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  • Altsax
    Registrierter Benutzer
    • 22.02.2008
    • 1497

    #76
    Zitat von woma

    Tatsache ist etwas Anderes und das will ich gerne auch einmal anführen: In der Regel sind all die aktiv, die ein fundiertes Eigeninteresse haben, auch hier im Internet. So könnte es also sein - das ist nun tatsächlich eine Unterstellung meinerseits, aber eine als solche ausgewiesene -, dass Du/Sie als Sammler Sachsen sammeln (liegt bei dem Namen Altsax nahe) und nun befürchten, dass das Stück durch eine wie auch immer qualifizierte redaktionelle Bearbeitung des Autors zu wesentlich höheren Preisen als vielleicht sonst zugeschlagen, damit für Sie unerreichbar wird, zumindest teurer zu bezahlen ist.

    Natürlich könnte auch sein, dass dieses Stück garnicht in für Dich/Sie erreichbarer Nähe ist und nur der "Neid der Besitzlosen" der Antrieb und die Motivation für solche Einlassungen sind.

    "
    @woma

    Da meine Erziehung auch "von vorgestern" ist, möchte ich auf dieses "Niveau" nicht "angemessen" reagieren.

    Zur Sache:

    Selbstverständlich sammle ich Sachsen, sonst könnte ich mich zu dieser Angelegenheit gar nicht mit dem Anspuch äußern, den Beleg richtig einschätzen zu können.

    In für mich "erreichbarer Nähe" dürfte der Beleg mit oder ohne "qualifizierte redaktionelle Bearbeitung" liegen, mein Besitzdrang wird sich allerdings in Grenzen halten.

    Charakterisierend für Ihre - mit Verlaub - einseitige Denkweise ist die Unterstellung, daß "in der Regel alle die aktiv sind, die ein fundiertes Eigeninteresse haben".

    Wenn Sie die Beiträge hier im Forum verfolgen, werden Sie neben viel Nutzlosem eine Fülle von sachlichen Informationen vorfinden, die nicht den Hauch von Eigeninteresse spüren lassen, sondern ausschließlich der Information der Sammlerschaft dienen. Oder glauben Sie, daß das zeitaufwendige Scannen und Beschreiben von Belegen unter Pseudonym der Selbstdarstellung dient?

    Vielleicht sollten Sie in Ihre Vorstellungswelt die Möglichkeit einbeziehen, daß es unter den Sammlern jenseits von Schnäppchenmentalität und materiellem Eigeninteresse noch den Idealismus gibt, der dazugehört, wenn alle Freude an dieser Leidenschaft Philatelie behalten sollen.

    Ich hatte Ihnen mit meinem Ursprungsbeitrag kein persönliches Fehlverhalten attestiert, dennoch reagieren Sie mit aggressivem Grundtenor. Daraus mag jeder die Schlüsse ziehen, die er für richtig hält.

    Beste Grüße

    Altsax

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    • Lars Böttger
      www.arge-belux.de
      • 07.08.2003
      • 8417

      #77
      @altsax:

      Setze bei Dir und Herrn Maassen statt "aggressiver Grundtenor" Leidenschaft. Dann trifft das den Kern.

      Persönlich finde ich es toll, wenn über interessante Stücke geschrieben wird. Ich erinnere mich an das Marketing für den sog. "Rush-Cover" bzw. den "Invert-Jenny-Plate-Block", das Scott Trepel im Internet hingelegt hat. Da ziehe ich den Hut. Aber einer anerkannten Fachzeitschrift sowas hinein zu interpretieren?

      Und ganz uneigennützig ist keiner von uns, der sich hinsetzt und Stücke einscannt und beschreibt. Ich ziehe einen grossen Vorteil daraus, meine Sammelgebiete darstellen zu können. Und es streichelt das Ego, wenn andere in "Ohhhs" und "Aaaaahs" ausbrechen...

      Beste Sammlergrüsse!

      Lars
      www.bdph.de und www.arge-belux.de

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      • Altsax
        Registrierter Benutzer
        • 22.02.2008
        • 1497

        #78
        Zitat von deckelmouk

        Und ganz uneigennützig ist keiner von uns, der sich hinsetzt und Stücke einscannt und beschreibt. Ich ziehe einen grossen Vorteil daraus, meine Sammelgebiete darstellen zu können. Und es streichelt das Ego, wenn andere in "Ohhhs" und "Aaaaahs" ausbrechen...
        @deckelmouk

        Wenn es Eigennutz ist, das selbst gepflegte Sammelgebiet durch Publikationen aller Art zu fördern, dann ziehe ich mir diesen Schuh an.

        In der Antwort mit "aggressivem Grundtenor" ging es aber darum, meinen Beitrag nicht mit sachlichen Argumenten zu widerlegen, sondern durch die Unterstellung, es lägen ihm wirtschaftliche Interessen zugrunde, zu diffamieren.

        Diese Art der Argumentation kann man lernen. Anschauungsunterricht erhält man in politischen Diskussionen. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, ob deren Niveau hier am Platze ist.

        Beste Grüße

        Altsax

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        • Lars Böttger
          www.arge-belux.de
          • 07.08.2003
          • 8417

          #79
          @altsax:

          Ehrlich gesagt, ich verstehe die Diskussion nicht. Ich hätte mich auch gerne überraschen lassen, was für eine Sachsenbrief vorgestellt wird und wie der Artikel präsentiert wird. Wir zerbrechen uns momentan den Kopf über ungelegte Eier.

          Post, Händler und Auktionatoren sind Teil der "Szene". Wenn eine bedeutende Sammlung oder ein bedeutendes Stück verkauft wird, gehört es für mich dazu, dass man darüber berichtet. Wo waren die Bedenken, als die Sammlung zum Warschauer Aufstand bei Felzmann, der Pack-Strip bei Siegel oder die Sammlung von Simon Wiesenthal bei Köhler in der "philatelie" und hier vorgestellt wurden? Ich persönlich lese sowas lieber, als manche der "philatelie"-Dauerserien.

          Überspitzt gefragt: Darf ich mein Sammelgebiet überhaupt vorstellen, weil ich doch bestimmt später Stücke daraus verkaufen will? Oder muss ich alle gezeigten Belege verbrennen...

          Beste Sammlergrüsse!

          Lars
          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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          • Altsax
            Registrierter Benutzer
            • 22.02.2008
            • 1497

            #80
            Zitat von deckelmouk

            Überspitzt gefragt: Darf ich mein Sammelgebiet überhaupt vorstellen, weil ich doch bestimmt später Stücke daraus verkaufen will? Oder muss ich alle gezeigten Belege verbrennen...
            @deckelmouk

            Wir sollten die Diskussion nicht durch Übertreibung ins absurde Theater abgleiten lassen.

            Es geht um ein grundsätzliches Problem:

            Kommerzielle Zeitschriften finanzieren sich zu einem Teil über den Verkaufspreis und zum anderen über Inserate. Es ist dabei zum (unguten) Brauch geworden, den Inserenten durch "redaktionelle Beiträge" entgegenzukommen. Das läßt sich leicht nachvollziehen, wenn man bei "auffälligen Beiträgen" nach "passenden" Inseraten sucht.

            Die Glaubwürdigkeit in die Unabhängigkeit und Objektivität der Redaktionsbeiträge wird durch solche Zusammenhänge nicht gerade gefördert.

            In der "philatelie" fallen mir naturgemäß Beiträge meines Sammelgebietes besonders auf. Dazu gehörte ein Artikel über eine Drucksache der Sachsen Mi 1, die mir wegen häufigen Erscheinens in Auktionskatalogen (unverkauft) wohlvertraut war.

            Der Zusammenhang zwischen einem Redaktionsbeitrag in der "philatelie" mit für Sachsenkenner keineswegs neuen Erkenntnissen (soweit sie zutreffend waren) und dem anschließenden Verkaufserfolg war unverkennbar.

            Ich habe zu keinem Zeitpunkt unterstellt, daß dieser Effekt vom Redakteur beabsichtigt war. Ein Jurist würde dazu sagen "billigend in Kauf genommen".

            Von Bedeutung ist allerdings der Eindruck, der sich dem Leser der Zeitschrift aufdrängen kann, nämlich dem der fehlenden Unabhängigkeit der Redaktion bzw., s. Folienproblematik, sogar dem des Vorstandes des BDPH.

            Eine Verbandszeitschrift darf mit anderen Maßstäben gemessen werden als ein kommerziell arbeitendes Organ. Sammler können von ihrem Verband erwarten, daß er ausschließlich ihre Interessen wahrnimmt. Insofern ist jeder Anschein fehlender Neutralität, berechtigt oder nicht, zu vermeiden.

            Ich bin nicht so blauäugig zu glauben, daß es nicht Verbindungen zwischen Verband und Kommerz zu beiderseitigem Nutzen gibt. Letztlich profitiert auch der Sammler davon, daß ein Teil der in der Verbandsarbeit entstehenden Kosten durch Inserate etc. extern übernommen wird.

            Wenn das Bewußtsein für diese Zusammenhänge durch diese Diskussion geschärft wird, hat sie ihren Zweck erfüllt.

            Die Fähigkeit zur Selbstkritik sollte man in leitender Funktion erwarten dürfen - die eine oder andere Reaktion läßt da Raum für Zweifel.

            Beste Grüße

            Altsax

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            • woma
              Registrierter Benutzer
              • 07.04.2004
              • 125

              #81
              Ich bin gerne bereit, diese Diskussion noch etwas fortzuführen, habe mir dazu aber einmal die Einlassungen ausgedruckt und nochmals durchgelesen. Zu einigem werde ich deshalb noch einmal etwas bestandpunkten:

              1. Meine Sichtweise, dass die Mehrzahl der Leser, die mir schreiben oder mich ansprechen, Eigeninteressen verfolgen, beruht auf reiner Erfahrung, die sich nahezu tagtäglich - gerade jetzt nach der "neuen" philatelie" verifizieren lässt. Dies hat nun wirklich nichts mit "aggressivem Grundtenor" zu tun, eher mit viel Verständnis, das ich gegenüber Sammlern habe, deren Intentionen ich ja verstehen, aber nicht immer befolgen kann.

              2. Ich habe eine - ausgewiesene (!) - Unterstellung gemacht. Richtig. Warum nur? Weil ich Ihnen das Niveau Ihrer Ursprungseinlassung und des Tenors, dass Redaktionen (das war sehr stark verallgemeinert!) Belege hochjubeln (das war Ihr Ausdruck) aufzeigen wollen. Ich habe nur Ihre Argumentationstechnik nachgeahmt und damit aufgezeigt, wohin so etwas führt.

              Persönlich kann ich Ihnen dies garnicht unterstellen, denn ich kenne Sie ebenso wenig wie Sie vielleicht mich (?). Sie schließen nur vom Augenschein und lassen Sachargumente nicht gelten. Lesen Sie nochmals die Diskussion nach; vielleicht werden Sie mich dann verstehen.

              Zu sagen, dies sei dann unter Ihrem Niveau, lässt sich schmunzeln.

              3. Ich stimme Ihnen aber zu, dass es natürlich auch Idealisten gibt. Meiner Einschätzung nach sehr wenige, wohl aber mehr, die sich selbst dafür halten. Natürlich gibt es im Forum auch gute Sachbeiträge, das habe ich doch nicht bestritten. Lesen Sie aber doch noch einmal nach, wie und in welcher Form hier so mancher direkt angesprochene Redakteur abgewatscht wurde. Ich frage mich nur immer: Ist dieser Stil des Umgangs nötig? Man wünscht sich Antworten von den Angesprochenen und versteht nicht, dass man diese schon vorher derart vergrault hat, dass diese mit Sicherheit keine Lust mehr haben, sich auf ein solches Niveau zu begeben.

              Manches grenzt für mich scharf an Rufmord, deshalb habe ich den Begriff gewählt. Philosophieren wir doch einmal über den Zusammenhang von Altsax (anonym) und woma (= Wolfgang Maassen). Ich habe und halte es nicht für nötig, irgendwo Deckadressen/Synonyma etc. zu wählen. Jeder kann und darf wissen, was ich wo auch immer schreibe. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Schreiber in diesem Forum - hier sind natürlich nur bestimmte gemeint - wirklich ihre Texte so einstellen würden, wenn sie sich unter Namen melden müssten. Wie in anderen Foren ebenfalls zu beobachten, scheint die vermeintliche Anonymität tatsächlich niveausenkend und aggressionsfördernd zu sein. Warum werden sonst - selbst hier - bestimmte Einträge von den Administratoren gelöscht? Etwa, weil sie zuviele Buchstaben haben?

              "Alte Erziehung" oder von "vorgestern" zu sein, ist weder Alibi noch Rechtfertigung, denn auch Sie haben Augen, zu lesen, was da steht.

              4. Sie bewerten erneut, Sie unterstellen erneut, dieses Mal einen aggressiven Grundtenor. Ich sagte Ihnen schon, dass ich nur - bewusst und vorsätzlich - mich einmal auf Ihr (!) Niveau begeben hatte, um aufzuzeigen, wohin das führt. Denn dann fängt der getretene Hund an zu bellen, nicht sehend, dass er vorher in gleicher Weise ausgeteilt hat.

              Ich denke, wir sind nach wie vor in einer Sachdiskussion, aber - dies machen auch Ihre Antworten an Deckelmouk deutlich, Sie sind nicht bereit, von Ihrer ideologischen Überzeugung abzugehen, dass es gilt - so Ihre Worte -

              "Kommerzielle Zeitschriften finanzieren sich zu einem Teil über den Verkaufspreis und zum anderen über Inserate. Es ist dabei zum (unguten) Brauch geworden, den Inserenten durch "redaktionelle Beiträge" entgegenzukommen. Das läßt sich leicht nachvollziehen, wenn man bei "auffälligen Beiträgen" nach "passenden" Inseraten sucht."

              Erneut sind Sie nicht bereit zu lesen, was ich Ihnen schon zweimal beschrieben habe:

              a) dass die Auktionsinserenten in der "philatelie" langjährige Inserataufträge vergeben haben;

              b) dass ICH (!) solche Stücke, die eine bestimmte "Qualität" haben, vom Handel, Prüfern etc. anfordere, um daraus eine "Story zu machen;

              c) dass natürlich auch Auktionatoren und andere (!) an mich herantreten, um mir solche Stücke anzubieten, ich mir die freie Wahl lasse und prüfe, ob diese aus meiner Sicht geeignet, es aber für eine Berichterstattung völlig belanglos ist, ob derjenige Anzeigen schaltet, geschaltet hat oder schalten wird;

              d) dass mich das Besondere und Einmalige interessiert.

              In diesem Sinne habe ich seit mehr als 15 Jahren immer wieder solche Stücke, aber auch - philateliegeschichtlich aufgearbeitet - namhafte Philatelisten und deren Wirken, selbst Verbände, Vereine und Philateliefirmen (in der Regel zu Jubiläen) redaktionell bearbeitet. Mir war und ist völlig egal, ob daraus ein - so formulieren Sie - "Verkaufserfolg" entsteht.

              Ich hatte Ihnen versucht, den Zusammenhang zwischen Berichterstattung und der von Ihnen gemeinten Verkaufsförderung deutlicher werden zu lassen, indem ich auf Neuheiten, Buchbesprechungen und ArGerezensionen etc. eingehe. Natürlich resultiert auch aus solchen Vorstellungen ein Mehrwert, der ist auch durchaus beabsichtigt, warum auch nicht. "Billigend in Kauf genommen" ist ein juristischer Fachterminus, der nach indirekter Euthanasie klingt, wenn der Art eine hohe Indikation von Schmerzmitteln zur Linderung erteilt, damit dann aber auch "billigend in Kauf nimmt", dass der Patient möglicherweise einen Herz- oder Kreislaufinfarkt erleidet. Erleiden Sie etwa einen Herzinfarkt durch meine Geschreibe?

              Scon mit einer solchen Formulierung beschreiben Sie unterschwellig die Tätigkeit von Redaktionen als justiziabel, merken Sie das eigentlich nicht? Sie widersprechen sich zudem: Auf der einen Seite sagen Sie wörtlich:

              "Es läßt sich doch nicht von der Hand weisen, daß es - nicht nur in der "philatelie" - üblich geworden ist, vor Auktionen bestimmte Stücke redaktionell "hochzujubeln".

              ... was natürlich eine reine Behauptung, damit eine Unterstellung ist und wenn Sie darauf angesprochen werden, antworten Sie:

              "Ich habe zu keinem Zeitpunkt unterstellt, dass dieser Effekt vom Redakteur beabsichtigt war."

              Was nun? Halten Sie mich/uns für so einfältig, dass wir dann also noch nicht einmal merken, wenn wir etwas - angeblich - hochjubeln? Danke für dieses Kompliment.

              5. Erneut sprechen Sie einen Zusammenhang mit der Folienproblematik an und schreiben von "fehlender Unabhängigkeit". Auch dies ist wieder eine Behauptung, die einfach im Raume steht. Eine derartige Argumentationstechnik erachte ich als das, als was ich sie schon zuvor beschrieben habe: als Rufmord (übertrieben), als unbelegte Verunglimpfung (nicht übertrieben). Ich kann und fordere Sie hiermit auf, mir in diesem Forum zu belegen, inwiefern Ihre Aussage ...

              "Von Bedeutung ist allerdings der Eindruck, der sich dem Leser der Zeitschrift aufdrängen kann, nämlich dem der fehlenden Unabhängigkeit der Redaktion bzw., s. Folienproblematik, sogar dem des Vorstandes des BDPH."

              meine Person betreffen soll. Es hat keine Zeitschrft so viel zur Sache berichtet, wie die "philatelie", keine derart offen, Ross und Reiter nennend. Sie haben mich aber ursprünglich in einen solchen Zusammenhang fehlender Unabhägigkeit gebracht. Dies ist eine Unterstellung, meiner Einschätzung nach eine Falschbehauptung und ich fordere Sie nochmals auf, dies zu belegen oder die Aussage zurückzunehmen. Auch ich habe Persönlichkeitsrechte und selbst wenn Sie dann erneut meine Einlassung als "aggressiven Grundtenor" bewerten, werde ich es nicht zulassen, dass einfach falsche Aussagen und derart unterschwellig-tendenziöse Unterstellungen so stehen bleiben. Sie würden dies auch nicht, wie Ihre Reaktion auf meine Fiktion der Unterstellung von Eigeninteresse belegt.

              Warum habe ich also nicht gleiche Rechte? Man beachte übrigens Ihre Aussagetechnik: Da ist ein Eindruck von Bedeutung (!), der sich aufdrängen kann (!!!!). Was denn nun? Hat das Huhn ein Ei gelegt oder habe ich nur den Eindruck, es könnte vielleicht eines gelegt haben, aber genaues weiß man nicht? Auch diese Technik der Argumentation hat man Jesuitenschülern schon sehr früh beigebracht, allerdings auch, diese beim Widerpart zu erkennen!

              6. Ich bin nicht so blauäugig zu glauben, daß es nicht Verbindungen zwischen Verband und Kommerz zu beiderseitigem Nutzen gibt. Letztlich profitiert auch der Sammler davon, daß ein Teil der in der Verbandsarbeit entstehenden Kosten durch Inserate etc. extern übernommen wird.


              Auch hierzu lässt sich ja einiges sagen, z.B. dass Ihr Bild vom Sammler, Verein, Verband stark idealistisch (ideologisch?) eingetrübt ist. Ich will dies gerne belegen. Alle drei genannten sind auch kommerziell engagiert. Jeder Tauschtag, jede Ausstellung, jede philatelistische Tätigkeit hat einen kommerziellen Hintergrund. Der Unterschied ist nur, wie Sie "Kommerz" unterschwellig bewerten. Offenbar als etwas Negatives, dabei ist dies m.E. völlig falsch. Wenn ich als Sammler einen Beleg verkaufe, dann ist das auch ein kommerzieller Akt und Vorgang. Ist dies deshalb schlecht? Wenn der Verein eine Auktion macht und 5% des Umsatzes in seine Kasse fließt, ist dies Kommerz. Ist dies deshalb schlecht? Wenn eine Fachzeitschrift Inserate aufnimmt und damit Kosten gegenfinanziert, ist dies deshalb schlecht?

              Es ist nicht der Kommerz, wie Sie ihn nennen, der schlecht ist, sondern bestimmte Absichten und gewisse Auswüchse. Auch ein Sammlerverband lebt nicht auf dem Mond, er ist Teil eines philatelistischen Marktes. Darin hat er sich zugunsten seiner Mitglieder zu bewegen. Deshalb nimmt eine "philatelie" auch Anzeigen auf, weil diese einerseits auch Information sind (bei alten Zeitschriften schätze ich diese allein aus philateliehistorischer Sicht - ich habe übrigens alle DBZ auch mit Anzeigen!), andererseits auch tatsächlich eine erbrachte Leistung finanzieren. Warum sollte es anders sein? Mit einer Anzeige ist doch kein Zwang der Veranlassung eingefordert!

              7. Ihr letzter Satz ist noch der Anmerkugn wert:

              Die Fähigkeit zur Selbstkritik sollte man in leitender Funktion erwarten dürfen - die eine oder andere Reaktion läßt da Raum für Zweifel.

              Na, das ist ja wieder typisch, bin ich geneigt zu sagen. Zuerst drischt man pauschalisierend und ettikettierend auf einen/alle ein, wenn sich dann einer verbal und argumentativ zur Wehr setzt, dann fehlt dem - danke für dieses Rasenmäherargument, Sie haben tatsächlich gut bei Politikern gelernt! - die Fähigkeit zur Selbstkritik.

              Wer einen Dialog sucht, darf Sachargumenten nicht aus dem Wege gehen, es sei denn, er will doch nur die Verunglimpfung. Der muss sich dann auch gefallen lassen, einmal beim Wort genommen zu werden!

              Auf jeden Fall danke ich Ihnen für diese Diskussion, die ich persönlich als so wertvoll erachte, dass ich sie gerne im Bulletin der AIJP veröffentlichen würde, vorausgesetzt, Sie geben sich zu erkennen und sind damit einverstanden. Ich denke nämlich, auch andere Fachjournalisten haben ihre eigene Meinung dazu.

              Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
              woma

              Kommentar

              • Rainer Fuchs
                Weltenbürger
                • 02.06.2004
                • 3776

                #82
                Also ich schreibe auch ab und zu über meine Sammelgebiete, auch da ist ein Eigeninteresse dabei, OK, nicht unbedingt ein finanzielles sondern um evtl. an Dinge zu kommen die bei anderen Sammlern in der Wühlkiste vor sich her gammeln und evtl. in meine Sammlung passen.
                Ist das nun verboten?

                Ich denke wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Wer glaubt es besser zu können soll schreiben.
                Mitglied bei:
                BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...

                Sammelgebiete:

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                • Fehldruck
                  Registrierter Benutzer
                  • 30.05.2004
                  • 3826

                  #83
                  @woma- Folgende Aussage habe ich vielleicht nicht verstanden, bzw. möchte ich Sie bitten darauf näher einzugehen:

                  "Es war die "philatelie" die 2003 und erneut ab Herbst 2007 diese Thematik von Peter Feuser, gemäß einer internen mit ihm getroffenen Vereinbarung, bis nach dem Prozess zu warten, wieder aufgenommen hat."

                  Von 2003 bis Herbst 2007 hat die philatelie auf Berichte zur Folienproblematik verzichtet, da Herr Feuser mit Ihnen eine Vereinbarung getroffen hat?

                  Zum übrigen Text:

                  Mir kommt es oft so vor, daß der BDPh und die philatelie nicht das Sprachrohr der Sammlerschaft sind. Mir ist bewußt, daß es DIE Sammlerschaft nicht gibt und Beispiele hinken. Trotzdem versuche ich mal eine mir unerklärliche Doppelwelt beispielhaft aufzuführen.

                  z.B. Sieger und Borek mit den Raritätenalben

                  Im Verein und unter Sammlern sind die Namen Sieger und Borek sehr negativ geprägt. Oft habe ich gehört, daß viel Geld für Sieger und Borek -Alben ausgegeben wurde. Die in Werbeprospekten aufgeführte Wertigkeit ist gemäß den Aussagen nicht eingetreten und Sammler wie Erben erleben laut eigener Aussagen finanzielle Megaverluste. In Auktionsbeschreibungen und Händlerangeboten kann man sehr zynische Angebotsbeschreibungen zu Sieger und Borek Alben finden. Selbst hatte ich auch mal ein Abo ...und hätte nachdem ich feststellte, daß ich viermal zuviel Geld wie üblich dafür ausgegeben hatte, beinahe meine Philatelieleidenschaft zu den Akten gelegt.

                  In der philatelie und von der BDPh- Führung gibt es dann eine völlig andere Welt. Der Präsident belobt in einer Werbebeilage Produkte der Firma Borek und im letzten Heft der philatelie gibt es seitenlange Siegerehrung. Informationen von der anderen Welt gibt es nicht.

                  Für mich ist die philatelie nicht nur eine Fachzeitschrift, sondern das Sprachrohr der Mitglieder.
                  (Altsax habe ich in diese Richtung verstanden.)

                  Wie kann ich mir diese Doppelwelten erklären?
                  Vielleicht ist es nur eine gefühlte Doppelwelt oder eine Doppelwelt, die in der anderen Welt durch fehlende ladungsfähige Anschrift der sendenden Weltenbürger nicht wahrgenommen werden kann?

                  (Weitere deutliche Doppelwelten habe ich z.B. zum DM-Briefmarkenumtausch, zur Folienproblematik ... wahrgenommen.)

                  Noch eine Frage: Die Mitgliederzahl ist doch fast identisch mit der Auflage der philatelie? Ist es so, daß die Auflage in den letzten 2 Jahren von 70000 auf 50000 gesunken ist? bzw. möchte ich damit sagen- Gibt es bis zum Pole schmelzen noch Überlebende, die ggf in den vielleicht bis dahin falschen Konzepten ertrinken können?

                  Schade übrigens, daß Sie nur im Urlaub Zeit für ein Foren-Feedback haben.

                  Fehldruck
                  Zuletzt geändert von Fehldruck; 05.07.2008, 12:37.

                  Kommentar

                  • andreas-machner
                    AllesWasSchönIst
                    • 02.11.2007
                    • 234

                    #84
                    Richtig!

                    @Fehldruck: Sieger & Co.: Man sollte nicht immer die Blumen aus den Töpfen nehmen, bevor man sie wirft.

                    Kommentar

                    • woma
                      Registrierter Benutzer
                      • 07.04.2004
                      • 125

                      #85
                      @fehldruck:

                      Beginnen wir mit dem letzten Punkt: Natürlich habe ich nicht nur im Arbeitsurlaub Zeit fürs Forum, wie ja durch häufigere Einlassungen meinerseits zu anderen Zeiten bekannt ist. Aber ich kann tatsächlich nicht jeden Tag hineinschauen und mitdiskutieren, wenngleich ich das gerne tun würde. Ich will nun wahrlich nicht damit nerven, für wen und was alles ich zuständig bin, aber es ist ein 16-Stunden-Job pro Tag, bis ich die Augen schließe und dies sieben, nicht fünf Tage, die Woche. Selbst hier im sog. "urlaub".

                      Zur Sache:

                      Zu Feuser/Folienproblematik: Nach der Berichterstattung Feusers 2003, die ich auch in der "philatelie" aufgegriffen hatte, bekam Peter F. leider sehr viel Druck von der Gegenseite und man hängte ihm ein Verfahren an. Das Presserecht sieht recht enge Grenzen für die Berichterstattung bei laufenden Verfahren vor und Anwälte wie Gericht geben während dieser Zeit keinerlei Unterlagen etc. heraus, wünschen auch bis zur Urteilssprechung eine solche Berichterstattung nicht.

                      Mit Peter Feuser hatte ich tatsächlich aber abgesprochen, sobald das Urteil - es war der bekannte Vergleich - da ist, wieder zur Feder zu greifen, was ich dann auch getan habe.

                      Ich kann nun mal geltendes Recht nicht brechen, davon hätte keiner einen Nutzen, P. Feuser evtl. nur einen Schaden gehabt. Wie das alles so ausarten kann, hat man ja hier im Forum gesehen.

                      @BDPh: Als Redakteur der "philatelie" - die Zeitschrift sehe ich durchaus als Verbands- UND Fachzeitschrift - fühle ich mich dem Verband und seinen Mitgliedern verpflichtet. Daraus resultiert aber nicht, dass ich alles gutheißen muss, nichts kritisieren kann und darf, also einen Maulkorb trage. Dies ist klar und eindeutig per Vertrag geregelt. Nur wo BDPh draufsteht, ist auch BDPh drin, d.h. vom BDPh gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des BDPh wieder, meine gekennzeichneten eben meine Meinung.

                      Dass ich selbst versuche, den Verband zuweilen zu seinem Glück zu motivieren, fällt nicht immer einfach, macht mir keine Freunde, lässt mich auch nicht selten intern anecken. Na und? Mir ist die Pflege der Philatelie wichtiger als das Einzelwohl, wenngleich ich gerne zugebe, "unsanfte Prügel" auch nicht leicht wegzustecken.

                      Ich persönlich fand alle Verbände viel zu unbeweglich in dieser Frage der besten Aufbewahrungsmöglichkeiten. Bis heute gibt es keine weiteren Schritte, keine neuen Untersuchungen, keine von mir geforderte positive Empfehlungen, keine Einrichtung einer Bundesstelle Restauration und Konservierung. Genau dies benötigen wir aber, wenn Briefmarken verderbliche Kulturgüter sind. Für die Welt der Museen und Archive ist das ebenso selbstverständlich wie entsprechende Fachzeitschriften.

                      Verbände tendieren generell zur Langsamkeit und Bedenkenträgerschaft. Das liegt im System und ist für alle Institutionen in Politik, Kultur etc. bekannt. Ich trage dies auch durchaus in Geduld mit, hätte mir aber dennoch mehr von manchen Verbänden persönlich gewünscht.

                      @Sieger/Borek - Frage von zwei Welten: Dies ist ein sehr komplexes Thema, das eigentlich vielfältiger Aspekte bedarf, zu denen man dann einen Roman schreiben könnte. Versuchen wir es zu vereinfachen, hoffentlich nicht allzu stark zu verkürzen.

                      1. Die Fa. Sieger ist der größe Neuheitenhändler Deutschlands. Sie betreibt dafür einen sehr hohen Beschaffungs- und Informationsaufwand, was jeder zu schätzen weiß, der dort Abos direkt bezieht. Die Preise sind dafür etwas höher, der Service und die Haftung aber auch bestens. Dies weiß ich selbst aus Erfahrung.

                      2. Die Fa. Sieger ist Agenturvertreter für zahlreiche Länder. Auch hier gilt das unter (1) Gesagte.

                      3. Die Fa. Sieger ist eine der größten, wenn nicht der größten Briefmarkenhändler Deutschlands (nehmen wir die Post für Neheiten aus). Auc hier leistet sie einen enormen werblichen Informationsaufwand mit der Sieger-Post. Wenn man weiß, was ständige Neukundenwerbung kostet, was der Druck- und Versand-/Lageraufwand kostet, dann weiß man, dass Verkaufspreise für solche Ware nicht die von eBay oder beim Schwarz-/Grauhändler auf dem Tauschtag sein können. Frage: Welcher Händler haftet unbegrenzt? Bei wem hat man Rückgaberecht? Sicherlich bei einigen, aber all dies kostet. Auch bei denen. Deshalb sind gute Fachhändler in aller Regel etwas teurer, aber auch lieferfähig.

                      4. Ich vermute, all dies haben Sie nicht gemeint, als Sie von zwei Welten sprachen, die Sie nicht in der "philatelie" gewürdigt sehen. Sie meinten, die Motiv- und Themen-Abos, die Sieger - früher/heute (?) auch Borek, aber auch die Deutsche Post - anbieten, also z.B. zu "Irrtümern auf Briefmarken", zu Olympischen Spielen, Fußball-WM, Königshäuser, 50 oder 60 Jahre BRD etc. etc.

                      Warum sich Auktionatoren - manche tun es tatsächlich - hier drüber lustig machen, verstehe ich eigentlich nicht. Solche Themenabos sind sehr aufwendig zusammenzustellen und haben eine hohe Risikorate. Insofern können sie garnicht billig sein. Dass der spätere Verkaufswert bestenfalls 10 Prozent des Einstandspreises, nicht selten weniger, ausmacht, ist nicht neu. Dies gilt aber auch für die Mehrzahl aller Ländersammlungen, wie man in jedem Auktionskatalog beobachten kann.

                      Was ist also hier nicht koscher? Dass Menschen für eine Sammlung "Olympiade China" vielleicht ein paar tausend Euro ausgeben, weil sie einfach Spaß daran haben und dies genießen? Oder dass die Erben später die Augen aufreißen, wenn die vermeintlichen Schätze des Großvaters sich als kaum verkaufbar herausstellen? Sieger und andere Firmen verkaufen Spaß und Freude am Bild, am Hobby, nehmen dafür einem alle Arbeit ab, man braucht nur noch die Briefmarken aus der Pergamintüte ins Vordruckfeld zu stecken: die Beschreibung wird nämlich mitgeliefert oder ist auf dem Blatt gedruckt.

                      Ich sehe da keine zwei Welten, die einen Verband veranlassen könnten, noch weniger einen Redakteur, hier mahnend oder gar kritisch tätig zu werden. Das wäre nicht nur überhebliche Selbstgerechtigkeit, sondern auch die Monopolisierung eines kommerzorientierten Standpunktes, nachdem nur das sinnvoll sei, was später wieder möglichst viel Geld bringt, eben eine gute Geldanlage ist und Rendite bringt.

                      "Sammeln macht Spaß", war einmal das Motto des BDPh. Warum sollte man einem vorschreiben, was er sammeln soll oder nicht. Firmen wie Sieger u.a. bedienen solche Spaßwelten und tun damit wohl weit mehr für die Philatelie und deren Nachwuchs als die Mehrzahl der Vereine und Verbände.

                      Ein letztes konkretes Beispiel: In der Ankündigung der nächsten "philatelie" habe ich einen Beitrag zu einer "Papstsammlung der besonderen Art" herausgestellt. Wie das Bildbeispiel zeigt, sind es "gemachte" Plusbriefe der Fa. Borek, die ich erworben habe. Sie waren mir das Geld wert, zumal Walter Schießl, dem ich sie verdanke, daraus etwas gaz Besonderes gemacht hat. Das ist wiederum genau dies, was ich auch gerne zeige: wie man aus Standardware als moderner dokumentarisch interessierter Sammler kreativ etwas "Einmaliges" machen kann (na, ja, ganz einmalig sind selbst diese Briefe nicht).

                      Warum sollte man so etwas kritisieren? Man braucht es doch nicht zu erwerben oder gar zu sammeln! By the way: Ich habe mehrere dieser Themen-Sammlungen, z.B. eine, die ich besonders schätze: "150 Jahre Briefmarken", aber auch andere. Ich zeige diese zuweilen bei kleinen Einladungsausstellungen, wo sie nicht selten größere Beachtug finden als 59 Sachsen-Dreier in einem Rahmen. Für mich ist das PR für das Sammelobjekt Briefmarke.

                      @BDPh-Mitgliederzahl: un, diese war vor zwei Jahren nicht 70.000! Ich habe noch einmal die Mediadaten der "philatelie" nachgelesen. Diese war 2002 noch IVW-geprüft und dort standen 68.500 Mitglieder. Zu besten Zeiten, nach der deutschen Einheit, hatten wir einmal fast 78.000. Dann ging es nur noch bergab. Pro Jahr verliert der BDPh seit einer Reihe von Jahren zwischen 2000 bis 3000 Mitglieder. Die derzeitige Zahl hat sich bei über 50.000 eingependelt. Der BDPh selbst spricht, wenn er den Jugendverband und dessen Mitglieder dazu zählt, derzeit von 60.000 insgesamt.

                      In diesem Schwund ein BDPh-spezifisches Problem zu sehen, wäre falsch. Alle Parteien und Organisationen, z.B. Gewerkschaften, haben in der gleichen Zeit vergleichbar oder gar mehr Mitglieder verloren. Auch die Kataloghersteller und die anderen Presseorgane kennen das Phänomen. Geschönten Auflagezahlen sollte man deshalb wenig Glauben schenken und in der Regel durch zwei teilen. Dann ist man der Realität wohl näher. Beim BDPh ist dies nicht möglich, weil der Schatzmeister auf jedem Bundestag die tatsächlichen Ist-Zahlen bekannt gibt.

                      @Siegerehrung: Sie erwarteten doch nicht ernsthaft, dass in einer Reportage über ein Symposium/mit BDPh-Ehrung eines hoch verdienten Philatelisten dann gleichzeitig die Geschäftspolitik des Stammhauses in Lorch diskutiert wird?

                      @Borek/Präsidentenwerbung: Auch hier gilt es zu differenzieren, wenngleich ich solche Begleitbriefe, deren Empfehlung ja dem Sammelgebiet selbst galt, auch nicht unproblematisch finde. Als Präsident der AIJP habe ich selbst nun schon zweimal die Neuerscheinungen der Edition d'Or des Hauses Köhler/Corinphila öffentlich präsentiert. In meinen Augen - nicht nur in meinen - ließ sich das gut vereinbaren, denn die Reihe ist ein außerordentliches Buchprojekt, dessen Existenz wir als Journalisten- und Autorenverband nur fördern und unterstützen können. Ich habe mich gleichzeitig dennoch dafür eingesetzt, auf der BDPh-seite digitale Möglichkeiten der Sammlungsdokumentation einzubringen. Das ist kein Widerspruch. Mich interessiert auch nicht, ob eine Herstellerfirma dadurch einen finanziellen oder sonstigen (Status-?)Vorteil hat: alles, was der Philatelie nutzt, sie fördert und vorwärtsbringt, erhält gerne meine Unterstützung. Aber ich stimme Ihnen zu, dass man sich da auf schmalen Wegen befindet, bei denen man leicht insofern ausrutschen kann, dass andere dies völlig anders bewerten.

                      @Sprachrohr: Möglicherweise hat Altsax dies gemeint, es sei dahingestellt. Dennoch stimmt in meinen Augen die Gleichsetzung schon allein deshalb nicht, weil die Meinungen der Mitglieder viel zu vielfältig und unterschiedlich sind. Ich kann und werde da auch künftig nicht jeden "bedienen" können. Insofern ist die "philatelie" für mich eine Zeitschrift FÜR Mitglieder, die zuweilen für einzelne Mitglieder auch zu einem Sprachrohr werden kann, durch das sie Ihre Interessen temporär und begrenzt vertreten sehen.

                      Ich habe dies immer versucht, gerade durch Ratgeberartikel, durch eine Mischung, aber es wird auch immer nur bei einem Versuch bleiben, mit einer Konzeption die Vielfalt einzufangen. In Wirklichkeit geht dies nicht.

                      Nun sind es doch wieder ein paar Worte mehr geworden.

                      Beste Grüße in ferne Welten,
                      woma

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                      • Fehldruck
                        Registrierter Benutzer
                        • 30.05.2004
                        • 3826

                        #86
                        Mars an Erde:

                        @woma

                        Ich hoffe, daß Sie vom Liegestuhl aus schreiben können und Sie eine gute Ausrede für Ihre Frau haben.

                        Lassen Sie sich die journalistische Freiheit nicht nehmen!
                        Sieger und Borek sind für mich wie Graukopfreisen=Kaffeefahrt. Na klar wird da mit großem Werbeaufwand gearbeitet und ein breites Sortiment angeboten, daß mit Sicherheit einen höheren Preis rechtfertigt. Das Problem geht aber los, wenn mehr für die Werbung wie für die Ware bezahlt wird. Es wird doch keine Marke sondern eine Briefmarke verkauft. z.B. Borek Da wird im online-shop DDR Mi 386-388 postfrisch für um die 320Euro angeboten. Bei einer online Auktion gibt es den Satz für um die 60Euro und per Sofortkauf für 80Euro. Es geht nicht um 10..20...50% und auch die Qualität ist gleich. Es sind gewerbliche Anbieter, deren Lieferqualität ich kenne.
                        Bei Sieger ist es online etwas schwerer nachzuvollziehen. Die Abo-Einstiege entsprechen oft dem gelieferten Warenwert....aber es wird ein deutlich höherer Wert angegeben. Das Erwachen kommt dann mit den Folgelieferungen.
                        Sie hatten doch schon mal Wunderpakete auseinander genommen. Sind dies nicht auch Wunder, die man mal näher beleuchten kann?
                        Wie bei Kaffeefahrten wird eine unbedarfte Käuferschicht angesprochen. Meiner Meinung nach gehen dabei aber Einsteiger der Philatelie verloren. Viele Reiseveranstalter haben auch Frust auf die Kaffeefahrtveranstalter und hätten den Grauköpfen lieber ein schönes bleibendes Erlebnis bereitet.

                        Können Sie nicht als Zeitung der Folienproblematik noch tiefer auf den Grund gehen? Wenn es auch nicht für wissenschaftliche Untersuchungen reicht- vielleicht ist ein Langzeit-Test unter Zeitungsaufsicht sinnvoll. Einpackmaterial (Folien,Hawid usw.) kann ich stellen und auch Marken aus der Moderne wären möglich. Gerade die schwindene Fluoreszenz und die durchfettenden Selbstklebemarken sind kaum untersucht. Trotz der umfangreichen Artikel gibt es weiterhin große Unsicherheiten bei den Sammlern. Vielleicht ist auch eine Geldsammlung für so einen Test nötig...vielleicht für einen Notar. Schade eigentlich, daß die Industrie dies nicht macht und der BDPh sich nicht kümmert.
                        Im Übrigen- Ein Dankeschön von allen Sammlern an Peter Feuser in der philatelie für seinen riesigen persönlichen Einsatz würde ich gut finden. Der Dank kann ja von der Welt sein, die ihn auch gern finanziell vom BDPh aus unterstützt hätten.

                        Vielleicht wäre es hilfreich, wenn unter Literatur ein Thema "philatelie" festgemacht wird. Bis zum multimedialen philatelie-Auftritt gebe es dort direktes Feedback und einmal die Woche konzentrierte Rückmeldungen. Bringt die Welten bestimmt näher, falls gewollt.

                        So nun geht es zur Sommerparty...ich glaube die Pole schmelzen bereits...

                        Fehldruck
                        Zuletzt geändert von Fehldruck; 05.07.2008, 18:07.

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                        • woma
                          Registrierter Benutzer
                          • 07.04.2004
                          • 125

                          #87
                          Hallo Fehldruck,

                          irre ich mich mit Dubai?

                          ganz schnell nur, weil ch hier 33 Grad im Schatten (derzeit, um 20.10 Uhr):

                          zu Borek: Das ist auch für mich nur schwer nachvollziehbar. Weil eben die Differenz viel zu hoch ist. Wir haben hier aber ein weiteres Problem, das man sehr schön am Sammelgebiet DDR verdeutlichen kann: Die Katalogpreise klaffen zur Realität der Verkaufspreise extrem weit auseinander. was tun? MICHEL ist da gefragt und ich werde das Thema, wenn es kein anderer tut, im Herbst bei der Elefantenrunde in Sindelfingen einbringen (falkls man mich überhaupt noch einlädt).

                          @Feuser: Ihre Anregung nehme ich gerne auf. Dazu gibt es mehr als Anlass.

                          @Zukunft: Sie schreiben:;

                          "Können Sie nicht als Zeitung der Folienproblematik noch tiefer auf den Grund gehen? Wenn es auch nicht für wissenschaftliche Untersuchungen reicht- vielleicht ist ein Langzeit-Test unter Zeitungsaufsicht sinnvoll."

                          Ich habe versucht, im BDPh-Vorstand dass einzubringen und mit Stiftungsmitteln eine solche Untersuchung zu erreichen. Ich werde es gerne noch einmal mit einem Rundschreiben an alle Verbände versuchen. Danke für die Motivation.

                          @Selbstklebemarken: Dies ist momentan mein größtes Problem, denn ich hatte in der "philatelie" angekündigtm, darüber möglichst Fundiertes zu schreiben. Aber bis auf Hans zerbels generelle Aussagen/Vorbehalte fehlen mir Infos. Kann mir da jemand - z.B. mit Internetadressen - unter die Arme greifen? Ich bin ja nun weder Jesus noch Herrgott, habe zwar Chemie einmal vor 40 Jahren studiert, aber alles vergessen.

                          Auf zur Sommerparty,
                          besten Gruß
                          woma

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                          • Rainer Fuchs
                            Weltenbürger
                            • 02.06.2004
                            • 3776

                            #88
                            Zitat von woma
                            Hallo Fehldruck,

                            irre ich mich mit Dubai?

                            ganz schnell nur, weil ch hier 33 Grad im Schatten (derzeit, um 20.10 Uhr):
                            33 Grad um diese Jahreszeit in Dubai würde als Winter gelten..., zudem ist es um diese Jahreszeit extrem schwül..., wenn Sie aber mal in der Gegend sind, Bescheid sagen...
                            Mitglied bei:
                            BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...

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                            • Briefmarkensammler
                              Viererblockjunky
                              • 03.09.2006
                              • 716

                              #89
                              Ich habe mich über das neue Layout der Philatelie sehr gefreut. Der Fortschritt ist förmlich mit Händen zu greifen. Die Zeitschrift wirkt deutlich wertiger und ist angenehmer zu lesen.
                              Über Inhalte kann man natürlich vortrefflich streiten, ohne jemals zu einem wirklich zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen. Der AD-Sammler findet jede Seite, die Neuheiten gewidmet ist, überflüssig. Neuheiten oder Motivsammler sehen das wahrscheinlich genau umgekehrt. "Everybody's Darling ist everybody's Depp" (wie meine 12-jährige Tochter auf "neudeutsch" zu sagen pflegt). Insofern sollte sich @Woma auch hinsichtlich der Inhalte eine gewisse Unabhängigkeit bewahren und sich in Sachen "Topthemen" auf sein Bauchgefühl und seine langjährige Erfahrung verlassen.
                              Vielen Dank Herr Maasen !

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                              • Peter Feuser
                                Registrierter Benutzer
                                • 28.12.2007
                                • 139

                                #90
                                @ woma und alle

                                Die neue PHILATELIE ist für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig. Die alte empfand ich insgesamt als die beste aller Zeitschriften, nicht zuletzt wegen der fundierten Fachartikel von woma. Ich bin allerdings ein konservativ denkender Mensch.

                                Zur Folienangelegenheit möchte ich nochmals deutlich werden: Der BDPh-Vorstand hat hier kläglich versagt und sollte wegen der Tragweite der Affäre zurücktreten. Details hierzu konnte jeder Forennutzer im nicht mehr einsehbaren Arminus-Thread nachlesen.

                                Ich habe fast drei Jahre lang, sozusagen hinter den Kulissen, versucht, eine alle Seiten befriedigende und möglichst marktschonende Regelung zu finden (BDPh-Präsident Hartig hat sich geweigert, mit mir zu reden). Erst als dies nicht gelungen ist, wollte ich über meinen Auktionskatalog an die Öffentlichkeit treten. Die daraufhin von 2 Albenherstellern erfolgte einstweilige Verfügung endete mit einem Vergleich. Ich durfte mich in Form eines Verdachtes äußern. Dies hätte zum damaligen Zeitpunkt natürlich auch der BDPh zum Anlass nehmen können, die Mitglieder und die Öffentlichkeit unter Berücksichtigung der juristischen Belange offiziell in Form eines Verdachtes zu informieren. Ich teile die Ansicht einiger Mitglieder, dass der BDPh-Vorstand wegen seiner Untätigkeit eine gewisse Mitschuld an seit 2003 entstandenen Bleisulfidschäden trägt, vor allem, weil er meiner dringenden Bitte, die Vorschriften über den Einsatz von Blattschutzhüllen bei Ausstellungen zu verändern, nicht gefolgt ist.

                                Nach diesem Verfahren haben nicht die beiden Albenhersteller, sondern habe ich die negative Feststellungsklage veranlasst (der alte Vergleich blieb davon unberührt), d.h., nicht ich war verklagt. Es sollte versucht werden, mittels Gutachten die Problematik gerichtlich klären zu lassen. Der BDPh-Vorstand hat eine Unterstützung dieser Feststellungsklage im Gegensatz zu BDB und BPP demonstrativ verweigert. Bis auf woma hat kein einziger führender BDPh-Funktionär bis heute überhaupt nur ein Wort zur Sache mit mir gesprochen!

                                Gesprochen hat der BDPh-Vorstand mit dem APHV und den Albenherstellern und im Jahre 2003 mit diesen offenbar eine Übereinkunft über das weitere Vorgehen getroffen. Nach Lage der Dinge kann diese Vereinbarung nur so ausgesehen haben, die Diskussion über die Folienproblematik öffentlich nicht weiterzuverfolgen, sonst hätte es sicher nach der Veröffentlichung in der PHILATELIE im gleichen Jahre seitens des BDPh in den Folgejahren weitere Informationen und Warnungen an seine Mitglieder gegeben. Die Artikel in der PHILATELIE erschienen nach außen als die Meinung eines Redakteurs. Wenn sie die Meinung des BDPh-Vorstandes darstellen sollten, hätte man das deutlich machen sollen. Ich selbst habe zu keinem Zeitpunkt darum gebeten, die Berichterstattung in der Fachpresse während der langjährigen Fortdauer der Negativen Feststellungsklage einzustellen oder einzuschränken. @ woma: Hier muss ein Missverständnis vorliegen.

                                Die Einstweilige Verfügung der beiden Albenhersteller von diesem Jahr betraf nicht die Problematik selber, sondern juristisch fragwürdige Äußerungen von mir im BDPh-Forum. Die umfassende Diskussion im Forum hat aber schließlich dazu geführt, dass jetzt deutliche öffentliche Resolutionen mit Empfehlungen und Warnungen von BPP, BDB und sogar APHV vorliegen. Es ist grotesk und ein Armutszeugnis für den Verband als Sammlerschutzorganisation, wenn es ausgerechnet der BDPh-Vorstand bis jetzt nicht geschafft hat, eine eigene offizielle Stellungnahme zur Gesamtproblematik abzugeben. Die Stellungnahme des Vorstands zu den Ausstellungsblatthüllen ist eine Lachnummer ohne Aussagekraft.

                                Die äußerst umfangreiche Berichterstattung in der PHILATELIE zum Thema Aufbewahrungsmittel für Briefmarken ist begrüßenswert, die Vermischung des Bleisulfidskandals mit anderen Problemkreisen verwässert die Angelegenheit aber stark und führt zur Verwirrung Betroffener, wie zahlreiche mir zugegangene Anfragen, Leserbriefe in ArGe-Rundbriefen (vgl. letzte Preußenstudien usw.) zeigen. Bedeutende Sammler, die bereits erhebliche Bleisulfidschäden registrieren mussten, belassen ihre Albenblätter nach wie vor in den PVC-Blattschutzhüllen (jetzt oben geöffnet, da kann dann nichts mehr passieren!!) und berufen sich auf fragwürdigste "Garantien" bestimmter Alben- und Folienhersteller betreffend Weichmacherfreiheit usw. und betonen, dass ihre geschädigten Marken nach einer Behandlung mit Wasserstoffperoxyd wieder "wie frisch aus der Druckerei" aussehen.

                                Das alles ist zum Haareausraufen! Durch Bleisulfidschäden (deren genaue Ursache wissenschaftlich noch ungeklärt ist) wurden in den letzten 30 Jahren bedeutende Teile unseres philatelistischen Kulturgutes geschädigt bzw. ruiniert. Die chemische Behandlung bleisulfidgeschädigter Marken mit ätzenden Bleichmitteln kommt einer Reparatur gleich, die in den allerseltensten Fällen den ursprünglichen Farbzustand einer Marke wiederherstellt. Anstatt nunmehr alles daran zu setzen, zukünftige Schäden zu vermeiden, verharrt der BDPh-Vorstand nach wie vor in Lethargie und versucht nach wie vor offenbar krampfhaft, eine direkte Konfrontation mit bestimmten Albenherstellern zu vermeiden. Genau eine solche Konfrontation, notfalls auch eine juristische, wäre aber die verdammte Pflicht und Schuldigkeit des Verbandes.
                                Zuletzt geändert von Peter Feuser; 06.07.2008, 15:53.

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