Feldpostkarten 2. Weltkrieg: Häufigkeit

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  • thmsfrst
    Registrierter Benutzer
    • 21.07.2006
    • 290

    #1

    Feldpostkarten 2. Weltkrieg: Häufigkeit

    Ich bin Ansichtskartensammler und mir ist aufgefallen, dass es den keine bzw. kaum deutschen Feldpostkarten vom zweiten Weltkrieg gibt, zumindest nicht soviele wie vom ersten Weltkrieg. Von ersten Weltkrieg gibt es sehr viele. Woran liegt das? Ich habe in einem Buch gelesen das aus Gründen der besseren Geheimhaltung verschlossende Feldpostbrief die offenen Postkarten verdrängten. Waren Feldpostkarten den im zweiten Weltkrieg irgendwann nicht mehr erlaubt? Oder warum gibt es keine oder kaum Feldpostkarten vom zweiten Weltkrieg?
    Liegt es vielleicht daran, dass ich praktisch keine militärischen Motive sammle? Vom ersten Weltkrieg gab es aber auch viele z. B. topografische (Ort, Städte, Landschaften, Gebäude), nichtmilitärische Feldpostkartenmotive.
    Zuletzt geändert von thmsfrst; 15.07.2009, 17:11.
  • Lars Böttger
    www.arge-belux.de
    • 07.08.2003
    • 8417

    #2
    @thmsfrst:

    Im 1. Weltkrieg haben die Soldaten genommen, was da war. Du findest entsprechend viele Postkarten (auch aus den besetzten Gebieten), die als Feldpostkarte Verwendung fanden. Andererseits durften Ansichtskarten auch nicht überall hin versandt werden, ich kenne entsprechend geschwärzte Stücke. Ansichtskarten waren leichter zu zensieren, darum wird der zuständige Offizier diese auch bevorzugt haben.

    Ich kann mir vorstellen, dass im 2. Weltkrieg der Versand von Postkarten aus Geheimhaltungsgründen nicht gerne gesehen war. Immerhin hätte man Botschaften auf der Bildseite verstecken können bzw. wusste dann, wo der Soldat war.

    Beste Sammlergrüsse!

    Lars
    www.bdph.de und www.arge-belux.de

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    • heku
      Registrierter Benutzer
      • 05.08.2005
      • 364

      #3
      Bis 1918 war das Versenden von Ansichtskarten ein regelrechter Volkssport, so wie heute das Handy-Telefonieren. Der I. WK. war überwiegend ein Stellungskrieg. Zumindestens hinter der Front hatten die Soldaten Zeit und Muße, um ihre Karten zu schreiben.

      In meiner Sammlung ruhen etliche Karten, die zwar beschrieben, jedoch nicht abgestempelt sind. So mancher Krieger wollte weder auf seine Ansichtskarte, noch auf seine persönliche Meinung verzichten. Also kam die Karte in einen Briefumschlag und wurde mit der zivilen Post verschickt, auch wenn dafür Porto zu zahlen war.

      Nach 1918 ging es mit der Ansichtskarte, bzw. mit der Postkarte allgemein, bergab. Die Menschen hatten andere Probleme, als "Grüße aus ..." auf die Post zu bringen und das Telefon wurde zunehmend zur Konkurrenz.

      Im II. WK. konnte es gefährlich sein, seine private Meinung der offen lesbaren Postkarte anzuvertrauen.

      Die Postkarte war aufgrund ihrer offenen Lesbarkeit ungeeignet für die militärische Kommunikation. Ich vermute, dass die im Einsatz befindlichen Truppen schlichtweg nicht mit Postkarten beliefert wurden, weil wohl andere Nachschubgüter Vorrang hatten. Briefumschläge und Papier als Standardwerkzeug einer jeden Verwaltung waren wohl überall vorhanden.

      Viele Grüße
      Hermann
      Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

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