Entwicklung der Mitgliederzahlen in der APS

[Hugo67]

Die American Philatelic Society (APS) vermeldet, dass sie seit Corona durch lange nicht mehr dagewesene Neumitgliederzugänge zum ersten Mal seit langem fast stabile Mitgliederzahlen vorweisen kann:

https://www.linns.com/news/us-stamps-postal-history/aps-membership-trends-improving-finances-strong

Auch die in den USA wieder stattfindenden Briefmarkenmessen erfreuen sich aktuell großen Zulaufs.

Bleibt zu hoffen, dass solche Trends auch hierzulande bald Fuß fassen können.

[Hugo67]

Aktuell berichtet die APS über das Jahr 2021, das mit über 1700 Neumitgliedern in punkto Mitgliederwerbung das beste seit 2008 war:

https://stamps.org/news/c/start-collecting/cat/aps-membership/post/in-touch-best-recruiting-year-since-2008

[Hugo67]

Der Corona-Boom lässt offenbar ein wenig nach, aber immerhin meldet die APS für das Jahr 2022 über 1500 Neumitglieder:

https://stamps.org/news/c/start-collecting/cat/aps-membership/post/together-we-grow-2022-membership-recap-togetherwegrow

[zobbel]

Wenn man sich die drei oben verlinkten Quellen ansieht fällt auf, dass nur in der ersten Quelle die Anzahl der Mitglieder genannt wird: 26,648 (2021) also 99 weniger als 2020, und das bei 1117 Neueintritten (daraus erechnen sich 1216 Austritte). 2021 gabe es dann 1,756 Neueintritte, die Nettoveränderung wird nicht genannt. Ebenso 2022: 1,580 Neueintritte.

Für die Verbandszeitschift AP wird aktuell "approx. 26,000 collectors" angegeben.

Also eher Stagnation; trotzdem eine deutlich bessere Entwicklung als beim BDPh, allerdings bei sehr viel geringerem Niveau (331 Mio. Einwohner; Deutschland hat 84 Mio.)

Aber was lernen wird daraus? Mehr Aktivitäten in Neuen Medien? Abbau Vereinsbürokratie (Landesverbände)? Gezielte Werbung in Interessentenkreisen (das sind dann halt doch wieder die Vor-Rentner und Rentner)?

[Eric Scherer]

Die Zahlen sind leider nicht immer vergleichbar. Es kommt darauf an, wie gezählt wird. Was die APS aber gut macht: Sie zeigt meldet alle Neumitgliederzahlen auf und honoriert auch die Mitglieder, die am meisten neue Mitglieder geworben haben.

[zobbel]

Solche Wettberwerbe gibt es aber auch bei (zumindest einigen) LV.

[Eric Scherer]

Die Zahlen aus den USA sind schon beachtlich. Der "Top Recruiter" hat in einem Jahr über 230 neue Mitglieder geworben:

https://stamps.org/join-now/membership-matters

[Hugo67]

Zum Vergleich: Der mit ca. 4500 Sammlern mitgliederstärkste LV Südwest meldet für das vergangene Jahr 44 Neuzugänge:

http://www.briefmarken-suedwest.de/Suedwest-Aktuell/SWA-289-SuedwestAktuell-2023-03_www_Briefmarken-Suedwest_de.pdf

[Hugo67]

Die aktuelle Lage der APS wird hier ausführlich beleuchtet:

https://www.linns.com/news/us-stamps-postal-history/contract-renewal-of-aps-executive-director-scott-english-announced-at-aug.-9-joint-aps-aprl-board-meeting

Aus meiner Sicht besonders interessant:
- Das letzte Jahr mit einem Zuwachs bei den Mitgliederzahlen liegt über 25 Jahre zurück (1997). Trotz zahlreicher Bemühungen ist keine Trendwende erkennbar. (auch wenn die prozentualen Rückgänge bei den Mitgliederzahlen etwas weniger dramatisch auszufallen scheinen als im BDPh)
- Es wird kurzfristig als Option eine rein digitale Mitgliedschaft eingeführt

[zobbel]

BDPH-Mitgliederzahlen

(aus dem Geschätfbericht zur JHV 2023, S. 20)

Mitgliederentwicklung im BDPh gemäß bezahlter Beiträge in 2021 und 2022.
Durch die Übernahme der Daten in das neue Mitgliederverwaltungsprogramm zu Ende des Jahres 2021 konnten nicht alle Ein- bzw. Austritte übernommen werden.

[Hugo67]

Interessant, dann hat der Mitgliederschwund 2021 Corona-bedingt auch beim BDPh eine Pause eingelegt.

Die Zeile "Arge" bezieht sich auf den VPhA ? Dann erscheint die Zahl der Mitglieder mit ca. 200
a) viel niedriger als auf der BDPh-HP angegeben (da steht 600)
b) auch sehr niedrig bezogen auf die Zahl der dort organisierten 28 Argen (ca. 7 Mitglieder pro Arge ???)

[Michael Lenke]

Bevor man sich über Zahlen ausbreitet, sollte man wissen was sich hinter den Zahlen verbirgt.

• Arge-Direktmitglieder sind BDPh-Mitglieder, die als Mitglied einer Arge den Beitrag als Arge-Direktmitglied zahlen
• Der VPhA ist der "Pseudo"-Landesverband LV16. Er vertritt die ihm angeschlossenen Argen. Dessen Mitglieder sind keine Arge-Direktmitglieder.
• Die Mitgliedszahlen des VPhA (LV16) und der Arge-Direktmitglieder zeigen nur die Mitglieder der Argen, die über die jeweilige Schiene BDPh-Mitglieder sind. Andere Mitglieder der Argen (meist die Mehrheit) sind Vereins- oder Einzelmitglieder.

ml

[Hugo67]

Die APS versucht noch mehr neue Wege zu gehen, um dem Mitgliederschwund Einhalt zu gebieten:

https://www.linns.com/news/us-stamps-postal-history/aps-aprl-joint-board-meeting-oct.-19

- eine rein digitale Mitgliedschaft zum ermäßigten Beitrag von 35 $ (anstelle der regulären 45 $)
- eine viermal jährlich erscheinende digitale Plattform/Publikation unter dem Namen StampEd. die sich spezifisch an die neue Sammlergeneration wendet, die eher online Sammlerkontakte sucht als in Ortsvereinen
- eine weitere Forcierung der Digitalisierung der Bibliotheksbestände
- eine Ablehnung höherer Mitgliedsbeiträge, mit der Begründung, dass dann zuviele Austritte zu erwarten seien.

Trotz all dieser Anstrengungen verzeichnet auch die APS aber weiterhin rückläufige Mitgliederzahlen, genauer 25505 Ende September 2023 gegenüber 26386 Ende 2022.

[TeeKay]

Der APS ist trotz vergleichbarer Mitgliederzahl finanziell aber deutlich besser aufgestellt als der BDPh. In den USA gibt es einen grossen Stab bezahlter Mitarbeiter. In Deutschland zerrinnen die Mitgliedsbeiträge in einer überkomplexen Organisation Verein->LV->BDPh, bei der dann am Ende all Glieder der Kette unterfinanziert sind und von Selbstausbeutung Freiwilliger leben.

[Hugo67]

Der APS ist trotz vergleichbarer Mitgliederzahl finanziell aber deutlich besser aufgestellt als der BDPh. In den USA gibt es einen grossen Stab bezahlter Mitarbeiter. In Deutschland zerrinnen die Mitgliedsbeiträge in einer überkomplexen Organisation Verein->LV->BDPh, bei der dann am Ende all Glieder der Kette unterfinanziert sind und von Selbstausbeutung Freiwilliger leben.

Ich habe nicht den Eindruck, dass die hiesigen LV finanzielle Probleme haben, ganz im Gegenteil.
Die Probleme sind vielmehr, genau wie bei der APS, die Altersstruktur, der fehlende Nachwuchs und die damit einhergehenden seit Jahrzehnten rückläufigen Mitgliederzahlen. Dabei hilft auch eine größere Zahl Festangestellter bislang nur bedingt, wenn man sich die Realitäten auf beiden Seiten des Atlantiks ansieht.