Bahnpost DSWA

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  • Zackenfreundin
    Registrierter Benutzer
    • 02.03.2023
    • 3

    #1

    Bahnpost DSWA

    Guten Abend,

    ich habe eine Frage zu einem Bahnpostbeleg DSWA von Swakopmund nach Windhoek aus Juli 1902. Ich bin philatelistischer Laie, der sich mit einem Nachlass befasst und habe aber mein Bestes versucht. Leider handelt es sich wohl nicht gerade um einen "einfachen" Nachlass.

    So habe ich dann zuerst gemichelt, dann gegoogelt, dann auch den Stempelkatalog Kolonien/APA erworben. Dort ist der Stempel aber nicht abgebildet bzw. gar nicht erwähnt. Es ist Stempeltyp 1, der als solcher dort erwähnt ist mit Zug 1 bis Zug 4.

    Mein Beleg jedoch trägt gar keine Zugnummer in der Mitte. Dieses ist von einem Vorbesitzer als Besonderheit rückseitig mit Bleistift vermerkt. Dort steht handschriftlich: Stempel ohne Zugnummer! R!

    Das mit R! ist mir unklar..? Es ist kein Reco.

    Vorderseitig handschriftlich mit Bleistift W/D ZUG und AG 800

    Der Beleg ist zudem Bothe geprüft einmal mit BPI und einmal mit BPP. Kenne mich auch damit nicht aus, erwähne es nur. Frage? Was hat der denn geprüft bzw. wie erkenne ich das was er geprüft hat?

    Nun scheint es das der Stempel etwas unklar ist bzw. ggf. nicht fest genug gestempelt wurde. Es fehlen das S am Anfang von Swakopmund und das EK am Ende von Windhoek. Ich dachte das wäre auch der Grund für das fehlende Wort Zug und die Zugnummer mittig des Stempels. Aber es nicht die Spur eines Abdrucks zu sehen.

    Hat jemand schon mal von so einem Fall gehört? Stempel Bahnpost DSWA ohne Zugnummer in der Mitte?

    Vielen Dank im voraus für jede Info.

    Gruß
    Irma

    PS
    Die Karte ist eine Ganzsache, die rückseitig handgemalt wurde mit tollem Motiv und wie er schreibt ist er vermutlich gerade mit solch einem Planwagen unterwegs auf einem beschwerlichen Weg? Kann es jemand lesen?

    PPS
    Sorry habe leider keine Berechtigung Bilder hochzuladen. Vielleicht geht auch so? Freue mich über jede Info.

    Gruß
    Irma
    Zuletzt geändert von Zackenfreundin; 02.03.2023, 19:53.
  • Harald Krieg
    Ostafrikasammler
    • 27.06.2003
    • 4789

    #2
    Guten Morgen!

    Bilder wären für eine Antwort sehr hilfreich. Du benötigst keine Berechtigung, um hier Bilder hochzuladen, das darf jeder. Die Bilder dürfen allerdings maximal 100KB groß sein.

    Hilfe zum Einstellen von Bildern: https://forum.bdph.de/showthread.php...ich-Bilder-ein


    Es gibt bekannte Abschläge, bei denen die Zugnummer (fast) nicht sichtbar ist. Dazu wurden für Sammler extra solche "Raritäten" produziert. Aus dem Juli 1902 sind ist das von Briefen an Hauptmann Huch und Pfotenhauer bekannt. Aus der gleichen Produktion stammen kopfstehend eingesetzte Zugnummern als auch verkehrt herum eingesetzte Tagesdaten.
    Auch mit Datum 6.5.01 sind einige gemachte Briefstücke ohne Zugnummer bekannt.

    Diese Informationen sind in Uwe Albert, Die Bahnpost in Deutsch-Südwestafrika, Band 8 der Schriften zur Deutschen Kolonialphilatelie und Kolonialgeschichte zu finden.

    Grüße
    Harald

    Kommentar

    • Zackenfreundin
      Registrierter Benutzer
      • 02.03.2023
      • 3

      #3
      Guten Tag an Alle und vielen Dank an Harald für die interessanten Informationen. Somit wäre es also vermutlich ein absichtlich ohne Zugnummer hergestellter Beleg. Das mit einem Hauptmann passt ja auch. Wenngleich auch ein anderer als die erwähnten.

      Der Teil wo die Zugdaten stehen sollten ist tatsächlich gänzlich frei. Jedoch fiel mir gerade auf, dass wohl Jahr und Monat klar ersichtlich sind, aber nicht der Tag. ?/7.02

      Wie kann ich denn ersehen bitte, was der Prüfer geprüft hat? Eine Briefmarke ist nicht vorhanden, da Ganzsache.

      Was könnten die handschriftlichen Vermerke bedeuten?

      Vielen Dank und ein schönes sonniges WE an Alle.

      Gruß
      Irma

      Das mit den Bildern habe ich geübt. Obwohl es scheitert wohl an mangelnden PC Fertigkeiten. In der Vorschau sieht es komisch aus, aber ich versuche es. Vielen Dank an Harald noch einmal für den Hinweis und auch für den link zum Buch. Ich werde es mir gerne besorgen.
      Der Autor kommt mir bekannt vor, denn ich recherchierte zuvor wegen meinen Postassisstent Schneider Belegen und da kam ich wohl irgendwie auf Herrn Albert.


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      Kommentar

      • Harald Krieg
        Ostafrikasammler
        • 27.06.2003
        • 4789

        #4
        Bei Deinem Stempel dürfte es sich nur um ein schlecht abgeschlagenes Exemplar handeln. Bei Stempel ohne Zugnummer ist die Inschrift "ZUG" immer vorhanden, da diese fester Bestandteil des Stempels ist. Der Teil kann nicht vorübergehend entfernt werden. Es sind auch Spuren der Inschrift im Bug der Yacht zu sehen. Dazu fehlt auch der untere Teil der Inschrift "BAHNPOST". Da das Datum so überdeutlich zu sehen ist, vermute ich das an diesem Tag die Stecktypen des Datums nicht ganz plan eingesetzt wurden und etwas über die restlichen Inschriften herausstanden. dadurch haben die anderen Stempelteile in der Umgebung keinen vollständigen Kontakt mit der Postkarte bekommen.

        Was könnten die handschriftlichen Vermerke bedeuten?

        Die Inschrift "w/o ZUG" ist englisch - "w/o" steht für "without" - also "ohne".
        "AG" steht für Arbeitsgemeinschaft und bezieht sich auf den von ihr herausgegeben Stempelkatalog. Mir liegen die alten Exemplare nicht vor, aber vermutlich war ein Bahnpoststempel auf Beleg früher mal mit DM 800,- bewertet.
        "R" steht für "rar", oftmals "RR" für "sehr rar". Das wird heutzutage so nicht mehr oft verwendet.

        Der Autor kommt mir bekannt vor, denn ich recherchierte zuvor wegen meinen Postassisstent Schneider Belegen und da kam ich wohl irgendwie auf Herrn Albert.

        Ja, auch dazu hat Uwe Albert ein Buch über die ArGe herausgegeben. Er war in den letzten Jahren unser fleißigster Autor, im Oktober 2022 erschien sein sechstes und wohl letztes Werk über die ArGe, die alle noch zu beziehen sind: ArGe Literatur

        Grüße
        Harald

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        • Zackenfreundin
          Registrierter Benutzer
          • 02.03.2023
          • 3

          #5
          Vielen Dank Harald,

          damit wäre (fast) alles geklärt. Bleibt für mich nur noch die Frage was der Prüfer geprüft hat und warum 2 mal?

          Schönes Wochenende und viele Grüße,

          Irma

          Kommentar

          • Mastermike
            Registrierter Benutzer
            • 11.07.2007
            • 87

            #6
            Zitat von Zackenfreundin
            Vielen Dank Harald,

            damit wäre (fast) alles geklärt. Bleibt für mich nur noch die Frage was der Prüfer geprüft hat und warum 2 mal?

            Schönes Wochenende und viele Grüße,

            Irma

            Servus,

            um Verwechslungen auszuschließen hat man in der Vergangenheit (evtl. wird das heute auch noch so praktiziert) höherwertige Marken doppelt geprüft - zumindest wenn es auch recht ähnliche Marken billigeren Typs gibt.

            Das sollte eher vorbeugend dafür sein das günstigere, ebenfalls BPP geprüfte Stücke, als die teurere Unterart angepriesen (verfälscht) werden.
            Zumindest habe ich einige solche Beispiele in meiner Sammlung.

            Viele Grüße
            Mike

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            • Welwitsch
              Registrierter Benutzer
              • 22.03.2011
              • 543

              #7
              Hallo zusammen,
              auch wenn es schon ein bisschen spät ist, der Stempel ist echt. Vermutlich handelt es sich um Zug 1. Allerdings ist es ein ausschließlich für Sammlerzwecke durch Herrn Hauptmann Böhmer aus Lyck hergestelltes philatelistisches Objekt. Diese (und andere) hektographierte Karten gibt es zu Dutzenden in unterschiedlichen Farben mit verschiedenen Stempeln aus DSWA. Sie liefen in aller Regel zu ihm selbst nach Oppeln oder nach Lyck, manchmal auch zu einem "Frl. Lettow". Sie wurden bereits vorgefertigt an Bekannte nach DSWA geschrieben, um dort an möglichst vielen Postämtern abgeschickt zu werden. Der Text lautet stets irgendwas mit Grüße von unterwegs und dass er gesund ist. Was wohl auch stimmte, da er selbst wohl nicht vor Ort war. Hauptmann Böhmer ist übrigens nicht identisch mit dem Bezirksamtmann von Lüderitzbucht, Rudolf Böhmer, der heute noch Verwandte in Namibia hat.
              Immerhin sind die Stücke - im Gegensatz zu den meisten Produkten von Postassistent Andreas Schneider - echt auf dem Postweg nach Deutschland gelaufen. Der "Wert" am Markt ist aufgrund der schwachen Abstempelung vielleicht um die 25 Euro.
              Beste Grüße
              W.

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