ebay und fälschungen

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  • sodrei
    Altd. BADEN + Deutschland
    • 07.2003
    • 380

    #1

    ebay und fälschungen

    ebay und fälschungen

    oh, ebay bemüht sich zumindest -
    bei Briefmarkeneinstellung vor Angobtsende als Mitteilung auf
    Bildschirm.

    Auszug Ebay - bei Einstellung Lose Briefmarken:

    Hinweis für das Anbieten gefälschter oder manipulierter Briefmarken
    Bitte beachten Sie, dass es bei eBay verboten ist, gefälschte/reproduzierte oder verfälschte/manipulierte Briefmarken anzubieten, wenn aus der Angebotsbeschreibung nicht eindeutig hervorgeht, dass es sich nicht um Originale handelt.Unabhängig davon kann in solchen Angeboten eine Urheberrechtsverletzung liegen, die vom jeweiligen Rechteinhaber verfolgt werden kann.Bitte stellen Sie also sicher, dass Sie mit Ihrem Angebot keine Urheberrechte Dritter verletzen und aus der Artikelbeschreibung eindeutig hervorgeht, dass es sich um eine Fälschung bzw.Verfälschung/Manipulation handelt.Wenn Sie keinen derartigen Artikel anbieten möchten, verstehen Sie diesen Hinweis bitte als allgemeine Information. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: http://pages.ebay.de/help/policies/r...unterfeit.html undhttp://pages.ebay.de/briefmarkenratgeber/kodex/index.html Weitere Informationen zu verbotenen, fragwürdigen oder die Rechte Dritter verletzenden Artikeln finden Sie unter: http://pages.ebay.de/help/policies/items-ov.html Verstöße können zum Ausschluss vom Handel bei eBay führen. Bitte prüfen Sie Ihr Angebot und stellen Sie sicher, dass dieses nicht den oben genannten Grundsätzen widerspricht.
  • Dietemann
    Alles von Eschwege
    • 08.2005
    • 436

    #2
    Fälschungsprüfung per scan??

    Was ist von diesem Angebot zu halten?

    ebay Artikelnummer: 5635450642

    Prüft jetzt einer seine eigenen Fälschungen? Oder darf man nicht bei allen Artikelstandorten in Spanien mißtrauisch sein?

    Gruß

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    • Hangover
      Danzig und T+T
      • 09.2003
      • 644

      #3
      Originally posted by Dietemann
      Prüft jetzt einer seine eigenen Fälschungen? Oder darf man nicht bei allen Artikelstandorten in Spanien mißtrauisch sein?
      Nur weil jemand nach Spanien ausgewandert ist, muss er noch kein schlechter Mensch sein. Das vorweg.

      Ob man jedem dahergelaufenen Möchtegernprüfer sein Geld hinterherwerfen muss, ist natürlich eine andere Frage - eine Meinung gebe ich zu Stücken, von denen ich etwas verstehe, auch kostenlos ab, dafür ist es aber auch nur eine Meinung. Andere Sammler handhaben das wohl auch so, und wer sicher gehen will, geht gleich zu einem "richtigen" Prüfer. Vielleicht auch nur eine Strategie zur Kundenacquisition, wer weiss?

      Aber in der Tat wäre (!) die Prüfung selbst in den Handel gebrachter Fälschungen noch eine amüsante Optimierung der Wertschöpfungskette (womit ich natürlich niemandem so etwas unterstellen möchte). Fragt sich nur, ob das eingenommene Geld für Fälschungswarnungen die Verluste beim Vertrieb wieder auffangen würde.

      Comment

      • Claus Wentz

        #4
        Da dieses Stück in mein Sammelgebiet Brücken fällt und ich schon einige Marken dieser Sorte mit Plattenfehler besitze, habe ich dem Anbieter eine Nachricht gesandt mit der Bitte, mir von dem Zertifikat eine Kopie per Fax zu senden. Harren wir der Dinge.

        CW

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        • wi.kr
          Registrierter Benutzer
          • 08.2004
          • 501

          #5
          Prüfungen selbst hergestellter Fälschungen sind teils schon Geschichte und allemal interessant. In der Nachkriegszeit stellte der Druckereibesitzer Johannes Klink gefälschte Briefmarken des deutschen Drucks der AM-Post-Serie in Buchdruck her (eigentl. Offsetdruck). Er versah sie mit Zähnungen, die es bei den amtlichen Ausgaben so nicht gab. Dummerweise war er selbst auch Briefmarkenhändler und offizieller -prüfer gerade der AM-Post-Serie. Seine Machwerke signierte er mit seinem Prüfzeichen und brachte sie als Raritäten in den Verkehr. Heute sind Klink-Fälschungen bei Spezialisten durchaus gesucht und sogar nicht ganz billig.

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          • brfmhby
            Armenien, Batum
            • 09.2005
            • 1516

            #6
            Der Artikel existiert nicht mehr. Ich vermute es geht um die Tante. Der dahinterstehende Mensch ist mir als Kenner von Helgoland Marken aufgefallen. M.E. ist er an Fälschungsbekämpfung interessiert und nicht selbst Fälscher. Ob er wirklich alle Marken aus allen Gebieten einschätzen kann - keine Ahnung, stelle ich mir sehr schwer vor.

            Gruß
            B.
            "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

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            • sodrei
              Altd. BADEN + Deutschland
              • 07.2003
              • 380

              #7
              Prüfmitteilung von Ebay....

              Ich finde es ganz erstaunlich, dass hier Ebay diese
              Kontrollmitteilung vor Angebotseinstellung einen auf den
              Bildschirm sendet!
              Sprich der Verkäufer kann sich zumindest nicht mehr mit
              "Unwissenheit" herausreden.

              Bzw. die Chancen wenn Fälschung verkauft werden - sollte
              das Rückgaberecht leichter durchsetzbar sein (theoretisch.)

              Freue mich auf kleine Diskussion....

              sodrei (harald)

              Comment

              • Juergen Kraft
                Registrierter Benutzer
                • 11.2005
                • 1747

                #8
                Echt oder falsch?

                Originally posted by Dietemann
                Was ist von diesem Angebot zu halten?

                ebay Artikelnummer: 5635450642

                Prüft jetzt einer seine eigenen Fälschungen? Oder darf man nicht bei allen Artikelstandorten in Spanien mißtrauisch sein?

                Gruß
                Ein Vorwort: Lieber Dietemann, wenn ich anbiete Marken nach Artikelnummern oder Scans zu beurteilen, wie sollte es passieren können, bei hunderttausenden von Angeboten, dass ausgerechnet Jemand eine von mir angebotene Marke, mir zur Beurteilung vorlegt? Die Frage zur angegebenen Artikelnummer zu stellen, scheint unlogisch.

                Zu dieser Artikelnummer: Das Angebot war von mir. Es wurde von Ebay mit der Begründung gelöscht, es wäre in der falschen Kategorie eingestellt und ich solle nach der geeignetsten Kategorie suchen. Auf die Idee kam Ebay sicher nicht selbst. Erst hatte ich den Verdacht, dass einer der von mir angeprangerten Anbieter diese Meldung an Ebay gemacht hat. Nun kann ich mir auch gut vorstellen, dass die Meldung von einem der Beitragsverfasser hier stammt. Schade, dass ich in diesem Forum statt sachlicher Beiträge, oft wilde Spekulationen lesen muss.

                Damit sich jeder ein Bild machen kann, bei Ebay in der Kategorie Bergedorf, gibt es das Angebot (Artikel Nummer 5640679408) jetzt in etwas abgewandelter Form.
                Was ich kann, steht bei diesem Angebot. Alles was dort unter Punkt 2.) steht, war das zu Unrecht von Ebay gelöschte Angebot. Ich habe bei Ebay angerufen und nach Gründen für die Löschung gefragt. Die Mitarbeiterin am Telefon sagte mir, dass Angebot war in der richtigen Kategorie und die Löschung, so wörtlich, menschliches Versagen.

                Um gleich weitere, hier angerissene Fragen mitzubeantworten, ich wiederhole es auch hier gerne, ich kann nicht jede Marke beurteilen.

                Die wichtige Frage, über die auch hier, nach meiner Meinung fast beleidigend, schwadroniert wurde, ob ich die von mir gefälschten Marken gleich selbst prüfe, ist einfach zu beantworten. Selbstverständlich kann ich nach einem Scan nicht feststellen, ob eine Marke definitiv echt ist. Logisch oder? Es gibt also für die Nutzer meines Angebots nichts greifbares, etwa einen Kurzbefund oder ähnliches, falls ich die Marke für wahrscheinlich echt halte. Was ich aber supergut kann, die gigantischen Mengen vagabundierender Fälschungen erkennen. Mich als Möchtegernprüfer zu diffamieren macht sicher viel Freude, geht aber an den Tatsachen vorbei. Aus meiner persönlichen Bekanntschaft zu vielen BPP-Prüfern weiss ich, dass mit großem Arbeitsaufwand wertlose Massenware und plumpe Fälschungen zu bearbeiten sind. Die Zeit der BPP-Prüfer wäre besser mit dem Erstellen von Befunden und Attesten für wirklich echte und seltene Briefmarken verbracht. Eventuell wären dann auch niedrigere Gebühren möglich. Heute kann es durchaus passieren, dass die Prüfgebühr 50% vom Handelswert erreicht. Das kann für die Philatelie nicht gut sein. Eine Instanz, die z. B. nur auf "FALSCH" prüft, habe ich Funktionären des BdPh und BPP vorgetragen. Mir geht es darum nach Methoden zu suchen, Prüfgebühren bezahlbar zu machen und Prüfungen mit weniger Aufwand für alle Beteiligten zu erledigen. Ein Versuch in diese Richtung ist mein, hier kritisch hinterfragtes, Angebot.

                Wer bei mir den lächerlichen Betrag von 1,99 zahlt (für im Schnitt 30 Minuten Arbeit), bekommt diesen entweder zurück (kam nie vor) oder eine qualifizierte Auskunft mit anhängenden Scans (aus meiner Vergleichssammlung) und Erklärungen, worauf mein abgegebenes Urteilt basiert.

                Warum mache ich das Angebot? Bei Ebay und anderswo werden massenhaft Fälschungen angeboten. Auch die Schutzengel Funktion BdPH/Ebay hat bisher keine nennenswerte Änderung in der Zahl der angebotenen Fälschungen bei Ebay gebracht. Ich versuche bei potentiellen Käufern (Opfern) das Bewusstsein für die Gefahr zu schärfen.
                Damit das Angebot gesehen wird, benutze ich teure Zusatzoptionen bei Ebay, z. B. Top in Kategorie ... Die Einstellgebühren sind regelmäßig höher, als die Summe der Einnahmen daraus.

                Noch eine Bemerkung zu Spanien und speziell Teneriffa. Ich wohne hier seit fast 10 Jahren. Auf Teneriffa gibt es mehr als 2 Millionen Einwohner. Niemand käme auf die lächerliche Idee zu glauben, alle Anbieter aus zum Beispiel, Hamburg seien eine identische Person.

                Wer wissen will, wer ich war, schaut in MH22t Bundesrepublik Deutschland. Da steht es drin. Wer wissen will, was ich sonst noch mache, schaut auf meiner Internetseite http://briefmarken.ag und wer Fragen hat, schreibt mir einfach.
                Last edited by Juergen Kraft; 01.12.2005, 18:30.
                Jürgen Kraft, Apt. 17, 38612 El Medano, Tenerife-Sur - Spanien
                Projekt Stempeldatenbank, Stampswiki, Linkdatenbank
                Mitglied BDPH, AIJP (Association Internationale des Journalistes Philatéliques)

                Comment

                • Lars Böttger
                  www.arge-belux.de
                  • 08.2003
                  • 8417

                  #9
                  @erstlesen:

                  Herzlich Willkommen im BDPh-Forum!

                  Nachdem gerade Anbieter aus Spanien sich beim Verkauf von Primitiv-Fälschungen auf eBay hervorgetan haben, ist der Ruf von spanischen eBay-Anbietern ziemlich ruiniert. Die Diskussionen um Zierer- und Basler-Atteste haben sicherlich auch nicht geholfen, Vertrauen zu bilden.

                  Die Frage ist in meinen Augen weniger, ob man Fälschungen anhand von Bildern erkennen kann, sondern eher, den Blick des einzelnen Sammlers zu schärfen. Die Idee an sich, diesen Service per eBay oder über e-Mail anzubieten, ist nicht neu. Bill Weiss macht es in den USA, bei der APS gibt es den Quick-Scan für ein paar Dollar.

                  Wer weiss, wieviel Aufwand es ist, Sachen nachzuschlagen und dass dafür tausende von Euros in Literatur und Vergleichsstücke investiert wurde, macht sich keine Gedanken über die vergleichsweise niedrigen Gebühren - wenn er dafür Geld spart, dass er ansonsten für ein dubioses Stück ausgegeben hat.

                  Auch wenn manche gute Absicht missverstanden wird, so bin doch froh, dass es dieses Forum mit seinen kritischen Fragen und Anmerkungen gibt.

                  Beste Sammlergrüsse!

                  Lars
                  www.bdph.de und www.arge-belux.de

                  Comment

                  • Cubitus
                    Registrierter Benutzer
                    • 07.2005
                    • 225

                    #10
                    Gut gebrüllt Löwe - Immer für klare Verhältnisse sorgen.
                    Gut, dass so engagierte Leute gibt, die sich gegen die riesige Flut von Fälschern, Fälschungen und deren Vertreiber stemmt. Die Gewinnspannen müssen ähnlich hoch wie im Drogenhandel sein und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass diese Leute das Gemüt eines Schlachterhundes haben und sofort um sich beissen, wenn sich einer in ihre lukrativen Geschäfte einmischt. Da einige davon Millionenumsätze haben, wird sofort mit dem vollem Programm gedroht: Anwalt, EBAY-Sperrung und sonstige Kleinigkeiten. Wer will sich schon die liebgewonnen Gewohnheiten abgewöhnen, jede Woche auf's neue für tausende von Euro buntes Altpapier zu verramschen und dafür auch noch 99% positives feedback zu kassieren ?
                    Um so wichtiger sind die Leute, die dageben halten.

                    Comment

                    • Juergen Kraft
                      Registrierter Benutzer
                      • 11.2005
                      • 1747

                      #11
                      Vielen Dank für den herzlichen Empfang

                      Herzlichen Dank für das Willkommen,

                      in aktuellen Beiträgen wird einmal mehr beklagt, dass viele Fälschungen aus Spanien angeboten werden. Ich beobachte den Marktplatz Ebay und Briefmarken im Internet, seit Zeiten in denen es Ebay noch nicht gab. Wenn man von negromurs und dessen Zweitaccounts absieht (siehe bei http://briefmarken.ag, Link dubiose Angebote), sehe ich kein großes Schadenspotential aus der Region. Wenn man die vermutliche Schadenshöhe nach Ländern sortieren will, steht an erster Stelle Deutschland. Danach fallen natürlich Anbieter aus den Niederlanden auf. Hier könnte man von einer auffälligen und eigentlich unerwartet hohen Zahl von wirklich grausam primitiven Fälschungen sprechen.

                      Die Fälschungen aus Deutschland sind oft subtiler. Hier wurde über eine Schadenshöhe von Millionen gesprochen. Pro Anbieter dürfte das maßlos übertrieben sein, als Gesamtschaden realistisch.

                      Ich will hier nicht aus dem obigen Link zitieren, jedoch wer dort nachschaut, findet einige Briefmarkenhändler, die zum Beispiel als ungebraucht signierte Marken nun gestempelt anbieten (natürlich ohne Obligo, trotz SCHLEGEL BPP, wenn auch auf der falschen Seite) oder die nachgummierten Marken mit Attesten Zierer aus den letzten Jahren oder auch einfach in der Mitte (also als stark manipuliert) signierte Marken als einwandfrei postfrisch. Die auf meiner Seite genannten Fälle sind auch nur beispielhaft für den jeweiligen Anbieter. Hier liegt das wirkliche Schadenspotential.

                      Wenn Herr M. T. (alias n. oder d.) aus Teneriffa eine Schrankwand voll "Winterfälschungen", aufgepeppt mit moderner Massenware, als Weltraritätensammlung mit mindestens 340.000 Euro Michel anbietet, als Privatauktion und jede Marke als ausdrücklich FALSCH bezeichnet, ist dem geneigten Bieter kein Beileid mehr zu erweisen.

                      Also, nicht nach Ländern diskriminieren ...

                      Schönen Tag noch
                      Jürgen Kraft, Apt. 17, 38612 El Medano, Tenerife-Sur - Spanien
                      Projekt Stempeldatenbank, Stampswiki, Linkdatenbank
                      Mitglied BDPH, AIJP (Association Internationale des Journalistes Philatéliques)

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                      • wi.kr
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.2004
                        • 501

                        #12
                        Stimme zu! Seit einiger Zeit versteigert Mirko Franke in Saalauktionen Großlose mit Fälschungen, die angeblich täuschend echt und nicht signiert sind. Das gibt jede Menge Futter für ebay.

                        Comment

                        • Spargummi
                          Lokalausgabensammler
                          • 07.2005
                          • 166

                          #13
                          Vorbild für Schutzengel

                          @erstlesen,

                          eine sehr schöne Seite, sehr zu empfehlen, sollte sich mal der Schutzengel ansehen. Hast Du mal bei den dt. Lokalausgaben ab 1945 'reingeschaut, da ist viel Futter für Dich: nong90, ta 48, rosi_lieven etc. Gruss Spargummi

                          Comment

                          • Juergen Kraft
                            Registrierter Benutzer
                            • 11.2005
                            • 1747

                            #14
                            Hallo @spargummi,

                            der Schutzengel kennt meine Seite. Ebay ist in Hinblick auf die Fälschungsbekämpfung noch in einer Phase des Lernens. Es geht aber, in kleinen Schritten, mal vor und mal zurück, auf dem richtigen Weg. Ein Meilenstein war der Link bei http://briefmarken.ebay.de zu der BdPH Information. <b>Dieser Link ist nun verschwunden!</b> Glaubt Ebay, jeder Briefmarkeninteressent wäre nun aufgeklärt genug? Immerhin gibt es jetzt den Warnhinweis im Verkaufsformular.

                            Bei den Lokalausgaben habe ich mir zwei der Anbieter angesehen. Der Erste schreibt in jedem Titel sinngemäß ... mit privatem Aufdruck postfrisch ... Das halte ich für in Ordnung. Jeder kann seine Marken privat bedrucken und so anbieten. Den letzten der drei genannten Anbieter kann ich auch nicht wirklich beanstanden. Dort werden Fälschungen als FALSCH angeboten. Stark fälschungsgefährdete Marken als <i>ungeprüft und ohne Obligo</i>. Möglicherweise verstößt das gegen die Ebayregeln, aber wer hier bietet, muss selbst wissen was er tut. Das Angebot wendet sich speziell an Schnäppchenjäger. Aber die Preise für solche Fälschungen sind extrem zurückgegangen. Viele haben also Lehrgeld bezahlt und gelernt.

                            Anders scheint es mir bei TA48. Er schreibt von „Geschäftsbedingungen“ auf der mich-Seite. Also offensichtlich (auch aus der Zahl der Bewertungspunkte) ein Gewerbetreibender. Ich spare mir hier darüber zu spekulieren, ob Steuern bezahlt werden oder ähnliches. Er schreibt auf der mich-Seite: „DAS FERNABSATZGESETZ FINDET KEINE ANWENDUNG“. Das ist etwa so wirksam wie: „Die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland kommen bei mir nicht zur Anwendung“. Ich halte die AGB´s für komplett nichtig. Bei diesem Anbieter könnte man vermutlich erfolgreich auf Erfüllung klagen. Ohne darauf einzugehen, welche der angebotenen Artikel nun Echt sind oder nicht, bei diesem Anbieter hat der Käufer viele Rechte. Sollte ein Gericht die Gewerblichkeit feststellen, eine wirksame Widerrufsbelehrung fehlen (so ist es vermutlich), kann man unbegrenzt, selbst jahrelang, widerrufen. Vorausgesetzt es wäre etwas zu holen, kann man vermutlich hier unbesorgt Schnäppchen machen. Zeit, Geld und Nerven sind der Preis dafür. Wer diesem Anbieter erst einmal gratis die Rechtslage beibringen will, meldet an http://wettberwerbszentrale.de das fehlende Impressum usw..

                            Ich will einmal einen meiner wichtigen Gründe nennen, weshalb mich das Thema Fälschungsbekämpfung interessiert. Der Marktplatz Ebay in seiner bestehenden Form, hat nicht nur neue Sammler erschlossen, sondern auch massiv Werte vernichtet. Ein Beispiel. Die vielen nachgummierten Zeppelin Sätze, echte Marken, falscher Gummi, oft mit Attesten der dafür bekannten Aussteller, bringen ca. 10% vom postfrisch Michelpreis. Der unbedarfte Ebayer glaubt also, das wäre der korrekte Marktpreis.

                            Vor ein paar Wochen ging ein Satz Schwarzaufdruck, postfrisch, tiefst geprüft Schlegel, für 62,- Euro weg. Die Scans waren grausam, die Anbieter schrieb das sinnlose Gesülze vom neuen EU-Recht (da geht es um ganz andere Dinge als Echtheit und Erfüllungspflicht) und den Preiskiller von "keine Rücknahme, ohne Obligo" usw., usw. Ich hatte den Anbieter um einen besseren Scan geben und diesen 15 Minuten nach der Auktion zu Gesicht bekommen. Die Aufdrucke waren echt, die Marken tadellos postfrisch und entsprechend tiefst signiert Schlegel.

                            Was lernen wir daraus? Ich meine nun nicht, dass man wirklich noch Schnäppchen machen kann, sondern dass selbst tadellose, geprüfte Ware, eben auch nur noch um 10% bringt. Der Markt ist auf den Kopf gestellt, weil sowohl Anbieter als auch Käufer, keine Ahnung von dem haben was sie tun.

                            Ebay selbst, stellt nur die Plattform zur Verfügung. Ebay kann nicht für jeden Teilbereich Spezialisten beschäftigen. Ebay kann nicht beurteilen, ob eine von wem auch immer, als FALSCH bezeichnete Marke in einem Angebot auch wirklich falsch ist. Tatsächlich sind fast die Hälfte der an meine Seite gemeldeten dubiosen Angebote nicht zu beanstanden (manche moralisch, aber nicht rechtlich).

                            Schauen wir einfach einmal eine tatsächliche Auktion an (Ebay veranstaltet keine Auktionen und auch die Verkäufer veranstalten keine Auktionen). Fast kein Auktionshaus nimmt Fälschungen aus eingelieferten Sammlungen. Ich rede jetzt nicht davon, dass oft solche noch zusätzlich hineingesteckt werden, wenn es sich um Eigenware handelt. Sie finden die Fälschungen, auch unsignierte, praktisch in jeder Sammlung. Ich habe bei Herrn Sem (der BPP für T+T) eine Sammlung Thurn und Taxis gekauft. In der Beschreibung war erwähnt, es wären auch dubiose Marken enthalten. So war es denn auch. Etwa 10 Stücke mit falschem Stempel waren in der Sammlung. Keine war signiert. Häuser wie zum Beispiel Rapp, verzichten darauf die Fälschungen abzubilden. Auch bekommt man sicher bei den seriösen Auktionshäusern auf Nachfrage bei der Besichtigung, was von einer einzelnen Marke zu halten ist, eine ehrliche Antwort. Andere bilden einfach ab, was eingeliefert wurde. Ein Beispiel, dass viele nachvollziehen können, 300. Götz Auktion. Ein Los Thurn und Taxis Stempel. Bestens farbig abgebildet. Auf der Farbseite in diesem doch auffallenden Katalog zur immerhin 300. Auktion, sind einige, wirklich banale Stempelfälschungen zu sehen. Ich hätte diese primitiven Fälschungen nicht abgebildet. Im Text war zu dem Thema auch nichts zu lesen. Klar ist jedoch, Sammlungen werden verkauft wie sie sind. Bei einigen tausend Sammlungen ist es wirklich zuviel verlangt, dass der Auktionator auch noch selbst sämtliche Marken auf Echtheit prüft oder diese auf seine Kosten, zum prüfen schickt.

                            Der Unterschied zu Ebay ist aber, bei einem realen Auktionshaus werden die Sammlungen meist wirklich besichtigt. Hoch geboten wird von Fachleuten die auch wissen, was sie kaufen. Also, keine Gefahr. Bei Ebay soll der Laie am unscharfen Scan "wie besehen" kaufen. Das geht nicht.

                            Es gibt viel zu tun. Wer mitmachen will, meldet einfach dubiose Artikel über meine Seite.
                            Jürgen Kraft, Apt. 17, 38612 El Medano, Tenerife-Sur - Spanien
                            Projekt Stempeldatenbank, Stampswiki, Linkdatenbank
                            Mitglied BDPH, AIJP (Association Internationale des Journalistes Philatéliques)

                            Comment

                            • Spargummi
                              Lokalausgabensammler
                              • 07.2005
                              • 166

                              #15
                              @erstlesen,

                              da kommen mir meine Lieblingsverkäufer für Fälschungen ein wenig zu gut weg. Zu Verkäufer non90, du hast recht bei 10% seiner Angebote schreibt er "privater Aufdruck", bei 90% allerdings nicht. Zu Verkäuferin rosi_lieven, Sie schreibt zwar immer "Marken ungeprüft,daher keine Echtheitsgarantie", aber ist damit der jahrelange Verkauf von Fälschungen legitimiert (Beispiel Auktion: Netzschkau - Reichenbach (Sachsen) Type I + II ZD - Artikelnummer: 5640685496). In der Beschreibung steht nicht, Fälschung. Gruss Spargummi

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