Prüfung auf Plattenfehlern nur noch für Euro-Marken - weshalb schweigen Verbände?

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  • PHILOTAX
    Registrierter Benutzer
    • 24.01.2005
    • 24

    #1

    Prüfung auf Plattenfehlern nur noch für Euro-Marken - weshalb schweigen Verbände?

    Offener Brief

    Stellungnahme zu den Artikeln in den philatelistischen Medien "Prüfung auf Plattenfehlern nur noch für Euro-Marken"

    Durch diese Artikel wurden wir in den letzten Tagen von unzähligen Sammlern angeschrieben oder angerufen. Sie sind enttäuscht über diese Entwicklung und fragen uns, warum solche Entscheidungen getroffen werden.

    Wir gönnen unserem "Hans" selbstverständlich seinen wohlverdienten Ruhestand. In den letzten Jahren hat er sehr viel für die Erforschung von Plattenfehlern und anderen Abarten getan. Er hat immer ein offenes Ohr für die Sammler am Telefon oder auf Messen gehabt. Mit seinem fachkundigen Wissen hat er vieles Unverständliche und Komplizierte einfach und anschaulich erklärt.

    Aber mit der Aussage "die meisten Plattenfehler der 60er bis 80er Jahre stellen ein weitgehend erforschtes Sammelgebiet dar" gehen wir nicht konform.

    Im letzten Jahr haben wir durch eine Vielzahl von Bestätigungen durch die Bundesdruckerei eine Reihe von Plattenfehlern aus dieser Zeit in unseren Katalogen dokumentieren können.
    Ermutigt durch die stetigen Berichte in den Philatelistischen Medien über Abarten, haben sich mehr und mehr Sammler diesem Gebiet zugewendet. In unserem Hause liegen bereits über 3.000 neu entdeckte Fehler aus dieser Zeit von verschiedenen Sammlern vor.
    Was ist mit den werthaltigen Ausgaben 1949 - 1960 oder denen von 1990 - 2000? In den 90ern wurden durch den Zusammenschluss beider Deutschen Staaten die Ausgabengebiete DDR und Berlin eingestellt. Dadurch entstanden die umfangreichsten Ausgaben für die Bund Sammler - alleine in 1991 (93 Ausgaben)! Durch die Umstellung auf die Produktion von 10er Bogen wurde die Erstellung von Drucknutzen extrem erhöht. Gab es früher maximal 6 Nutzen (Formnummern) gibt es heute 8 bis 12 oder sogar 16.
    Dadurch wurde das Finden von Plattenfehlern auch für extrem engagierte Sammler erschwert.

    Diese Ausgaben sind noch lange nicht erforscht.

    Das gleiche gilt für das Ausgabengebiet Berlin. Gerade Berlin erlebt einen Aufschwung an neuen bestätigten Plattenfehlern (alleine in unserem letzten Katalog wurden knapp 30 neue Plattenfehler aufgenommen - und das sind nicht nur "Pünktli" oder wie allgemein genannt "Fliegensch…."!

    Wenn die "Vollkontrolle" wirklich funktioniert hätte, gebe es keine Abarten beim Ausgabegebiet Berlin. Wo ist auch das Problem? Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht - ohne diese Fehler wäre unser Hobby halb so spannend.

    Wir verstehen ja, wenn von Vorstandseite der Deutschen Post gespart werden muss - aber bitte nicht schon wieder bei den Sammlern.
    Sie steuern Jahr für Jahr einen nicht unerheblichen Teil des Gewinns beim Abverkauf von Briefmarken bei. Sie unterstützen durch den Kauf der Zuschlagsmarken unzählige Projekte für Wohlfahrt, Jugend, Sport und auch seit ein paar Jahren für die Umwelt. Wenn es die Sammler nicht geben würde, könnten diese Institutionen einige wesentliche Projekte nicht durchführen.

    Ohne die Sammler würde das Kulturgut "Briefmarke" aussterben.

    Das BMF und die Deutsche Post haben schon einmal einen großen Fehler begangen und die DM-Marken für ungültig erklärt - das hat Sehens dazu geführt, dass eine überwiegende Anzahl von Bund-Sammler ihr Hobby mit der letzten Ausgabe der DM-Marken eingestellt haben (von anderen Ausgabeländern wollen wir gar nicht sprechen). Diese Behauptung wird auch durch die neuesten Auflagenzahlen untermauert!
    Wieso schweigt unser Vorstand Herr Hartig zu diesem neuen Thema. Wurde er nicht informiert? Oder ist es ihm nicht wichtig genug? Wir erwarten eine offizielle Stellungnahme. Ebenso von den Verbandsvorsitzenden des APHV, BPP und BDB.
    Wieso werden die Sammler ohne große Vorwarnung vor den Kopf gestoßen? Soll durch weitere Frustration dieses spannende und werthaltige Hobby aufgegeben werden?

    Wir stehen nicht tatenlos daneben. Wir bereiten Maßnahmen vor, die diesem Hobby eine weitere Zukunft geben. Wir möchten den Spaß am Sammeln erhalten, auch wenn das für uns zusätzliche Investitionen erfordert.
    Wir fragen uns, ob die Verantwortlichen - Vorstand des BDPh, APHV (wir gehen davon aus, dass diese bei der Entscheidung mit einbezogen wurden), Deutsche Post Philatelie und Bundesministerium für Finanzen wissen, was Sie mit dieser Entscheidung anrichten.
    Was passiert nach der "Ära" Hans Zerbel - wäre es jetzt nicht sinnvoll, einen Mitarbeiter bei der Bundesdruckerei einzuarbeiten?

    Wir erwarten Antworten!

    PHILOTAX GmbH
    Karl-Heinz Hommer
  • Rainer Fuchs
    Weltenbürger
    • 02.06.2004
    • 3776

    #2
    Darf nur gesammelt werden was auch von Offizieller Stelle bestätigt wird? An anderer Stelle wurde bereits geschrieben, was machen Sammler der AM Post, Krone/Adler Marken etc. die keinen übergeordnete Mückenschissbeauftragten haben?
    Nun wird das sammeln in meinen Augen doch erst interessant da Sammler für solches sich intensiver mit anderen Sammlern austauschen müssen.
    Und, was haben die Verbände für einen Einfluss bei Personalentscheidungen in der freien Wirtschaft?

    Um mehr zu dem Thema hier zu schreiben fehlt mir leider die Zeit und die Lust...
    Mitglied bei:
    BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...

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    • Fehldruck
      Registrierter Benutzer
      • 30.05.2004
      • 3826

      #3
      Sehe ich ähnlich @22028- es ist schon toll für Bund-Sammler, dass es solchen Bestätiger gab. Aber es ist doch betriebswirtschaftlich schon eher befremdlich, dass eine Firma einen Menschen beschäftigt, der nach außen die eigenen Firmen-Fehler bestätigt.

      Wird die Deutsche Post morgen noch die Deutschland Briefmarken verkaufen? Wird eine privatisierte Bundesdruckerei noch die Deutschland Briefmarken drucken? Auch dies sind ja Fragen, die bei der Forderung nach einem Fehler-Bestätiger mal bedacht werden sollten.

      Bei den Privatpostfirmen gibt es Firmen die ihre eigenen Druckfehler teuer vermarkten. Vielleicht kommt noch eine Firma auf die Idee, dass ein Katalog mit den eigenen Plattenfehlern verkauft wird. Vielleicht werden dann ähnlich Marken mit ESSt, Erstagsblättern, FDCs ....auch Plattenfehler gezielt für Sammler hergestellt?

      Ich halte so eine Plattenfehler-Industrie nicht für die Philatelie für förderlich und habe mehr Spaß am eigenen Forschen und freuen mich an Sammelgebieten, die möglichst wenige i-Punkt Plattenfehler haben.

      Fehldruck
      Zuletzt geändert von Fehldruck; 24.02.2012, 08:53.

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      • Holzland-Sammler
        Registrierter Benutzer
        • 20.11.2007
        • 875

        #4
        Was sind "Plattenfehler" und was sind keine!

        Eigentlich ganz einfach, da Platten-"fehler" philatelistisch lt. einem Fachlexikon klar definiert sind als:

        - bereits vor Druckbeginn auf einem oder mehreren Druckstöcken (Bogenfeldern) einer Druckform befindlicher Fehler (Beschädigung oder fehlerhafte Gravur). Z. B. falsche Buchstaben, Zahlen, Montagen von Einsätzen/Klischees usw.

        Ein paar Beispiele für echte Plattenfehler:

        - DDR, Leiziger Messe 1948: TUCHMACKER statt TUCHMACHER

        - Deutschland 1902, 3 Pf-Freimarke auf Bogenfeld 35 und 90: DFUTSCHES REICH statt DEUTSCHES REICH

        - Deutschland 1919, 30 Pf.-Nationalversammlung auf Bogenfeld 99 und 100: 1019 statt 1919

        - MVP 1945, Sonderfreimarke 6+14 Pf. auf Bogenfeld 96: JUNKRERLAND (in Bauernhand) statt JUNKERLAND....


        - im Gegensatz zur Platten-"beschädigung" (auch als Plattenschaden bezeichnet), bei der ein Schaden während des Druckes an der Druckform durch Kratzer, Risse, Ausbrechungen, Abplatzungen usw. auf Grund der hohen Nutzungszahl oder durch mechanische Belastung wie schlechte Zurichtung, Durchbiegung, starken Andruck, Rakelberührung, Fremdkörper usw. auftritt. Es können auch mehrere Faktoren gleichzeitig als Ursache in Frage kommen.

        Da heute aus finanzieller, aber auch philatelischer Sicht, immer mehr nach "Besonderheiten" gesucht wird :roll: , werden "minimalste Druckzufälligkeiten" (Staubkörner, Farbspritzer usw.) zu "Plattenfehlern" gemacht. Nicht umsonst werden von einigen Sammlern mindestens 5 gleiche Markenbelege gefordert, ehe man von Plattenfehlern spricht. Dabei werden obige Definitionen aber auch einfach vermischt.

        Insbesondere bei "filigranen" Klischees und Ausgaben in schwierigen Zeiten ist obiges Problem häufiger anzutreffen.

        Auch bei der Bestimmung von schwierigen Ausgaben sind "Nachgravuren" ein gutes Hilfsmittel für die zeitliche Einordnung der Ausgabe. Insofern ist genaues hinschauen schon wichtig. Die Abweichungen bei Stempelabschlägen schließe ich hier eindeutig ein, da sie für die zeitliche Einordnung und die Fälschungsbekämpfung bedeutsam sind.

        Man könnte obige (finanzielle) Aussagen auch noch auf die "Passerverschiebungen" bei heutigen Ausgaben erweitern. Auch hier wird jede, im Druckvorgang normale, Farbverschiebung unter 1 mm bereits als Besonderheit betrachtet. Die vielen Anfragen nach "ist das was wert?" in div. Foren zeigt diese Tendenz auf.

        Verursacht wird diese Flut an "Besonderheiten" nicht nur durch finanzielle oder fachliche Interessen. Nein, sie wird erst durch die heutige , moderne, Technik ermöglicht. Eine starke Lupe reicht doch schon lange nicht mehr für die Suche. Da werden gescannte Marken auf fast DIN A 0 vergrößert, da wird das Siebraster der Papierbahn analysiert und bewertet usw.

        Wer kommt denn bei einem Auto auf die Idee, wenn die Schelle von der Kühlerschlauchbefestigung nach unten - und nicht wie sonst üblich nach oben zeigt - von einer Modellvariante oder einem "Herstellungsfehler" zu sprechen um dann dieses Modell als etwas besonderes teurer zu verkaufen (Ich weiß, Vergleiche hinken) .
        So, und jetzt könnt Ihr mich für meine Meinung in der Luft zerreißen.........
        Zuletzt geändert von Holzland-Sammler; 24.02.2012, 10:21. Grund: Nachbemerkung
        Wer sich von Brief- oder Fiskal-Marken bzw. Vorausentwertungen der USA trennen - oder seinen Bestand vervollständigen - möchte, kann mich per PN kontaktieren.

        Holzland-Sammler

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        • fricke
          Registrierter Benutzer
          • 30.10.2006
          • 1538

          #5
          Nach der o.g. Definition wären die Plattenfehler DFUTSCHES und Nationalversammlung 1019 aber eindeutig Plattenbeschädigungen. Bei vielen solchen "Merkmalen" dieser Art kann man doch überhaupt nicht festsellen, ob sie vor oder während dem Druck entstanden sind.

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          • Rainer Fuchs
            Weltenbürger
            • 02.06.2004
            • 3776

            #6
            man muss unterscheiden, es gibt aj auch progressive Plattenfehler, solche also die erst nach einer Anzahl an Drucken auftauchten..., letztendes muss da jeder Sammler für sich entscheiden, solange es aber Kataloge für solche Sachen gibt die vom Sammlerverhaltern leben hat dieses Thema für mich ein "Gschmäckle"...
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            • ReintjedeVos
              Registrierter Benutzer
              • 15.08.2006
              • 2570

              #7
              Plattenfehler sind kein Fehler, es sind kleinere oder grössere Merkmale eine bestimmte Platte oder Walze - je nach Farbe - welche von anfang ab dort waren oder durch nicht-wichtige Beschädigungen dort gekomen sind....


              Wenn die "Vollkontrolle" wirklich funktioniert hätte, gebe es keine Abarten beim Ausgabegebiet Berlin. Wo ist auch das Problem? Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht - ohne diese Fehler wäre unser Hobby halb so spannend.
              Kontrolle hat nichts damit zu tun, weil - wie oben gesagt - es nicht wichtige genug wäre!

              Für Sammler ist es nur ein Spiel alles von Fliegenscheiss ab zu rubrizieren, für Philatelisten sind die Merkmale wichtig in Zusammenhang mit eine Rekonstruktion der Produktionsgeschichte eine Briefmarke. Dann ist es nicht relevant ob diese Merkmale gross sind oder äusserst winzig...

              Fehler und Abarte - Varieties - sind nur relevant für Leute die nichts wissen wollen von Drucktechnik und deren Beschränkungen!

              Für die "Plattenfehler-Industrie" ist nur das Spiel interessant. Die Hintergrunde dieser Druckbogen-positions-merkmale sind für denen sch**ssegal!

              Hans Zerbel verdient seine Ruhestand. Er hat uns sehr viel technische Information geben können und vielleicht macht er das noch weiter, sei es aussenseits die Druckerei... Inseits der Druckerei kann er auch nicht alles sagen! Es gibt Handelsgeheimnisse und dadurch kann man nicht immer die Wahrheit sagen!

              Sehe meine Artikel über die Weiss-druck bei Deutsche Briefmarken seit 2005 [?] welche offiziel nicht existiert!

              Gruss, Rein
              "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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              • ReintjedeVos
                Registrierter Benutzer
                • 15.08.2006
                • 2570

                #8
                Zitat von Holzland-Sammler

                ------------------------------

                Verursacht wird diese Flut an "Besonderheiten" nicht nur durch finanzielle oder fachliche Interessen. Nein, sie wird erst durch die heutige , moderne, Technik ermöglicht. Eine starke Lupe reicht doch schon lange nicht mehr für die Suche. Da werden gescannte Marken auf fast DIN A 0 vergrößert, da wird das Siebraster der Papierbahn analysiert und bewertet usw.

                ------------------------

                So, und jetzt könnt Ihr mich für meine Meinung in der Luft zerreißen.........
                Wer studiert hier das Siebraster?????

                Es freut mich wirklich ein Kumpel gefunden zu haben!

                Gruss, Rein
                "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                • ReintjedeVos
                  Registrierter Benutzer
                  • 15.08.2006
                  • 2570

                  #9
                  Wir stehen nicht tatenlos daneben. Wir bereiten Maßnahmen vor, die diesem Hobby eine weitere Zukunft geben. Wir möchten den Spaß am Sammeln erhalten, auch wenn das für uns zusätzliche Investitionen erfordert.
                  Wir fragen uns, ob die Verantwortlichen - Vorstand des BDPh, APHV (wir gehen davon aus, dass diese bei der Entscheidung mit einbezogen wurden), Deutsche Post Philatelie und Bundesministerium für Finanzen wissen, was Sie mit dieser Entscheidung anrichten.
                  Was passiert nach der "Ära" Hans Zerbel - wäre es jetzt nicht sinnvoll, einen Mitarbeiter bei der Bundesdruckerei einzuarbeiten?

                  Wir erwarten Antworten!

                  PHILOTAX GmbH
                  Karl-Heinz Hommer
                  Karl-Heinz,

                  Das ist ja wirklich lächerlich! Wer zahlt für dein Mitarbeiter in Bundesdruckerei??? Bekommst du so viel Geld für deine Publikationen???? Kannst du das leisten?????

                  Gruss, Rein
                  "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                  • fricke
                    Registrierter Benutzer
                    • 30.10.2006
                    • 1538

                    #10
                    Was machte denn der Herr Zerbel? Er bestätigte freundlicherweise, dass Bogenfeldmerkmale auf den Druckplatten der Bundesdruckerei ursprünglich vorhanden waren. Das war sicher ein toller Service, aber er hat natürlich korrekterweise auch Fliegenschisse bestätigt, die eindeutig auf den Druckformen waren. Jetzt fällt dieser Service weg, was natürlich schade ist. Aber bricht deshalb die Plattenfehlerwelt zusammen?
                    Warum muss denn ein richtiger (mit dem bloßen Auge erkennbarer Plattenfehler) immer geprüft oder bestätigt sein - und von wem?
                    Bei den alten Sammelgebieten geht das sowieso nicht, da gibt es keine Druckerei mit einem Herrn Zerbel mehr.
                    Im Michel katalogisieren lassen sich die Dinger sowieso nicht alle in allen Sammelgebeiten. Die Plattenfehler von. z.B. Bauten 1948 oder Notopfer lassen sich auch in einem Spezialkatalog wie Michel nicht alle unterbringen. Für die paar Tausend Notopferplattenfehler wurde ein Handbuch mit 120 Seiten erarbeitet. Das kann man nicht in den Michel bringen.
                    Es müsste doch auch ausreichend sein, wenn ein Plattenfehler von einer Arge bestätigt wird.
                    Lassen wir Herrn Zerbel in seine wohlverdienten Ruhestand gehen - es geht auch so weiter.

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                    • Rainer Fuchs
                      Weltenbürger
                      • 02.06.2004
                      • 3776

                      #11
                      .. und wenn man in der neuen Philatelie den Beitrag von Herrn Zerbel liest, dann arbeitet er doch nach wie vor als Freier Mitarbeiter weiter...
                      Zuletzt geändert von Rainer Fuchs; 25.02.2012, 11:45.
                      Mitglied bei:
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                      • PHILOTAX
                        Registrierter Benutzer
                        • 24.01.2005
                        • 24

                        #12
                        Ich stelle immer wieder fest, wenn ich mich speziell in Philatelie-Foren bewege, dass diese gerne von "Schreibern" zur Selbstdarstellung benutzt werden . In der Regel können diese entweder nicht richtig lesen, oder haben gar kein Interesse daran, auf einen Sachverhalt nüchtern und sachlich einzugehen. Ruckzuck werden Themen verwässert und mit Sachverhalten ausgeschmückt, die mit der betreffenden Sache nichts zu tun haben, wahrscheinlich auch, weil diese „Schreiber“ mit dem beschriebenen Problem nichts zu tun haben.
                        Genauso verhält es sich im Wesentlichen bei diesen Beiträgen.

                        Wir haben den offenen Brief geschrieben, weil wir von vielen Sammlern, die Freude an dem Fehlersuchen gefunden haben, dazu aufgefordert wurden, gegen eine willkürliche Entscheidung etwas zu unternehmen. Auch wenn es manchem Hochtrabenden Philatelisten nicht gefällt, dass es „Mückenschiss-Sammler“ gibt, so sollten diese doch Respekt zollen vor der Freude , die diese Sammler am Finden von Fehlern haben.
                        Warum wird immer auf diese Sammler eingedroschen – sind es doch die, die für Highlights, Bewegung in den Medien und Umsatz sorgen. Was hätte das Gebiet Bund + Berlin noch für einen Stellenwert, wenn es die Abarten-Forscher nicht geben würde. Wer kauft den die Kilowaren der Bethel Stiftungen oder anderer Caritativer Institutionen noch auf, wer kauft bei Auktionen ganze Kisten mit Sammlungen? Wer sorgt für spektakuläre Funde im Plattenfehler- und Abarten- Bereich? Wer sorgt für größeren Umsatz bei den Neuausgaben der Deutschen Post? Es sind eben die „Mückenschiss-Sammler“.
                        Wir haben sehr viele ältere Sammler, die sich an diesem Hobby erfreuen und sich mit anderen Abarten Sammlern austauschen. Die Freude einen teuren Beleg bei einer Auktion zu ersteigern, ist sicherlich auch ein Glücksgefühl. Aber eine seltene Abart in einer Kilowarensammlung oder beim Kauf von Neuausgaben zu finden, ist kostengünstiger und bringt viel mehr Spaß.
                        Das Argument, dass die ARGE’s die Arbeit, die die Bundessdruckerei auf Anweisung und Bezahlung durch die Deutsche Post vornimmt, in Zukunft durchführen sollen – ist völliger Schwachsinn. Da sprechen wieder, die, die von der Materie keine Ahnung haben und wahrscheinlich selbst noch nie auf die Suche nach Fehlern gegangen sind.
                        Es wurden jedes Jahr zwischen 1.000 und 2.000 Fehler zum Prüfen an die Bundesdruckerei geschickt. Wir erhalten jedes Jahr von Sammlern zwischen 3.000 und 5.000 Marken zum Prüfen und weiterleiten an die Bundesdruckerei – welche ARGE kann das leisten und anhand welcher Kriterien würde dann geprüft? Geht es dann um Schönheit, Größe oder welcher Händler Fehler bei den ARGE oder Verlagen vorlegt? Davon sind wir seit Jahren weg – wir haben klar getrennt Plattenfehler, Druckzufälligkeiten und Fehler in Prüfung. Bei uns erhält nur eine Marke das „Prädikat“ Plattenfehler ,wenn dies entweder durch umfangreiche Forschung (50er Jahre) festgestellt wurde oder eine Bestätigung durch die Bundesdruckerei vorliegt.

                        Kommen wir zum wesentlichen zurück!
                        Lest bitte den offenen Brief richtig und ruhig durch und beschäftigt Euch mit dem Sachverhalt. Wieso haben wir bisher nur von 2 offiziellen Stellen eine Antwort auf unseren Brief bekommen? Warum ducken sich unsere Verbandsvertreter erst mal wieder ab – kann der Vorstand des BDPH und des APHV nicht einmal Stellung beziehen? Von der Seite der Deutschen Post verstehe ich das, ich würde dieses auch erst mal aussitzen.
                        Wo sind die Plattenfehlersammler, die Stellung beziehen - es reißt Euch keiner den Kopf ab.
                        Es reicht schon eine Information, ob Ihr das gut findet, dass dieser Service eingestellt wird oder nicht.
                        Es wäre schön, wenn wir bei diesem Thema zum wesentlichen wieder zurückfinden (Sorry wenn ich am Anfang etwas zynisch bin – ich kann auch Prügel vertragen!).
                        Karl-Heinz Hommer

                        Nachfolgend die Antwort des Vorstandes vom Bundesverband der Briefmarkenversteigerer

                        Prüfung „Plattenfehler Bund"
                        Sehr geehrter Herr Hommer,

                        in Beantwortung Ihres Briefes vom 5. Februar 2012 teile ich Ihnen mit, dass der BDB und seine Vorstands-Mitglieder in die Entscheidung des BMF/Deutsche Post, künftig Plattenfehler vor 2001 nicht mehr zu prüfen, nicht eingebunden waren.

                        Wir halten dies auch für einen großen Fehler. Zum einen resultiert aus den enormen Beträgen, die die Bundespost in Jahrzehnten von Sammlern, ohne hierfür eine Dienstleistung erbracht zu haben, oder erst echt, nach Erklärung der Ungültigkeit der alten DM-Briefmarken, je erbringen muss, eingenommen hat, eine moralische Verpflichtung zur optimalen Kundenbetreuung. Hierzu gehört nach unserer Auffassung auch die Unterstützung der Sammler bei der Suche nach Plattenfehlern. Zum anderen ist der Marktbereich der Plattenfehler-Sammler so lebendig, dass es auch zum Wohle der gesamten Philatelie ist, diesen weiter zu pflegen.

                        Wir unterstützen Sie daher in Ihrem Anliegen, die geeigneten Stellen aufzufordern, diese Entscheidung rückgängig zu machen.
                        Mit freundlichen Grüßen
                        Harald Rauhut

                        Kommentar

                        • Lars Böttger
                          www.arge-belux.de
                          • 07.08.2003
                          • 8417

                          #13
                          @philotax:

                          1. Den Brief von Dir habe ich nicht erhalten. Erst über die Beiträge in den Internetforen habe ich davon erfahren (Du hast geschrieben, dass der BDPh-Vorstand nicht Stellung bezogen hat, das kann er erst, wenn alle Vorstandsmitglieder informiert sind).

                          2. Ohne die offizielle Antwort vorweg nehmen zu wollen - natürlich unterstützt Dich der BDPh bei Deinem Anliegen. Aber das wird auch nicht dazu führen, dass die Bundesdruckerei als wirtschaftlich denkendes Unternehmen die Stelle von Herrn Zerbel neu besetzt. Gibt es denn bei anderen Postverwaltungen etwas gleichartiges? Mir ist das nicht bekannt. In der Regel arbeiten die Arbeitsgemeinschaften die Plattenfehler und Plattenmerkmale auf, und das sehr gut.

                          Bei der Deutschen Post AG ist der Bereich "Philatelie" kein relevanter Umsatzbringer. Gerade weil viele Plattenfehlersammler Kiloware auswerten, ist kein Zusammenhang zwischen (Post-)Umsatz und der Stelle von Herrn Zerbel bei der Bundesdruckerei festzustellen. Damit fällt ein wichtiges Argument weg.

                          3. Mir leuchtet immer noch nicht ein, warum die Pensionierung von Herrn Zerbel der Sammlerfreude schaden soll? Plattenfehler der DDR werden doch auch mit großer Begeisterung gesammelt.

                          4. Es klingt so, als ob die philatelistischen Verbände in die Entscheidung der Bundesdruckerei eingebunden waren. Damit wird der Einfluss auf die Bundesdruckerei bzw. die Deutsche Post AG hemmungslos überschätzt. Die Meinung der Verbände spielt keine Rolle.

                          Meine persönliche Meinung zu Plattenfehler hatte ich schon geäussert: Sobald man für die Erkennung mehr wie das menschliche Auge benötigt, fehlt bei den meisten Sammlern und Nichtsammlern das Verständnis.

                          Beste Sammlergrüsse!

                          Lars
                          Zuletzt geändert von Lars Böttger; 26.02.2012, 12:46.
                          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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                            Registrierter Benutzer
                            • 30.05.2004
                            • 3826

                            #14
                            @Philotax Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie ein enormes wirtschaftliches Interesse an der weiteren Besetzung des Mückenschissbestätigungspostens haben. Eine Neuauflage Ihres Bund Kataloges verkauft sich bestimmt besser, wenn wieder 200 neue Plattenfehler angekündigt werden.

                            Ob es nun für Ihr Anliegen förderlich ist, in einem Philatelie-Forum in dieser Art den Hammer gegen andersdenkende Sammler zu schwingen, ist wohl fraglich.

                            Ihren Brief habe ich sehr sorgfältig gelesen und auch Ihre weiteren Erläuterungen. Meiner Meinung nach widersprechen Sie sich bzw. bedarf es eventuell weiter führender Erklärungen.

                            """Es wurden jedes Jahr zwischen 1.000 und 2.000 Fehler zum Prüfen an die Bundesdruckerei geschickt. Wir erhalten jedes Jahr von Sammlern zwischen 3.000 und 5.000 Marken zum Prüfen und weiterleiten an die Bundesdruckerei – welche ARGE kann das leisten und anhand welcher Kriterien würde dann geprüft? Geht es dann um Schönheit, Größe oder welcher Händler Fehler bei den ARGE oder Verlagen vorlegt? Davon sind wir seit Jahren weg – wir haben klar getrennt Plattenfehler, Druckzufälligkeiten und Fehler in Prüfung. Bei uns erhält nur eine Marke das „Prädikat“ Plattenfehler ,wenn dies entweder durch umfangreiche Forschung (50er Jahre) festgestellt wurde oder eine Bestätigung durch die Bundesdruckerei vorliegt."""

                            Ihr gedruckter Bund/Berlin Katalog enthält 1800Plattenfehler und Ihr DDR Katalog enthält 524Plattenfehler. Wer hat denn die DDR Plattenfehler bestätigt und erforscht? Wenn ich bedenke, dass es bereits weit über 20Jahre keine DDR Marken mehr gibt- steht doch die Anzahl der DDR Plattenfehler den Bund+Berlin Plattenfehlern in der Anzahl in nichts nach. Wie gelang dies ohne offiziellen Plattenfehlerbestätiger?

                            Wenn ich mir die Werbung von Ihrem Wettbewerber für den DDR 1970-1990 Plattenfehler Katalog ansehe, sind dort bestimmt über 600Plattenfehler erfasst. Es steht zu befürchten, dass mit dem angekündigten Katalog 1949-1969 die DDR die Bundesrepublik plus Berlin überrundet....aber nur bei den Plattenfehlerfunden.

                            Ich kann mir dies nicht erklären, da doch laut Ihren Ausführungen die Plattenfehlererfassung bei Bund nun quasi durch das Fehlen des Fehlerbestätigers fast zusammenbricht und Argen und Katalogverlage dazu nicht in der Lage wären.

                            Vielleicht können Sie dies noch etwas näher erläutern. Ich kann jedenfalls Ihrer dramatischen Argumentation nicht folgen...

                            naja-außer, dass der BDPh Vorstand für offizielle Bekundungen immer etwas Zeit benötigt.

                            Fehldruck

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                            • ReintjedeVos
                              Registrierter Benutzer
                              • 15.08.2006
                              • 2570

                              #15
                              Zitat von deckelmouk
                              @philotax:

                              1. Den Brief von Dir habe ich nicht erhalten. Erst über die Beiträge in den Internetforen habe ich davon erfahren (Du hast geschrieben, dass der BDPh-Vorstand nicht Stellung bezogen hat, das kann er erst, wenn alle Vorstandsmitglieder informiert sind).

                              2. Ohne die offizielle Antwort vorweg nehmen zu wollen - natürlich unterstützt Dich der BDPh bei Deinem Anliegen. Aber das wird auch nicht dazu führen, dass die Bundesdruckerei als wirtschaftlich denkendes Unternehmen die Stelle von Herrn Zerbel neu besetzt. Gibt es denn bei anderen Postverwaltungen etwas gleichartiges? Mir ist das nicht bekannt. In der Regel arbeiten die Arbeitsgemeinschaften die Plattenfehler und Plattenmerkmale auf, und das sehr gut.

                              Bei der Deutschen Post AG ist der Bereich "Philatelie" kein relevanter Umsatzbringer. Gerade weil viele Plattenfehlersammler Kiloware auswerten, ist kein Zusammenhang zwischen (Post-)Umsatz und der Stelle von Herrn Zerbel bei der Bundesdruckerei festzustellen. Damit fällt ein wichtiges Argument weg.

                              3. Mir leuchtet immer noch nicht ein, warum die Pensionierung von Herrn Zerbel der Sammlerfreude schaden soll? Plattenfehler der DDR werden doch auch mit großer Begeisterung gesammelt.

                              4. Es klingt so, als ob die philatelistischen Verbände in die Entscheidung der Bundesdruckerei eingebunden waren. Damit wird der Einfluss auf die Bundesdruckerei bzw. die Deutsche Post AG hemmungslos überschätzt. Die Meinung der Verbände spielt keine Rolle.

                              Meine persönliche Meinung zu Plattenfehler hatte ich schon geäussert: Sobald man für die Erkennung mehr wie das menschliche Auge benötigt, fehlt bei den meisten Sammlern und Nichtsammlern das Verständnis.

                              Beste Sammlergrüsse!

                              Lars
                              Lars und Karl-Heinz,

                              es soll klar sein dass wirtschaftlich solch eine Leistung nicht mehr zu erwarten ist! Warum soll ma es auch??

                              In die Niederlande gab es nie solche Leistung!! Wer will kann eins pro Monat in Museum van Communicatie [Haag] selber die Druckbogen anschauen und such nach was man möchte....

                              Es wurden jedes Jahr zwischen 1.000 und 2.000 Fehler zum Prüfen an die Bundesdruckerei geschickt. Wir erhalten jedes Jahr von Sammlern zwischen 3.000 und 5.000 Marken zum Prüfen und weiterleiten an die Bundesdruckerei – welche ARGE kann das leisten und anhand welcher Kriterien würde dann geprüft? Geht es dann um Schönheit, Größe oder welcher Händler Fehler bei den ARGE oder Verlagen vorlegt? Davon sind wir seit Jahren weg – wir haben klar getrennt Plattenfehler, Druckzufälligkeiten und Fehler in Prüfung. Bei uns erhält nur eine Marke das „Prädikat“ Plattenfehler ,wenn dies entweder durch umfangreiche Forschung (50er Jahre) festgestellt wurde oder eine Bestätigung durch die Bundesdruckerei vorliegt.
                              Auf Grund wovon kann die Bundesdruckerei eine Bestätigung geben und wieviel ist diese wert???

                              Was bei uns nicht im Haag zu finden ist ist kein Plattenfehler?!?! Man kann diese Meinung haben aber sie ist FALSCH!

                              Keine Druckerei wird ALLES - jedes Stadium der Druck - archivieren! Manchmal ist gar nicht festgelegt dass man andere Walze benutzt hat!!! Ich habe eine jahrenlange Erfahrung mit die Produkten von JESSP und WSP und ich war mehrere Male in die Druckereien...

                              Philatelie ist eine Hobby! Un dabei ist Fanatismus nicht gewunscht. Leider

                              Gruss, Rein
                              "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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