Verdacht auf Fälschung
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Hallo Fortune,
bitte verzeihen Sie, aber mir geht die Frage nicht aus dem Kopf, warum Sie nur die Prüfersignaturen hinterfragen und nicht auch die auf der Vorderseite angebrachten Stempel - welche augenscheinlich, nach dem Scan, in zumeist absurder Stempelfarbe auf der Rückseite durchfärben? Hegen Sie gegenüber den vorderseitig angebrachten Stempeln keinen Verdacht darauf, dass es sich auch um Stempelfälschungen handeln könnte?
Beste Grüße
Markus Pichl -
Hallo Fortune,
nicht immer, ist das eine mit dem anderen verbunden.
Aus anderen Prüfgebieten kenne ich folgende Kombinationen:
1) unverfälschte Marke, unverfälschtes Prüfzeichen
2) unverfälschte Marke, verfälschte(s) oder gänzlich falsche Prüfzeichen
3) verfälschte Marke, unverfälschte(s) Prüfzeichen
4) verfälschte Marke, gänzlich falsches/falsche Prüfzeichen
Meine persönliche Vorgehensweise, bei der Einschätzung zu Echtheiten, gilt daher immer erst der Marke selbst und dann erst den Prüfzeichen.
Haben Sie auch einen Scan von der Vorderseite der Marken und darf man diesen sehen?
Beste Grüße
Markus PichlKommentar
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Hallo Fortune,
vielen Dank, für die Scans der Markenvorderseiten.
Nach meiner Einschätzung sehe ich auf der Einsteckseite nur Falschstempel. Von den 10 zuvor nur rückseitig gezeigten Marken, hat die 309 B b selbigen Falschstempel, wie die zwei 330 B. Auch entspricht der Buchstabe "b", für die Markenfarbe, zumindest nicht den mir bekannten Farbbuchstaben von Herrn Peschl.
Interessant ist auch die Signaturkombination, auf der 309 Y. Bisher habe ich Marken, die liegendes Wasserzeichen haben und somit mit einem großen "Y" katalogisiert sind, von Herrn Peschl immer nur mit kleinem "y" signiert gesehen. Auch passt die schwarze Stempelfarbe des Infla-Prüfzeichens nicht mit der von Herrn Peschl verwendeten blauen überein. Siehe nachstehendes Beispiel, eine echt gestempelte 309 Y mit echten Prüfzeichen von Herrn Peschl (Bildquelle: Auktionshaus Christoph Gärtner, Bietigheim).
Bei den anderen, zuvor nicht gezeigten Marken, sehe ich auch keine echten Stempel. Stempelfarbe für die Inflationszeit untypisch (zu blau oder zu schwarz) und die Stempelabdrucke zeigen Abweichungen bezüglich der Stempelnormen (z.B. Innen- und Aussenkreis gleich dünn bzw. gleich dick). Der Stempel auf der MiNr. 309 B a (ganz rechts oben auf der Einsteckseite), könnte von einem echten, aber erst nach der Inflationszeit verwendeten Stempelgerät stammen (sieht nicht nach einer in der Inflationszeit verwendeten Stempelform aus).
Der Verdacht Ihrerseits, dass es sich um Prüfzeichenfälschungen handelt, ist m.E. berechtigt und richtig.
Punkt 2 aus meiner Liste kommt leider auch vor. In einem anderen Forum hatte ich einmal Marken der Besetzung II. WK gezeigt, welche echt und mit falscher Prüfersignatur "KRISCHKE" versehen waren - dies wurde dann auch von Herrn Krischke entsprechend bestätigt. Durchaus gibt es auch noch andere Fälle, mit anderen Prüfersignaturen. Kommt aber wohl nicht so häufig vor. Der Regelfall ist der, wenn die Prüfersignatur(en) falsch ist/sind, liegt zumeist auch eine Fälschung oder Verfälschung vor. Leider kommen aber auch solche Fälle vor, dass eine echte Prüfersignatur (oder sogar echtes Attest) vorliegt, aber das Prüfstück dennoch verfälscht ist.
Beste Grüße
Markus PichlKommentar
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