Dresden-Dreier

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  • Altsax
    Registrierter Benutzer
    • 22.02.2008
    • 1497

    #1

    Dresden-Dreier

    In jüngerer Zeit wird bei ebay regelmäßig - interessanterweise unter AD-Sachsen - die dem Sachsendreier nachempfundene Marke der Hansa-Stadtpost als "Dresden-Dreier" angeboten.

    Aktuell ist ein Eckrandstück mit über 100€ beboten.

    Diese Marke wurde - ebenso wie ihr Vorbild - in 20er Bogen gedruckt, die regelmäßig auf Auktionen angeboten werden und ca. 200 € erzielen.

    Ein Freund meines Großvaters besaß weit über 100 solche Bogen. Vor Jahrzehnten durfte ich mir einige davon heraussuchen. Sie ließen sich in vier Papiersorten untergliedern:

    dick ohne Wasserzeichen, dünn ohne Wasserzeichen, dünn mit Wasserzeichen, gestreiftes Papier mittlerer Stärke

    Später erzählte mir ein Spezialsammler der Privatpost, daß von den Originaldruckplatten dieser Marke nachträgliche Abzüge hergestellt worden seien.

    Angesichts der Menge, die ich bei einem Sammler selbst gesehen habe, liegt die Vermutung nahe, daß zumindest ein Teil davon zu diesen "nachträglichen Abzügen" zu rechnen ist.

    Mich würde interessieren, ob jemand dazu Genaueres sagen kann.

    Altsax
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  • helgophil
    Registrierter Benutzer
    • 29.06.2006
    • 542

    #2
    Dredner - Dreier .. Originale und ND ??

    @Altsax

    Hier 'mein' Dresdner-Dreier.
    In Druckfarbe und Papier ähnelt er den Original-Sachsendreiern (01a) sehr.

    Ich habe die Marke mal als echten 'Dresdner-Dreier' beim m.E. besten EBAY-Anbieter für Altdeutschland, 'zahadi' gekauft.

    Bei Sachsen würden mich die Farben 12, 14,15,18,19 sehr interessieren.
    Da schaue ich noch nicht so richtig durch ...

    AD-Grüße

    helgophil

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    • mavrud
      Registrierter Benutzer
      • 19.07.2007
      • 159

      #3
      Nachdrucke Dresden Hansa 114

      Hallo Altsax,

      die Original des Hansa Dreiers sind sämtlich auf gelblichweißem Leinenpapier mit dem einmal über mehrere Marken im Bogen verteilten WZ POENSGEN & HEYER / HAND-LINIEN vorkommt. Im Handbuch von Meyer zu Eissen steht folgender Hinweis: "Nachdrucke: Vom Bogen 124 exisitieren außer auf Leinenpapier weitere Papiersorten, die neben den von Ettlinger hersgestellten Nachdrucken (auch "Probedrucke" genannt), auf weitere Nutzung des Drucksteins durch geschäftlich interessierte Personen schließen lassen. Es wird Zurückhaltung bei Preisforderungen von mehr als 10% des Originals empfohlen."

      (Meyer zu Eissen verwendet eine andere Nummerierung als der Michel. Seine 124 ist die MiNr. 114).

      Der Michel-Privatpostmarkenkatalog 1 verweist auf ausführliche Abhandlungen zu dieser Ausgabe in den Michel-Rundschauen 12/86, 1 ud 3 / 87 sowie 5/89.

      Preise der 114
      114 a braunrot 15/150/500
      114 b mattrot 12/125/500
      114I (Plattenfehler Punkt nach Pfennige) 25/200/600
      Marken mit WZ 50% höher.

      Meyer zu Eissing wertet die Gefällligkeitsentwertungen vom 31.03.1900 mit einer Reduktion von 50%. Außerdem verweist er darauf, dass die meisten der auf Briefe vorkommenden Marken aus März 1900 stammen. Das früheste bekannte Stempeldatum ist der 19.10.1899. Die Empfangsadressen G. Schröder, Wintergartenstr. 5 und A. Böhme sind philatelistischen Ursprungs.

      Soviel dazu auf die Schnelle.

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      • Altsax
        Registrierter Benutzer
        • 22.02.2008
        • 1497

        #4
        Zitat von helgophil

        Hier 'mein' Dresdner-Dreier.
        In Druckfarbe und Papier ähnelt er den Original-Sachsendreiern (01a) sehr.
        @helgophil

        Bei Deinem Stück dürfte es sich um einen späten Abzug handeln, weil der Druck (Lithographie) bereits sehr verwischt wirkt.

        Ich habe noch keine derartige Marke gesehen, deren Papier auch nur annähernd dem des Sachsendreiers gleicht.

        Die Druckfarbe kenne ich bei der Privatpostmarke nur mehr oder weniger glänzend. Die des Sachsendreiers ist immer matt.

        Beste Grüße

        Altsax

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        • Altsax
          Registrierter Benutzer
          • 22.02.2008
          • 1497

          #5
          Hallo Mavrud,

          vielen Dank für die ausführliche Information.

          Gibt es eindeutige Merkmale für die Nachdrucke (Fälschungen oder was auch immer?)? Das Wasserzeichen - wenn es denn ein Echtheitsmerkmal ist - trifft ja nicht jede Marke des Bogens.

          Beste Grüße

          Altsax

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          • mavrud
            Registrierter Benutzer
            • 19.07.2007
            • 159

            #6
            Hallo Altsax

            Original oder Nachdruck dürften sich am ehesten am Papier unterscheiden lassen. Mehr dazu ist in den MiR-Artikel zu finden, wenn ich mich recht erinnere. Ich hab die irgendwo. Aber wo???

            Gruß
            mavrud

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            • Lupe
              DDR und Deutsches Reich
              • 20.01.2008
              • 117

              #7
              wie leicht kann man diese altdeutschen Marken eigentl. Fälschen?

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              • lebenslauf
                Registrierter Benutzer
                • 17.07.2005
                • 279

                #8
                Dresden Dreier - Kleinbogen O.G. (x)

                Privatpost DRESDEN
                der Kleinbogen erschien im Oktober 1899 aus Anlaß des 50. Jahrestages
                der Herausgabe der ersten sächsischen Briefmarke;
                siehe Glasewald "Privatpostmarken Katalog 1953" Seite 48.

                Gruß
                lebenslauf
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                • Claus Wentz

                  #9
                  Im MICHEL Spezial-Katalog der deutschen Privatpostmarken (Autor: Horst Müller) hat das schöne Stück die Nr. 114. An Farben werden genannt a) braunrot und b) mattrot. Auch ein Plattenfehler ist aufgeführt: Punkt nach PFENNIGE auf Feld 3. Als Ausgabejahr wird 1900 notiert.

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                  • Meinhard
                    Registrierter Benutzer
                    • 07.12.2012
                    • 138

                    #10
                    Zitat von Claus Wentz
                    Im MICHEL Spezial-Katalog der deutschen Privatpostmarken (Autor: Horst Müller) hat das schöne Stück die Nr. 114. An Farben werden genannt a) braunrot und b) mattrot. Auch ein Plattenfehler ist aufgeführt: Punkt nach PFENNIGE auf Feld 3. Als Ausgabejahr wird 1900 notiert.
                    Hier mal eine Abbildung des PF auf Feld 3. Es kommt auch noch ein "Punkt" vor. Beide markiert. Ein ganzer Bogen und das letzte Bild ein Dresden Dreier und ein Sachsen Dreier.

                    Gruße, Meinhard
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Feld 1 bis 3.jpg
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ID: 264003
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Name: img415.jpg
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ID: 264006
                    Zuletzt geändert von Meinhard; 14.10.2017, 19:43.

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                    • Altsax
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.02.2008
                      • 1497

                      #11
                      Hallo Meinhard,

                      der "Sachsendreier" ist eine Fournier-Fälschung.

                      Beste Grüße

                      Altsax

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                      • Meinhard
                        Registrierter Benutzer
                        • 07.12.2012
                        • 138

                        #12
                        Zitat von Altsax
                        Hallo Meinhard,

                        der "Sachsendreier" ist eine Fournier-Fälschung.

                        Beste Grüße

                        Altsax
                        Hallo Altsax,

                        ja, aber eine ORIGINALE. Wir Zwei sind vermutlich die einzigen hier die Sachsen sammeln. Kannst Du mir in etwa sagen, wie viele "Sachsen-Dreier" Fournier gefälscht hat und zu welchen Preisen werden diese angeboten, falls diese auf dem Markt kommen. Ich habe keinen gefunden, der aktuell verkauft wird.

                        Mich würde auch der Stempel auf dem "Dresden-Dreier" interessieren, ob Du diesen als ECHT geben würdest? Die Farbe sollte braunrot sein, und laut Eissen-Privatpost-Anstalten hat diese die Nr. 124A und für echt gestempelt wertet Eissen diesen mit 400,00 Mark. (Michel Privatpost 2006 mit 150,00 Euro)

                        Beste Grüße, Meinhard

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                        • Altsax
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.02.2008
                          • 1497

                          #13
                          Hallo Meinhard,

                          wieveil Fälschungen des Sachsendreieres Fournier produziert hat, kann ich nicht sagen. Daß es davon Nachdrucke geben soll, habe ich auch noch nicht gehört. Angeboten werden Fournier-Fälschungen regelmäßig bei ebay, wenn auch meistens nicht als solche bezeichnet. M.E. sind sie mit 50€ reichlich bezahlt.
                          Mit den Stempeln auf der Stadtpostmarke habe ich mich nie beschäftigt. Aus meiner Sicht verdienen gebrauchte Exemplare dieser Marke nur Interesse, wenn sie auf Belegen sind, die die Merkmale von Bedarfspost haben. Angeboten werden nach meiner Beobachtung nahezu ausschließlich typische Gefälligkeitsbelege, oft mit Streifeneinheiten recommandiert eingeliefert.

                          Beste Grüße

                          Altsax

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                          • Meinhard
                            Registrierter Benutzer
                            • 07.12.2012
                            • 138

                            #14
                            Hallo Altsax,

                            besten Dank für die Info. Ich befasse mich gerade mit der Privatpost um 1900 und da unter anderem mit "Dresden". Deshalb meine Frage zu den Dreiern. Die Fournierfälschung war in einer Nachlass-Sammlung, welche ich günstig erworben habe.
                            Nachdem Du ja der Sachsen-Spezialist bist, vermute ich mal, dass Du auch eine "Dresden-Privatpost" Sammlung hast? AD-Sachsen habe ich mal auf Eis gelegt, werde aber diese Sammlung (ein Teil davon kennst Du ja schon aus einem anderen Forum)
                            sicher nochmals von vorne bearbeiten und dazu habe ich dann sicherlich wieder "viele" Fragen.

                            Bis bald und einen schönen Tag,
                            Meinhard
                            NS: Bist Du zufällig auch in Sindelfingen, wenn ja, wäre es schön, sich mal kennen zu lernen?
                            NSS: Bitte dazu nur "PN".

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