einen Brief gerechnet) waren Briefe noch nie zu versenden und E+1 klappt auch meistens! Und da soll die Post die Maschinen langsamer stellen, damit die Briefmarken der Sammler nicht beschädigt werden? Ich wäre selbst als Sammler nicht bereit auch nur 1 Cent mehr dafür zu bezahlen oder länger auf den einen oder anderen Brief zu warten, nur damit die Marken seltener beschädigt werden!

              Kommentar

              • Lars Böttger
                www.arge-belux.de
                • 07.08.2003
                • 8417

                #8
                @drmoeller_neuss:

                Wie die Beispiele hier im Forum zeigen, ist der Hauptgrund für kaputte Briefmarken nicht eine schlechte Verklebung, sondern zu eng eingestellte Sortiermaschinen. Es ist außerdem wer wie ärgerlich, wenn sondergestempelte Briefe regelmässig "noch einmal" einen Briefzentrumsstempel erhalten. Das ist nicht meine Vorstellung von Service. Der Betrieb muss laufen, egal wie. Da war mir die Bundespost mit all ihren Schnurren lieber.

                Beste Sammlergrüsse!

                Lars
                www.bdph.de und www.arge-belux.de

                Kommentar

                • Harald Krieg
                  Ostafrikasammler
                  • 27.06.2003
                  • 4789

                  #9
                  Zitat von drmoeller_neuss
                  Schon einmal versucht, mit dem alten blauen Postsparbuch Geld im Ausland zu holen? Das ging nämlich nur in wenigen europäischen Ländern.
                  Ja habe ich in den 80er und Anfang der 90er jahrelang. Unter anderem in Italien, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und sogar in der DDR!

                  Allerdings benutze ich seit Jahren auch die SparCard - was für eine tolle Einrichtung! Funktioniert inzwischen fast an jedem Geldautomat weltweit! Inzwischen ist es auch in fast jedem Land kein Problem zumindest in den größeren Städten Geldautomaten zu finden.

                  Kommentar

                  • Kontrollratjunkie
                    Deutschland 1933 - 1949
                    • 02.01.2007
                    • 1267

                    #10
                    Das Geld abheben mit dem Postsparbuch in diversen Ländern war wunderbar einfach und unkompliziert.
                    Es klappte immer, wenn man sich an die Öffnungszeiten vor Ort angepasst hat. Aber es war ja Urlaub.....
                    Dazu gab es noch schöne Tagesstempel verschiedener Postämter in das Sparbuch, einfach herrlich nostalgisch.

                    Die heutige Verfügbarkeit von Automaten der "Cash-Group" ist natürlich zeitgemäßer und vollkommen ausreichend.
                    Nur halt nicht mehr so schön altmodisch.

                    Gruß KJ, Postbankkunde seit 30 Jahren

                    Kommentar

                    • argeve
                      Registrierter Benutzer
                      • 04.07.2006
                      • 305

                      #11
                      Und als Steuerzahler bin ich froh, das Post und Bahn nicht mehr am Subventionstropf der Staatskasse hängen, sondern noch etwas erwirtschaften.[/QUOTE]

                      @drmoeller_neuss:

                      Lügen die immer wiederholt werden stimmen trotzdem nicht. Die Deutsche Bundespost hat nie am "Subventionstopf" der Staatskasse gehangen. Im Gegenteil, zu ihrer Zeit war sie in der Regel der größte Steuerzahler der Bundesrepublik Deutschland. Nicht wie Heute werden Gewinne ins Ausland verschoben um weniger Steuer zu bezahlen oder versucht wird wie die Deutasche Post AG in USA einen eigenen Paketdienst aufzubauen und dieser bis praktisch zur Pleite mit 1 Million € täglich subventioniert wurde. Von diesen Betrag brauchte man schließlich nicht Steuern in Deutschland zu bezahlen.

                      Wenn natürlich der amtierende Finanzminister Betrag X in seiner Berechnung des Haushaltes einplant und die Deutsche Bundespost nur einen Teil dieses Betrages erwirtschaftet hat, egal aus welchen Grund, hat diese trotzdem ihren jährlichen Überschuss in den Haushalt des Ministers gezahlt und nicht Steuern verbraucht.

                      Gruß Heinz
                      Zuletzt geändert von argeve; 05.09.2013, 20:42.

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                      • abrixas
                        Extra Bavariam nulla vita
                        • 08.09.2004
                        • 1839

                        #12
                        Kalter Kaffee aufgekocht! POSTBANK ist für mich seitdem unakzeptabel!

                        Zitat von Kontrollratjunkie
                        Das Geld abheben mit dem Postsparbuch in diversen Ländern war wunderbar einfach und unkompliziert.
                        Es klappte immer, wenn man sich an die Öffnungszeiten vor Ort angepasst hat. Aber es war ja Urlaub.....
                        Dazu gab es noch schöne Tagesstempel verschiedener Postämter in das Sparbuch, einfach herrlich nostalgisch.

                        Die heutige Verfügbarkeit von Automaten der "Cash-Group" ist natürlich zeitgemäßer und vollkommen ausreichend.
                        Nur halt nicht mehr so schön altmodisch.

                        Zum Thema POSTSPARBUCH habe ich mich schon früher geäußert:
                        Gruß KJ, Postbankkunde seit 30 Jahren

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                        • Harald Krieg
                          Ostafrikasammler
                          • 27.06.2003
                          • 4789

                          #13
                          War es nicht so, dass die Postsparte defizitär war und nur durch die überhöhten Telefongebühren quersubvensioniert wurden, aus der auch die guten Erlöse an den Bundehaushalt stammten?

                          1997 kostet z.B. ein Telefongespräch nach Großbritannien noch deutlich über 1 DM pro Minute - nur einige Jahre später 99% weniger! Da ich 1997 ein Auslandssemester in GB hatte, wäre mir eine frühere Privatisierung sehr willkommen gewesen! Meine Freundin und ich limitierten unsere Gespräche auf 1x 15 Minuten pro Woche und hatten trotzdem Telefonrechnungen alleine dafür von über DM 100 pro Monat. Dafür hätte man nicht lange danach den ganzen Monat rund um die Uhr telefonieren können!

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