Lombardei-Venetien Ausgabe 1858 Mehrfach-Buntfrankatur Hilfe

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  • muesli
    Registrierter Benutzer
    • 28.03.2011
    • 250

    #1

    Lombardei-Venetien Ausgabe 1858 Mehrfach-Buntfrankatur Hilfe

    Hallo Sammlerfreunde,

    Ich habe ein Brief (ohne Inhalt) ersteigert aus 1862 von Venezia nach Chiari (Lombardei).
    Die Buntfrankatur besteht aus 1x 3 Soldi grün + 3x15 Soldi.
    Rückseitig steht noch ein handschriftlicher Vermerk (3 Porto??).
    In mein Ferchenbauer Spezialkatalog (Auflage 2000) kann ich nur 5+15+15+15 Soldi finden aber keine 3 Soldi. Es steht auch keine Erklärung der Frankatur dabei. Wahrscheinlich würde dieser Brief damit unterfrankiert mit 2 Soldi. Kann das eine Erklärung sein für das Vermerk "3Porto")?
    Kann jemand mich weiter helfen mit der Erklärung dieser Frankatur ?

    Vielen Dank im voraus,

    Raf.
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  • Lars Böttger
    www.arge-belux.de
    • 07.08.2003
    • 8417

    #2
    @muesli:

    Kannst Du uns bitte etwas mehr Information geben? Ein unterfrankierter Auslandsbrief ist m.E. sehr ungewöhnlich. Da würde ich mich nur ungern auf Spekulationen einlassen.

    - Wie war das normale Porto für einen vorausbezahlten Brief nach Italien?
    - Der Vermerk auf der Rückseite könnte "3porto" sein, aber das ist so geschrieben, dass es mehrere Interpretationsmöglichkeiten offen lässt.

    Beste Sammlergrüsse!

    Lars
    www.bdph.de und www.arge-belux.de

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    • muesli
      Registrierter Benutzer
      • 28.03.2011
      • 250

      #3
      Hallo Lars,

      Es ist eigentlich kein Auslandsbrief aber Inlandpost innerhalb Lombardei-Venetien. Ich denke dass es Chiari in Lombardei ist und das Königreich L-V war bis 1866 ein Land innerhalb der Habsburgermonarchie. Ich habe keine gute Kataloge oder Handbücher der Postgebühren aus die Zeit 1858-1866. Deswegen meine Frage.

      Ich denke dass es hier um ein Fernbrief handelt (>20 Meilen) und dann wäre das Porto 15 Kreuzer oder Soldi. Rekogebühr für Fernbriefe wäre 10 Kreuzer/Soldi. Mit meinem Michel Katalog komme ich nicht weiter und im Ferchenbauer (6. Auflage 2000) finde ich auch keine deutliche Erklärung dieses Porto.

      Auf die Seite der mögliche Mehrfach-Buntfrankaturen finde ich auch diese 3+15+15+15 nicht zurück (nur 5+15+15+15). Damit habe ich gedacht es wäre möglich dass dieser Brief unterfrankiert war mit 2 Soldi und dadurch der Vermerk 3porto bekommen hat (2 Soldi fehlend + 1 Soldi Strafporto???) Nur eine persönliche Meinung aber wie gesagt ohne in Spezial-Literatur gesucht zu haben.

      Beste Grüsse,

      Raf.
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      • Lars Böttger
        www.arge-belux.de
        • 07.08.2003
        • 8417

        #4
        Hallo Raf.,

        auf der Rückseite sehe ich einen Durchgangsstempel "Milano", von daher gehe ich von einem Brief nach Italien aus - ausserdem war 1862 Italien schon bis auf Teile der Lombardei-Venetiens und des Kirchenstaats vereinigt: http://en.wikipedia.org/wiki/File:RegnoItalia1861.png . Ein Einschreibebrief ist es auch nicht. Wie gesagt - zuerst muss das Porto ermittelt werden, da hilft Dir der "Ferchenbauer" bei der Bewertung nicht, nur der Postvertrag.

        Beste Sammlergrüsse!

        Lars
        www.bdph.de und www.arge-belux.de

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        • muesli
          Registrierter Benutzer
          • 28.03.2011
          • 250

          #5
          Hallo Lars,

          Du hast recht. Milano ist auch in Lombardei (wie Chiari) aber die Lombardei war schon in 1859 nicht mehr in die Habsburgermonarchie. Wenn dieser Brief aus 1862 ist (wie mit Bleistift geschrieben) dann war es ein Auslandbrief. Ich denke auch "62" lesen zu können auf der Ankunftsstempel Chiari. Für Auslandporto nach Italien habe ich gefunden : Briefe 5, 10 oder 15 Neukreuzer und Rekogebühr 10 Kreuzer (Österreich-Italienischer Postverein - ab Nov. 1858).

          Hoffentlich meldet sich jemand mit gute Dokumentation über die Postgebühren in Soldi 1858-1866 und können wir dieses Porto 3+15+15+15 irgendwo erklären.

          Beste Sammlergrüsse,

          Raf.
          Zuletzt geändert von muesli; 03.04.2014, 23:02.

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          • Lars Böttger
            www.arge-belux.de
            • 07.08.2003
            • 8417

            #6
            Hallo Raf.,

            gestern war ich in Naumburg und hatte dort Gelegenheit, mit dem Italien-Spezialisten Dr. Glietsch Deinen Brief zu diskutieren. Der Brief ist portorichtig und vom Gewicht her in der 3. Gewichtsstufe (Vermerk Rückseite: 3porti - kein Nachportovermerk!). Der Brief geht vom 1. österreichischen in den 2. italienischen Rayon. Dafür beträgt das Porto 16 Soldi, da der Brief die 3. Gewichtsstufe hat = 48 Soldi. In Österreich galten Schritte in Loth, in Italien Gewichtsstufen in 15 Gramm-Schritten. Der Brief ist weder ein Einschreibebrief, noch unterfrankiert.

            Beste Sammlergrüsse!

            Lars
            www.bdph.de und www.arge-belux.de

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            • muesli
              Registrierter Benutzer
              • 28.03.2011
              • 250

              #7
              Hallo Lars,

              Herzlichen Dank für diese klare und deutliche Antwort!
              Meine Ausgangspunkte sind komplett falsch gewesen damit : ich dachte ein Inlandbrief aber Milano war schon Italien in 1862,
              ich dachte auch unterfrankiert und mit Nachporto aber der Brief ist portorichtig in die 3. Gewichtsstufe.

              Vielen Dank nochmal und beste Sammlergrüsse,

              Raf.

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