Philatelie und Postverwaltungen

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  • Michael Lenke
    Administrator
    • 28.01.2006
    • 6915

    #1

    Philatelie und Postverwaltungen

    In Deutschland und anderen Ländern wird die Philatelie mehr oder weniger von den Postverwaltungen oder privaten Postanbietern unterstützt.
    Dazu gehören Sonderausgaben mit Aufschlag, Sonderblöcke, Schwarzdrucke, etc. deren Erlös den jeweiligen Verbänden zugute kommt.
    Die Postverwaltungen oder privaten Postanbieter betreiben Philatelieshops und teilweise spezielle Programme, um die Philatelie - mehr im eigenen Sinne - zu fördern.

    Es wäre mal interessant zu sammeln, wie eine solche Förderung in den verschiedenen Ländern aussieht und was man davon halten muss.
    Bei Sonderausgaben und Sammlershops kann leicht der Eindruck entstehen, dass etwas suggeriert werden soll, was nicht mehr zeitgemäß ist. Moderne Abosammlungen sind eigentlich (geld-)wertlos. Bringen die verschiedenen Maßnahmen trotzdem etwas für die Philatelie? Gibt es Beispiele, die besonders erfolgreich sind, oder erzeugen manche Angebote späteren Frust?

    ml
    Wehr fähler findet, daf si behaltn.
    Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
    Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)
  • Eric Scherer
    Registrierter Benutzer
    • 06.11.2012
    • 741

    #2
    Schweiz:
    Also ich bestelle bei der Schweizer Post-Philatelie Frankaturware für meine Geschäftspost für höhere Werte (z.B. die Blockausgaben mit 2, 5 und 6 CHF). Für die Standardfrankatur verwende ich alte Briefmarken, die ich unter Portowert einkaufe. Der Philatelie-Shop der Schweizer Post funktioniert wunderbar. Die Marken habe ich idR am Folgetag und ich kann auch Marken für mehrere Tausend Franken per Rechnung bezahlen. Das ist bequemer, als zur Post zu gehen und im Postamt gibt es ohnehin fast keine Sondermarken mehr.
    Frankreich:
    Anders in Frankreich. Hier werden in (fast) allen Postämtern aktuelle "Philatelie-Neuheiten" angeboten. Die sind nie komplett, aber immer so, dass man etwas attraktives findet. Die "Produkte" (z.B. Blöcke, Kleinbögen, Markenheftchen mit besonderen Marken und die in Frankreich beliebten Regionalmarkenserien, sowie Regional-Ganzsachen-Umschlags-Serien) sind in Plastik eingeschweisst und haben einen Barcode drauf.
    In Frankreich funktionieren die Individualmarken auch recht gut und sind nicht so teuer wie in Deutschland oder Österreich.
    Zu Abos kann ich nichts mehr sagen.

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    • Michael Lenke
      Administrator
      • 28.01.2006
      • 6915

      #3
      Mich würde eigentlich eher interessieren, durch welche Maßnahmen - z.B. Markenausgaben, Zuschlagsausgaben, etc. - die Postverwaltungen/-anbieter die Philatelie ideell oder auch finanziell unterstützen.

      Dann interessiert auch, wie die Anbieter ihre Marken philatelistisch vermarkten. Was versprechen die Anbieter ihren Abnehmern oder Abonnenten? Verkauft man der Oma die Superlösung für den Enkel? Setzt man auf Leuchtturmausgaben, wie Porzellanmarke oder künstlich verknappte Sonderausgaben. Will man nur den Absatz fördern oder will man Anreize für die Philatelie setzen.

      Die Art und Qualität der Shops oder des Angebotes an Marken in den Postämtern ist m.E. eine anderes Feld.

      ml
      Wehr fähler findet, daf si behaltn.
      Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
      Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

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      • Cicero
        Registrierter Benutzer
        • 16.05.2011
        • 46

        #4
        Michael,

        angesichts der ungehemmten Ausgabepolitik der meisten, auch der bis vor einigen Jahren noch als seriös eingeschätzten Postverwaltungen, kann man sicher nicht von Werbung für unser Hobby sprechen. Ich denke hier insbesondere an Österreich, ein Markenland welches nicht zuletzt auch wegen seiner drucktechnisch einwandfreien Marken in der Vergangenheit einen guten Ruf hatte.
        Einerseits postuliert die Post.at. den Schulterschluss mit den Sammlern indem z.B. die Verbandszeitschrift des VÖPh und die Zeitschrift der Post zusammengelegt wurden (auf deutsch wären das die „philatelie“ und die „postfrisch“) andererseits werden zu allen möglichen und unmöglichen oftmals nicht landesbezogene Anlässen Ausgaben auf den Markt gebracht und zum Tag der Briefmarke ist der Nennwert mittlerweile auf 2,88 € plus 1,44 € Zuschlag (Für die Philatelie!?) angestiegen; macht für den Kleinbogen mit 6 Marken und hübscher Randgestaltung satte 25,92 €.
        Eine wahrhaft tolle Werbung für unser Hobby welche gewiss zahlreiche Jungsammler an die Schalter treibt.
        Die heutigen Postverwaltungen, ob in Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind Privatunternehmen die lediglich Gewinnmaximierung auf ihre Fahnen geschrieben haben. Den Sammlern die es noch gibt, gilt es ordentlich das Geld aus der Tasche zu ziehen ohne Rücksicht darauf, dass sich der Nachwuchs nicht mehr einstellt. Der rapide Rückgang der Abonnements müsste eigentlich ein Warnsignal für die Postverwaltungen sein.

        Meiner Meinung nach wäre es sträflich naiv auf die Unterstützung der Postverwaltungen zu hoffen.

        Mit philatelistischen Grüßen

        Cicero

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        • Eric Scherer
          Registrierter Benutzer
          • 06.11.2012
          • 741

          #5
          Zu Österreich ist noch anzumerken, dass es jedes Jahr eine Briefmarke gibt, die nur an Abonennten verkauft wird. Quasi so etwas wie ein "Mega-Sperrwert".

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          • Cicero
            Registrierter Benutzer
            • 16.05.2011
            • 46

            #6
            Zitat von Radio Philatelica
            Zu Österreich ist noch anzumerken, dass es jedes Jahr eine Briefmarke gibt, die nur an Abonennten verkauft wird. Quasi so etwas wie ein "Mega-Sperrwert".
            Die Marke wird verschenkt

            Kommentar

            • Eric Scherer
              Registrierter Benutzer
              • 06.11.2012
              • 741

              #7
              Zitat von Cicero
              Die Marke wird verschenkt
              Das spielt keine Rolle - man zahlt ein Jahresabo, um an die Marke zu kommen ....

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              • Uwe Decker
                Registrierter Benutzer
                • 05.10.2009
                • 492

                #8
                Zitat von Michael Lenke
                Mich würde eigentlich eher interessieren, durch welche Maßnahmen - z.B. Markenausgaben, Zuschlagsausgaben, etc. - die Postverwaltungen/-anbieter die Philatelie ideell oder auch finanziell unterstützen.
                l
                Die Markenausgabe "Tag der Briefmarke" erfolgt alle 2 Jahre mit Zuschlag. Die Erlöse kommen der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte zu Gute. Dieses Jahr kommt die Briefmarken mit der One Penny Black zu 62 Cent und 30 Cent Zuschlag heraus. Die Präsentation findet in Gotha beim 114. Deutschen Philatelistentag statt.

                Jegliche Marketing Intentionen der Dt. Post AG zur Absatzförderung der sogenannten Plusmarken sind bislang gescheitert. Die Postagenturen haben diese Ausgaben in der Regel in der untersten Schublade und hole diese nur auf Nachfrage heraus. Rund 90 % !!! der Marken werden nach Ablauf der 90-Tagesfrist wieder zurück gegeben. Ausnahmen sind Orte mit Aktiven Briefmarken-Vereinen, die diese Marken nachfragen. Nach Ausverkauf wird in der Regel nicht mehr nachbestellt, was regelmäßig für Ärger sorgt.

                Es gibt oft Vorschläge, den Nennwert und somit den Zuschlag zur erhöhen. Maxibrief per Einschreiben etc., damit die Händler und Auktionatoren beim Postversand kräftig zulangen. Das ist ein Trungschluss. 85 % der Plusmarken werden über die Versandstellen im Abo und somit an den "kleinen Sammler" ausgeliefert, die damit gemelkt würden.

                Aus der Schweiz kommt akutell folgende Meldung:
                "Eine Änderung lässt aufhorchen: Während es bisher nur für große Nationale Ausstellungen einen Sonderblock mit Zuschlag zugunsten der Stiftung gab, diese aber aufgrund der hohen Nominalpreise immer weniger gefragt sind, hat sich die Post entschlossen, stattdessen eine jährliche Zuschlagsausgabe mit einem kleineren Zuschlag zum „Tag der Briefmarke“ herauszugeben, und so zu versuchen, ein breiteres Käufersegment anzusprechen und Zusatzeinnahmen für die Stiftung zu generieren."

                Somit machen wir in Deutschland doch nicht alles falsch, wie manche Kreise gerne publizieren.

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                • Eric Scherer
                  Registrierter Benutzer
                  • 06.11.2012
                  • 741

                  #9
                  Die Ausgabe zum Tag der Briefmarke in der Schweiz sind idR ohne Zuschlag! 2014 mit, 2013 ohne, 2012 ohne, 2011 ohne, 2010 ohne!

                  Kommentar

                  • Uwe Decker
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.10.2009
                    • 492

                    #10
                    Das ist künftig anders geplant. So die Pressemeldung.

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