Buchstabenzusätze bei Postleitzahlen

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  • Oliver Graf
    Pilstrinker
    • 10.06.2003
    • 651

    #1

    Buchstabenzusätze bei Postleitzahlen

    Hallo zusammen,

    nach dem Krieg wurden einige Postleitgebiete aufgeteilt und mit Buchstabenzusätzen versehen. Auf der Karte ist sehr gut zu erkennen, dass da in der Regel die Zonengrenzen maßgeblich waren:

    - Rheinprovinz (22a=Britisch, 22b=Französisch)
    - Baden (17a=Amerikanisch, 17b=Französisch)
    - Württemberg (14a=Amerikanisch, 14b=Französisch)
    - Saarland/Bayerische Pfalz (18a=Französisch/Saarland, Rest=Lothringen?)

    Im Fall Bayern (13) kann ich mir vorstellen, dass die Größe der Grund für die Aufteilung in zwei Gebiete war. Aber warum wurde Westfalen geteilt? Gab es Pläne, Südwestfalen der Amerikanischen Zone zuzuordnen?

  • Hugo67
    Registrierter Benutzer
    • 22.12.2011
    • 1077

    #2
    Zitat von Oliver Graf
    Hallo zusammen,

    nach dem Krieg wurden einige Postleitgebiete aufgeteilt und mit Buchstabenzusätzen versehen. Auf der Karte ist sehr gut zu erkennen, dass da in der Regel die Zonengrenzen maßgeblich waren:

    - Rheinprovinz (22a=Britisch, 22b=Französisch)
    - Baden (17a=Amerikanisch, 17b=Französisch)
    - Württemberg (14a=Amerikanisch, 14b=Französisch)
    - Saarland/Bayerische Pfalz (18a=Französisch/Saarland, Rest=Lothringen?)

    Im Fall Bayern (13) kann ich mir vorstellen, dass die Größe der Grund für die Aufteilung in zwei Gebiete war. Aber warum wurde Westfalen geteilt? Gab es Pläne, Südwestfalen der Amerikanischen Zone zuzuordnen?
    Zur westfälischen Aufspaltung kann ich nur vermuten, dass dies bedingt war durch die hohe Bevölkerungsdichte in dieser Region.
    Ziemlich sicher bin ich mir hingegen bei dem Umstand, dass es eine Zone 18a nie gegeben hat und diese Karte bei Wikipedia daher diesbezüglich einen Fehler aufweist.

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    • alemannia
      Registrierter Benutzer
      • 27.11.2005
      • 190

      #3
      Hallo zusamen,
      hallo Oliver,

      nach meinem Kenntnisstand wurde 21 (Westfalen) im März 1946 aufgeteilt in

      - 21a (Westfalen Nord) im Bereich der Regierungsbezirke Detmold und Münster und Zuständigkeit der Oberpostdirektion Münster und

      - 21b (Westfalen Süd) im Bereich des Regierungsbezirkes Arnsberg und Zuständigkeit der Oberpostdirektion Dortmund

      Wahrscheinlich war aus verwaltungtechnischen Gründen diese Aufteilung notwendig. Belegen kann ich dies aber nicht.
      Gruß

      Guntram

      Gäste sind stets auf meiner HP, der Posthörnchenseite: http://posthoernchenaufdrucke.de.to/ willkommen.

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      • Oliver Graf
        Pilstrinker
        • 10.06.2003
        • 651

        #4
        Erstmal danke für die Antworten.

        @Hugo, mit 18a hast doch wohl recht. Ich habe mit zusätzlich mal die Karte im Michel-Atlas (Seite 102) angesehen, da gibt es nur eine Postleitzone 18 für das Saarland. Das, was bei Wikipedia mit 18a gekennzeichnet ist, gehört dort zu 22b.

        Daneben gibt es noch eine Reihe Unterschiede zur Wikipedia-Karte: 22a ist knapp nördlich von Köln geteilt und der nördliche Teil als 22c vermerkt. Ferner sind die Zonen 3, 10, 15, 19, 20 und 24 jeweils in a und b geteilt.

        Damit erübrigt sich meine Frage wohl.

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        • fricke
          Registrierter Benutzer
          • 30.10.2006
          • 1538

          #5
          Eine Karte von Deutschland mit PGLZ für das ganze "Jahr 1946" ist ja kaum möglich. Es gab in diesem Jahr noch zahlreiche Gebietsänderungen, weshalb sich die Karte vom Dezember doch deutlich von der im Januar unterscheidet.
          Sie enthält auch klare Fehler. Das Gebiet z.B. zwischen Meßkirch und Pfullendorf, das unter der 4 von 14b in das badische Gebiet hineinragt war zum Beispiel politisch hohenzollerisch - also wie die Karte gezeichnet ist.

          Postalisch - wie das uns Philatelisten interessiert - war der Zipfel aber badisch. Auch Meschenmoser hat in seiner Broschüre über die PGLZ diesen Fehler.
          Walbertsweiler (laut Absender Hohenzollern - also 14b) war damals postalisch 17b (südbadisch), allerdings gab es noch den alten Poststellenstempel mit 17a aus der Vorkriegszeit, erst später wurde er durch 17b ersetzt.
          Verwendet werden mussten hier die Baden-Marken.
          Auch die hohenzollerische Molkereigesellschaft Kalkofen musste Badenmarken verwenden - und auch keine Wohnungsbaumarken wie das im 2. Halbjahr in Württemberg nötig war, sondern Notopfermarken.
          Das Gebiet umfasste 1 Poststelle I und über 20 Poststellen II.

          Es gibt noch manches in der Richtung.

          Die Lindauer, die ja der französischen Zone Wüttemberg einverleibt wurden waren dann 14b. Aber die stolzen Bayern kümmerte das einen nassen Kehricht. Es wurde kein einziger Tagesstempel von 13b in 14b geändert.
          Nur einige neue(!) Sonderstempel im Kreis Lindau und auch der Werbestempel für die Spielbank erhielten die neue PGLZ 14b.
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von fricke; 08.06.2019, 18:57.

          Kommentar

          • fricke
            Registrierter Benutzer
            • 30.10.2006
            • 1538

            #6
            Das Postleitgebiet 18 wurde von der französischen Militärregierung im Mai 1946 beschrieben mit Pfalz, Saar und Rheinhessen. Im Oktober 1946 wurden Rheinpfalz und Rheinhessen an das PLG 22b angegliedert. PLG 18 war nur noch Saargebiet.
            Ende 1947 wurde die Saar dann annektiert und die PLGZ 18 gelöscht. Am 1.1.1957 wurde die PLGZ 18 für das Saarland wieder eingeführt.

            Kommentar

            • Hugo67
              Registrierter Benutzer
              • 22.12.2011
              • 1077

              #7
              Zitat von fricke
              Ende 1947 wurde die Saar dann annektiert und die PLGZ 18 gelöscht. Am 1.1.1957 wurde die PLGZ 18 für das Saarland wieder eingeführt.
              Das Saargebiet wurde keineswegs "annektiert", weder 1947 noch sonst irgendwann in seiner Geschichte.

              Kommentar

              • fricke
                Registrierter Benutzer
                • 30.10.2006
                • 1538

                #8
                Na schön - wie man es eben nennt "angliedert" - es blieb beim Versuch. Die Engländer hatten da ja schon mal der Annexion zugestimmt. Die "bösen" Amerikaner haben es ja immer wieder verhindert und Volksentscheide durchgesetzt.
                Kehl haben die Franzosen ja auch wieder herausrücken müssen.
                Schön, dass wenigstens jetzt zwischen uns Vernunft eingekehrt ist.

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