Deutsche Post in China

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  • jeff
    Registrierter Benutzer
    • 04.09.2009
    • 52

    #1

    Deutsche Post in China

    Hallo Sammlerfreunde,

    kann mir jemand aus unserer Runde etwas zu diesem Mandarin Brief sagen und was die Schriftzeichen auf der Vorderseite bedeuten?
    Kann man diesen Brief unter Lokalpost laufen lassen innerhalb der Kolonie?

    Vielleicht kann mir jemand helfen

    jeff
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von 1867; 29.03.2010, 20:06.
  • soborg
    Hongkong
    • 03.07.2009
    • 20

    #2
    Hallo,
    auch wenn mir nicht alle Schriftzeichen geläufig sind, kann ich zu dem Brief etwas aussagen.
    Er scheint an einen Herrn LIU bei der Firma "F. Schwarzkopf & Co." (chin. SHUN HE YANG HANG) in Kiautschou adressiert zu sein.

    Gruß,
    Guido
    Zuletzt geändert von 1867; 29.03.2010, 20:06.

    Kommentar

    • jeff
      Registrierter Benutzer
      • 04.09.2009
      • 52

      #3
      Hallo soborg,

      vielen Dank für die interessante Antwort

      Der Name Schwarzkopf ist in Tsingtau wohl ein Begriff, denn im Dezember 1912 wurde die Shanghai Union-Brauerei AG als erstes deutsches Aktien-Unternehmen in Ostasien nach dem neuen Klein-Aktien-Gesetz in das Handelsregister des deutschen Generalkonsulats von Shanghai eingetragen. (Kiautschou-Post 1912, S. 1004)

      Die Brauerei ist eine Gründung der Tsingtauer Firma Schwarzkopf & Co. Die Filialen der Firma in den anderen Städten Chinas (Hongkong, Shanghai etc.) führten den Namen Blackhead & Co. Die Brauerei hat 2 deutsche Braumeister und 1 dt. Kellermeister.

      Was ich aber nicht verstehe ist: warum wurde einmal der Stempel Tsingtau - Tientsien als Oval verwendet, während der Kiautschau-Stempel den Zusatz "Deutsche Post" trägt.

      Kann man sagen, dass Briefe innerhalb der Kolonie seltener sind, als die, die die Kolonie verlassen haben?

      Wer kann etwas über den Gründer der Brauerei, Herrn Schwarzkopf sagen; das Internet gibt da wohl nicht viel her...

      Wie ist so ein <brief zu bewerten?

      Hat jemand eine Idee?

      Kommentar

      • Harald Krieg
        Ostafrikasammler
        • 27.06.2003
        • 4789

        #4
        Die ovalen Stempel sind Bahnpoststempel, der runde Stempel ist der Ankunftsstempel.

        Kommentar

        • heku49
          Heimatsammler + Luxemburg
          • 09.06.2006
          • 1134

          #5
          Hallo Jeff,

          hier findest Du weitere Infos:



          Gruß Helmut

          Kommentar

          • jeff
            Registrierter Benutzer
            • 04.09.2009
            • 52

            #6
            Danke für die raschen Antworten,

            @säckingen:

            Vielen Dank für die Hilfe Ich habe gerade einen ähnlichen Stempel gefunden:

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Tsingtau Bahnpost.jpg
Ansichten: 1
Größe: 18,6 KB
ID: 249042

            wobei der auf meinem Brief "Bahnpost Zug 1
            3.11.02" zu lesen ist.
            Scheinbar gibt es nur Zug 1 und Zug 2 (vielleicht zur gleichen Zeit in Gebrauch)
            Ich habe leider keine Quelle über die Dauer der Verwendung dieser beiden Bahnpoststempel gefunden.


            @heku49

            superhilfreicher Hinweis!!!

            Darin ist auch ein Hinweis auf die Bahnlinien, die aber wohl nicht lange wegen des Widerstandes der Chinesen Bestand hatten...

            Eher ungewöhnlich finde ich auch die Verwendung der 5Pfg Germania noch Ende 1902, wo doch da schon die Hohenzollernmarke mit Kolonialaufdruck übliche Verwendung fand.
            Hatte ich so gar nicht in Erinnerung.

            Vielen Dank nochmal

            Jeff

            Kommentar

            • soborg
              Hongkong
              • 03.07.2009
              • 20

              #7
              Zitat von saeckingen
              Die ovalen Stempel sind Bahnpoststempel, der runde Stempel ist der Ankunftsstempel.
              Hallo,
              da die Stempel bereits erklärt worden sind, noch etwas zur Vorderseite. Der chinesische Name der Firma "F. Schwarzkopf & Co." steht in der 2. senkrechten Reihe von rechts (bzw. in anderer Form in der 1. senkrechten Reihe von links), "Kiautschou" findet man in der 1. senkrechten Reihe von rechts (die letzten beiden Schriftzeichen).
              Wenn man mit den chinesischen Schriftzeichen sucht, dann findet man im Internet einige chinesische und auch japanische Quellen zur o.g. Firma. Zum Inhaber habe ich da aber auf die Schnelle auch keine weiteren Einzelheiten gefunden.

              Gruß,
              Guido

              Kommentar

              • jeff
                Registrierter Benutzer
                • 04.09.2009
                • 52

                #8
                Danke soberg,

                für die sauberen Ausführungen und den Erläuterungen zur Vorderseite des Briefes!

                Ich beobachte des öfteren diese Germania-Marken mit Aufdruck, dass sie als Briefstück und entsprechenden Abstempelungen angeboten werden.
                Als Brief kommen sie mir nicht so häufig unter.

                Vermutlich ist es bei Hong Kong ähnlich: den meisten Briefverkehr gab es mit dem Mutterland, wobei die lokale, innerkoloniale Korrespondenz nach Jahren in den Archiven vernichtet wurde.

                Wie ist da deine Einschätzung in puncto Wertigkeit und Aufkommen solcher Briefe?

                Jeff

                Kommentar

                • Harald Krieg
                  Ostafrikasammler
                  • 27.06.2003
                  • 4789

                  #9
                  Zitat von jeff
                  Scheinbar gibt es nur Zug 1 und Zug 2 (vielleicht zur gleichen Zeit in Gebrauch)
                  Ich habe leider keine Quelle über die Dauer der Verwendung dieser beiden Bahnpoststempel gefunden.

                  ...

                  Eher ungewöhnlich finde ich auch die Verwendung der 5Pfg Germania noch Ende 1902, wo doch da schon die Hohenzollernmarke mit Kolonialaufdruck übliche Verwendung fand.
                  Es gab 4 verschiedene Bahnpoststempel, jeweils mit den beiden Zugnummern 1 und 2 im Einsatz:

                  Tsingtau - Kiautschou
                  Tsingtau - Kaumi
                  Tsingtau - Weihsien
                  Tsingtau - Tsinanfu

                  Der von Dir gezeigte Stempel "Tsingtau - Weihsien" war vom 2.6.1902 - 1.11.1904 im Einsatz.

                  Diese Informationen findest Du z.B. im Stempelkatalog der Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen. Ferner ist der Band 5 der Schriftenreihe der ARGE "Die Schantungbahn und ihre Poststempel" von Herbert Sandner zu empfehlen.


                  Es handelt sich hier um einen Brief aus China, nicht aus Kiautschou. In China wurde - wie bei den anderen deutschen Auslandspostämtern - Aufdrucke auf Germaniamarken verwendet. Das Motiv Kaiserjacht wurde nur in den deutschen Kolonien verwendet.
                  Zuletzt geändert von Harald Krieg; 30.03.2010, 06:21.

                  Kommentar

                  • jeff
                    Registrierter Benutzer
                    • 04.09.2009
                    • 52

                    #10
                    von Säckingen

                    Es handelt sich hier um einen Brief aus China, nicht aus Kiautschou. In China wurde - wie bei den anderen deutschen Auslandspostämtern - Aufdrucke auf Germaniamarken verwendet. Das Motiv Kaiserjacht wurde nur in den deutschen Kolonien verwendet.
                    Danke für den Hinweis.

                    Leider läßt sich wohl nicht erfahren, wer diesen Brief geschrieben hat.
                    Auch ist leider über den Empfänger Herrn F. Schwarzkopf wenig bekannt.

                    Lange hat der Brief jedenfalls nicht gebraucht, denn er ist am gleichen Tage in Tsingtau zugestellt worden...
                    Wenn er denn Gründer der Brauerei Tsingtau war, taucht er doch nicht in deren Annalen des Folgejahres auf.

                    Weiß da jemand mehr?

                    Wie kann man einen solchen Brief bewerten? Ist es ein behördlicher Brief, wie ich vermute?

                    Wer kennt sich da aus?

                    Jeff

                    Kommentar

                    • Michael D
                      Registrierter Benutzer
                      • 15.05.2009
                      • 367

                      #11
                      Postkarte aus Schanghai 1905

                      Hallo,

                      die folgende Karte habe ich noch in einem alten Album entdeckt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Schanghai 1905.jpg
Ansichten: 1
Größe: 33,0 KB
ID: 249192 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Schanghai 1905 rs.jpg
Ansichten: 1
Größe: 30,4 KB
ID: 249193

                      Es müsste sich um die Mi.-Nr. 30 handeln, mit einem recht überschaubaren Katalogwert. Allerdings auf einer chinesischen Karte (mit englischem Druckvermerk ?) und rückseitiger Bemalung von Hand.
                      Kann mir jemand etwas dazu sagen ?

                      Viele Grüße
                      Michael
                      Preußen und Transite

                      Kommentar

                      • Germaniaspezialist
                        BDPh-Mitglied
                        • 27.07.2008
                        • 250

                        #12
                        also....

                        wenn Du den ersten Brief mit der 5 Pf Mehrfachfrankatur Fa. Schwarzkopf loswerden willst, dann teile mir bitte mit, was Du im Tausch haben möchtest. Ich hätte Interesse daran....

                        Kommentar

                        • Lars Böttger
                          www.arge-belux.de
                          • 07.08.2003
                          • 8417

                          #13
                          Hallo Michael,

                          was möchtest Du denn genau wissen? Der Absender antwortet offensichtlich auf eine Karte des Empfängers. Er hat eine chinesische Ganzsache als Formular verwendet. Am interessantesten ist sicherlich die Zeichnung auf der Rückseite - wobei mir preislich dazu wenig einfällt, sowas kann für 10 Euro liegen bleiben oder 100 Euro locker übersteigen.

                          Beste Sammlergrüsse!

                          Lars
                          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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                          • Michael D
                            Registrierter Benutzer
                            • 15.05.2009
                            • 367

                            #14
                            Hallo Lars,

                            danke für die Antwort.

                            Deutsche Kolonien sind nicht mein Gebiet.
                            Es ging / geht mir darum, ob die eigentlich billige Marke in Verbindung mit der chinesischen Karte etwas besonderes darstellt oder Massenware bleibt (abgesehen von der Bemalung !).

                            Deiner Antwort entnehme ich, dass es von der philatelistischen Seite her eher nichts besonderes ist.

                            Viele Grüße
                            Michael
                            Preußen und Transite

                            Kommentar

                            • Lars Böttger
                              www.arge-belux.de
                              • 07.08.2003
                              • 8417

                              #15
                              Hallo Michael,

                              postseitig war es m.W. nicht notwendig, eine chinesische Ganzsache oder Briefmarke zu verwenden. Interessant auf jeden Fall, aber als Postgeschichtler wäre es für mich eine einfache Postkarte.

                              Beste Sammlergrüsse!

                              Lars
                              www.bdph.de und www.arge-belux.de

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