"unbekannte" Portomarke

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  • Tintenklecks
    Registrierter Benutzer
    • 20.03.2004
    • 19

    #1

    "unbekannte" Portomarke

    Meine neueste Errungenschaft ist dieser Brief, vom 29.07.1924 von Rosenberg (Oberschlesien) nach Mala Dabrowka / Polen.

    Die 1. Gewichtsstufe wäre mit 30 Pfg. richtig frankiert, so dass ich davon ausgehe, dass dieser Brief schwerer war. Bei der 2. Gewichtsstufe hätten 45 Pfg. aufgeklebt werden müssen.

    <IMG SRC="http://usera.imagecave.com/Wawelgeist/Rosenberg-MalaDabrowska.jpg">

    Die polnische Marke links unten kenne ich nicht. Es müsste sich um eine Portomarke handeln ("DOPLATA"), aber im polnischen Fischer-Katalog ist sie nicht verzeichnet.
    Da die Wertstufe 30.000 (mk) beträgt, handelt es sich wohl um eine nachverwendete Inflamarke (Inflation in Polen endete am 30.04.1924).
    Wurde diese Marke jetzt als 30 gr. oder als 3 gr. verwendet?

    Hier kommt die Marke nochmal größer.

    <IMG SRC="http://usera.imagecave.com/Wawelgeist/30.000Doplata.jpg">

    Vielen Dank für Eure Beiträge,

    Andreas (Wawelgeist), der heute nicht zuhause ist und sich deshalb unter falschem Namen meldet.
  • abrixas
    Extra Bavariam nulla vita
    • 08.09.2004
    • 1839

    #2
    Kein Polensammler, aber...

    Zitat von Tintenklecks

    Die polnische Marke links unten kenne ich nicht. Es müsste sich um eine Portomarke handeln ("DOPLATA"), aber im polnischen Fischer-Katalog ist sie nicht verzeichnet.
    ....wie ist es mit MiNr 56?

    Kommentar

    • Wawelgeist
      Polen-Sammler
      • 02.09.2003
      • 182

      #3
      Ja, ja,

      sieht blöd aus, wenn man als Polen-Sammler nach einer polnischen Marke fragt.
      Aber, die MiNr. P56 ist einfarbig dunkelblau auf weiß, diese hier ist blau-gold.
      Also ist es nicht die P56. Und zudem war ich gestern abend ca. 30 km von zuhause - und somit von meinen Katalogen - entfernt. Mein Arm ist dafür leider zu kurz .

      Diese Marke ist weder im Michel Osteuropa 2004/2005 noch im polnischen Fischer-Katalog Band I / II von 2006 enthalten.


      Andreas
      (jetzt wieder daheim)

      Kommentar

      • Michael Lenke
        Administrator
        • 28.01.2006
        • 6915

        #4
        Derzeit hat auch ein Prüfer keine Idee.

        Mike
        Wehr fähler findet, daf si behaltn.
        Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
        Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

        Kommentar

        • Wawelgeist
          Polen-Sammler
          • 02.09.2003
          • 182

          #5
          Da ich hier zur Zeit nicht scannen kann, will ich die DOPLATA-Marke noch etwas beschreiben - insbesondere die Farben:

          Der Adler oben und die zwei Posthörner unten sind goldfarben bzw. braun, das Schild mit der Wertstufe blau, die Wertstufe selbst und die Währungsbezeichnung "mk." weiß, d.h. in der Farbe des Papiers.
          Bei den Drucktechniken würde ich Rasterdruck ausschließen.

          Eine Portomarke ist es, glaube ich, nicht. Könnte es eine Fiskal- oder Stempelmarke sein?


          Andreas

          P.S. @Aleks, welchen Prüfer hast Du befragt?
          Zuletzt geändert von Wawelgeist; 13.05.2007, 21:09.

          Kommentar

          • abrixas
            Extra Bavariam nulla vita
            • 08.09.2004
            • 1839

            #6
            Hier werden Sie geholfen!

            Zitat von Wawelgeist
            ......
            Eine Portomarke ist es, glaube ich, nicht. Könnte es eine Fiskal- oder Stempelmarke sein?
            .......
            Das "T" deutet auf eine Nachgebühr hin, und auf der Marke steht doch auch POCZTA. Als Fiskalmarke eher unwahrscheinlich - eher chemische Verfärbung.

            Aber, wenn Du meinst, versuchs doch mal dann dort:



            Gruß
            Klaus
            Zuletzt geändert von abrixas; 13.05.2007, 21:19.

            Kommentar

            • buzones
              Homo philatelicus hisp.
              • 11.06.2003
              • 567

              #7
              Hallo Andreas,

              merkwürdig, merkwürdig...

              Danke für dieses schöne Phila-Rätsel!

              Wir haben also:

              a) eine in keinem einschlägigen Katalog verzeichnete "Portomarke" über 30.000 Mark

              auf einem

              b) mit 30 Rentenpfennigen portorichtig freigemachten Brief in's Ausland vom Juli 1924 in der Tarifperiode 1.12.23 - 31.12.24.

              Mir fallen dabei zwei Dinge auf:

              1) kommt mir der Stempel auf der "Portomarke" sehr suspekt vor, da untypische Form und unlesbar.

              2) Falls ein Nachporto wegen Gewichtsüberschreitung erhoben worden wäre, so hätte das fehlende Porto 15 Rpfg betragen und somit die zu erhebende Nachgebühr den Gegenwert von 30 Rpfg (= doppelter Fehlbetrag). Die hier verklebten 30.000 Mark entsprachen aber laut dem bereits zitierten Fischer-Katalog ab dem 1.5.1924 lediglich einer Summe von 3 Groczy (Kurs 10.000 Mark = 1 Grocz), was m.e. viel zu wenig ist, nämlich umgerechnet ca. 1,5 Rpfg (lt. Wechselkurs von 1926 :1 Zlote = 0,47 RM; frühere Kurse habe ich leider nicht finden können).

              Ich halte das ganze für eine "Spielerei" vulgo "Mache". Ist die "Portomarke" evtl. nachträglich "vergoldet" worden? Da ich mich mit polnischer Philatelie jedoch nicht weiter auskenne, hat das nichts zu bedeuten!

              Mal sehen, ob dir/euch meine Überlegungen weiterhelfen...
              Saludos filatelicos
              Ralf

              Kommentar

              • Pete
                Oberschl., DR, Privatpost
                • 19.06.2003
                • 735

                #8
                Gab es auch Grenzporto zu Polen?

                Mala Dabrowka = Dabrowka Mala = Eichenau, Kreis Kattowitz (ehemals Ostoberschlesien) und damit Teil des früheren Abstimmungsgebietes Oberschlesien, der Mitte 1922 an Polen ging...

                Gruß
                Pete

                Kommentar

                • Wawelgeist
                  Polen-Sammler
                  • 02.09.2003
                  • 182

                  #9
                  Danke, @Ralf, für Deine Überlegungen.

                  Alles kann helfen!

                  Ich habe deshalb die Marke elektronisch aufgehellt. Vielleicht erkennt sie ja jetzt jemand:

                  <IMG SRC="http://usera.imagecave.com/Wawelgeist/30.000Doplata-heller.jpg">


                  Zum Stempel: unter der Lupe sehe ich ein "R" beim O von POLSKA und ein "O" zwischen dem L+S von POLSKA. Rechts aussen sind noch die Buchstaben "KA" zu erkennen. Aber zwischen dem "O" und dem "KA" ist ein zu grosser Abstand, als dass dort nur noch das "W" des Empfangsorts MALA DABROWKA stehen könnte. Wenn der Ortsname aber "Mala DabrowSka" heissen würde, könnte es passen.
                  Im Stempel unten ist noch ein Stern zu erkennen.

                  Meine aktuellen Fragen:
                  Hat jemand einen Stempelabschlag von Mala Dabrowka / Mala Dabrowska aus dem Zeitraum um 1924?
                  Es gibt im polnischen auch den Begriff "OPLATA". Was bedeutet das?

                  Vielen Dank an alle, die helfen, dieses Phila-Rätsel zu knacken.



                  Andreas

                  Kommentar

                  • buzones
                    Homo philatelicus hisp.
                    • 11.06.2003
                    • 567

                    #10
                    Pete

                    Nö, für Polen gab's kein Sonderporto im Grenzverkehr bis 30 km, nur für Belgien, die Niederlande, die Schweiz und Dänemark.

                    Andreas


                    Opłata heißt auf Deutsch Gebühr oder Miete.

                    Kannst du nicht mal einen richtig "guten" Scan von der "Portomarke" mit Stempel machen? So 300 oder besser 600 dpi?
                    Saludos filatelicos
                    Ralf

                    Kommentar

                    • Wawelgeist
                      Polen-Sammler
                      • 02.09.2003
                      • 182

                      #11
                      Leider nein.

                      Zur Zeit kann ich gar nicht scannen:

                      Mein Scanner (alt) und Vista (neu) bzw. die Bildbearbeitungsprogramme, die ich auf dem PC habe, mögen sich gerade nicht.
                      Ich habe am Samstag den Brief und die Marken gescannt und gespeichert. Ich kann deshalb nur auf diese Bilder zurückgreifen.
                      Frühestens Mittwoch abend kann ich wieder (an dem anderen PC) scannen.


                      Andreas

                      Kommentar

                      • Tintenklecks
                        Registrierter Benutzer
                        • 20.03.2004
                        • 19

                        #12
                        So, jetzt geht's weiter...

                        hier sind jetzt noch einmal zwei Bilder, mit jeweils 600 dpi gescannt.

                        Zuerst die schon bekannte "unbekannte":

                        <IMG SRC="http://usera.imagecave.com/Wawelgeist/30000mk.jpg">

                        Und hier die normale D56 Portomarke:

                        <IMG SRC="http://usera.imagecave.com/Wawelgeist/D56.jpg">


                        Wer hat eine Idee, wie aus der D56 diese zweifarbige Marke werden konnte?

                        Beide Marken sind absolut gleich gross.

                        Das Rätsel ist noch nicht gelüftet!


                        Andreas (hier wieder unter "falscher Flagge")

                        Kommentar

                        • wuerttemberger
                          Württemberg
                          • 10.02.2005
                          • 606

                          #13
                          @wawelgeist

                          Nimm mal einen hellbraunen Filzstift und male die untere Marke aus. Meine Tochter (5 Jahre) macht das sehr gerne
                          Ich glaube, das Ergebnis wird Dich überzeugen

                          Gruß

                          wuerttemberger

                          Kommentar

                          • Andreas Gminder
                            Registrierter Benutzer
                            • 04.03.2005
                            • 434

                            #14
                            Zitat von wuerttemberger
                            @wawelgeist

                            Nimm mal einen hellbraunen Filzstift und male die untere Marke aus. Meine Tochter (5 Jahre) macht das sehr gerne
                            Ich glaube, das Ergebnis wird Dich überzeugen

                            Gruß

                            wuerttemberger

                            Hallo,

                            ja, das war nachdem der große Scan da ist auch sofort mein gedanke. Man sieht es sehr gut im unteren Teil zwischen den Posthörnern.

                            beste Grüße,
                            Andreas

                            Kommentar

                            • Tintenklecks
                              Registrierter Benutzer
                              • 20.03.2004
                              • 19

                              #15
                              Schade

                              Schade eigentlich,

                              jetzt wo Du's sagst @württemberger, muss ich Dir recht geben.

                              Ganz ist Deine Idee nicht von der Hand zu weisen, dass tatsächlich hier eine einfarbige Marke von Hand mehrfarbig gemacht wurde.

                              Dabei habe ich doch so darauf gehofft, eine unbekannte Marke entdeckt zu haben.

                              Nicht des Wertes wegen, sondern als i-Tüpfelchen meiner Portomarken-Sammlung.


                              Dann ist nur noch eine Frage zu beantworten: Wie die 30.000 mk umzurechnen sind.
                              Ich erinnere an den Beitrag von @buzones:
                              "Falls ein Nachporto wegen Gewichtsüberschreitung erhoben worden wäre, so hätte das fehlende Porto 15 Rpfg betragen und somit die zu erhebende Nachgebühr den Gegenwert von 30 Rpfg (= doppelter Fehlbetrag). Die hier verklebten 30.000 Mark entsprachen aber laut dem bereits zitierten Fischer-Katalog ab dem 1.5.1924 lediglich einer Summe von 3 Groczy (Kurs 10.000 Mark = 1 Grocz), was m.e. viel zu wenig ist, nämlich umgerechnet ca. 1,5 Rpfg (lt. Wechselkurs von 1926 :1 Zlote = 0,47 RM; frühere Kurse habe ich leider nicht finden können)."


                              Andreas

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