Die Vorgeschichte:
Zwischen 1970 und 1985 wanderte ich regelmäßig zur Post , um die Neuausgaben Bund zu erwerben. Ich sortierte sie in ein Steckalbum mit Pergaminstreifen ein. Nach 1985 ruhte das Album.
Vor ca. 10 Jahren überkam mich die Umsortierwut. Die Marken (alle mit intakter Gummierung) wanderten in ein neu gekauftes Steckalbum (Kaufhaus) mit durchsichtigen Kunstoffstreifen und Zwischenblättern.; Hersteller und Art des Materials unbekannt. Die Fluoreszenz der Marken war unbeschädigt. Die Doubletten verblieben im Pergaminalbum.
Vor kurzem fiel mir das Album wieder in die Hände. Die Fluoreszenz im Pergaminalbum ist nach wie vor einwandfrei, im Kunststoffstreifen-Album Schäden noch und nöcher.
Dieses Album, 10 Jahre unberührt und ungelüftet, alle Marken in einwandfreiem Zustand und zur gleichen Zeit eingebracht ist für mich ein Glücksfall den ich mir selbstverständlich näher ansehen musste.
Alle nachfolgenden Beobachtungen, Rückschlüsse und Folgerungen stellen lediglich meine private Meinung dar. Sie beruhen auf der Betrachtung meines Albums und sind unbewiesen.
Im Folgenden nenne ich den vermuteten Verursacher „Stoff X“, den Klarsicht-Steckstreifen einfach Streifen, und den Fluoreszenzschaden einfach Schaden.
Die Forumssoftware ordet meine Bilder nebeneinander statt untereinander an. Der Überschauhbarkeit halber schreibe ich 5 Beiträge mit je einem Bild.
Annahme: entlang den Rändern der Briefmarken existieren Fließwege für Luft. Das Zwischenblatt deckt im geschlossenen Album die Fläche der Briefmarken ab, ebenso der Streifen. Entlang den Rändern existiert ein Luftkanal, wie in Bild 1 schematisch dargestellt.
Die Beobachtungen:
Der Schaden beginnt im Bereich der Streifen und zwar an den Rändern. Die innere Fläche wird erst später und allmählich geschädigt. Zahnreihen und sonstige Löcher (in Bild 2 ein Nadelloch im Unterrand) sind ebenfalls betroffen. Oberhalb des Streifens setzt sich häufig der Schaden fort, entlang den Rändern.
Stoff X scheint ein Gas zu sein, das im Bereich des Streifens entsteht, und zwar im Raum hinter der Briefmarke. Er kann die Gummierung und das Papier nur schwer und langsam durchdringen. Er wirkt über die Fließwege für Luft zuerst entlang den Rändern und steigt nach oben auf, woraus die Randschäden über dem Streifen erklärt sind. Im Bereich von Löchern kann Stoff X ebenfalls die Vorderseite schädigen.
Im Bild 3 liegt ein Block auf zwei darüber liegenden Streifen auf.
Im Bereich des Streifens selbst kaum Schaden, jedoch spürbar oberhalb des Streifens, so als ob aus dem Streifen ein Gas ausgetreten ist, das sich nach oben hin verbraucht.
Bild 4 zeigt einen Block mit Druckstellen links unten. Diese Vertiefungen sind stärker geschädigt als die Umgebung, was den Verdacht auf einen gasförmigen Schadstoff erhärtet.
Die verschwundene Fluoreszenz ist nirgendwo mehr wiederzufinden, sie wurde offensichtlich zerstört.
Bild 5 zeigt zwei Briefmarken auf einer Steckkarte von der Briefmarkenecke im Kaufhaus, noch original verschweißt.
Im Bereich des Streifens nur geringe Schäden, darüber stark. Hier hält der Streifen die Marken nur locker fest, Stoff X konnte hinter der Briefmarke schnell nach oben entweichen und richtete kaum Schaden an., Vom darunter liegenden Streifen hingegen ist Stoff X über den oberen ungeschützten Teil der Marken gewandert und hat dort die Fluoreszenz zerstört.
Diskussion:
Papier: Wenn Stoff X aus dem Papier käme, müssten alle Marken entlang der Ränder komplett beschädigt sein. Die häufige Erscheinung, dass der Schaden oberhalb des Streifens endet passt nicht zu dieser Vorstellung.
Weichmacher im Streifen: Äußere Weichmacher diffundieren im Laufe der Zeit aus, der Kunststoff versprödet, was bei diesen Streifen nicht der Fall ist. Gutes Beispiel ist der Kaffeebecher aus dem Automaten, der nach wenigen Wochen hart und spröde wird.
„Innere Weichmacher“ sind fest mit dem Kunststoff verbunden und können nicht austreten, der Kunststoff bleibt dauerhaft weich.
Bei beiden Sorten müssten im Bereich der Folien die Marken über die ganze Fläche gleichmäßig geschädigt werden, was nicht der Fall ist. Der Einsatz äußerer Weichmacher macht aufgrund der Versprödung keinen Sinn, bei inneren Weichmachern dürften außerhalb des Streifens keine Schäden auftreten.
Weichmacher als Stoff X sind für mich keine plausible Erklärung.
Papier und Streifen: Dazu müsste aus dem Albumblatt ein Stoff mit einem Bestandteil des Streifens zu einer gasförmigen Verbindung reagieren und diese die Fluoreszenz zerstören. Ein solcher Stoff würde dann im Innern des Streifens entstehen, allerdings nicht dort, wo eine Briefmarke auf dem Albumblatt aufliegt. Von daher müsste die Fluoreszenz vom Rand her zerstört werden während im Innenbereich der Schaden am spätesten auftritt. Dies widerspricht dem Aussehen von Bild 1.
Forumsmitglied „Bill“ berichtet von Schäden im Pergamin-Album, wo diese Erklärung nicht greift.
Eine Substanz, die alles erklären kann, ist:
Der Klebstoff mit dem die Streifen auf dem Papier befestigt sind.
Sollte dieser Klebstoff Stoff X ausdünsten, wären alle beschriebenen Phänomene erklärbar.
Stoff X würde dann am Grund des Streifens austreten. Der völlig glatte Streifen dichtet im geschlossenen Album die Vorderseite der Marke ab. Stoff X steigt an der Rückseite der Marken und an den Rändern empor. Nur langsam, jedoch gleichmäßig, durchdringt Stoff X die Gummierung und das Papier. Wenn eine Marke auf einem Streifen aufliegt, tritt Stoff X an der Oberkante des Streifens aus. In diesem Bereich wird der Markenrand stark, die Fläche über dem Streifen weniger und langsamer geschädigt.
Sollte ein solcher Klebstoff in einem Pergamin-Album verwendet worden sein, sind auch dort die Schäden erklärbar.
Meine unbewiesene Annahme: der Klebstoff ist der Übeltäter!
Viele Grüße
Hermann
Zwischen 1970 und 1985 wanderte ich regelmäßig zur Post , um die Neuausgaben Bund zu erwerben. Ich sortierte sie in ein Steckalbum mit Pergaminstreifen ein. Nach 1985 ruhte das Album.
Vor ca. 10 Jahren überkam mich die Umsortierwut. Die Marken (alle mit intakter Gummierung) wanderten in ein neu gekauftes Steckalbum (Kaufhaus) mit durchsichtigen Kunstoffstreifen und Zwischenblättern.; Hersteller und Art des Materials unbekannt. Die Fluoreszenz der Marken war unbeschädigt. Die Doubletten verblieben im Pergaminalbum.
Vor kurzem fiel mir das Album wieder in die Hände. Die Fluoreszenz im Pergaminalbum ist nach wie vor einwandfrei, im Kunststoffstreifen-Album Schäden noch und nöcher.
Dieses Album, 10 Jahre unberührt und ungelüftet, alle Marken in einwandfreiem Zustand und zur gleichen Zeit eingebracht ist für mich ein Glücksfall den ich mir selbstverständlich näher ansehen musste.
Alle nachfolgenden Beobachtungen, Rückschlüsse und Folgerungen stellen lediglich meine private Meinung dar. Sie beruhen auf der Betrachtung meines Albums und sind unbewiesen.
Im Folgenden nenne ich den vermuteten Verursacher „Stoff X“, den Klarsicht-Steckstreifen einfach Streifen, und den Fluoreszenzschaden einfach Schaden.
Die Forumssoftware ordet meine Bilder nebeneinander statt untereinander an. Der Überschauhbarkeit halber schreibe ich 5 Beiträge mit je einem Bild.
Annahme: entlang den Rändern der Briefmarken existieren Fließwege für Luft. Das Zwischenblatt deckt im geschlossenen Album die Fläche der Briefmarken ab, ebenso der Streifen. Entlang den Rändern existiert ein Luftkanal, wie in Bild 1 schematisch dargestellt.
Die Beobachtungen:
Der Schaden beginnt im Bereich der Streifen und zwar an den Rändern. Die innere Fläche wird erst später und allmählich geschädigt. Zahnreihen und sonstige Löcher (in Bild 2 ein Nadelloch im Unterrand) sind ebenfalls betroffen. Oberhalb des Streifens setzt sich häufig der Schaden fort, entlang den Rändern.
Stoff X scheint ein Gas zu sein, das im Bereich des Streifens entsteht, und zwar im Raum hinter der Briefmarke. Er kann die Gummierung und das Papier nur schwer und langsam durchdringen. Er wirkt über die Fließwege für Luft zuerst entlang den Rändern und steigt nach oben auf, woraus die Randschäden über dem Streifen erklärt sind. Im Bereich von Löchern kann Stoff X ebenfalls die Vorderseite schädigen.
Im Bild 3 liegt ein Block auf zwei darüber liegenden Streifen auf.
Im Bereich des Streifens selbst kaum Schaden, jedoch spürbar oberhalb des Streifens, so als ob aus dem Streifen ein Gas ausgetreten ist, das sich nach oben hin verbraucht.
Bild 4 zeigt einen Block mit Druckstellen links unten. Diese Vertiefungen sind stärker geschädigt als die Umgebung, was den Verdacht auf einen gasförmigen Schadstoff erhärtet.
Die verschwundene Fluoreszenz ist nirgendwo mehr wiederzufinden, sie wurde offensichtlich zerstört.
Bild 5 zeigt zwei Briefmarken auf einer Steckkarte von der Briefmarkenecke im Kaufhaus, noch original verschweißt.
Im Bereich des Streifens nur geringe Schäden, darüber stark. Hier hält der Streifen die Marken nur locker fest, Stoff X konnte hinter der Briefmarke schnell nach oben entweichen und richtete kaum Schaden an., Vom darunter liegenden Streifen hingegen ist Stoff X über den oberen ungeschützten Teil der Marken gewandert und hat dort die Fluoreszenz zerstört.
Diskussion:
Papier: Wenn Stoff X aus dem Papier käme, müssten alle Marken entlang der Ränder komplett beschädigt sein. Die häufige Erscheinung, dass der Schaden oberhalb des Streifens endet passt nicht zu dieser Vorstellung.
Weichmacher im Streifen: Äußere Weichmacher diffundieren im Laufe der Zeit aus, der Kunststoff versprödet, was bei diesen Streifen nicht der Fall ist. Gutes Beispiel ist der Kaffeebecher aus dem Automaten, der nach wenigen Wochen hart und spröde wird.
„Innere Weichmacher“ sind fest mit dem Kunststoff verbunden und können nicht austreten, der Kunststoff bleibt dauerhaft weich.
Bei beiden Sorten müssten im Bereich der Folien die Marken über die ganze Fläche gleichmäßig geschädigt werden, was nicht der Fall ist. Der Einsatz äußerer Weichmacher macht aufgrund der Versprödung keinen Sinn, bei inneren Weichmachern dürften außerhalb des Streifens keine Schäden auftreten.
Weichmacher als Stoff X sind für mich keine plausible Erklärung.
Papier und Streifen: Dazu müsste aus dem Albumblatt ein Stoff mit einem Bestandteil des Streifens zu einer gasförmigen Verbindung reagieren und diese die Fluoreszenz zerstören. Ein solcher Stoff würde dann im Innern des Streifens entstehen, allerdings nicht dort, wo eine Briefmarke auf dem Albumblatt aufliegt. Von daher müsste die Fluoreszenz vom Rand her zerstört werden während im Innenbereich der Schaden am spätesten auftritt. Dies widerspricht dem Aussehen von Bild 1.
Forumsmitglied „Bill“ berichtet von Schäden im Pergamin-Album, wo diese Erklärung nicht greift.
Eine Substanz, die alles erklären kann, ist:
Der Klebstoff mit dem die Streifen auf dem Papier befestigt sind.
Sollte dieser Klebstoff Stoff X ausdünsten, wären alle beschriebenen Phänomene erklärbar.
Stoff X würde dann am Grund des Streifens austreten. Der völlig glatte Streifen dichtet im geschlossenen Album die Vorderseite der Marke ab. Stoff X steigt an der Rückseite der Marken und an den Rändern empor. Nur langsam, jedoch gleichmäßig, durchdringt Stoff X die Gummierung und das Papier. Wenn eine Marke auf einem Streifen aufliegt, tritt Stoff X an der Oberkante des Streifens aus. In diesem Bereich wird der Markenrand stark, die Fläche über dem Streifen weniger und langsamer geschädigt.
Sollte ein solcher Klebstoff in einem Pergamin-Album verwendet worden sein, sind auch dort die Schäden erklärbar.
Meine unbewiesene Annahme: der Klebstoff ist der Übeltäter!
Viele Grüße
Hermann
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