Nachdem in diesem Forum ausführlichst über Fälschungsbekämpfung diskutiert wurde, möchte ich hier doch mal einige Gedanken zum Thema loswerden. Ich bin mir bewusst, dass diese Gedanken hier nicht jedermann gefallen werden - doch ein Diskussionforum ist ja gerade da, verschiedenen Meinungen zu haben.
Zur Ergänzung meiner Sammlung pfege ich an verschiedenen Orten, sei es bei Internet-Auktionen, sei es in Internet-Shops, sei es auf Messen, sei es im Verein, Marken zu kaufen. Ich pflege dafür etwa 5-15 % des Michels zu bezahlen. Zu diesem Preis kann man bei den meisten Sammelgebieten eine schöne Sammlung zusammenstellen, ohne dass der Kaufpreis einer einzelnen Marke selbst bei einem Totalverlust wirklich weh tun würde. Natürlich sind die Marken zu diesem Preis ungeprüft - ich bin jedoch stets subjektiv von ihrer Echtheit überzeugt, sonst würde ich sie ja nicht kaufen. Diese subjektive Überzeugung beruht auf meinem tatsächlichen oder eingeredeten Fachwissen, auf meinem Gespür, auf meinem Gefühl, auf die Überzeugung der Seriosität des Verkäufers...
Nun die Frage: Sollte ich die so erworbenen Marken, wenigsten wenn sie fälschungsgefährdet sind, prüfen lassen?
Nein, das wäre etwa das dümmste, was ich machen könnte!
Abgesehen von meinem zeitlichen Aufwand und vom Versandrisiko, kann ich bei einer Prüfung nichts gewinnen, aber alles verlieren:
- Im günstigsten Falle erhalte ich die Marken als echt geprüft zurück. Eine 100 % Sicherheit, dass die Marken echt sind, habe ich immer noch nicht, eine solche kann es nie geben. Subjektiv war ich aber schon immer von der Echtheit überzeugt. Ich habe also nichts gewonnen, lediglich Spesen gehabt.
- Im schlechten Falle erhalte ich die Marken als falsch oder verfälscht geprüft zurück. Nun habe ich alles verloren: Freude an diesen Marken werde ich keine mehr haben, ich habe Spesen zu bezahlen und verkaufen kann ich die Marken natürlich auch nicht mehr. Ich könnte zwar versuchen, mein Geld vom Verkäufer zurückzuerhalten - doch selbst im besten Falle ergibt sich dadurch viel Ärger und Verdruss. Und wegen 30 Euro ziehe nicht mal ich, der ich Jurist bin, vor Gericht.
Viel schlauer also, ich stecke diese Marken, von derer Echtheit ich ja subjektiv überzeugt bin, ungeprüft in mein Album. Spätestens seit der Novelle von Stefan Zweig (deren Titel mir momentan nicht einfallen will) wissen wir, dass der Sammler das Glück nicht aus dem schöpft, was seine Sammlung wirklich darstellt, sondern aus seiner Vorstellung, was die Sammlung darstellt. So werde ich also mit diesen Marken viel Freude haben.
Früher oder später werde ich oder meine Erben diese Marken wieder zu verkaufen suchen. Sollte ich nun die Marken prüfen lassen? Nun, in diesem Falle trage ich bei einer Prüfung ein doppeltes Risiko:
- einerseits besteht, trotz meiner subjektiven Überzeugung, die Gefahr dass ein Teil der Marken gefälscht oder verfälscht sind. Verkaufen könnte ich sie diesfalls nicht mehr, und auch der Versuch, vom ehemaligen Verkäufer etwas einzutreiben wird scheitern. Also: Totalverlust.
- andererseits besteht aber auch die Gefahr, dass die Marken zwar echt sind, dass der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis der echt geprüften zu einer ungeprüften Marke aber nicht ausreicht, eine Prüfung zu finanzieren.
Also werde ich wahrscheinlich auch im zweiten Fall keine Prüfung veranlassen. Nicht ausser Acht lassen darf man den zeitlichen Aspekt: Eine Prüfung verzögert die Abwicklung des Verkaufs erheblich. Da die meisten Sammler offenbar gleich denken wie ich, ist die Wahrscheinlichkeit relativ klein, dass der Käufer sowohl eine Prüfung veranlasst und sich dann ausgerechnet diese Marke, die der Käufer prüfen lässt, als falsch oder verfälscht erweist.
Zur Ergänzung meiner Sammlung pfege ich an verschiedenen Orten, sei es bei Internet-Auktionen, sei es in Internet-Shops, sei es auf Messen, sei es im Verein, Marken zu kaufen. Ich pflege dafür etwa 5-15 % des Michels zu bezahlen. Zu diesem Preis kann man bei den meisten Sammelgebieten eine schöne Sammlung zusammenstellen, ohne dass der Kaufpreis einer einzelnen Marke selbst bei einem Totalverlust wirklich weh tun würde. Natürlich sind die Marken zu diesem Preis ungeprüft - ich bin jedoch stets subjektiv von ihrer Echtheit überzeugt, sonst würde ich sie ja nicht kaufen. Diese subjektive Überzeugung beruht auf meinem tatsächlichen oder eingeredeten Fachwissen, auf meinem Gespür, auf meinem Gefühl, auf die Überzeugung der Seriosität des Verkäufers...
Nun die Frage: Sollte ich die so erworbenen Marken, wenigsten wenn sie fälschungsgefährdet sind, prüfen lassen?
Nein, das wäre etwa das dümmste, was ich machen könnte!
Abgesehen von meinem zeitlichen Aufwand und vom Versandrisiko, kann ich bei einer Prüfung nichts gewinnen, aber alles verlieren:
- Im günstigsten Falle erhalte ich die Marken als echt geprüft zurück. Eine 100 % Sicherheit, dass die Marken echt sind, habe ich immer noch nicht, eine solche kann es nie geben. Subjektiv war ich aber schon immer von der Echtheit überzeugt. Ich habe also nichts gewonnen, lediglich Spesen gehabt.
- Im schlechten Falle erhalte ich die Marken als falsch oder verfälscht geprüft zurück. Nun habe ich alles verloren: Freude an diesen Marken werde ich keine mehr haben, ich habe Spesen zu bezahlen und verkaufen kann ich die Marken natürlich auch nicht mehr. Ich könnte zwar versuchen, mein Geld vom Verkäufer zurückzuerhalten - doch selbst im besten Falle ergibt sich dadurch viel Ärger und Verdruss. Und wegen 30 Euro ziehe nicht mal ich, der ich Jurist bin, vor Gericht.
Viel schlauer also, ich stecke diese Marken, von derer Echtheit ich ja subjektiv überzeugt bin, ungeprüft in mein Album. Spätestens seit der Novelle von Stefan Zweig (deren Titel mir momentan nicht einfallen will) wissen wir, dass der Sammler das Glück nicht aus dem schöpft, was seine Sammlung wirklich darstellt, sondern aus seiner Vorstellung, was die Sammlung darstellt. So werde ich also mit diesen Marken viel Freude haben.
Früher oder später werde ich oder meine Erben diese Marken wieder zu verkaufen suchen. Sollte ich nun die Marken prüfen lassen? Nun, in diesem Falle trage ich bei einer Prüfung ein doppeltes Risiko:
- einerseits besteht, trotz meiner subjektiven Überzeugung, die Gefahr dass ein Teil der Marken gefälscht oder verfälscht sind. Verkaufen könnte ich sie diesfalls nicht mehr, und auch der Versuch, vom ehemaligen Verkäufer etwas einzutreiben wird scheitern. Also: Totalverlust.
- andererseits besteht aber auch die Gefahr, dass die Marken zwar echt sind, dass der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis der echt geprüften zu einer ungeprüften Marke aber nicht ausreicht, eine Prüfung zu finanzieren.
Also werde ich wahrscheinlich auch im zweiten Fall keine Prüfung veranlassen. Nicht ausser Acht lassen darf man den zeitlichen Aspekt: Eine Prüfung verzögert die Abwicklung des Verkaufs erheblich. Da die meisten Sammler offenbar gleich denken wie ich, ist die Wahrscheinlichkeit relativ klein, dass der Käufer sowohl eine Prüfung veranlasst und sich dann ausgerechnet diese Marke, die der Käufer prüfen lässt, als falsch oder verfälscht erweist.
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