Germania Elfertstreifen auf Beleg

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  • Raabe
    Registrierter Benutzer
    • 05.06.2011
    • 10

    #1

    Germania Elfertstreifen auf Beleg

    Hallo,
    ich habe hier einen Beleg frankiert mit 10x Mi.Nr.98, 10x Mi.Nr.99 und 2x der Mi.Nr.100.
    Ich versuche herauszufinden, ob der Brief portogerecht frankiert ist. Der Brief lief von Chemnitz nach Chemnitz, da müßte er ja als Ortsbrief eingestuft werden, wäre dann aber mit 130 Pfennig überfrankiert. Liegt es an der Versicherungsgebür für Wertbriefe? Ist der Brief eingestuft für den Fernverkehr, oder liege ich komplett verkehrt?
    Im Michel sind nur die postfrischen Elferstreifen gelistet. Kann es damit zusammenhängen, daß es nur wenige Stücke auf Briefen gibt?

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ID: 275837
  • Germaniaspezialist
    BDPh-Mitglied
    • 27.07.2008
    • 250

    #2
    Ich versuchs mal aufzudröseln: 7,5 Pf. Ortsbrief +25 Pf. Wertbrief+ 20 Pf. Einschreiben + 25 Pf. Eilzustellung sind 82,5 Pf. + 9x5 Pf. Versicherungsgebühr für 9x300 Mark Wert, so käme ich auf 127,5 Pf. Porto. Ich bin bei so einer Portoberechnung nicht immer ganz sicher, das kann ein Infla-Experte bestimmt genauer, oder auch anders interpretieren. Sehr schönes Stück und mit Sicherheit keine Massenware, ich würde sagen mindestens 50,-- € evtl. sogar mehr, geht in Richtung "Liebhaberpreis"

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    • elmue
      Registrierter Benutzer
      • 08.07.2010
      • 560

      #3
      Zählt das Datum denn schon zur Infla-Zeit? Wenn ich das Datum recht entziffere, ist der Beleg am 29.9.1916 aufgegeben worden, das war noch zur Zeit vom I.Weltkrieg.

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      • Germaniaspezialist
        BDPh-Mitglied
        • 27.07.2008
        • 250

        #4
        Postalisch wird der 1.8.1916 als Beginn der Inflazeit angesehen, da die dort durchgeführte Portoerhöhung die steigenden Kriegskosten des Reichs decken sollte. Im engeren Sinne sind die echten Germania-Ausgaben auch nur die Marken Mi-Nr. 53-97. Die Germania-Ausgaben ab Mi-Nr. 98 sind die Infla-Germania, die eigentlich nur gedruckt wurden, da andere Entwürfe nicht druckfertig waren, oder es bestand keine Einigung, welchen Entwürfen man den Vorzug geben sollte. Die Abgrenzung wird auch in den Prüfgebieten deutlich, da Germania-Marken ab Mi-Nr. 98 von den Infla-Prüfern geprüft werden, die Germania-Ausgaben davor, also Mi-Nr. 53-97 werden dahingegen nicht nach den Infla-Prüfbedingungen geprüft, sondern von Herrn Jäschke-Lantelme (Marken d. Kaiserreichs) bzw. Herrn Oechsner (prüft Infla, Kaiserreich, Weimar und 3. Reich, übergreifend)

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        • elmue
          Registrierter Benutzer
          • 08.07.2010
          • 560

          #5
          @Germaniaspezialist
          Danke für die umfassende Antwort. Ich selber habe mich nur ganz kurz und oberflächlich mal für das DR interessiert (in meiner frühen Jugendzeit, wo man noch alles sammelte, was einem unter die Hände kam), deswgen meine Unkenntnis über die Inflazeit.

          Beste Sammlergrüsse


          El Mü

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          • Aloe

            #6
            Ein wirklich sehr schönes Stück.

            Beste Grüße

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            • Raabe
              Registrierter Benutzer
              • 05.06.2011
              • 10

              #7
              Vielen Dank, für die Hinweise.

              Es wird vielleicht doch das Beste sein, den Brief einem Prüfer vorzulegen.

              Viele Grüße

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              • Infla_Sammler
                Registrierter Benutzer
                • 18.03.2009
                • 49

                #8
                Den wirklich sehr schönen Beleg prüfen zu lassen, ist sicher eine gute Idee. Leider ist der verwendete Stempel im Vezeichnis der Falschstempel (INFLA-Band 13) mit enthalten. Das muss nichts heißen, denn der Brief trägt auch einen Ankunfststempel, der nicht unter den Falschstempeln verzeichnet ist. Und einen solchen Beleg zu fälschen bedeutet ja schon einen größeren Aufwand. Warum sollte das jemand getan haben? Aber sicher ist sicher...
                Viele Grüße TG

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                • 2huhu
                  Registrierter Benutzer
                  • 04.07.2008
                  • 70

                  #9
                  Zitat von Germaniaspezialist
                  Ich versuchs mal aufzudröseln: 7,5 Pf. Ortsbrief +25 Pf. Wertbrief+ 20 Pf. Einschreiben + 25 Pf. Eilzustellung sind 82,5 Pf. + 9x5 Pf. Versicherungsgebühr für 9x300 Mark Wert, so käme ich auf 127,5 Pf. Porto. Ich bin bei so einer Portoberechnung nicht immer ganz sicher, das kann ein Infla-Experte bestimmt genauer, oder auch anders interpretieren.
                  Hallo Raabe,

                  ich hätte da noch einen anderen Lösungsvorschlag:
                  Porto ist: 130 Pfennig

                  Wertbrief bis 75 Kilometer bis 250 Gramm bis 900 Mark: 40 Pfennig
                  für jede 300 Mark 5 Pfennig (2100 Mark sind 7 x 5 Pfennig) 35 Pfennig
                  Einschreiben: 20 Pfennig
                  Eilzustellung (Ortszustellbezirk) 25 Pfennig
                  -----------
                  Summe: 120 Pfennig

                  Ich kann leider die Wertangabe links oben nicht genau entziffern (3000 Mark)? Bei einem Wert zwischen 3400 und 3600 Mark wäre der Brief portogerecht frankiert; bei 3000 Mark ist er überfrankiert.

                  grüßle

                  2huhu

                  Quelle: MICHEL Postgebühren-Handbuch 2001, Seite 62 ff

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                  • BaD
                    Registrierter Benutzer
                    • 25.03.2008
                    • 134

                    #10
                    Hallo Raabe,
                    ein rätselhafter Brief, an dessen Echtheit ich nicht zweifle.
                    Warum schickt jemand so einen Brief, der Weg von der Marschallstr. ( heute Hübschmannstr.) zur Theaterstr. betrug 1,5 km. Die Marken wurden mit Chemnitz 1 v abgestempelt, der Beamte schaffte ihn nach hinten, die Ausgabe stempelte Chemnitz 1 c ( gleiche Uhrzeit) und der Eilbote ging los. Erst dachte ich an einen philatelistisch gemachten Brief, aber Portostufen wurden damals nicht erzwungen
                    ( und gesammelt). Der Versender hatte erst den Streifen verklebt, dann den Brief beschrieben. Warum wollte er alles haben und hatte ihn so frankiert, ohne Rücksicht auf das hohe Porto?
                    Er hatte eins nicht bedacht, ein Einschreiben durfte keine Wertangabe haben oder anders, ein Wertbrief wurde auch so eingeschrieben, ich habe noch keinen mit einem Einschreibezettel gesehen. Also ging nur Wertbrief oder Einschreiben. Er entschied sich für Einschreiben, so brauchte der Empfänger nicht das Bestellgeld für Wertbriefe ab 1500 Mark von 10 Pfennig bezahlen. Der Beamte strich mit seinem blauen Rötelstift den Wertbetrag und klebte noch einen Eilzettel darüber, damit der Eilbote nicht rätseln musste. Somit war auch keine Gewichtsangabe auf dem Brief nötig. Gegen einen philat. Brief spricht auch der zweite Eilaufkleber, über die Marken, das ist eindeutig Bedarf. Es wird sich nicht klären lassen warum und ob es so war, aber die Frankatur mit dem Streifen ist herrlich und sehr,sehr selten.
                    Gratuliere zu dem Stück ( obwohl er überfrankiert ist, aber er ist aussergewöhnlich):
                    Beste Grüsse Bernd

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                    • elmue
                      Registrierter Benutzer
                      • 08.07.2010
                      • 560

                      #11
                      Auf der Frontseite ist über dem Empfängernamen Durch Eilboten, Bote bezahlt geschrieben, also die Zustellung musste bezahlt werden. Desweiteren steht auf der Rückseite unter dem Absendernamen Kaufmann geschrieben. Letzteres lässt auf eine geschäftliche Sendung schließen und nicht auf einen privaten Brief. Vielleicht hilft das zur Portostufenfindung etwas weiter.

                      BSG

                      El Mü

                      Kommentar

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