Postfrisch oder Ungebraucht - Attestexegese

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  • 1867
    Registrierter Benutzer
    • 19.03.2004
    • 2054

    #16
    Der Käufer dieser Marken sollte in mehrere einschlägige Geschäfte gehen und sie zum Verkauf anbieten. Die ganzen Verkaufsgespräche aufnehmen und sie hinterher vergleichen ... und sie dann per Internet allen zur Verfügung stellen.

    Kommst du in den Laden mit den Marken ohne Attest, sind sie entweder nicht handelswürdig weil ungeprüft, oder aber nur für einen Bruchteil abzusetzen.
    Lässt man prüfen und bekommt sowas, ist nicht nur die Prüfgebühr futsch, nein, es überkommt einen auch noch der Schleier der Unseriösität.

    Weiß man vorher um was es sich bei den Marken handelt, lässt man natürlich in Basel prüfen ... was kann schon passieren?


    gelinde gesagt zum
    Angehängte Dateien
    ... Literatur spricht viele Bände ...

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    • Alexander Schonath
      Registrierter Benutzer
      • 14.12.2004
      • 865

      #17
      Zitat von saeckingen
      Echt sind die Marken doch auch und die Qualität wird nicht garantiert.
      Eine solche Echtheitsgarantie suggeriert aber auch eine einwandfreie Qualität.
      Mal hier klicken: Heilbronner Philatelisten-Verein e.V.

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      • Michael Lenke
        Administrator
        • 28.01.2006
        • 6915

        #18
        Vielleicht muss man ja wirklich Jurist sein, um sich bei solchen Spitzfindigkeiten auf rechtlich nicht anfechtbaren Terrain zu bewegen. Wo steht geschrieben, dass Definitionen des Michel oder andere anerkannten deutschen Begriffe auch für die Schweiz gelten?

        Aleks
        Wehr fähler findet, daf si behaltn.
        Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
        Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

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        • Christian E. Geigle
          BPP-Mitglied
          • 23.02.2005
          • 221

          #19
          Man muß weder Jurist noch spitzfindig sein, um Atteste lesen zu können. Ein normales Verständnis der deutschen Sprache in Verbindung mit den philatelistischen Begriffsbestimmungen ( www.bpp.de ) reicht völlig.

          Selbstverständlich kann eine ungebrauchte Marke "einwandfrei" sein. Wir kennen bei losen Marken im allgemeinen drei ERHALTUNGEN (ungebraucht, postfrisch, gestempelt), wobei "postfrisch" eine Teilmenge von "ungebraucht" ist. Die QUALITÄT einer Marke kann in jeder Erhaltung entweder "einwandfrei, fehlerfrei o. ä." oder aber mit zu erwähnenden Mängeln behaftet sein.

          Das Kernproblem der Atteste aus Basel ist doch die Zuverlässigkeit der Prüfung des betreffenden Stückes. Und da melden andere doch erhebliche Zweifel an. Ich nicht mehr, seit die Herren Eichele und Rapp mich 2004/05 vor dem Landgericht Düsseldorf auf Unterlassung verklagt hatten. Das hat mich schwer getroffen. Ich glaubte bis dahin, etwas von Briefmarken zu verstehen...

          CEG, der trotz seines mangelnden Sachverstandes auch weiterhin Lose mit Baseler Attesten nicht in seinen Katalog aufnehmen wird

          Kommentar

          • Alexander Schonath
            Registrierter Benutzer
            • 14.12.2004
            • 865

            #20
            Wie kann man dies auch anzweifeln, wenn solche Expertisen weltweit anerkannt werden.

            Als Mitglied der Briefmarken-Prüfstelle Basel BPB stellt er weltweit anerkannte Expertisen aus.
            Quelle: Philalex

            Anmerkung: Gemeint ist hier ein Kollege von Herrn E.
            Mal hier klicken: Heilbronner Philatelisten-Verein e.V.

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            • Kontrollratjunkie
              Deutschland 1933 - 1949
              • 02.01.2007
              • 1267

              #21
              Zu hoffen ist nur, daß sich die Meinung über das "Prüfwesen" in Basel so schnell wie möglich öffentlich herausbildet.
              Werbung führt immer zum Ziel, in die eine oder in die andere Richtung. Früher oder später.

              Gerade habe ich im Internetauftritt eines größeren deutschen Auktionshauses Lose im Angebot gesehen, die nach der Beschreibung
              mit Papieren aus Basel versehen sind. Da finden sich dann neben Marken des Deutschen Reiches
              auch gerne Abstimmungsgebiete wie Schleswig wieder.
              Und da gibt es noch Meinungen, daß man diesen Papieren in irgendeiner Form Glauben schenken darf ?

              Gruß
              KJ, der an den philatelistischen Sachverstand ALLER derzeit aktiven Mitglieder des BPP glaubt

              Kommentar

              • Michael Lenke
                Administrator
                • 28.01.2006
                • 6915

                #22
                Zitat von Christian E. Geigle
                Man muß weder Jurist noch spitzfindig sein, um Atteste lesen zu können. Ein normales Verständnis der deutschen Sprache in Verbindung mit den philatelistischen Begriffsbestimmungen ( www.bpp.de ) reicht völlig.
                Wenn ein mehr oder weniger vorgebildeter Philatelist nicht mehr in der Lage ist, ein verklausuliertes Attest zu verstehen, weil bewusst oder unbewusst zweideutig formuliert wird, dann sind vielleicht die ungebildeten Philatelisten die Bösen, aber es könnte auch an der missverstanden Sprachlogik der Prüfer liegen. Ich erwarte einfach saubere(!!!) Formulierungen.

                Könnte es sein, dass hier irgendjemand - fachchinesisch verblümt - Unwissende auflaufen lässt? Für einen Prüfer mögen manche Floskeln eindeutig - durch die Blume - aussagekräftig sein, das heißt aber für den normalen Sammler, der mit der fein nuancierten Prüfersprache nicht vertraut ist, überhaupt nichts. Das hat auch mit mangelndem Verständnis nicht zu tun, das gehört zur Ehrlichkeit.

                Wenn ein Prüfer nicht bereit ist, auch im Sinne der zukünftigen Käufer eindeutig zu formulieren, sondern nur für einen Verkäufer die ertragsoptimale Beschreibung liefert, ist das unseriös.

                Ich unterstelle dies eigentlich niemandem beim BPP, aber sehr wohl der BPSB und manchem "freien", "privaten" (Universal-)Prüfer.

                Aleks
                Wehr fähler findet, daf si behaltn.
                Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
                Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

                Kommentar

                • Max und Moritz
                  Registrierter Benutzer
                  • 04.05.2006
                  • 363

                  #23
                  Lesab ist Mist. So einen Unsinnsbefund habe ich auch in meinem Schrank (fein per Telefon mit dem BPP-Prüfer auseinandergenommen). Das läuft bei mir unter Kuriositäten.
                  Allerdings muß auch der BPP noch an sich arbeiten. Die Begrifflichkeiten sind dort auch manchmal nicht eindeutig.
                  Ich habe z. B. einen Befund vom 19.10.07, wo für eine Marke der Begriff "postfrisch" für eine "Marke mit Teilen des Originalgummis" verwendet wird.
                  Die Marke ist eindeutig ungebraucht. Was soll diese Irreführung? Auf der Marke kleben noch maximal 20 Prozent des Originalgummis auf der Rückseite. Der Rest ist blank. Was soll der Begriff "postfrisch" da?
                  (Ich ärgere mich auch deshalb ein bisschen, weil ich die Marke in meiner Anfangszeit als Sammler wegen des Begriffs "postfrisch" gekauft habe. Da ärgert man sich dann später, wenn man schlauer ist.)
                  Wenn ich schon bei der BPP-Schelte bin:
                  Ich erinnere mich auch noch an ein Telefonat vor ca. einem Jahr mit einem BPP-Prüfer. Es ging um die Frage, ob auch "mindere" Marken seines Gebietes mit Kurzbefunden ausgestattet werden können. Das war mein Wunsch, der abschlägig beschieden wurde.
                  Auch die "minderen" Marken diese Gebietes werten ca. 110 EUR. Sie werden nur signiert. Das Gebiet hat höchstens einige zehntausend Marken zu bieten. Die mir gelieferte Begründung, daß alles höherwertige archiviert werden müßte und alles andere durchs Raster fällt (weil zuviel Arbeit), überzeugt mich nicht.
                  BPP-Prüfer sind m. E. dazu zu verpflichten, Kurzbefunde auf Verlangen auszustellen. Das wäre eine Neuerung, die Sinn bringt,
                  Zuletzt geändert von Max und Moritz; 18.06.2010, 11:11. Grund: Syntax

                  Kommentar

                  • 1867
                    Registrierter Benutzer
                    • 19.03.2004
                    • 2054

                    #24
                    "... Die mir gelieferte Begründung, daß alles höherwertige archiviert werden müßte und alles andere unters Raster fällt (weil zuviel Arbeit), überzeugt mich nicht. ..."

                    Ich gehe mal davon aus, dass du selbst kein größeres Archiv betreff deines Sammelgebietes führst, ansonsten würde sich deine Überzeugung nämlich ganz schnell in Verständnis verwandeln.
                    ... Literatur spricht viele Bände ...

                    Kommentar

                    • Max und Moritz
                      Registrierter Benutzer
                      • 04.05.2006
                      • 363

                      #25
                      @1867
                      Dabei ging es eher um die berühmt/berüchtigte Diskussion, ob Signierungen generell sinnvoll/vermeidbar sind und warum keine KB um sowas zu vermeiden. Aber wie CEG bereits andeutete, gibt es ja einen Umdenkprozeß beim BPP (wenn auch nur wegen der Fälschungsgefahr der Signierungen). Wurde Zeit und wäre schön.
                      Zuletzt geändert von Max und Moritz; 18.06.2010, 09:28.

                      Kommentar

                      • Christian E. Geigle
                        BPP-Mitglied
                        • 23.02.2005
                        • 221

                        #26
                        Zitat von Max und Moritz

                        @1867
                        Aber wie CEG bereits andeutete, gibt es ja einen Umdenkprozeß beim BPP (wenn auch nur wegen der Fälschungsgefahr der Signierungen). Wurde Zeit und wäre schön.
                        Nicht nur. Es geht auch um die Vermeidung von Signaturen, vor allem auf postfrischen/ungebrauchten Marken. Insofern läuft es auch beim BPP in die richtige Richtung.

                        Kommentar

                        • PHILALEX
                          Registrierter Benutzer
                          • 29.09.2008
                          • 48

                          #27
                          Mal auf www.philasearch.de (hier klicken) und in der Suchfunktion bpsb eingeben.
                          Da gibt es jede Menge Angebote mit den „Qualitätsattesten” aus der Schweiz.

                          Kommentar

                          • Christian E. Geigle
                            BPP-Mitglied
                            • 23.02.2005
                            • 221

                            #28
                            Zitat von PHILALEX
                            Mal auf www.philasearch.de (hier klicken) und in der Suchfunktion bpsb eingeben.
                            Da gibt es jede Menge Angebote mit den „Qualitätsattesten” aus der Schweiz.
                            Es fällt auf, daß bei Gärtner haufenweise Lose mit Attesten BPSB angeboten werden. Zumindest aus meinem Prüfgebiet ist der so grandios attestierte Saarland-Urdrucksatz mit "Vorersttagsabstempelungen" zu schlappen 5.000,00 Euro eindeutig und nachweisbar falsch gestempelt. Das Stück war vor ein paar Jahren schon einmal bei der früheren "Hobbyphilatelie" in Umkirch im Angebot. Wer die Hintergründe kennt, kann sich auf das neuerliche Auftreten der Schweizer Attestberge leicht einen Reim machen (sollte den aber tunlichst für sich behalten, weil er sonst unangenehme Post bekommen könnte mit ganz bösen Androhungen...).

                            CEG, der die Geschäftsphilosophie von CG nicht versteht

                            Kommentar

                            • Harald Krieg
                              Ostafrikasammler
                              • 27.06.2003
                              • 4789

                              #29
                              Zitat von Christian E. Geigle
                              Es fällt auf, daß bei Gärtner haufenweise Lose mit Attesten BPSB angeboten werden. Zumindest aus meinem Prüfgebiet ist der so grandios attestierte Saarland-Urdrucksatz mit "Vorersttagsabstempelungen" zu schlappen 5.000,00 Euro eindeutig und nachweisbar falsch gestempelt. Das Stück war vor ein paar Jahren schon einmal bei der früheren "Hobbyphilatelie" in Umkirch im Angebot. Wer die Hintergründe kennt, kann sich auf das neuerliche Auftreten der Schweizer Attestberge leicht einen Reim machen (sollte den aber tunlichst für sich behalten, weil er sonst unangenehme Post bekommen könnte mit ganz bösen Androhungen...).

                              CEG, der die Geschäftsphilosophie von CG nicht versteht
                              @CEG

                              In meinen Sammelgebieten sind mir die BPSB Atteste auch aufgefallen. Die Stücke waren vorher bei Hobbyphilatelie in Umkirch und dann in jeder Fernauktion der Mercurius AG in Allschwil/CH.

                              Allerdings haben sich bei Gärtner die Beschreibungen geändert. So hat das "Unikat mit nur zwei bekannten Exemplaren" der DOA 5 mit Abart beschnittene Wertziffern diesen kuriosen Unikattitel verloren.

                              Wurden die von Dir als Fälschungen erkannten Stücke zurückgezogen oder ansonsten sogar beboten?
                              Zuletzt geändert von Harald Krieg; 07.07.2010, 09:39.

                              Kommentar

                              • Michael Lenke
                                Administrator
                                • 28.01.2006
                                • 6915

                                #30
                                Die Prüfung des Saarsatzes ist ja keine Erstprüfung. Was ist von den anderen Prüfungen zu halten?

                                Aleks
                                Wehr fähler findet, daf si behaltn.
                                Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
                                Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

                                Kommentar

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