Kuriose Postkarte P261

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  • petzlaff
    Lieber Exoten als Bund
    • 15.02.2008
    • 2068

    #1

    Kuriose Postkarte P261

    Hallo zusammen,

    ich habe hier eine Kuriosität: P261 mit Zusatzfrankatur Mi662 (Ersttagsfrankatur 8.4.1938). P261 war zu dieser Zeit nicht mehr gültig, insosofern entspricht das zugeklebte Porto mit der "Eingliedeurngsmarke" dem korrekten Tarif.

    Was mich interessiert: handelt es sich bei der Ursprungskarte um ein philatelistisches Machwerk oder gab es bei Postkarten auch so etwas wie "geklebte Papierbahnen"?.

    Ist schon interessant, dass der senkrechte Schnitt über den Werteindruck exakt an der gleichwen Stelle des Bildes verläuft. Oder handelt es sich nur um eine privat angefertigte Verwendung von Altpapier, um normales Postkartenformat zu erzielen? Im letzteren Fall hätte man sich sicherlich nicht eine solche Mühe machen müssen, den überlappenden Rand millimetergenau anzupassen. Gab es damals, ähnlich wie heute Mindestmaße - das könnte eine Erklärung liefern.

    Auf alle Fälle ein Kuriosum, und ich bin auf Meinungen gespannt:

    Gruß
    Stefan
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    LG
    Stefan
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  • Harald Krieg
    Ostafrikasammler
    • 27.06.2003
    • 4789

    #2
    Hallo petzlaff,

    es sieht für mich so aus, als ob die Beschriftung auf beiden Seiten genau an der angesetzten Karte aufhört, ist das korrekt? Wenn ja, ist das merkwürdig und sieht für mich nach einer nachträglichen Ergänzung aus.

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    • petzlaff
      Lieber Exoten als Bund
      • 15.02.2008
      • 2068

      #3
      @Saeckingen

      das sieht auf den ersten Blick so aus. Genauer betrachtet reicht das "n" in "gestern" aber ein wenig über den Rand, genauso wie der "u"-Strich in "Formulare" eine Zeile tiefer.

      Die Karte ist mit Sicherheit echt gelaufen. Heinrich Spanuth war Religionspädage, Schuldirektor und Historiker sowie Museumsdirektor in Hameln und gilt als der wichtigste Forscher über die Hintergründe der Rattenfängersage. Sein Sohn weilte zur damaligen Zeit in Kiel. Die Hamelner Anschrift stimmt ebenfalls.

      Leider sind beide inzwischen verstorben, so dass man sie nicht selbst fragen kann.

      Gruß
      Stefan
      LG
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      • Jörg
        Registrierter Benutzer
        • 11.08.2005
        • 484

        #4
        Meine Frage: wenn das angesetzte Stück vor dem ursprünglichen Schreiben der Karte angesetzt wurde - warum vermeidet der Schreiber dann so konsequent, über die Ansatznaht hinwegzuschreiben? "Formulare" zB hätte dann vom Platz her nicht getrennt werden müssen, er hätte es einfach in der Zeile zuende schreiben können.

        Und außerdem: gerade am Schluß von "gestern" und beim "Formulare-u-Strich" hat die Tinte einen auffällig anderen Farbton.

        Ich bin da eher skeptisch und halte eine nachträgliche Bastelei für wahrscheinlich.

        Jörg

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        • petzlaff
          Lieber Exoten als Bund
          • 15.02.2008
          • 2068

          #5
          @Jörg

          die seltsame Raumaufteilung sowie die veränderte Tintenfarbe ist mir auch aufgefallen. Letztere findet sich allerdings auch im Anschriftfeld und bei der Unterschrift, ebenfalls wie im "wurde" vor "verlängert". Ich könnte mir vorstellen, dass die Raumaufteilung der Nachricht gewählt wurde, um bewußt ein Überschreiben der doch recht hohen Klebekante zu vermeiden, was bei Verwendung der damaligen Schreibgeräte möglicherweise zu Unleserlichkeit durch Verschmierung geführt hätte. Die veränderte Tintenfarbe findet sich übrigens auch weit vom Kleberand entfernt im oberen Bogen der "8" der Datumsjahreszahl. Ich gehe eher davon aus, dass die Tinte unterschiedlich verblichen ist (z.B. durch versetzte Überlagerung mit anderen Dokumenten).

          Gruß
          Stefan
          LG
          Stefan
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          • Niklas
            Islandsammler
            • 31.08.2005
            • 90

            #6
            Meine bescheidene Meinung. Der Schreiber hatte Probleme, mit der Tinte flüssig über den Rand zu schreiben. Als Füllerbenutzer kennt man solche Probleme und hört lieber vorher auf, als über eine Kante zu schreiben.
            Grüße von Niklas

            Als ein Gentlemen geboren zu werden ist ein Zufall. Als einer zu sterben, eine Leistung.

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            • Cophila
              Vereinsmitglied
              • 18.02.2008
              • 895

              #7
              Geschrieben

              von einem Geschäftsmann, der jede Menge solcher "Olympia-Karten" noch übrig hatte. Und da hat der tatsächlich die Postkarte passgerecht zusammengeschnitten.
              Mit freundlichen Grüßen

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              • petzlaff
                Lieber Exoten als Bund
                • 15.02.2008
                • 2068

                #8
                Zitat von Cophila
                von einem Geschäftsmann, der jede Menge solcher "Olympia-Karten" noch übrig hatte. Und da hat der tatsächlich die Postkarte passgerecht zusammengeschnitten.
                Ich kann nicht so richtig nachvollziehen, wie du (@Cophila) solch ein fakultatives abwertendes Urteil über jemanden abgeben kannst, dessen Namen du vermutlich hier gerade zum ersten Mal gehört hast :-(

                Der Sohn von Herrn Heinrich Spanuth war zur damaligen Zeit Student an der Universität Kiel und kein Geschäftsmann. Später erlangte er dort die Professur in Archäologie und Geschichte, lehrte später in Tübingen und machte dort 1965 kurz vor dem Tod seines Vaters (1968) Furore mit einem sehr beachteten kontrovers zur damaligen Lehrmeinung positionierten Beitrag über die Herkunft des Bernsteins an der deutschen Ostseeküste, welcher von der Universität Kiel gesponsored wurde.

                Obwohl sein Vater Museumsdirektor war, wird der Sohn wohl anderes (nämlich etwas mehr) im Kopf gehabt haben, als seine Zeit damit zu verschwenden, akribisch genau Pappstücke zusammenzukleben oder gar filatelistische Machwerke zu produzieren.

                Gruß
                Stefan
                Zuletzt geändert von petzlaff; 15.04.2008, 16:32.
                LG
                Stefan
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                • brfmhby
                  Armenien, Batum
                  • 16.09.2005
                  • 1516

                  #9
                  @bärchen: wenn du alles so genau weißt, warum fragst du dann? ist das ein spiel um die namen der schreiber der karte bekannt zu machen?
                  "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

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                  • petzlaff
                    Lieber Exoten als Bund
                    • 15.02.2008
                    • 2068

                    #10
                    Nein - das ist es nicht.

                    Ich denke, meine eigentliche Frage habe ich am Anfang des Threads klar und deutlich formuliert, nämlich ob es bei Postkarten auch geklebte Druckbögen gegeben hat (sic!).

                    Aber es gehört auch zum filatelistischen Zeitvertreib, gerade bei Ganzstücken, sich mit der Historie der Objekte, und dazu gehören ganz sicher die Schreiber, sofern man sie einordnen kann, zu befassen.

                    Wie heisst es so schön: Briefmarken flüstern, Belege erzählen Geschichten.

                    LG
                    Stefan
                    Zuletzt geändert von petzlaff; 15.04.2008, 17:18.
                    LG
                    Stefan
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                    • Müllschlucker

                      #11
                      geklebte Druckbogen - so nicht

                      Geklebte Papierbahne hat und wird es auch beim Druck von Postkarten immer geben - nicht nur in Deutschland. Allerdings sehen diese anders aus und der Druck geht über die Klebestelle hinweg.

                      Das Aussehen der vorgestellten Postkarte entspricht in keiner Weise dem Aussehen einer postalisch ausgegebenen Ganzsache, es kann sich also nur um die nachträgliche Veränderung einer am Postschalter erstandenen Postkarte handeln. Ist der Postkartenkarton eigentlich überlappend geklebt?

                      Wer dann geklebt hat, ist schlußendlich irrelevant, egal ob es ein Universitätsprofessor oder eine Toilettenfrau (nichts gegen diese!) war.

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                      • fricke
                        Registrierter Benutzer
                        • 30.10.2006
                        • 1538

                        #12
                        Zitat: " wie du (@Cophila) solch ein fakultatives abwertendes Urteil über jemanden abgeben kannst, dessen Namen du vermutlich hier gerade zum ersten Mal gehört hast"

                        Was soll denn an dem Geschäftsmann abwertend sein?
                        Ich vermute auch, dass eine ganze Zahl solcher Karten vorlagen, die rechts blanko abgestempelt waren und durch Beschnitt vom Stempel befreit wieder zur Originalgröße angesetzt wurden.
                        Damals waren die Leute eben noch sparsam und haben die Sachen aufgebraucht.
                        Das passt doch bei einem Studenten.
                        Zuletzt geändert von fricke; 15.04.2008, 19:33.

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                        • Cophila
                          Vereinsmitglied
                          • 18.02.2008
                          • 895

                          #13
                          Zitat von petzlaff
                          Aber es gehört auch zum filatelistischen Zeitvertreib, gerade bei Ganzstücken, sich mit der Historie der Objekte, und dazu gehören ganz sicher die Schreiber, sofern man sie einordnen kann, zu befassen.
                          Jetzt verstehe ich dich. Deshalb hast du auch in meinem "Cophila '88 - Thread" nach dem Platz für die Klofrau gefragt.
                          Mit freundlichen Grüßen

                          Kommentar

                          • petzlaff
                            Lieber Exoten als Bund
                            • 15.02.2008
                            • 2068

                            #14
                            @Müllschlucker,

                            Danke für die Auskunft. Geklebte Papierbahnen bei Karten waren mir bisher nicht geläufig. Wie man an der Rückseite sieht, erfolgte die Klebung überlappend. Das Stück kommt wieder zurück in den Kuriositätenkarton, und für mich ist damit der Thread beendet.

                            LG
                            Stefan
                            LG
                            Stefan
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