Memel 3 Fragen

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • filamaxo
    Registrierter Benutzer
    • 29.01.2005
    • 300

    #1

    Memel 3 Fragen

    Drei Fragen zu Memelmarken an die Fachleute:

    Im Yvert-Katalog finde ich zu den Flugpostmarken 1922 (siehe Scan) zwei Preise:
    Frage 1:
    - Zahl vom Wort Mark 2,5mm entfernt (Euro 3.40 für postfrisch)
    - Zahl vom Wort Mark 3,5mm entfernt (Euro 19.00, dito)
    Wo genau wird diese Distanz gemessen? Zwischen den Ziffern oder zwischen den Serifs der Ziffern? Im normalen Deutschland-Michel steht darüber nichts, und den Spezial habe ich nicht.

    Frage 2:
    Bei der 1 Markmarke auf dem Scan hat der Rahmen oben rechts einen kleinen "Schwanz". Das ist wohl eine Druckzufälligkeit, oder nicht?

    Frage 3:
    Kann der Stempel auf Marke unten rechts irgendwie eingeordnet werden, oder ist das eine "Eigenproduktion" eines früheren Sammlers?

    Freue mich auf fachkundige Antwort.

    Gruss

    filamaxo
    Angehängte Dateien
  • Pete
    Oberschl., DR, Privatpost
    • 19.06.2003
    • 735

    #2
    Hallo filaxamo,

    zu 3.):
    Es ist eine "Eigenproduktion", allerdings die eines Postbeamten. Es handelt sich um einen sogenannten Korkstempel. Dieser diente dazu, um höherwertige Marken auf Paketkarten zu entwerten. Die Karte wurde als Benachrichtigung für ein abzuholendes Paket beim Empfänger in den Briefkasten geworfen, sofern dieser bei dem Auslieferungsversuch nicht anwesend war. Es ist anscheinend mehrmals vorgekommen, dass höherwertige Marken von der Paketkarte abgelöst und in Sammlungen verschwanden bzw. von privat verkauft wurden. Die Paketkarte wurde dann der Post unvollständig zurückgegeben (deren Eigentum), um das Paket zu erhalten. Zum Erkennen derartiger gestohlener Marken war die Entwertung mittels im Postverkehr nicht üblicher Stempel zu entwerten vorgeschrieben.
    Beispiele aus den 20er Jahren sind mir bekannt aus: Deutsches Reich, Abstimmungsgebiete (Allenstein, Marienwerder, Oberschlesien), Memel und Danzig.
    Die Post schoss sich allerdings selbst ins Knie, als dass dann später Paketkarten seitens der Post versteigert wurden. Heute sind die Karten recht beliebt, speziell die der kleinen obengenannten Gebiete.
    Es war kein zentrales Stempelmotiv vorgegeben; daher kann man gerade bei kleineren Gebieten die Korkstempel den Orten zuordnen.

    Im scan ein Beispiel von 1921 aus dem Abstimmungesgebiet Oberschlesien.

    Gruß
    Pete
    Angehängte Dateien

    Kommentar

    • filamaxo
      Registrierter Benutzer
      • 29.01.2005
      • 300

      #3
      Vielen Dank!

      Vielen Dank, Pete, für Deine Erklärungen. Tatsächlich habe ich jetzt auch einige Danzig- und Oberschlesien-Marken mit ähnlichen Stempeln gefunden. Leider alle lose ...
      Jetzt hoffe ich, dass mich auch noch jemand schlau machen kann in Bezug auf Abstand zwischen Zahl und dem Wort Mark. Einen Sack voll Dankesgrüsse zum voraus.

      filamaxo

      Kommentar

      Lädt...