Nicht nur Altschweiz "vom Feinsten"

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  • Ludwig
    Registrierter Benutzer
    • 25.08.2004
    • 201

    #1

    Nicht nur Altschweiz "vom Feinsten"

    Eigentlich könnte mein Beitrag auch unter Exponate-Online stehen, wenn die Sammlungen nicht zum Verkauf stüden. Oder auch das Thema "Online-Präsentation von Auktionskatalogen". Manchmal ist es schwer, das Richtige zu finden. Also denn mal los:

    In der aktuellen 'philatelie' ist - alle Jahre wieder? - die "Publireportage/Anzeige" vom Auktionshaus Rapp. Übrigens: Letztes Jahr wurde noch heftig über die Zulässigkeit einer solchen PR-Anzeige diskutiert. Deshalb wohl wurde mit - Anzeige - ganz klar gekennzeichnet.
    Was mich aber besonders erfreut ist die Internet-Vorschau: http://www.rapp-auktionen.ch/vorschau2008inland/ Vor allem die zwei herausragenden Altschweiz-Sammlungen - LA COLLECTION GENÈVE und SAMMLUNG PILATUS. Hier werden Schweiz-Raritäten mit kenntnisreichen, informativen Los-Beschreibungen (Seiten aus der Sammlung) gezeigt. Da für Altschweiz in dieser Qualität einige Fränkli nötig sind (wie in einem Vorwort ganz richtig steht: Mit ... beträchtlichen Kapitaleinsatz hatte er... eine sehr bemerkenswerte Sammlung von Altschweiz ... zusammengetragen"), werden solche Sammlungen nicht oft bestaunt werden können.

    Oder was meint ihr?

    Jetzt hoffe ich nur, dass auch noch von Altdeutschland - Bayern - mehr gezeigt werden wird.

    Ludwig
  • bayern klassisch
    Registrierter Benutzer
    • 20.10.2005
    • 2027

    #2
    Hallo Ludwig,

    bei dem einzigen Bayern - Brief, den ich gefunden habe, hier von der CH nach München, Los 1232, liegt er aber mit seiner fachlichen Beschreibung ein paar Meter daneben, wenn er echt sein soll.

    Ansonsten schöne Sachen wie immer dort.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch
    Beatus ille, qui procul negotiis

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    • NICOLAS
      Registrierter Benutzer
      • 01.10.2008
      • 4

      #3
      Bayern-Brief Rapp Auktion 2008

      Ich glaube beim besagten Bayern-Brief handelt es sich um einen Brief von der Schweiz nach Konstanz in Baden und nicht nach München. Was stimmt an der Losbeschreibung nicht?

      Los 1232 hat gar nichts mit Bayern zu tun.

      Freundliche Grüsse
      NICOLAS

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      • bayern klassisch
        Registrierter Benutzer
        • 20.10.2005
        • 2027

        #4
        Hallo NICOLAS,

        hast Recht, ich habe die Nummer unter dem Brief als Losnummer verstanden, und nicht die darüber, also ist es die Nr. 1231.

        Was an der Beschreibung falsch ist?

        Im Sept. 1852 gab es noch keinen Postvertrag vom 1.10.1852 (von der CH einseitig erst zum 15.10.1852 umgesetzt, Bayern war ausnahmsweise mal pünktlich).

        Daher kann es auch keinen 2. Schweizer Rayon und keinen 3. vereinsländischen Rayon gegeben haben, da die maßgeblichen Verträge aus der Vormarkenzeit dergleichen nicht kannten.

        Beste Grüsse von bayern klassisch
        Zuletzt geändert von bayern klassisch; 01.10.2008, 14:13.
        Beatus ille, qui procul negotiis

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        • NICOLAS
          Registrierter Benutzer
          • 01.10.2008
          • 4

          #5
          Bayern-Brief Rapp Auktion 2008

          Guten Abend,

          Mit Interesse habe ich Ihre Ausführungen gelesen.
          Beste Grüsse

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          • bayern klassisch
            Registrierter Benutzer
            • 20.10.2005
            • 2027

            #6
            Hallo NICOLAS,

            dein für mich wertfreier Satz lässt viele Spielarten zu;

            wird jetzt die Auktionsbeschreibung geändert?

            Wird das Los anders ausgepreist werden?

            Was sagen Atteste oder Prüfungsbefunde? Bin ich der einzige, dem das aufgefallen ist?

            Gerne wüsste ich mehr darüber.

            Liebe Grüsse von bayern klassisch
            Beatus ille, qui procul negotiis

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            • NICOLAS
              Registrierter Benutzer
              • 01.10.2008
              • 4

              #7
              Lieber Bayern Klassisch

              Sie haben wohl gelernt zwischen den Zeilen zu lesen....

              Sobald ich näheres weiss werde ich mich bei Ihnen melden.

              Man lernt ja immer wieder dazu....

              Schöner Abend und beste Grüsse
              NICOLAS

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              • bayern klassisch
                Registrierter Benutzer
                • 20.10.2005
                • 2027

                #8
                Lieber NICOLAS,

                dann hoffe ich, dass das Los mit korrekter Beschreibung bald einen neuen Besitzer finden wird und freue mich auf diesbezügliche Infos von deiner Seite.

                Liebe Grüsse von bayern klassisch
                Beatus ille, qui procul negotiis

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                • NICOLAS
                  Registrierter Benutzer
                  • 01.10.2008
                  • 4

                  #9
                  Lieber Bayern klassisch,

                  Betreffend des Briefes habe ich recherchiert und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

                  Der Vertrag mit Bayern vom 26. April 1852 trat auf den 15. Oktober in Kraft. Der Vertrag mit Württemberg trat bereits provisorisch am 10. Juli 1852 in Kraft. Leider sind die vorhandenen Unterlagen die von der Schweiz vorliegen nicht alle komplett. Es gibt auch relativ wenig Briefe aus den Vorvertragszeiten, so dass jeder Brief eine Lösung sucht. Es existiert der Tarif vom 20.12.1851 in Anwendung ab 1.1.1852. Postamtsblatt 1851 S. 196ff. Dieser bestimmt vier Schweizer Rayon und ihre Taxen in Kreuzer nach den Deutschen Staaten und weiter. Eigentümlich ist dabei, dass nach der Schweizer Taxreform vom 1.1.1852 für Auslandbriefe die alten vier Rayons galten.

                  Der angebotene Brief passt nicht zu diesem Tarif. Man vergleiche etwa einen eingehenden Brief von Bayern nach der Schweiz. Helbig Bay. Postgeschichte 1806/70 S.247. Nach dem Tarif 1.1.1852 wäre: 50 Rp. = 14 Kr. inkl. ausländisches Porto. Der abgebildete Brief ist frankiert mit 9 Kr., taxiert mit 8 Kr. und 50 Rp.

                  Aufgrund der existierenden Korrespondenz ist eher davon auszugehen, dass der Brief in provisorischer Anwendung (wie bei Württemberg tatsächlich publiziert) des neuen Tarifes in Analogie frankiert wurde. Der Brief ist in München nicht austaxiert.

                  Im Übrigen stimmt die Interpretation des Schweizer Portos bei Helbig leider kaum. Das innerschweizerische Porto betrug keine 14 Kr. Bei Badensit die Briefe noch schwieriger verständlich.

                  Ich denke wir müssen noch einige Jahre Briefdaten sammlung um einige der Rätsel zu lösen. Der Brief nach München stammt übrigens aus einer bekannten Korrespondenz, von der einige Belege bei Blaickner: Schweizer Auslandsfrankturen zur Zeit der Rayon-Marken veröffentlicht sind.

                  Ich hoffe ich habe hier mit meinen Ausführungen ein wenig zur Aufklärung dieses Briefes beitragen können.

                  Ein schönes Wochenende und beste Grüsse
                  NICOLAS

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                  • bayern klassisch
                    Registrierter Benutzer
                    • 20.10.2005
                    • 2027

                    #10
                    Hallo NICOLAS,

                    das mit dem vorauseilenden, vertraglichen Gehorsam wäre natürlich theoretisch möglich, sogt jedoch allein schon bei nüchterner Betrachtung der vertraglichen Situation für etwas Bauchschmerzen.

                    Dass Bayerns Anteil von gedachten (hierbei unterstelle ich mal, dass deine Version zugetroffen hätte) 9 Kr. in Marken frankiert wurde, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

                    Ich zeige zuerst einmal einen etwas früheren Transitbrief aus St. Gallen vom Frühjahr 1852 über Bayern nach Sachsen, bei dem man noch die kassierten 70 Rappen siegelseitig gut erkennen kann. 2 Kr. für die CH, 19 Kr. Weiterfranko für Bayern und Sachsen.

                    Dann folgt ein barfrankierter Brief aus Genf vom 20.12.1853 nach Nürnberg, bei dem das Franko zuerst mit 40 Centimes um 10 C. zu gering eingenommen wurde, was man in Zürich beim dortigen Kartenschluß bemerkte. Von dort mit dem Bemerken B. 50, also Briefporto 50 Centimes, nach Genf zurück gesandt und in Genf dann vom Absender die restlichen 10 C. eingehoben und final nach Bayern gesandt. Der Vergütungssatz war 20 C. für die Schweiz und 30 C. = 9 Kr. für Bayern.

                    Es gibt m. W. keinen einzigen Brief aus der CH nach und über Bayern vor dem 1.4.1854, bei dem das Weiterfranko nach Bayern oder darüber hinaus jemals mit Marken frankiert worden wäre.

                    Dass dies dann ausgerechnet mehrere Wochen vor dem eigentlichen Vertrag, nach dem ja auch ein bares Weiterfranko weiter existierte, übergangen worden wäre, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

                    Vielleicht ist es möglich, das oder die Atteste, die das Stück begleiten, hier einmal zu sehen. Oder sind es Atteste, in denen kein Bezug auf die hohe postgeschichtliche Relevanz dieses Beleges genommen wurde?

                    Liebe Grüsse von bayern klassisch
                    Angehängte Dateien
                    Beatus ille, qui procul negotiis

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