Sachsen Michel-Nr. 15 und ihre Farben

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  • Markus Pichl
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    #1

    Sachsen Michel-Nr. 15 und ihre Farben

    Hallo,

    über Sachsen MiNr. 15 und deren Farbe, vor allem über die Herausnahme der b-Farbe "mennigrot" aus der Katalogisierung, wurde in den letzten zwei Jahren heftig diskutiert.

    Auch meiner Einer hatte sich in einem anderen Forum an der Diskussion mit umfangreichen Bildmaterial beteiligt. Weil mich der dortige "Herbergsvater" nicht mehr lieb und an der Teilnahme von Diskussionen ausgesperrt hat, ist die Diskussion dort auch zum Erliegen gekommen. Altsax widerum wollte sich an einem von mir in einem dritten Forum eröffentem Thema zur Sachsen MiNr. 15 nicht beteiligen. Nachdem Altsax seine lebenslange BDPh-Forums-Sperre vorzeitig aufgehoben wurde und er hier auch wieder schreibt, mache ich nun auch hier ein Thema zu der Marke und deren Farbkatalogisierung auf.

    Warum auch immer, ich war in Bezug der Sachsen MiNr. 15 bisher noch nicht meine historischen Kataloge durchgegangen und nun kann ich auch über die Katalogisierung einen großen Fehler erklären, der irgendwann in den 1990er-Jahren in den Michel-Katalog eingeschrieben wurde und bis heute unkorrigiert weiter besteht!

    Werfen wir zuerst einen Blick in den Katalog der Gebr. Senf, aus dem Jahre 1905

    Dort heiß es lediglich:

    15. 1/2 Ngr. orange (in versch. Tönen)
    15a. FA.: mennigrot

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Name: 1905-Senf_700.jpg
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ID: 283830

    Bemerkenswert, dass die gelben Farbtöne aus 1867 hier noch nicht gelistet waren, aber die "Farbabart" mennigerot hier schon auftaucht.

    Auf der gegenüberliegenden Seite ist eine Werbung für das Handbuch von Dr. jur. R. Kloss zu lesen. Verbilligt von 1 Mark auf 55 Pfennig, bei postfreiem Versand! (wenn ich die Angabe "postfrei" richtig deuten sollte) Leider habe ich dieses nicht, meine Bestellung ging zu spät ein.

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Name: 1905-Senf_701.jpg
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ID: 283831

    Machen wir einen Sprung in das Jahr 1923 und die damalige Katalogisierung im Michel Europa-Katalog.

    Hier ist nun die MiNr. 15 in drei Farbgruppen mit insgesamt neun bewerteten Farben aufgeteilt!

    1. Gruppe:

    (1) 15 A. 1/2 Ngr. rotorange (1863-66)
    (2) a) mennigrot
    (3) b) fleischrosa

    2. Gruppe:

    (4) 15 B. 1/2 Ngr. trüborange (1866-67)
    (5) a) bräunlichorange

    3. Gruppe:

    (6) 15 C. 1/2 Ngr. orangegelb (1867)
    (7) a) gelb, hellgebl
    (8) b) kanariengelb
    (9) c) zitronengelb

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Name: 1923-Michel-Europa_348.jpg
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ID: 283832

    Im Michel Deutschland Spezial-Katalog 1937 verringert sich die Anzahl der Farben von neun auf fünf.

    15. 1/2 Ngr.
    a) rotorange (1863-66)
    b) mennigrot
    c) trüborange (1866-67)
    d) orange (1867)
    e) gelb

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Name: 1937-Michel-Deutschland-Spezial_506.jpg
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    In beiden Michel-Katalogen, 1923 und 1937, wird vermerkt, dass die je zuletzt genannte Nuance in gebrauchter Erhaltung nicht bekannt ist und vermutlich dem Restbestand entstammt. Dies nur nebenbei vermerkt.

    Wichtig ist, die Farbbezeichnungen und die dazugehörigen in Klammern gesetzten Jahreszahlen zu beachten! So werden für die trüborangefarbenen Marken in beiden Katalogen die Jahreszahlen "1866-67" angegeben.

    Geht gleich weiter...
  • Markus Pichl

    #2
    Im Jahre 1971 wird im Michel Deutschland Spezial-Katalog die Farbbezeichnung der e-Farbe von "gelb" auf "zitronengelb" geändert und solche "zitronengelben" wurden nun mittlerweilen auch in gebrauchter Erhaltung, sogar auf Brief, gesichtet und entprechend bewertet.

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Name: 1971-Michel-Deutschland-Spezial_131.jpg
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ID: 266652

    Im Jahre 1991 finden wir eine neu katalogisierte Farbe unter MiNr. 15 im Deutschland Spezial-Katalog vor und zwar die "da" (= orangegelb). Ferner in der Katalogisierung der e-Farben neben zitronengelb nun noch die Farbbezeichnung "ockergelb".

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Name: 1991-Michel-Deutschland-Spezial_125.jpg
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ID: 266653

    Bitte beachten, bis zum Jahre 1991 lautet der angegebene Verwendungszeitraum für die c-Farbe auf "1866-67"

    Irgendwann, zwischen 1991 und 1999, nach meiner Erinnerung war es im Jahre 1994, werden aus den sechs katalogisierten nun sieben Farben! Die ockergelbe Nuance ist nicht zitronengelb genug und wandert daher nach "db" ab! Daher kommt es vor, dass ein Teil der zuvor als e-Farbe attestierte Marken ab dann nicht mehr als "e" sondern als "db" eingestuft werden. In meinem Katalog-Archiv habe ich leider nicht die Kataloge aus 1992 bis 1998, der nächste ist aus dem Jahre 1999.

    Ab spätestens der Neueinteilung in den 1990er-Jahren taucht der gewaltige Fehler in der Katalogisierung auf, die trüborangefarbenen, mit der Farbstoffmischung "Chromgelb-Rot" gedruckten Marken soll es auf einmal seit dem Jahre 1864 geben! Hört, Hört, kann ich da nur sagen. Bis heute ist keine Marke, die mit besagter Farbstoffmischung, die ab der 12. Lieferung (März 1866) gemäß Aktenlage Verwendung fand, gedruckt wurde, mit einem Stempeldatum vor 1866 bekannt.

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Name: 1999-Michel-Deutschland-Spezial_202.jpg
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ID: 266654

    Soll heißen, seitdem sich der Fehler in den Michel eingeschlichen hatte, kam bei der Farbprüfung zu a-, b- und c-Farbe eigentlich nur noch Murks heraus. Meine über 100 von Herrn Rismondo signierten Marken der MiNr. 15 dokumentieren dies. Erschwerend kommt hinzu, der Nachfolger von Herrn Rismondo, Herr Vaatz, kam mit der Sachlage auch nicht klar und strich halt einfach einmal eine Farbe. Der eigentlich Fehler, in der Katalogisierung, blieb dabei aber bestehen! Auf den Sachverhalt, dass mir der im Michel angegebene Verwendungszeitraum für die c-Farbe schleierhaft vorkommt, hatte ich schon in der ursprünglichen Diskussion aufmerksam gemacht. Dies wurde aber damit begründet, die c-Farbe sei ein Farbtopf! Nein, mein lieber Altsax, die c-Farbe war noch nie zuvor ein Farbtopf in der Michel-Katalogisierung gewesen. Die c-Farbe wurde nur fälschlicherweise zu einem Farbtopf, mit fehlerhafter Angabe der Verwendungsdaten, gemacht.

    Aus diesen sieben, bis zum Jahre 2016 katalogisierten Farben, wurde im Jahre 2017 die b-Farbe "mennigrot" aus der Katalogisierung gestrichen.

    Von den vorstehend aufgezeigten Katalogisierungen, ist die aus dem Jahre 1923 die vollständigste. Diese kann ich anhand von meinem Vergleichsmaterial bis zur sechsten katalogisierten Farbe einwandfrei nachvollziehen - die siebente bis neunte Farbe ist für mich auch nachvollziehbar, hierzu muß ich allerdings auf archiviertes eigenes und fremdes Bildmaterial zurückgreifen.

    Dieser geschichtliche Rückblick, in die verschiedenen Katalogisierung, bestätigt alles dies, was ich hier und da in anderen Foren zur MiNr. 15 bereits niedergeschrieben habe.

    Jetzt bin ich einmal gespannt, ob es die Forschungsgemeinschaft Sachsen schafft, die b-Farbe wieder in den Katalog zu bekommen und vor allem, dass eine Korrektur dieser unseglich fehlerhaften Verwendungszeitraumangabe bei 15 c vorgenommen wird. Es ist schlichtweg falsch, was da heute im Katalog steht.

    Beste Grüße
    Markus

    Kommentar

    • Altsax
      Registrierter Benutzer
      • 22.02.2008
      • 1497

      #3
      Hallo Markus,

      die Katalogisierung des Michel-Spezial von 1991 ist in Bezug auf die Farbeinteilung der Mi 15 identisch mindestens bis zum Spezial von 1996.

      Seinerzeit war Herr Boden Vorsitzender der FG Sachsen und als solcher nach dem Tode von Horst Pröschold Ansprechpartner des Michel.

      Herr Boden hatte sich als Sachsenprüfer (vergeblich) beworben. Seine Farbeinteilung war an der von Horst Pröschold orientiert. Beide arbeiteten mit Normfarben. Die Farbscala von Horst Pröschold befindet sich im Bonner Archiv der Museumsstiftung.

      Die Kontinuität in der Farbeinteilung wurde unterbrochen durch die Mitwirkung von Horst Milde in der FG Sachsen. Er hatte eigene Vorstellungen und genügend Autorität, sie durchzusetzen. Er wurde mit Einverständnis des eigentlich dafür "zuständigen" Verbandsprüfers (Tilo Rismondo) Ansprechpartner des Michel. Auf sein Wirken gehen viele Änderungen zurück. Meistens stimmte sich Horst Milde dabei mit den wenigen FG-Mitgliedern ab, die sich überhaupt (noch) mit Farben beschäftigten. Im Falle der Ausdehnung der 15c als "Sammelbeckenfarbe" geschah das nach meiner Erinnerung nicht. Sie wurde aber insofern nachträglich als richtig angesehen, als es tatsächlich auch schon 1864 Marken gibt, deren Farbe im wahrsten Sinne des Wortes "trüb" (geworden) war. Die aus den Akten hervorgehende Verwendung von unterschiedlichen Druckfarben war seinerzeit unbekannt. Ich hatte erst in Folge der Streichung der 15b aus dem Katalog die Akten auf entsprechende Angaben hin durchsucht und war fündig geworden.

      Eine gute Basis für die Farbeinteilung hatte bereits F.W. Dieck in seinem Handbuch der sächsischen Freimarken im Jahre 1821 publiziert. Darauf beruht wohl die von Dir abgebildete Einteilung des Michel 1923:

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Dieck, F.W., Freimarken Sachsen, Leipzig 1921, S. 24.jpg
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ID: 266655

      Er hat interessanterweise die "normale"Frühausgabe unter Aa) mennigrot und die seltene, später als "mennigrot" katalogisierte Farbe, als Ab)hellfleischrot eingeordnet. Bereits ohne Kenntnis dieser Bezeichnungen hatte ich die 15b immer als "fleischfarben" beschrieben. Der Begriff paßt sehr gut als Abgrenzung, weil die normale Frühfarbe, wie wir heute sicher sein können, tatsächlich mit "Mennigecoleur" gedruckt worden ist.

      Wenn man, wie Du schreibst, die 15c nicht mehr als "Sammelbeckenfarbe" nehmen darf, entsteht ein Problem: Wohin mit den trüben Farben der Verwendungszeit bis Mitte 1865? Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit schlicht und einfach verblaßt bzw. waren Bleisulfid - geschädigt und wurden zu stark "aufgefrischt". Von der Systematik her könnte man daraus allenfalls eine "15aa" machen. Da Michel in seinen Farbbezeichnungen aber ohnehin keine Rücksicht auf die Reihenfolge der Druckperioden nimmt, ist die derzeitige Lösung gar nicht so schlecht. Von der Bewertung her lohnt es sich ohnehin nicht, einen Gedanken daran zu verschwenden.

      Viel wichtiger ist es, die Farbstoff- bzw. Pigmentgrundlagen der ehemaligen 15b so weit zu klären, daß für Katalogisierung bzw. Nichtkatalogisierung eine solide Basis besteht und das Ganze nicht zu einer endlosen Diskussion gerät.

      Beste Grüße

      Altsax

      Kommentar

      • Markus Pichl

        #4
        Hallo Jürgen (Altsax),

        Zitat von Altsax
        Seinerzeit war Herr Boden Vorsitzender der FG Sachsen und als solcher nach dem Tode von Horst Pröschold Ansprechpartner des Michel.

        Herr Boden hatte sich als Sachsenprüfer (vergeblich) beworben. Seine Farbeinteilung war an der von Horst Pröschold orientiert. Beide arbeiteten mit Normfarben. Die Farbscala von Horst Pröschold befindet sich im Bonner Archiv der Museumsstiftung.

        Die Kontinuität in der Farbeinteilung wurde unterbrochen durch die Mitwirkung von Horst Milde in der FG Sachsen. Er hatte eigene Vorstellungen und genügend Autorität, sie durchzusetzen. Er wurde mit Einverständnis des eigentlich dafür "zuständigen" Verbandsprüfers (Tilo Rismondo) Ansprechpartner des Michel. Auf sein Wirken gehen viele Änderungen zurück. Meistens stimmte sich Horst Milde dabei mit den wenigen FG-Mitgliedern ab, die sich überhaupt (noch) mit Farben beschäftigten. Im Falle der Ausdehnung der 15c als "Sammelbeckenfarbe" geschah das nach meiner Erinnerung nicht. Sie wurde aber insofern nachträglich als richtig angesehen, als es tatsächlich auch schon 1864 Marken gibt, deren Farbe im wahrsten Sinne des Wortes "trüb" (geworden) war. Die aus den Akten hervorgehende Verwendung von unterschiedlichen Druckfarben war seinerzeit unbekannt. Ich hatte erst in Folge der Streichung der 15b aus dem Katalog die Akten auf entsprechende Angaben hin durchsucht und war fündig geworden.
        Es ist selbstverständlich interessant, näheres über die Internas aus den 1990er-Jahren zu hören. Vielen Dank dafür. Jedoch haben die trüben Farbtönungen aus 1864/65 nichts mit den trüben Orangetönen aus 1866 zu tun und kann daher nur fest dabei bleiben, dass die Katalogisierung fehlerhaft und vor zwei Jahren verschlimmbessert wurde.

        Zitat von Altsax
        Eine gute Basis für die Farbeinteilung hatte bereits F.W. Dieck in seinem Handbuch der sächsischen Freimarken im Jahre 1821 publiziert. Darauf beruht wohl die von Dir abgebildete Einteilung des Michel 1923:

        [ATTACH]40467[/ATTACH]

        Er hat interessanterweise die "normale" Frühausgabe unter Aa) mennigrot und die seltene, später als "mennigrot" katalogisierte Farbe, als Ab)hellfleischrot eingeordnet. Bereits ohne Kenntnis dieser Bezeichnungen hatte ich die 15b immer als "fleischfarben" beschrieben. Der Begriff paßt sehr gut als Abgrenzung, weil die normale Frühfarbe, wie wir heute sicher sein können, tatsächlich mit "Mennigecoleur" gedruckt worden ist.
        Das ist so nicht richtig. Bitte siehe Dir noch einmal die im Erstbeitrag von mir gezeigte Katalogisierung im Michel genau an. Es sind in der Farbgruppe groß A drei Farben katalogisiert und verschieden hoch bewertet. Michel hat die von Dieck gemachte Angabe "1863/64" für mennigrot nicht übernommen. Das liegt n.m.M. ganz einfach daran, dass die mir bekannten Marken in mennigrot erst im Jahre 1865 auftauchen. Die Farbe A b) "hellfleischrot" wurde von Michel als "fleischrosa" katalogisiert und letzteres entspricht meiner Vorstellung von "Fleischfarben".

        Selbstverständlich stellen die alten Farbbezeichnungen ein gewisses Problem dar und jeder hat so seine eigenen Vorstellungen von dem, welcher Farbton genau damit beschrieben werden soll. Wie gelb ist eine Zitrone oder ein Kanarienvogel oder eine Apfelsine usw. usf.?

        Die originalen Post-it Haftnotizzettel werden z.B. als kanariengelb bezeichnet. Kanariengelb war in der Damenmode Trendfarbe im Jahre 2017 und dieses wirkt ein wenig knalliger, als die besagten Post-it-Haftzettel.

        Vielleicht ist Herr Dieck auch ganz einfach nur vor verschiedenen Farbtönungen ins Schleudern gekommen und hat die besagten Jahreszahlen der falschen Farbe zugeordnet oder meinte ein gänzlich anderen Fartbon usw. usf.

        Zitat von Altsax
        Wenn man, wie Du schreibst, die 15c nicht mehr als "Sammelbeckenfarbe" nehmen darf, entsteht ein Problem: Wohin mit den trüben Farben der Verwendungszeit bis Mitte 1865? Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit schlicht und einfach verblaßt bzw. waren Bleisulfid - geschädigt und wurden zu stark "aufgefrischt". Von der Systematik her könnte man daraus allenfalls eine "15aa" machen. Da Michel in seinen Farbbezeichnungen aber ohnehin keine Rücksicht auf die Reihenfolge der Druckperioden nimmt, ist die derzeitige Lösung gar nicht so schlecht. Von der Bewertung her lohnt es sich ohnehin nicht, einen Gedanken daran zu verschwenden.
        Die derzeitige Lösung ist unbefriedigend, schlichtweg falsch und wird der Sache nicht gerecht. Bitte zeige mir doch eine trübfarbene aus der A-Gruppe, die so aussieht wie eine Marke aus der B-Gruppe.

        Nachstehend neun nach Stempeldatum sortierte Marken. Eine Marke im sogen. mennigrot ist nicht dabei. Die drei Marken der ersten Reihe wurden von Herrn Rismondo als a-Farbe, die restlichen als c-Farbe angesehen. Wie viele katalogisierungswürdige Farben siehst Du und zu welcher Michel-Nr. würdest Du diese nach der Katalogisierung aus 1923 sortieren?

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        Selbige Marken, mit grauer Karte aus dem Fotozubehörhandel hinterlegt.

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        In der Beitragsvorschau sehe ich, dass die Bilder hier im Forum recht klein dargestellt werden. Das zweite Bild geht halbwegs. Dann werde ich halt noch fünf der vorstehenden Marken einzeln einscannen und im nächsten Beitrag darstellen.

        Beste Grüße
        Markus

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        • Markus Pichl

          #5
          Hallo Jürgen,

          aus den zuvor gezeigten Marken habe ich nur vier ausgewählt und eine weitere hinzugetan. Diese weitere Marke ist an zweiter Stelle platziert, dies entspricht nach meinem sonstigen Vergleichsmaterial der zeitlichen Reihenfolge.

          Alle fünf Marken sind mit 1200 dpi und immer gleichem Rahmen von 899 x 1004 Pixel eingescannt, werden dennoch unterschiedlich groß angezeigt (was sich durch die hier verwendete Forums-Software begründet).

          Wenn von den nachstehenden Marken überhaupt etwas zusammenfassbar wäre, dann wären es die zweite und die dritte, aufgrund ihrer sehr ähnlichen Tageslichtfarbe. Unter UV sind es jedoch fünf klar von einander unterscheidbare Farben bzw. Auflagen. Davon die ersten drei in den Druckzeitraum mit der Farbstoffmischung "Mennige-Coleur" und die letzten zwei in den Zeitraum "Cromgelb-Rot" fallen.

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          Beste Grüße
          Markus

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          • Markus Pichl

            #6
            Hallo Jürgen,

            wenn Du die Katalogwerte aus 1923 genau betrachtest, dann ist in ungebrauchter Erhaltung die orangegelbe Marke aus der dritten Farbgruppe die häufigste von allen katalogisierten Varianten der MiNr. 15

            Diese superhäufigen orangegelben Marken, sind heute heute in die MiNr. 15 c "lebhaftrötlichorange (Töne) [trüborange]" vermengt und dort gehört diese Farbe nicht hinein. Dadurch sollte sich auch erklären, warum es nach Deiner Beobachtung den Eindruck erweckt, dass Herr Vaatz heute mehr Marken nach der heutigen d-Farbe "orange" prüft, als es Herr Rismondo getan hat.

            17 zeitlich klar voneinander getrennt liegende Auflagen, bedeuten zur damaligen Zeit mindestens 17 verschiedene Farben. Hinzu kommen innerhalb der verschiedenen Auflagen Schwankungen in Helligkeit und Sättigung, die dem einen oder anderen Betrachter bei der Zuordnung enorme Schwierigkeiten bereiten können. Dieck läuft mit seiner Annahme wahrscheinlich fehl, dass sich gewisse Farbabarten aus Licht und/oder Gummierung ergeben. Gut, es gibt verfärbte bzw. farbverfälschte Farben, aber solche haben nichts mit den Farben und Farbtönungen aus den 17 verschiedenen Auflagen zu tun.

            Die Katalogisierung der Sachsen MiNr. 15 ist bereits im Jahre 1937 völlig vermurkst und wurde im Laufe der Zeit nur verschlimmbessert. Je mehr datierbare Marken man hat, umso mehr kann man die Katalogisierung aus 1923 nachvollziehen und sogar noch erweitern. Durchaus mag es sein, dass verschiedene Farben aus den 17 Auflagen relativ gleichhäufig sind. Manche Farbtönungen, sind es aber vielleicht nicht. Es wird der Sammlerschaft lediglich nur eingeredet, dass die außergewöhnlich gelbfarbigen Marken gesondert sammelwürdige darstellen und der Rest über einen Kamm gescheert werden kann.

            Wer genügend datierbares Material ansammelt, der wird auch die dritte Farbgruppe, nach orangegelb, gelb, hellgelb, kanariengelb, apfelsinengelb und zitronengelb sortieren können. Das Problem ist nur, dass dies heute ein besonders kostspieliges Vergnügen werden wird, um die verschiedenen Gelbtöne differenziert einteilen zu können.

            Eben kommt mir ein Gedanke. Ich glaube, auf Grundlage der Angaben in den alten Katalogen, Farbbezeichnungen (Dieck und Michel 1923 katalogisieren in chronologischer Reihenfolge!) und den Bestelldaten, in Abgleich mit den mir vorliegendem Material, als auch in Ergänzung von fremden Bildmaterial, könnte es mir gelingen, einen recht zutreffenden virtuellen Farbführer im Photoshop zu Erstellen.

            Beste Grüße
            Markus

            Kommentar

            • Siegfried Spiegel
              Registrierter Benutzer
              • 04.11.2005
              • 376

              #7
              Hallo Markus,

              ich sehe bei meinen Marken (nach Abgleich mit dem Michel Farbenführer) folgende Farben:
              Obere Reihe: erste und zweite Marke undefinierbar mit Bleisulfidschaden, dritte und vierte Marke 15c lebhaftrötlichorange.
              Untere Reihe: alle vier Marken 15d orange.
              Alle Marken sind ungeprüft.

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Name: 15 - 8.jpg
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ID: 266663

              Liege ich da richtig?

              Beste Grüße, Siegfried

              Kommentar

              • Markus Pichl

                #8
                Hallo Siegfried,

                die erste Marke stammt aus den ersten Lieferungen, die zweite Marken wahrscheinlich aus der 15. Lieferung. Der Grad der Sulfidierung ist hier nicht hinderlich, um diese Aussage zu treffen.

                Eine Verteilung der Marken nach heutiger Michel-Katalogisierung ist sinnfrei. Dachte, dass ich dies deutlich genug zum Ausdruck gebracht hatte.

                Die dritte und vierte Marke fallen nach meinem Dafürhalten in die erste Farbgruppe nach Michel 1923, die Marken in der zweiten Reihe in die dortige dritte Farbgruppe und würde ich als orangegelb bezeichnen - insofern sich, da das Bild hier nicht größer darstellbar ist, nichts anderes bei Originalansicht ergibt.

                Beste Grüße
                Markus
                Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2019, 16:11. Grund: ...oops, hatte ausversehen Jürgen in der Anrede geschrieben

                Kommentar

                • Markus Pichl

                  #9
                  Hallo Jürgen,

                  die Farben der verschiedenen Auflagen der MiNr. 15 bewegen sich in der Regel auf Farbwinkeln von ca. 15 bis 45 Grad im HSV-Farbraum und sind somit grundsätzlich entweder zinnober oder orange.

                  Je nach Farbmischung und dem Sättigungsgrad der Druckfarbe, erweckt sich uns nur der Eindruck, es handele sich um gelbe Farben. Beurteilt, auch bezüglich der Farbbezeichnung, wird das vom Betrachter wahrgenommene bzw. gefühlte.

                  Der Farbwinkel 44 Grad liegt noch im Bereich orange, ab Farbwinkel 45 Grad beginnt im HSV-Farbraum das Farbspektrum von Safran und ab 60 Grad jenes von Gelb. Keine MiNr. 15, auch nicht die e-Farbe, fällt real in Gelb.

                  Nachstehend der Farbwinkel 44 Grad, dargestellt mit drei Farbbalken, jeweils bei 100% Helligkeit, aber mit verschiedenen Sättigungen, 100%, 70% und 50%. Der mittlere Balken hat eine sehr hohe Ähnlichkeit mit der Fashionfarbe Kanariengelb und der dritte Farbbalken erinnert mich an das Kanariengelb der Post-it-Haftzettelchen (gut, die sind noch was heller).

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Farbwinkel-44-Grad-orange.jpg
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ID: 266665

                  Soll heißen: Farbbezeichnungen geben keinen Aufschluß auf die reale Farbe. Daher wechseln ja im Laufe der Jahre die Farbbezeichnungen ständig für immer wieder selbige Marken. Herr Rismondo hat in seinen Attesten bis ca. 1996 die 15 e nach Michel-Katalog als "zitronengelb" ausgewiesen und in Klammern "(grünlichgelb)" dahinter gesetzt. Bekam er später selbige Marke noch einmal zur Prüfung, dann wurde nach aktuellem Michel "orangegelb" ausgewiesen und in Klammern "(zitronengelb)" dahintergesetzt.

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ID: 266666

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ID: 266668

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ID: 266667

                  Eine bessere Bestätigung darüber, dass Farbbezeichnungen Schall und Rauch sind, keinen Aufschluß auf die reale Farbe geben, meine Schlußfolgerungen stimmen, kann es gar nicht geben.

                  Beste Grüße
                  Markus

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                  • Altsax
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.02.2008
                    • 1497

                    #10
                    Zitat von Markus Pichl
                    Eine bessere Bestätigung darüber, dass Farbbezeichnungen Schall und Rauch sind, keinen Aufschluß auf die reale Farbe geben, meine Schlußfolgerungen stimmen, kann es gar nicht geben.
                    Hallo Markus,

                    keine wie auch immer geartete Farbbezeichnung läßt sich ohne eine Referenzscala oder Bezug auf eine Farbtafel sinnvoll verwenden. Das weiß jeder, der sich mit Farben beschäftigt. Deswegen hat ja Michel die Farbbezeichnungen mit seinem Farbenführer synchronisiert.

                    Das Problem der Philatelie war es schon immer, daß alle möglichen Bezeichnungen ("postfrisch", "einwandfrei" etc. etc.), so auch die der Farben, ohne klare Definition bzw, ohne Bezug zu einer Norm verwendet werden. Dieser Mangel an Präzision setzt sich fort in div. Publikationen, deren Autoren Quellenangaben für überflüssig halten, sodaß Tatsachenbehauptungen nicht überprüft werden können.

                    Wer in der Philatelie ernsthaft etwas betreiben will, was zu abgesicherten Erkenntnissen führt, muß meistens an der Basis anfangen und Publikationen philatelistischer Autoren mit entsprechender Skepsis heranziehen.

                    In jüngerer Zeit ist in dieser Hinsicht eine positive Entwicklung zu erkennen. Ob die Publikationen qualifizierter Autoren (Dr. Groß beispielsweise bei den Farben) jedoch in einer breiten Sammlerschaft Interesse und Resonanz finden, muß bezweifelt werden. Das Argument, man solle ein Hobby nicht "verwissenschaftlichen", ist nicht selten zu hören.

                    Beste Grüße

                    Altsax

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                    • Markus Pichl

                      #11
                      Hallo Jürgen,

                      Zitat von Altsax
                      Deswegen hat ja Michel die Farbbezeichnungen mit seinem Farbenführer synchronisiert.
                      Dies gibt der Michel-Katalog seit Jahren an, dass eine vollständige Synchronisierung erfolgt wäre. Tatsächlich ist dem aber nicht so und zigfach belegbar.

                      Zitat von Altsax
                      Das Problem der Philatelie war es schon immer, daß alle möglichen Bezeichnungen ("postfrisch", "einwandfrei" etc. etc.), so auch die der Farben, ohne klare Definition bzw, ohne Bezug zu einer Norm verwendet werden. Dieser Mangel an Präzision setzt sich fort in div. Publikationen, deren Autoren Quellenangaben für überflüssig halten, sodaß Tatsachenbehauptungen nicht überprüft werden können.
                      Das ist leider richtig. "postfrisch" ist lediglich ein von Philatelisten erschaffenes Modewort, im amtlichen Sprachgebrauch ist es in verschiedenen Post-Handwörterbüchern oder auch in der Allgemeinen Dienstanweisung für das Post- und Fernmeldewesen aus dem Jahre 1958 nicht zu finden. Die Versandstelle für Sammlermarken versendete damals nach Dienstanweisung ungebrauchte Marken (damit werden viele ein Verständnisproblem haben).

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                      Zitat von Altsax
                      Wer in der Philatelie ernsthaft etwas betreiben will, was zu abgesicherten Erkenntnissen führt, muß meistens an der Basis anfangen und Publikationen philatelistischer Autoren mit entsprechender Skepsis heranziehen.
                      Skepsis ist meine Grundlage, um zu Erkenntnissen zu gelangen. Siehe meine Abhandlungen zu Helgoland MiNr. 6, ohne Skepsis an bestehenden Abhandlungen und Prüfungen hätte ich nicht diese umfangreiche Forschung einschließlich umfangreicher Recherche betrieben. Eine jede datierbare Marke Helgoland MiNr. 6 spiegelt meine Erkenntnisse wider und diese sind dann entsprechend auch auf ungebrauchte oder nicht exakt datierbare gebrauchte Marken umlegbar. Irgendwie, war das zuvor niemanden gelungen.

                      Zitat von Altsax
                      In jüngerer Zeit ist in dieser Hinsicht eine positive Entwicklung zu erkennen. Ob die Publikationen qualifizierter Autoren (Dr. Groß beispielsweise bei den Farben) jedoch in einer breiten Sammlerschaft Interesse und Resonanz finden, muß bezweifelt werden. Das Argument, man solle ein Hobby nicht "verwissenschaftlichen", ist nicht selten zu hören.
                      Das ist leider auch richtig, denn mit neuen Erkenntnissen ist leider auch verbunden, dass alte nicht mehr haltbar sind. Nicht mehr haltbar werden dann auch gewisse Prüfungsresultate, die mit unzulänglichen Erkenntnissen erstellt wurden. Nach meiner Auffassung ist Philatelie kein Hobby sondern Wissenschaft. Wenn Philatelie nicht als Wissenschaft verstanden wird, dann wird die Philatelie keine große Zukunft haben.

                      Beste Grüße
                      Markus
                      Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2019, 16:45.

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                      • Markus Pichl

                        #12
                        Hallo Jürgen,

                        im Jahre 2013 hatte ich zwei Prüfsendungen an Herrn Rismondo gesendet. In der zweiten, am 15.07.2013 versendeten, waren u.a. insgesamt 103 Exemplare der Michel-Nr. 15 dabei. Die Einsteckkarten wurden damals von mir mit 400 dpi Auflösung und glücklicherweise mit ICC-Profil "Epson sRGB" eingescannt.

                        Nachstehend, wenn auch verkleinert dargestellt, eine dieser Steckkarten und das Prüfungsergebnis zu dieser. Herr Rismondo hat wenigstens seine Prüfergebnisse nachvollziehbar auf der Rechnung dokumentiert. Auf die Marken habe ich virtuell das Prüfungsergebnis in blauer Schrift aufgeschrieben.

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Name: 2013-07-15-Rismondo-Steckkarte-2-2.jpg
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                        Aus seiner Dokumentation ergeht, dass er persönlich die 15 c in zwei Nuancen eingeteilt hat - rötlichorange und trüborange.

                        Die rötlichorangen sind solche, welche in die Michel Farbgruppe A nach Katalogisierung aus 1923 fallen und mit der Farbstoffmischung Mennige-Coloeur gedruckt wurden.

                        Von Herrn Rismodo als trüborangefarbene Marken sind solche, welche in die Farbgruppe B oder C nach Katalogisierung aus 1923 fallen und mit der Farstoffmischung Chromgelb-Rot gedruckt wurden.

                        Die heutige Einteilung ist ganz einfach zu grob.

                        Von den ungebrauchten Marken aus dieser Prüfsendung wurden damals zwei Stück als d-Farbe gegeben und in der zuvor am 12.03.2013 versendeten Prüfsendung befand sich eine Marke in da-Farbe. Diese insgesamt vier d-Farben werde ich im nächsten Beitrag zusammen mit der da-Marke zeigen. Wahrscheinlich Einzeln, da zusammengefügt auch irgendwie mit der hiesigen Forumsoftware keinen Sinn ergibt - Bilder werden beim Hochladen in der Datengröße auf maximal knapp über 100 KB runterreduziert.

                        Beste Grüße
                        Markus

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                        • Markus Pichl

                          #13
                          Hallo,

                          eigentlich ist schon alles an dem stark komprimierten Bild erkennbar.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 266675

                          Je größer die Bilder, desto besser wird es letztendlich beurteilbar.

                          Alle sechs Marken gehören zur Farbgruppe C aus 1923 (nicht zu verwechseln, mit der heutigen c-Farbe). Die von Herrn Rismondo als c-Farbe signierte Marke, weicht in der Farbtönung von den anderen fünf Marken ab, wirkt trüber - ist aber dennoch schon zu gelb, um zur Farbgruppe B aus 1923 gehören zu können. Auch das Stempeldatum aus Chemnitz 2. Halbjahr 1867 gibt ein Indiz hierzu.

                          Die zwei darauffolgenden, von Herrn Rismondo als d-Farbe eingestuften Exemplare, fallen im HSV-Farbraum auf höhere Farbwinkel. Die rechte hat einen geringeren Rotanteil.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: oben.jpg
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ID: 266676

                          Diese drei Exemplare, davon das linke von Herrn Rismondo als da-Farbe befundet und die beiden ungebrauchten als d-Farbe signiert, fallen abermals auf noch höhere Farbwinkel, als die zwei Marken in d-Farbe zuvor. Das rechte Exemplar wirkt etwas roter, alle drei sind aber gelber als die Marken in der oberen Reihe. Letztendlich handelt es sich bei diesen drei Exemplaren um eine Farbe, mit den üblichen Schwankungen in der Farbgebung, wie sie innerhalb von einer Auflage vorkommen. Ferner fällt auf, dass die Papiertönung dieser drei Marken recht einheitlich und abweichend zu der von den oberen drei Marken ist. Nur weil sich das linke Exemplar etwas heller in der Farbgebung zeigt, als die beiden rechten, hat dieses noch lange keine andere Farbe. Nach Farbmessung unterscheiden sich diese drei nicht wirklich und sind als eine Farbe zu klassifizieren.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: unten.jpg
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ID: 266677

                          Mit großer Wahrscheinlichkeit stammen alle sechs Exemplare aus den vier Lieferungen, die im Jahre 1867 erfolgten. Im Laufe der Zeit werde ich versuchen, gewisse Farbtönungen konkreten Auflagen zuzuordnen.

                          Beste Grüße
                          Markus

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                          • Markus Pichl

                            #14
                            Hallo,

                            nachstehend möchte ich noch die Einsteckkarte dokumentieren, auf der sich in der Prüfsendung vom 15.07.2013 die beiden ungebrauchten MiNr. 15 befanden, welche von Herrn Rismondo als d-Farbe signiert und im letzten Beitrag von mir gezeigt wurden.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2013-07-15-Rismondo-Steckkarte-4_1200Pxl.jpg
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ID: 266678

                            Hier das auf der Rechnung von Herrn Rismondo dokumentierte Prüfungsergebnis, zu der Einsteckkarte Nr. 4

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2013-07-15_Steckkarte-4.jpg
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ID: 266679

                            Die 14 b ist die erste Marke in zweiter Reihe und die beiden 15 d stecken jeweils als letzte Marke in dritter und vierter Reihe. Die beiden auf der Rechnung als 15 c "rötlichorange" ausgewiesenen Marken, dürfte jeder auf der Einsteckkarte ohne Probleme erkennen können. Diese beiden Marken gehören selbstverständlich in die Farbgruppe A aus Michel Katalog 1923 und sind mit der Farbstoffmischung Mennige-Coleur gedruckt.

                            Die gestempelte 15 da stammt wie gesagt aus einer Prüfsendung zuvor, welche am 12.03.2013 versendet wurde und nachstehend der Fotokurzbefund zu dieser. Auch diese Prüfsendung könnte ich vollständig dokumentieren, wenn ich wollte.

                            Auf dem Fotokurzbefund wirkt die Farbe rötlicher, als zuvor gezeigt und das hat allerdings nur etwas mit dem Ausdruck auf den Fotokurzbefund zu tun.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Sachsen-15-da-FKB.jpg
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ID: 266680

                            Diese Marke war bereits Jahre zuvor von Herrn Rismondo signiert worden, jedoch als d-Farbe und dies geschah wohl zu einer Zeit, als die "da" noch nicht katalogisiert war. Jedem Leser dürfte klar sein, warum ich diese Marke trotz einer vorhandenen Signatur noch einmal zur Prüfung gesendet hatte (es könnte rein darin liegen, dass ich etwas von Farben verstehe. Das nur für den Fall vermerkt, dass es doch nicht jedem klar sein sollte). Siehe Ausschnitt aus der Rechnung, zu der besagten Prüfsendung vom 12.03.2015

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Sachsen-15-da-Vermerk-Rsmondo.jpg
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ID: 266681

                            In letzter Konsequenz hätte Herr Rismondo auch die beiden ungebrauchten Marken, aus der späteren Prüfsendung, als "da" bestimmen müssen, wenn beim BPP nicht diese höchst eigenwillige, sprich rein subjektive und sonderliche Art der Farbbestimmung vorherrschen würde. In meiner Kritik, an gewissen BPP-Farbbestimmungen, "Bestimmung" im wahrsten Sinne des Wortes (Prüfer = der Bestimmer!), bleibe ich konsequent hart.

                            Beste Grüße
                            Markus

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                            • Altsax
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                              • 22.02.2008
                              • 1497

                              #15
                              Zitat von Markus Pichl
                              17 zeitlich klar voneinander getrennt liegende Auflagen, bedeuten zur damaligen Zeit mindestens 17 verschiedene Farben.

                              Die Katalogisierung der Sachsen MiNr. 15 ist bereits im Jahre 1937 völlig vermurkst und wurde im Laufe der Zeit nur verschlimmbessert.

                              Eben kommt mir ein Gedanke. Ich glaube, auf Grundlage der Angaben in den alten Katalogen, Farbbezeichnungen (Dieck und Michel 1923 katalogisieren in chronologischer Reihenfolge!) und den Bestelldaten, in Abgleich mit den mir vorliegendem Material, als auch in Ergänzung von fremden Bildmaterial, könnte es mir gelingen, einen recht zutreffenden virtuellen Farbführer im Photoshop zu Erstellen.
                              Hallo Markus,

                              wenn Deine These stimmt, daß jede Auflage (Bestellung) eine (mindestens) neue Druckfarbe nach sich zog, dann hätten wir es mit mindestens 17 unterscheidbaren Druckfarben zu tun. Davon wären die ersten 12 angesichts von Auflagen zwischen jeweils 900.000 und 1.500.000 Stück in etwa gleich häufig. Die letzte mit 900.000 Stück dürfte unter Berücksichtigung eines Restbestandes von über 1.000.000 Stück nicht mehr an die Schalter gekommen sein. Es verbleiben also für datierbare Marken die 4 Bestellungen vom Juli 1866 (300.000), Januar 1867 (1.000.000), März 1867 (500.000) und Mai 1867 (1.100.000).

                              Die gelben Marken (da, db und e) kommen nahezu ausschließlich in der 2. Jahreshälfte 1867 vor, sind aber auch in diesem Zeitraum deutlich unterrepräsentiert. Selbst die Bestellung vom 19. März 1867 über 500.000 Exemplare ist zu hoch, um vollständig in einer dieser Gruppe entsprechenden Farbe gedruckt worden zu sein. Damit können wir Farbkonstanz jeder Bestellung nicht voraussetzen. Somit entfallen die Bestellungen als eindeutiges Farbabgrenzungskriterium. Es bleibt die Möglichkeit, über große Markenmengen statistisch Verwendungshäufigkeiten zu gewissen Zeitabschnitten zu ermitteln. Dazu müßten aber diese mengen gleichzeitig an einem Ort verfügbar sein, um Abbildungsfehler ausschließen zu können.

                              Diese Notwendigkeit wurde andernorts bereits ausgiebig diskutiert. Bei einem Projekt "Neukatalogisierung" werden sich folglich Verbesserungen nur ein kleinen Schritten erzielen lassen. Der "große Wurf" dürfte kaum in einem überschaubaren Zeitrahmen zu verwirklichen sein.

                              Beste Grüße

                              Jürgen

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