Spezialsammlung Asch !!!

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  • sudetenphilatelie
    Registrierter Benutzer
    • 22.05.2007
    • 80

    #1

    Spezialsammlung Asch !!!

    Die amtlichen Briefmarken des Sudetenlandes gliedern sich in sechs
    Ausgabeorte.

    Mit 5 Marken (MiNr. 1-5) ist das Gebiet Asch sehr überschaubar. Um so erstaunlicher ist es, dass man aus diesem kleinen Gebiet eine außergewöhnliche Sammlung aufbauen kann, die ihres Gleichen sucht.

    Mit wohl viel Zeit, Geduld und philatelistischem Fachwissen ist hier eine Mustersammlung entstanden, die für dieses interessante Gebiet Studiencharakter besitzt.

    Besitzer dieser Sammlung ist das Archiv des Kreises Asch / Stiftung Ascher Kulturbesitz mit Sitz in Rehau. Ein Erbe des Ascher Sammlers hat diese bedeutende Sammlung der Stiftung zur Verfügung gestellt und so glücklicherweise für die Allgemeinheit bewahrt.

    Nachfolgend der Link zur Website der Stiftung:


    Mein besonderer Dank gilt dem Archivleiter Herr Peter Brezina, der die Erlaubnis zur Veröffentlichung dieser seltenen Sammlung erteilte.

    Diese Sammlung ist nicht nur ein historisches Zeitdokument sondern auch für die philatelistische Forschung bedeutend. Die kurze Frankaturgültigkeit dieser Briefmarken (vom 21. Sept. 1938 bis 19. Okt. 1938) ist nur ein kleiner Bruchteil der bewegten Ascher Geschichte, um so seltener sind jedoch diese Exemplare. Aus philatelistischer Sicht ist vor allem interessant, welche Besonderheiten und Abarten dieser Ascher Ausgaben heute noch existieren, den Krieg und Vertreibung haben viele Stücke vernichtet, zumal die Auflagen insbesondere bei den seltenen Abarten sehr gering waren.

    Mit die größten Raritäten sind Exemplare mit überdrucktem Rand, die selbst auf renommierten Auktionen so gut wie nie angeboten werden. Der Michel bewertet diese Seltenheit mit einem kräftigen Aufschlag .Ob diese Variante überhaupt bei allen 5 Marken anzutreffen ist? Die Antwort gibt diese Sammlung!

    Allgemein bekannt ist, dass Teilbogen zu 50 Stück überdruckt wurden. Da bei der MiNr. 1 die dicken Lettern (MiNr. 1 I) nicht ausreichend vorhanden waren, wurde die unterste Reihe (10 Marken je Bogen) mit dünnen Lettern (MiNr. 1 II) überdruckt. Der aufmerksame Betrachter wird feststellen, dass in der Sammlung eine MiNr. 1 I vom Unterrand bzw. eine MiNr. 1 II vom Oberrand dabei sind. Wie kann dies sein? Die Lösung ist, dass nicht nur komplette 50iger Bogen sondern auch Bogenteile und Einzelmarken zu Druckeinheiten zusammengefügt wurden. Die gezeigten Marken waren in der jeweiligen Position der Druckplatte eingefügt. Logischerweise ist der dünne Aufdruck immer unten. Die Ursache, dass kleine Einheiten zu Druckeinheiten zusammengefügt wurden, lag in der Tatsache, dass bei Abzug der tschechischen Truppen die offiziellen Markenbestände mitgenommen wurden. So mussten aus Firmen und Privathaushalten kleine Restbestände eiligst zum Überdruck zusammengetragen werden.

    Doch nun genug der einführenden Worte. Freuen Sie sich auf eine herausragende Sammlung amtlicher Sudetenland-Briefmarken aus dem Gebiet Asch.

    Angehängte Dateien
    http://sudetenphilatelie.npage.de/
  • sudetenphilatelie
    Registrierter Benutzer
    • 22.05.2007
    • 80

    #2
    Teil 2

    ...und hier Teil 2 der Spezialsammlung Asch:
    Angehängte Dateien
    http://sudetenphilatelie.npage.de/

    Kommentar

    • Harald Krieg
      Ostafrikasammler
      • 27.06.2003
      • 4789

      #3
      Interessante Zusammenstellung!

      Eines wundert mich allerdings bei der Nr. 1. Wie Du erklärst, ist nur die untereste Reihe mit den dünnen Typen gesetzt. Wie kann das senkrechte Unterrandpaar mit den Typen I und II kopfstehend entstanden sein? In diesem Fall ist ja faktisch die oberste Markenreihe (im kopfstehenden Bogen)mit dem dünnen Aufdruck Type II bedruckt.

      Kommentar

      • usul3
        Island und Russland,UdSSR
        • 08.08.2006
        • 182

        #4
        Zitat von saeckingen
        Interessante Zusammenstellung!

        Eines wundert mich allerdings bei der Nr. 1. Wie Du erklärst, ist nur die untereste Reihe mit den dünnen Typen gesetzt. Wie kann das senkrechte Unterrandpaar mit den Typen I und II kopfstehend entstanden sein? In diesem Fall ist ja faktisch die oberste Markenreihe (im kopfstehenden Bogen)mit dem dünnen Aufdruck Type II bedruckt.
        Möglicherweise wurden diese Marken direkt für den Sammlerbedarf hergestellt, denn um Sie herzustellen, hätte man schon die Druckeinsätze neu anordnen müssen. So denke ich auch über die Blocks mit den Sudetenaufdrucken, da schon damals Blocks sehr selten bei den Bedarfsbriefen vorkamen und für den Sammlerbedarf hergestellt wurden.

        MfG Lars

        Kommentar

        • sudetenphilatelie
          Registrierter Benutzer
          • 22.05.2007
          • 80

          #5
          @ saeckingen

          Eine interessante Frage, deren Antwort ich nicht belegen kann. M. E. gibt es nur eine logische Erklärung:

          In diesem Fall müssen die Lettern tatsächlich falsch (auf dem Kopf) angebracht worden sein. Analog den seitlichen Aufdrucken.
          http://sudetenphilatelie.npage.de/

          Kommentar

          • Harald Krieg
            Ostafrikasammler
            • 27.06.2003
            • 4789

            #6
            Zitat von sudetenphilatelie
            @ saeckingen

            Eine interessante Frage, deren Antwort ich nicht belegen kann. M. E. gibt es nur eine logische Erklärung:

            In diesem Fall müssen die Lettern tatsächlich falsch (auf dem Kopf) angebracht worden sein. Analog den seitlichen Aufdrucken.
            Das war auch mein Gedanke und das spricht dann auch für die Aussage von usul3. Ein Versehen kann so etwas dann wohl nicht mehr sein, sondern es sind extra hergestellte "Raritäten" für die Sammler.

            Kommentar

            • Pete
              Oberschl., DR, Privatpost
              • 19.06.2003
              • 735

              #7
              Zitat von saeckingen
              Interessante Zusammenstellung!

              Eines wundert mich allerdings bei der Nr. 1. Wie Du erklärst, ist nur die untereste Reihe mit den dünnen Typen gesetzt. Wie kann das senkrechte Unterrandpaar mit den Typen I und II kopfstehend entstanden sein? In diesem Fall ist ja faktisch die oberste Markenreihe (im kopfstehenden Bogen)mit dem dünnen Aufdruck Type II bedruckt.
              Der Michel-Spezial 2003 schreibt, dass die Marken von Asch im Buchdruck überdruckt wurden. Könnte es sich ggf. um eine Buchdruckpresse gehandelt haben? Mal spekulativ gesagt: es wurden Teilbogen zum Überdruck verwendet (wie sudetenland bereits schrieb). Da diese nicht mehr vollständig waren, bastelte man sich vollständige Bogen ohne Berücksichtigung, wo sich die Bogenränder der Urmarken befanden und ohne diese vor dem Überdruck zu überdecken. Dies wäre eine Erklärung für die Type II auf einer Marke mit oberen Bogenrand und Aufdruck der Type I auf dem Bogenrand selbst.
              Wenn die zusammengebastelten Bogen keinen vollständigen Bogen zu überdruckender Marken ergab, war dies auch nicht tragisch und es wurde überdruckt. Dadurch geriet Druckerschwärze auf die Unterlage, worauf die zu überdruckenden Marken gelegt wurden. Bei der nächsten Lage Markenpapier drückte sich diese Druckerschwärze rückseitig auf das Markenpapier (sprich auf die Markengummierung) und es entstanden rückseitig deutliche Abklatsche.

              Gruß
              Pete

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              • sudetenphilatelie
                Registrierter Benutzer
                • 22.05.2007
                • 80

                #8
                Zitat von usul3
                Möglicherweise wurden diese Marken direkt für den Sammlerbedarf hergestellt, denn um Sie herzustellen, hätte man schon die Druckeinsätze neu anordnen müssen. So denke ich auch über die Blocks mit den Sudetenaufdrucken, da schon damals Blocks sehr selten bei den Bedarfsbriefen vorkamen und für den Sammlerbedarf hergestellt wurden.

                MfG Lars
                Für den Druckauftrag wurde die Firma Albert Gugath in Asch beauftragt, die den Druck im Buchdruck ausführte. Deshalb glaube ich nicht, dass einzelne Marken für den Sammlerbedarf produziert wurden. Plausibler ist für mich eine Art Probedruck und nachdem der Fehler bemerkt wurde, wurde die Platte richtig zusammengesetzt. Wie gesagt, dies ist nur eine Spekulation von mir, den die Fachliteratur macht keine näheren Angaben. Es ist noch vieles zu erforschen auf dem Gebiet Sudetenland.

                Portogerechte Bedarfsbelege sind im Gebiet Sudetenland generell sehr selten, deshalb gelten die Notierungen im Michel-Katalog für Sammler- und Satzbriefe. Spontan ist mir nur ein Block auf Beleg bekannt und der dürfte nicht echt gelaufen sein. Echte Bedarfspost bedingen Liebhaberpreise (ausgenommen Rumburg, hier ist Material in entsprechenden Mengen vorhanden).
                http://sudetenphilatelie.npage.de/

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                • petzlaff
                  Lieber Exoten als Bund
                  • 15.02.2008
                  • 2068

                  #9
                  Vorab - ein super Exponat !

                  Allerdings halte ich die Aussage, dass es sich um "amtliche Briefmarken" handelt zumindest für diskussionswürdig.

                  Die Asch-Marken ebenso wie die Rumburg etc. Ausgaben wurden von der damaligen Sudetendeutschen Partei und nicht durch die Postverwaltung Beauftragt/hergestellt/vertrieben - das steht sogar im Michel. Dort werden diese Marken als "örtliche Sonderausgaben", was auch immer das sein mag, bezeichnet.

                  Nach heutigen Maßstäben neige ich dazu, diese Marken als private Propagandamarken, die postalisch geduldet wurden zu bezeichnen, zumal offiziell die Marken der Tschechoslowakei durch Edikt der OPD Dresden bis zum 19.Oktober 1938 verkauft wurden und gültig waren. Danach waren ausschließlich Marken der Reichspost zulässig.

                  Aber wahrscheinlich ist das woanders auch schon diskutiert worden.
                  LG
                  Stefan
                  _________________________
                  http://www.stjo66.de

                  Kommentar

                  • sudetenphilatelie
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.05.2007
                    • 80

                    #10
                    @ petzlaff, danke für deine Antwort. Dies gibt mir Gelegenheit nochmals auf die Thematik "amtliche Ausgaben versus private Erinnerungsdrucke" einzugehen. In der Tat vom Sudetenland gibt es beides und die Aufdrucke sind oft sehr ähnlich. So kommt es vor das selbst in Auktionshäusern private Erinnerungsdrucke mit den amtlichen verwechselt werden. Wer aber die 6 amtlichen Ausgaben / Aufdrucke kennt bzw. mit Originalen vergleicht, kann diese leicht zuordnen. Sich die 6 amtlichen zu verinnerlichen ist leichter, als sich mit ca. 50 privaten Erinnerungsdrucken detailiert auseinander zu setzen.

                    Doch nun zum eigentlichen Thema: Die 6 amtlichen Ausgaben wurden wie du richtig mitgeteilt hast von der SdP verausgabt bzw. deren Herstellung in Auftrag gegeben. Genau dies ist der Grund, dass diese Ausgaben amtliche Ausgaben sind. Für wenige Tage (vom Abzug der tschechischen Truppen bis zum Einzug der deutschen ca. 21.9.38 - 10.10.38 / je nach Gebiet unterschiedlich) war das Sudetenland sogenanntes Niemandsland und staatenrechtlich ein autonomes Staatengebilde. Die SdP war einzige Exekutive und Hoheitsträger in dieser Interimszeit. In dieser Funktion (als Hoheitsträger) konnte sie eigene Marken ausgeben und so eigene Aufgaben (Verwaltung, Aufrechterhaltung des Postverkehrs etc.) finanzieren bzw. für mildtätige Zwecke (Unterstützung der Flüchtlinge, Waisen etc.) verwenden.

                    Weiter Informationen erhältst du im Handbuch und Standardwerk "Die Postwertzeichen des Sudetenlandes" von Dr. Hörr bzw. auf der Homepage



                    Auch im Internet gibt es eine gute Abhandlung: "Verborgene Schätze - amtliche Sudetenland-Briefmarken". Ich denke selbst in diesem Forum müsste dieser Beitrag stehen.

                    Schau einfach mal rein. Ein spannendes Thema, es lohnt sich!
                    http://sudetenphilatelie.npage.de/

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                    • Kontrollratjunkie
                      Deutschland 1933 - 1949
                      • 02.01.2007
                      • 1267

                      #11
                      Die amtlichen Ausgaben des Sudetenlandes

                      Natürlich ist die Frage der Amtlichkeit schon diskutiert worden.
                      Hier und auch in anderen Foren.

                      Zur Verdeutlichung der Unterschiede bei den amtlichen Ausgaben
                      erlaube ich mir einmal, auf folgenden Thread hinzuweisen:



                      Gruß
                      KJ

                      Kommentar

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