Wie erkenne ich fotokopierte Stempelabdrücke?

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  • brfmhby
    Armenien, Batum
    • 16.09.2005
    • 1516

    #1

    Wie erkenne ich fotokopierte Stempelabdrücke?

    Hallo,

    mir sind bei ebay mittlerweile mehrfach negative Bewertungen bei Verkäufern aufgefallen. Da stand dann z.B. "Stempel sind Fotokopien".

    Wie kann ich so so etwas erkennen? Hat da jemand schon Erfahrungen? Vielleicht sieht man das bei einem Scan mit entsprechender Vergrößerung?


    Danke
    brfmhby
    "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."
  • buzones
    Homo philatelicus hisp.
    • 11.06.2003
    • 567

    #2
    brfmhby

    Auf "normalen" Auktionsscans kannst Du das leider kaum erkennen und auf hochauflösenden Scans auch nur mit Glück und reichlich Erfahrung.

    Bei Vorlage des Originalstückes ist es relativ einfach, da ja per Fotokopie bzw. Laserdruck aufgebrachte "Stempelabschläge" sich in ihrer Struktur und Farbauftrag stark von echten Abstempelungen unterscheiden.

    Am besten ist es, bei gefährdeten Marken (z.B. Infla DR oder Saarland) sich eine Rückgaberecht oder eine Prüfgarantie vom Verkäufer geben zu lassen.

    Bei verdächtigen Angeboten ("Schnäppchen!) ist es wohl besser, sich das Bieten zu verkneifen, wenn man sich nicht sicher ist. Aber das ist ja eine Binsenweisheit...

    Saludos filatelicos
    Ralf

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    • brfmhby
      Armenien, Batum
      • 16.09.2005
      • 1516

      #3
      Zitat von buzones
      brfmhby

      Auf "normalen" Auktionsscans kannst Du das leider kaum erkennen und auf hochauflösenden Scans auch nur mit Glück und reichlich Erfahrung.

      Bei Vorlage des Originalstückes ist es relativ einfach, da ja per Fotokopie bzw. Laserdruck aufgebrachte "Stempelabschläge" sich in ihrer Struktur und Farbauftrag stark von echten Abstempelungen unterscheiden.

      ...
      Danke für die schnelle Antwort.

      Mir geht es hier vor allem um die Erkennung am "vorliegenden Stück". Ich wäre mir nicht sicher, ob ich den Unterschied immer sofort erkennen würde.
      Es gibt sicher Fälle, in denen es schnell klar ist. Deutliche Prägung, starke Farbsättigung, evtl. Verlauf der Stempeltinte/farbe. Es gibt aber auch sehr schwach abgeschlagene Stempel. Vielleicht kann man dann mit Hilfe eines Scans (entsprechend vergrößert) etwas hilfreiches erkennen.

      Hat da jemand schon Erfahrungen? Wie sind die Erkennungsmerkmale?
      "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

      Kommentar

      • Hangover
        Danzig und T+T
        • 05.09.2003
        • 644

        #4
        Zwei Punkte sind hierbei zu beachten:

        Ein echter (Stahl-)Stempel verformt durch das Aufschlagen das Papier, das heisst der Stempelabschlag schlaegt auf der Rueckseite durch. Anders gesagt: Die Markenrueckseite ist nicht glatt. (Nachtrag: Das gilt natuerlich erst recht auch fuer die Vorderseite!)

        Beim Kopieren wird lediglich Toner auf das Papier aufgesetzt. Richtige Stempelfarbe ist leicht oelhaeltig und zieht deswegen ins Markenpapier ein - und scheint gerade bei aelteren Marken (z.B. Infla) wiederum oft auf der Rueckseite durch.

        Profis mit gut bestueckten Stempelsammlungen koennen ausserdem durch den direkten Vergleich mit einem als echt bekannten Stempel sofort erkennen, ob an einem gegebenen Stempel etwas faul ist - meistens weisen "nachgemachte" Stempel gegenueber dem Original minimale Unterschiede auf (Position einzelner Buchstaben zueinander, minimale Kerben im Rahmen usw.). Auch die Farbe des Stempels selbst - sei es der Farbton oder die Reflexion der Stempelfarbe im Gegenlicht, kann von Kopien nie genau erreicht werden.

        Ansonsten gibts je nach Gebiet noch diverse Mögichkeiten des Nachweises, aber das soll an allgemeinen Antworten erstmal reichen.

        Kommentar

        • 1867
          Registrierter Benutzer
          • 19.03.2004
          • 2054

          #5
          "...der Stempelabschlag schlaegt auf der Rueckseite durch..."
          oha ich glaube nicht, denn ich habe auch viele "vorsichtige Abschläge" ---

          es ist auf jeden Fall ein gutes Indiz für einen Abschlag, aber was ist bei
          gefälschten oder rückdatierten Stempeln ?

          Andere Frage:
          Was ist z.B. mit den "maschinellen Bogenabstempelungen",
          welche auch recht echt aussehen ?

          Sicherer ist es in meinen Augen unter mindestens 20 facher Vergrösserung
          die Abdrucke zu betrachten.
          sind kleine Punkte an den Rändern ... ausgefranste Konturen ...
          wie ist die Stempelfarbe ins Papier eingedrungen, Stempelfarbe ... usw.
          Wer Vergleichsmaterial braucht oder sich welches "bauen" will, Drucker und
          Kopierer kaufen und drauf los probieren. Resultate dann bei ..... nääää
          Zuletzt geändert von 1867; 17.10.2005, 04:44.
          ... Literatur spricht viele Bände ...

          Kommentar

          • dorok_rsv
            15er Rollenende Nr15-10-5
            • 17.09.2004
            • 199

            #6
            Stempel besser erkennen

            Stempel besser erkennen, da guckst du hier bitte

            Originalstempel müssten logischer Weise ungleichmäßig wegen den ungleichmässigen Farbabschlägen aussehen, gefälschte mit einem Drucker nachträglich aufgedruckte oder Maschinenstempel dagegen mit durchgängig gleicher Intenstät und ohne Farbabweichungen. Wenn ein Farbdrucker verwendet wurde, müssten die unterschiedlichen Farben sichtbar werden, auch wenn sie noch so minimal sein sollten. Habe ich selber allerdings noch nicht praktisch ausprobiert, das Ergebnis müsste aber so sein.
            MD

            Kommentar

            • brfmhby
              Armenien, Batum
              • 16.09.2005
              • 1516

              #7
              Zitat von dorok_rsv
              Stempel besser erkennen, da guckst du hier bitte

              ...

              wegen dem thread habe ich die anfrage hier gestellt. offensichtlich hat noch nie jemand gedruckte/kopierte falsch-stempel untersucht. die generellen hinweise sind natürlich ein anhaltspunkt. ich habe mir vorgenommen das bei gelegenheit selbst weiter zu untersuchen, werde wohl mal eine standardmarke mit stempel per kopierer versehen. auftretene erkenntnisse werde ich posten.

              gruß
              b.
              "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

              Kommentar

              • wuerttemberger
                Württemberg
                • 10.02.2005
                • 606

                #8
                Zitat von brfmhby
                wegen dem thread habe ich die anfrage hier gestellt. offensichtlich hat noch nie jemand gedruckte/kopierte falsch-stempel untersucht. die generellen hinweise sind natürlich ein anhaltspunkt. ich habe mir vorgenommen das bei gelegenheit selbst weiter zu untersuchen, werde wohl mal eine standardmarke mit stempel per kopierer versehen. auftretene erkenntnisse werde ich posten.

                gruß
                b.
                Du mußt das Rad nicht nochmal neu erfinden. Aufkopierte Stempel sind ein alter Hut und sehr deutlich zu erkennen. In diesem Thread wurde eigentlich schon alles dazu gesagt. Siehe die Beiträge von buzones und Hangover

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                • Bill
                  Registrierter Benutzer
                  • 14.07.2003
                  • 1135

                  #9
                  Zitat von dorok_rsv
                  Originalstempel müssten (...) ungleichmäßig (...) aussehen, gefälschte (...) dagegen mit durchgängig gleicher Intenstät und ohne Farbabweichungen.
                  Falsch! Genau die Hilfsmittel eines Grafikprogramms, die wir zur Untersuchung der Marken einsetzen, können Fälscher im Umkehrschluss auch zur Verfälschung der Stempel und Marken anwenden.

                  Farbe von Tintenstrahldruckern ist wasserlöslich, Toner von Laserdruckern bzw. Kopierern ist mit Hitze auflaminiert und brüchig, Partikel davon müssten mit einer leichten Klebefolie abziehbar sein.

                  Gruß: Bill

                  Kommentar

                  • brfmhby
                    Armenien, Batum
                    • 16.09.2005
                    • 1516

                    #10
                    Ich habe etwas zum Thema gefunden. Dank des interessanten Links zum Thema Fälschungsausstelllung in Washington habe ich folgendes Bild extrahieren können. (c) sicherlich beim APS.

                    Ich denke das ist nützlich zur Referenz.

                    Gruß
                    B.
                    Angehängte Dateien
                    "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

                    Kommentar

                    • Zackensammler
                      Registrierter Benutzer
                      • 18.07.2005
                      • 63

                      #11
                      Vieles ist mit einem Mikroskop möglich - so auch ein Erkennen aufgedruckter bzw. kopierter Stempel. Ein in meiner Nähe wohnender BPP-Prüfer hat mich in diese Prüfmethode eingearbeitet, so dass ich heute mit dem entspr. und mir zugelegten Mikroskop umgehen kann.

                      Leider bin ich noch nicht so bewandert mit dem Umgang dieses Forums, sonst würde ich Bilder meinen Beschreibungen beifügen.

                      Man sieht folgendes (bei 400 - 1.200-facher Vergrößerung):

                      1.) bei kopierten oder mit dem Laserdrucker hergestellten Stempeln erkennt man eine viel zu genaue Homogenität der Farbe - alles hat die gleiche Farbe (Ränder, Mitte und Ausläufer). Bei schlechten Kopien wird der im Kopierer umherfliegende Toner(-staub) mit aufgetragen und dann dort, wo keine Farbe hingehört. Von der Rückseite sieht man kein Durchschlagen des Stempels, da eine Kopie ja nur leicht aufgedrückt wird. Ob bei guter oder schlechter Kopie lassen sich immer Tonerpartikel erkennen.

                      2.) bei aufgedruckten Stempeln mittels Tintenstrahldrucker muss man zunächst zw. einem s/w- und einen Farbdruck unterscheiden. Bei beiden lassen sich die fein aufgespritzten Tintenpunkte erkennen, die zum Teil verlaufen. Teils liegen die Tintenpunkte nebeneinander, aufeinander und partiell aufeinander. Farbdrucke zeigen zudem noch eine Mischung aus allen drei weiteren Grundfarben (blau, gelb, rot). Zwar wurde bei Mangel an Stempelfarbe die verschiedensten Farben auf das Stempelkissen aufgebracht, nur sind dann diese nicht als einzelne Punkte zu erkennen. Somit komme ich zu 3.

                      3.) ein echter Stempel hat meist eine homogene Farbmischung. Stempelfarbe besteht aus der Farbe (Pigmente verschiedenster Herstellungsprozesse) und einem Bindemittel (Öl). Durch Zugabe in Notzeiten von Tinte o. ä. kann sich die Homogenität in eine Heterogenität ändern, so dass man unter dem Mikroskop die verschiedenen Farben (-pigmente) sieht. Diese sind dann aber entspr. verteilt und klassifizieren so eindeutig einen Abschlag über ein Stempelkissen.

                      Wenn man mir erklärt, wie sich Bilder einfügen lassen, dann werde ich diese nachträglich einfügen.
                      Zuletzt geändert von Zackensammler; 04.11.2005, 17:16.

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                      • Alfred Bulenz
                        Registrierter Benutzer
                        • 12.06.2003
                        • 954

                        #12
                        Anleitung habe ich per PN verschickt!
                        ...wir bringens rüber

                        Kommentar

                        • Zackensammler
                          Registrierter Benutzer
                          • 18.07.2005
                          • 63

                          #13
                          Toner/Kopierer

                          Hier die Bilder und vielen Dank an die Unterstützung:

                          Vorab möchte ich mitteilen, dass sich Tintenaufdrucke bereits mit einer guten Lupe (ab 10x) erkennen lassen. Kopien/Laserdrucke lassen sich an den "Ausreisern" gut erkennen. Man braucht nich unbedingt ein Mikroskop, um einen kopierten oder gedruckten Stempel erkennen zu können. Die Bilder sollen zeigen, worauf man achten muss - das kann man später in der Praxis auch bei kleiner Vergrößerung. Allen Sammlern viel Glück und Spaß beim Betrachten der Stempel.

                          das 1. Bild zeigt einen s/w Laserausdruck bei 240facher Vergrößerung. Gut zu erkennen sind die Tonerpigmente.
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von Zackensammler; 10.11.2005, 23:33.

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                          • Zackensammler
                            Registrierter Benutzer
                            • 18.07.2005
                            • 63

                            #14
                            das 2. Bild zeigt den selben s/w Laserausdruck mit 945facher Vergrößerung. Weitere Erklärungen spare ich mir, da dies alles aus meinem ersten Eintrag hervorgeht.
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                            • Zackensammler
                              Registrierter Benutzer
                              • 18.07.2005
                              • 63

                              #15
                              das 3. Bild zeigt einen farbigen Laserausdruck bei 240facher Vergrößerung. Das Bild ist eigentlich grün. Da grün aber aus blau und gelb besteht, erkennt man beide "Einzelpigmente".
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von Zackensammler; 06.11.2005, 12:14.

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