Deutsche Post - Überfrankiert?

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  • Hummeltier
    Registrierter Benutzer
    • 04.11.2015
    • 57

    #1

    Deutsche Post - Überfrankiert?

    Liebe Sammlergemeinde,

    ich hätte eine Frage zu der Karte, die alliierte Besetzung ist nicht mein Gebiet. Es wäre nett, wenn mir jemnd helfen könnte: Ist sie "philatelistisch motviert"? (Mir fällt keine andere Erklärung ein, allerdings wirkt sie dafür etwas unspektakulär bzw. lieblos gestaltet.) Und: Wieso prangt der Stempel unter den Marken statt sie zu entwerten? Vielen Dank im Voraus!

    Hummeltier
    Angehängte Dateien
  • Michael Lenke
    Administrator
    • 28.01.2006
    • 6915

    #2
    Die Gemeinschaftsausgaben Mi. 911 bis 970 waren nur bis zum 22.6.1948 gültig.

    ml
    Wehr fähler findet, daf si behaltn.
    Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
    Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

    Kommentar

    • alemannia
      Registrierter Benutzer
      • 27.11.2005
      • 190

      #3
      Hallo zusammen,
      hallo Hummeltier,

      Die Gemeinschaftsausgaben Mi. 911 bis 970 waren nur bis zum 22.6.1948 gültig, allerdings nur in der Bizone (Amerikanische und Britische Zone), am 21.6 und 22.6.48 mit 10-facher Nominale als sog. Zehnfachfrankatur, in der SBZ und in Gesamt-Berlin als Zehnfachfrankatur bis 31.7.1948.

      Somit wurde die Frankatur beanstandet, denn Ludwigsburg lag in der Amerikanischen Zone.

      Es wurde Nachgebühr in Höhe der 1,5-fachen Postgebühr für eine Postkarte (12 Pfennig x 1,5 = 18 Pfennig) berechnet.
      Zuletzt geändert von alemannia; 31.03.2018, 16:23.
      Gruß

      Guntram

      Gäste sind stets auf meiner HP, der Posthörnchenseite: http://posthoernchenaufdrucke.de.to/ willkommen.

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      • Hummeltier
        Registrierter Benutzer
        • 04.11.2015
        • 57

        #4
        Hallo Herr Lenke und alemannia,

        danke! Man lernt nie aus, das ist ja hochspannend!

        Viele Sammlergrüße
        Hummeltier

        Kommentar

        • Kontrollratjunkie
          Deutschland 1933 - 1949
          • 02.01.2007
          • 1267

          #5
          Der Absender hat die Karte portorichtig als Zehnfachfrankatur auffrankiert, sie aber leider zwei Tage zu spät verwendet.
          Mit freistehendem Tagesstempel und korrekter Nachgebührerhebung ein postgeschichtlich interessanter Beleg !

          Gruß
          KJ

          Kommentar

          • Hummeltier
            Registrierter Benutzer
            • 04.11.2015
            • 57

            #6
            Hallo Kontrollratjunkie,

            danke für deine Infos. Herrschte da so viel Verwirrung, dass die "korrekte Nachgebührerhebung" ungewöhnlich ist? Und der freistehende Stempel ist dadurch zu erklären, dass die Marken seit dem 23.6. ohnehin wertlos waren, oder? Da hätte ich noch eine Frage: Der Briefträger, der hunderte von Sendungen austrug, musste den Brief schon genau anschauen, um zu erkennen, dass eine Nachgebühr vom Empfänger fällig war. Gab es da nicht eine Hilfe, die optisch mehr ins Auge stach (Aufkleber, Stempel)?

            Viele Sammlergrüße
            Hummeltier

            Kommentar

            • alemannia
              Registrierter Benutzer
              • 27.11.2005
              • 190

              #7
              Zitat von Hummeltier
              Hallo Kontrollratjunkie,

              danke für deine Infos. Herrschte da so viel Verwirrung, dass die "korrekte Nachgebührerhebung" ungewöhnlich ist? Und der freistehende Stempel ist dadurch zu erklären, dass die Marken seit dem 23.6. ohnehin wertlos waren, oder? Da hätte ich noch eine Frage: Der Briefträger, der hunderte von Sendungen austrug, musste den Brief schon genau anschauen, um zu erkennen, dass eine Nachgebühr vom Empfänger fällig war. Gab es da nicht eine Hilfe, die optisch mehr ins Auge stach (Aufkleber, Stempel)?

              Viele Sammlergrüße
              Hummeltier
              Belege der Bizone mit Nachgebührenberechnung bei Zehnfachfrankaturen sind nicht so selten anzutreffen.

              Beispiele:

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: ZF66vs.jpg
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Größe: 99,8 KB
ID: 264504Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: ZF88vs.jpg
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Name: ZF95vs-2.jpg
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ID: 264511Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: ZF118vs.jpg
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Größe: 100,2 KB
ID: 264512

              Der folgende Beleg (60 Pfennig Einschreiben und 16 Pfennig Ortsbrief bis 20 g) vom 21.6.48 war so frankaturgültig und wurde darum natürlich nicht beanstandet.
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von alemannia; 31.03.2018, 20:48.
              Gruß

              Guntram

              Gäste sind stets auf meiner HP, der Posthörnchenseite: http://posthoernchenaufdrucke.de.to/ willkommen.

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              • Hummeltier
                Registrierter Benutzer
                • 04.11.2015
                • 57

                #8
                Hallo,

                um an meinen Beitrag anzuknüpfen: Da gab es dann wohl einen Nachgebühr-Stempel, der im Fall von meiner Karte wohl gerade nicht griffbereit war, oder? (Die ersten beiden von alemannia gezeigten Sendungen sind ebenfalls aus der amerikanischen BZ.) Dass der Stempel nicht die Marken entwertete, war wohl wie vermutet nicht nötig und vielleicht neben dem notierten Betrag und dem Stempel ein weiteres Erkennungszeichen für den Postboten, dass hier eine Nachgebühr einzutreiben war?

                Gruß von Hunmmeltier

                Kommentar

                • Kontrollratjunkie
                  Deutschland 1933 - 1949
                  • 02.01.2007
                  • 1267

                  #9
                  Zitat von alemannia
                  Belege der Bizone mit Nachgebührenberechnung bei Zehnfachfrankaturen sind nicht so selten anzutreffen.
                  Natürlich sind Belege dieser Art keine Seltenheiten.
                  Aber es ist immer schön, wenn die postalisch korrekte Behandlung an dem Beleg klar ersichtlich ist.

                  Gruß
                  KJ

                  Kommentar

                  • alemannia
                    Registrierter Benutzer
                    • 27.11.2005
                    • 190

                    #10
                    Zitat von Kontrollratjunkie
                    Natürlich sind Belege dieser Art keine Seltenheiten.
                    Aber es ist immer schön, wenn die postalisch korrekte Behandlung an dem Beleg klar ersichtlich ist.

                    Gruß
                    KJ
                    Hallo zusammen,
                    hallo KJ,

                    dem kann ich nur zustimmen, z.B. auch interessant im Zusammenhang mit Postgebührenänderungen durch Beginn einer neuen Portoperiode oder Verwendung von Marken nach Frankaturgültigkeit.
                    Zuletzt geändert von alemannia; 01.04.2018, 11:02.
                    Gruß

                    Guntram

                    Gäste sind stets auf meiner HP, der Posthörnchenseite: http://posthoernchenaufdrucke.de.to/ willkommen.

                    Kommentar

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