NN-Paketkarte 1914 von Königsberg nach Tsingtau - Frage zu Stempel von 1920

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  • ATM-Philatelist
    Registrierter Benutzer
    • 10.06.2007
    • 28

    #1

    NN-Paketkarte 1914 von Königsberg nach Tsingtau - Frage zu Stempel von 1920

    Hallo,

    ich habe in einer Sammlung kürzlich diese Paketkarte entdeckt, mit Nachnahme über 58,10 Mark und frankiert mit insgesamt 5,40 Mark. Gelaufen nach Tsingtau / Kiautschou und von dort offensichtlich zurückgegangen.
    Aufgegeben wurde die Karte (bzw. das Paket) am 2.4.1914 in Königsberg, es gibt auch einen russischen Stempel 22.3.14 unten rechts, rückseitig einen Ankunftsstempel Kiautschou 8.5.14 und dann, völlig aus der Zeit, - 6 Jahre später ! - einen Stempel Königsberg Porto vom 28.7.1920.
    Weiss jemand hier im Forum eine Erklärung, was dieser, so viel spätere Stempel auf dieser Paketkarte zu besdeuten hat ?
    Ich habe die Paketkarte - eine Doppelkarte - von beiden Seiten hier eingescannt. Ich hoffe, dass alle wichtigen Details erkennbar sind.

    Anmerkung: jetzt hab ich die Karte so schön mit 100 dpi gescannt, aber die Datei hat 192 KB, zu viel für dieses Forum :-(
  • ATM-Philatelist
    Registrierter Benutzer
    • 10.06.2007
    • 28

    #2
    Bild der Paketkarte

    Dann gibt es die Paketkarte eben nur in schwarz-weiss, in der Auflösung wollte ich nicht unter 100dpi gehen. Ich hoffe diese Datei hat jetzt weniger als 100KB, was ich im übrigen für ein philatelistisches Forum, wo es auf Detailgenauigkeit und -erkennbarkeit ankommt, sehr wenig finde. Wäre da nicht eine Erhöhung der maximalen Bildgrösse auf wenigstens 200-300KB möglich ?

    Jetzt bin ich aber doch sauer, diese Datei hat immer noch 173 KB. Und lässt sich wieder nicht hochladen :-(((

    Frage an die erfahrenen User: wie kommt Ihr mit den nur 100 zulässigen KB zurecht ?

    Mit freundlichen Grüssen

    atm-philatelist

    Kommentar

    • ATM-Philatelist
      Registrierter Benutzer
      • 10.06.2007
      • 28

      #3
      noch ein Versuch...

      [IMG][/IMG]

      [IMG][/IMG]

      Kommentar

      • Lacplesis
        Russland bis 1923
        • 17.11.2006
        • 495

        #4
        So eine Zeitspanne ist für "Überroller" doch nicht ungewöhnlich.
        Paket wurde nicht abgeholt und ist im Postamt in Tsingtau liegen geblieben. Dann wurde Tsingtau erobert und das Poststück überrollt.

        Kommentar

        • brfmhby
          Armenien, Batum
          • 16.09.2005
          • 1516

          #5
          sehr schöner beleg!
          "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

          Kommentar

          • woermi
            Hufeisenstempel.de
            • 27.04.2005
            • 216

            #6
            knaller, was kostet sowas?

            Kommentar

            • BaD
              Registrierter Benutzer
              • 25.03.2008
              • 134

              #7
              Ein Traumbeleg, aber wenn man ihn deuten will, ein Albtraum.

              Diese Paketkarte traf in Tsingtau ein und es fehlte das dazugehörige Paket. Der Beamte schrieb P/f mit roten Stift, dies bedeutete Paket( für diese Karte) fehlt. Den es war schon da, desshalb notierte er Doppelmeldung in Spalte Wertangabe und zwar mit dem Datum 4/5, da war das Paket wahrscheinlich mit einer Interims-Paketkarte angekommen. Der Stempel von Tsintau müsste der Ankunftsstempel sein, aber was soll dann die Unterschrift mit dem Datum 4/5 über Quittung des Empfängers. Einzige Erklärung meinerseits, da wurde Ihm die Not-Paketkarte oder eine Mitteilung zugestellt, das ein Nachnahme-Paket zur Abholung da ist. Dies würde auch die ungewöhnliche Wortwahl „ nicht eingelöst“ erklären. Denn bei Nachnahmen jeder Art, die zugestellt wurden gab es sonst nur: Annahme verweigert oder Frist verlangt( wenn Geld erst beschafft werden musste). Bei „Annahme verweigert“, wäre das Paket und die Karte sofort zurückgegangen. Hier wartete man allerdings wohl bis zum 11.6. und retournierte das Ganze. Wer die 240 Pf. Nachgebühr notierte ist nicht feststellbar, es könnte die Lagergebühr von Tsingtau sein. Eine Rücksendung des Paketes hätte den ursprünglichen Versender in Königsberg die nochmalige Paketgebühr, natürlich ohne Nachnahme, gekostet. Diese Gesamtkosten hätte die Portostelle in Königsberg diesen in Rechnung gestellt. Aber warum der Stempel vom 28.7.1920. Ich kann mir vorstellen, das die Karte auf den Rückweg von Tsingtau in Russland von dem Kriegsbeginn gestoppt wurde, den ein Verbleiben in Tsingtau, wo bis mindestens 15. August alles ruhig war, ist nicht vorstellbar.
              Die ist alles eine wilde Theorie, die natürlich auch vollkommen falsch sein kann. Wenn alles klar wäre, würde mich die Karte auch nur halb so interessieren.
              Diese Karte ist ein Unikat, wie viele Ganzstücke. Welcher Preis? So etwas sammeln wenige, die allerdings bestimmt 100 Euro einen Händler geben würden. Auf einer Auktion würde dies auf keinen Fall langen. Aber die meisten, die es sich überhaupt anschauen, würden nach einen Blick in den Michel-Briefe-Katalog mit den Kopf schütteln. Und von den Interessierten würde die Hälfte sagen: Wie soll ich die bloß in irgendein Gebiet einordnen. In Germaniafrankaturen, Destinationen oder unter Retour?

              Vielen Dank für das Zeigen dieser Rarität von BaD

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              • woermi
                Hufeisenstempel.de
                • 27.04.2005
                • 216

                #8
                also ich wuerde definitiv mehr als 100 dafuer geben

                Kommentar

                • BaD
                  Registrierter Benutzer
                  • 25.03.2008
                  • 134

                  #9
                  @ woermi
                  Ich auch,aber man kanns ja mal versuchen.

                  Sie ist selten, aber sehr speziell. Kein Händler kann alles wissen, deshalb könnte man sie dort vielleicht preiswerter bekommen, wenn es Sie nochmal gebe.

                  Mit besten Grüssen BaD

                  Kommentar

                  • ATM-Philatelist
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.06.2007
                    • 28

                    #10
                    Hallo, vielen Dank für die Antworten und besonders die ausführliche Deutung von BaD. Das ist alles wirklich sehr interessant. So hat das Paket womöglich 6 ganze Jahre in Russland gelegen, ehe es wieder nach Deutschland zurückgeleitet wurde.... Einordnen würde ich so einen Beleg demnach tatsächlich als historisch-politisches Dokument.

                    Gruß ATM-Philatelist

                    Kommentar

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