Kurioser Berlin-Beleg

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  • dietbeck
    Registrierter Benutzer
    • 24.10.2005
    • 179

    #1

    Kurioser Berlin-Beleg

    Kann mir jemand bei der Interpretation des angehängetn Beleges helfen (leider nur in schwarzweiss, sollte aber trotzdem ausreichen).

    Der Brief lief als Einschreiben am 13.1.49 von Berlin-Weißensee (Ostberlin bzw. SBZ) nach Westberlin (Charlottenburg) wo er laut rückseitiger Ankunftsstempel am 17.1.49 eintraf.
    Frankiert wurde er mit einer SBZ-Marke für die Einschreibe-Gebühr und mit 3 "BERLIN"-Schwarzaufdruckmarken für das Briefporto (2 Pf überfrankiert). Interessant ist eben die Verwendung der Schwarzaufdruckmarken, die ja Westberliner Marken waren. Nicht nur waren diese Marken zur Frankatur in einer anderen Postverwaltung natürlcih ungültig, sondern selbst auf eingehender Westberliner Post wurden diese Marken nicht akzeptiert. Deshalb mehr als erstaunlich, war man diesen Marken gegenüber in der SBZ doch "erhöht sensibilisiert", dass diese unbeanstandet als Frankatur in Ostberlin auf diesem Brief verwendet werden konnten.

    Zusätzlich ist noch eine Marke überklebt.

    Meine Interpretation:

    1. Ein wirklich kurioses und ungewöhnliches Übersehen von nicht nur ungültigen sondern zusätzlich unliebsamen Marken, die unbeanstandet auf Brief liefen

    2. Die überklebte Marke war ursprünglich als Frankatur gedacht, der Briefa ber nicht abgeschickt worden, und später als man den Umschlag dann gebrauchte war die aufgeklebet Marke nicht mehr verwendungsfähig und wurde daher überklebt (allerdings mit eigentlich noch weniger verwendungsfähigen Marken, zumindest im hier benutzten Sinne)


    Ist meine Interpretation in die richtige Richtung oder kann hier jemand noch eine andere (und vielleicht bessere) Antwort geben
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    Meine Sammelgebiete:

    Postkrieg
    Zurückgezogene Marken
  • fricke
    Registrierter Benutzer
    • 30.10.2006
    • 1538

    #2
    Das hängt doch wohl immer von der Einstellung der Postbeamten ab. Auch die verhassten Notopfemarken landeten reihenweise sogar auf Einschreibbriefen in der SBZ und wurden sogar nachgeschickt.
    Wenn ein Postbeamter müde ist oder kein Interesse hat lässt er eben alles gelten - z.B. auch Reichsmark als DM auf Einschreiben - siehe unten. Auch FZ-Marken wurden unzulässigerweise reihenweise in Westberlin und in Westdeutschland verwendet - bevorzugt natürlich Reichsmark. Woher sollten die Berliner Postbeamten auch wissen welche FZ-Marken-Farbe Reichs-und welche DM ist.
    Auch im Postkrieg ist sehr viel durchgegangen. Auch im Osten. Kurios und sammelwürdig - immer.
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    Zuletzt geändert von fricke; 12.09.2007, 21:17.

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