Stempel echt oder falsch?

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  • heku
    Registrierter Benutzer
    • 05.08.2005
    • 364

    #1

    Stempel echt oder falsch?

    Als Forumsneuling zunächst ein ganz herzliches "Hallo" an alle

    ...und dann hab ich eine Frage:

    bei der Durchsicht einer größeren Menge saarländischer Marken aus der Serie "Ansichten aus dem Saarland" habe ich ca. 20 Marken (überwiegend Mi 327) herausgefischt, bei denen der Stempel (verschiedene Stempeltage) aussieht, als sei er aus lauter einzelnen Punkten zusammengesetzt.



    Aufgrund der Anzahl der Marken würde ich eine Zufälligkeit ausschliessen.
    Könnte es sich um eine Versuchsabstempelung handeln?

    -oder, was ich leider eher befürchte, hat hier ein Fälscher seine Versuche mit einem Nadeldrucker o.ä. gemacht. Macht aber irgendwie auch keinen grossen Sinn, da diese Marken, insbesondere die Mi 327, postfrisch ja spürbar mehr wert sind als gestempelt.

    Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten
    Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.
  • Alfred Bulenz
    Registrierter Benutzer
    • 12.06.2003
    • 954

    #2
    Erstmal von einem der Mod's ein "herzlich Willkommen"

    mich irritiert etwas die 12F Marke oben rechts - ist das Datum inden 90ern? Es sieht zumindest so aus.

    Für Tinte sprechen die Punkte (kann aber auch am Stempel liegen) - dagegen sprechen die unterschiedlichen Datums/Datümer/Daten... Auf jeden Fall habe ich bei Saar derartiges noch nicht gesehen...

    Aber es gibt hier Ekschperde! Etwas Geduld...
    ...wir bringens rüber

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    • heku
      Registrierter Benutzer
      • 05.08.2005
      • 364

      #3
      ich stelle mal die Vergrößerung des Datums ein, in der Vergrößerung sieht man gut dass es 5 und nicht 9 ist.
      Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

      Kommentar

      • Alfred Bulenz
        Registrierter Benutzer
        • 12.06.2003
        • 954

        #4
        das datum wiederum sieht nicht nach tintenstrahl aus...dann würde ich eher auf stempelkissen oder stempelfarbe mangelhaft tippen. macht bei den Marken auch wenig sinn, die zu fälschen...
        ...wir bringens rüber

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        • Bill
          Registrierter Benutzer
          • 14.07.2003
          • 1135

          #5
          Also isch bin ken Ekschperd äwer isch meen, dat die Marke esch sin.

          Eine Stempelfälschung bezieht sich doch meistens auf den Tagesstempel, welcher Fälscher fälscht zusätzlich noch den Werbeeinsatz einer Stempelmaschine.

          Das Papier der Marken ist sehr faserreich und da braucht es nur ein frisch getränktes Stempelkissen oder Farbband und die Marke saugt die Stempelfarbe auf.

          Gruß: Bill

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          • mur
            Registrierter Benutzer
            • 22.07.2005
            • 914

            #6
            Stempelfarbe auf wässeriger Basis und Stempelfarbe auf öliger Basis

            Üblicherweise ist die Stempelfarbe bei Postens auf öliger Basis. Das heißt, daß sich die Farbe als Ölfilm über das Metall des Stempels legt.
            Mir sieht es so aus, als wäre hier eine Stempelfarbe auf wässeriger Basis benutzt worden. Diese zieht sich auf dem Metall des Stempels wegen der Oberflächenspannung zu kleinen Pünktchen zusammen und entsprechend ist das Stempelbild.
            Ich hatte diesen Effekt in unserer Postfiliale beobachtet, als die Schalterbeamtin ein normales Aktenstempelkissen verwandte. Ein Stempelkissen von Postens könnte nämlich, wenn es frisch wieder eingefärbt ist, beim Draufhauen mit dem Stempel eher spritzen, als ein Aktenstempelkissen! :-) So lautete jedenfalls die Erklärung.

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            • loki
              Registrierter Benutzer
              • 13.03.2004
              • 171

              #7
              Zitat von heku
              Als Forumsneuling zunächst ein ganz herzliches "Hallo" an alle

              ...und dann hab ich eine Frage:

              bei der Durchsicht einer größeren Menge saarländischer Marken aus der Serie "Ansichten aus dem Saarland" habe ich ca. 20 Marken (überwiegend Mi 327) herausgefischt, bei denen der Stempel (verschiedene Stempeltage) aussieht, als sei er aus lauter einzelnen Punkten zusammengesetzt.



              Aufgrund der Anzahl der Marken würde ich eine Zufälligkeit ausschliessen.
              Könnte es sich um eine Versuchsabstempelung handeln?

              -oder, was ich leider eher befürchte, hat hier ein Fälscher seine Versuche mit einem Nadeldrucker o.ä. gemacht. Macht aber irgendwie auch keinen grossen Sinn, da diese Marken, insbesondere die Mi 327, postfrisch ja spürbar mehr wert sind als gestempelt.

              Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten


              hallo
              in bayern gab es von 1882 - 1887 einen sogenannten "einkreisstempel mit punktiertem kreis". dies war ein versuchsstempel, der in einigen orten eingessetzt wurde. er hat sich aber offenbar nicht bewährt und wurde dann nicht mehr benutzt. hier vielleicht etwas ähnliches? möglich, aber warscheinlicher ist wohl eine beschädigung oder ein mangelhafter farbauftrag.
              gruss
              loki
              No Gates! No Bill!

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              • heku
                Registrierter Benutzer
                • 05.08.2005
                • 364

                #8
                Danke für die bisherigen Antworten , die ja alle in die Richtung gehen: Stempel echt-Stempelfarbe oder -kissen n.i.O.

                Die Erklärung von mur kann ich gut nachvollziehen, sie erscheint mir plausibel.

                Nur: als überzeugter Saarländer muss ich dem Ablauf, , doch augenzwinkernd widersprechen.

                Die Vorstellung, dass ein saarländischer Postler, deren Pflichttreue ja weltweit sprichwörtlich war, einfach so zum verkehrten Stempelkissen greift - unvorstellbar.

                Ich glaube eher an folgenden Ablauf:

                Unser Postler, vom Schläfchen in der Mittagspause wohltuend müde geworden, zudem eingelullt von den momotonen Stempelgeräuschen der Kollegen rechts und links, stützt den Kopf in beide Hände und gibt sich zunehmend der inneren Betrachtung hin.

                Mittlerweile hat Regen eingesetzt. Durch das undichte Dach, durch die "c´est la vie-wegen dem bisschen Undicht wird nicht gleich das Dach repariert"- Einstellung der französichen Oberhoheit im Hintergrund, fällt Tropfen um Tropfen Wasser auf das Stempelkissen. Zunehmend, begünstigt durch die Auftreffwucht der Wassertropfen, bildet sich jene verhängnisvolle Mischung aus Wasser- und Ölfarbe, bis am Schluss die ölhaltigen Farbtröpfchen im Wasser schwimmen wie das Fett in der Milch.

                Gewohnheitsmäßig wird unser Postler kurz vor Feierabend wach und beginnt wie wild zu stempeln. Der Stapel Post von vorgestern soll am nächsten Morgen ja nicht mehr ganz so hoch sein. Da entdeckt er das Malheur-gepunktete Stempel!!!!!!, dort wo Wasser heimtückischst den Stempel benetzte-keine Spur von Farbe.

                Das Entsetzen ist groß, der Herzinfarkt nah. Doch der Herr im Himmel hat ein Einsehen und schickt den Feierabend. Pflichtbewußt lässt der Postler alles fallen, geht nach Hause und genießt ein paar gute saarländische Biere.

                Am nächsten Morgen ist er krank; die Briefe gehen unentdeckt zum Empfänger.

                -und ich hab die Marken, jetzt 50 Jahre später, in den Händen und muss kulturhistorische Statments abgeben um die Ehre eines saarländischen Postlers zu retten!!!!!
                Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

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                • wi.kr
                  Registrierter Benutzer
                  • 20.08.2004
                  • 501

                  #9
                  Plausible Erklärungen eines Kenners saarländischer Mentalität! Wir sollten aber die verwendete Stempelfarbe vielleicht nicht mit der der Bundespost verwechseln. In den 50er Jahren war das Saarland von der Bundespost abgenabelt und farnzösisch bedient. Man müsste also den Vergleich mit französischer Stempelfarbe anstellen. Villeicht haben die eher mit Wasser als mit Öl gemixt. Mir erscheinen die Stempel (Maschinenstempel!) gut, weil sie nicht über ein Stempelkissen, sondern über den Farbgeber der Maschine gelaufen sind.

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                  • filamaxo
                    Registrierter Benutzer
                    • 29.01.2005
                    • 300

                    #10
                    Genau ...

                    Genau, ich habe mir gedacht, dass ich diese "Punkt"-Stempel doch auch schon irgendwo gesehen habe, und zwar relativ häufig .
                    Und jetzt wo ich das Posting von wi.kr lese, fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren (original Otto-Zitat) : Auf französischen Marken aus den Fünfzigern.
                    Ihr Markenzeichen sind nicht nur die Punkte, sondern auch die meist sehr gute Stempelqualität.

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