Ansichtskarten und Edeldruckverfahren in monochrom und mehrfarbig

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  • kartendruck
    Gabriele Dickel
    • 10.02.2017
    • 477

    #1

    Ansichtskarten und Edeldruckverfahren in monochrom und mehrfarbig

    Hallo,

    ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil hier auch Philokartie und die Heimatphilatelie angesprochen bzw. besprochen werden.

    Zu meinen (momentanen) Hauptinteressen gehören die Edeldruckverfahren, die in schwarzweiß für Ansichtskarten verwendet wurden.
    Diese Druckarten werden heutzutage als Druckkunst betrachtet, in SW z.B. der Lichtdruck, in Farbe natürlich die Lithografie.

    Bevor ich jetzt einfach anfange, Bilder hochzuladen: Gibt es hier überhaupt Teilnehmer, die sich allgemein für Druckgeschichte interessieren?

    Das Thema scheint, zumindest in anderen BM-Foren, nicht gerade attraktiv zu sein.

    Viele Grüße, kartendruck
    "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."
  • Juergen
    Registrierter Benutzer
    • 03.03.2008
    • 656

    #2
    Herzlich Willkommen

    Hallo kartendruck,

    herzlich willkommen im Forum.
    Es gibt hier einige Sammler die jenseits aller "Haupt"-Sammelgebiete interessante Beiträge einstellen.
    Wichtig finde ich, daß nicht nur in einer Bilderflut erscheint, sondern das auch Wissen vermittelt wird.
    Egal ob dies allgemeines Fachwissen ist (was in Deinem Sammelgebiet vermutlich nur ein Drucker hat),
    oder eigene Forschungsergebnisse.
    Bei den Beiträgen würde ich nicht nur auf die Rückmeldungen achten, sondern auch darauf wie oft
    diese aufgerufen werden, was ja auch ein deutliches Zeichen für Interesse ist.

    Viele Grüße

    Juergen

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    • kartendruck
      Gabriele Dickel
      • 10.02.2017
      • 477

      #3
      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für den Willkommensgruß , das ist sehr nett.
      (die Anzahl der Aufrufe ist "schlagartig" gestiegen, nachdem ich einen Avatar hinzugefügt hatte.)
      In einem "neuen" Forum beobachte ich ja auch die Reaktionen)

      Ich bin leider kein Drucker und habe auch nicht dieses Fachwissen. Da muß ich mich auf irgendeine Art "durchstoppeln".
      Aber es ist sooo beeindruckend, was schon mit der analogen Drucktechnik vollbracht wurde, und natürlich mit gehärteter Gelantine

      Auf Wikipedia sind schon Beschreibungen der verschiedenen Drucktechniken zu finden. Auch bei Druckereien findet man Hinweise.

      Aber manchmal ist das für unkundige Menschen recht schwierig, zu einem Ergebnis zu kommen.

      Dazu sende ich mal Bilder mit, könnte das ein Pigmentdruck (Kohledruck) sein?

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 18980727b.jpg
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Größe: 81,5 KB
ID: 263045
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 18980727detail3.jpg
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ID: 263047

      Du siehst, im Moment habe ich eigentlich mehr Fragen als Antworten.

      Viele Grüße, kartendruck
      "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

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      • ReintjedeVos
        Registrierter Benutzer
        • 15.08.2006
        • 2570

        #4
        Lichtdruck ist wahrscheinlicher!?
        "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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        • kartendruck
          Gabriele Dickel
          • 10.02.2017
          • 477

          #5
          Hallo,

          bevor ich weitere Ausarbeitungen vorstelle:
          beim nickname "kartendruck" habe ich in meinen Klarnamen hinzugefügt (falls mich mal jemand zitieren möchte )

          Die Vorgeschichte der ganzen SW-Druckarten ist die Fotografie, mit der echte Tonwerte dargestellt werden konnten.
          Zu Anfang waren Fotos nicht wiederholbare Einzelstücke. Schnell kam der Wunsch auf, dass ein Foto auch reproduziert werden kann.
          In der Drucktechnik entstanden einige verschiedene Verfahren, die versuchten, die fotografischen Tonwerte nachzubilden.
          Erst später, mit der Erfindung vom Negativ-Positiv-Verfahren, konnte ein Bild wirklich vervielfältigt werden.

          Die alten SW-Postkarten zeigen dabei die Entwicklungsstufen der Halbtondrucke als Bilder.

          Den Pigmentmentdruck betrachte ich als Vorstufe vom Negativ-Positiv-Verfahren.
          Das Foto selbst wurde auf einem wachsgetränkten feinen Papier als Einzelstück hergestellt.
          Danach wurde Gelantine mit Pigmenten vermischt, auf ein neues Blatt Papier gleichmäßig aufgetragen und lichtempfindlich gemacht.
          Dann wurde die Wachspapierfotografie auf das Pigmentgelantinepapier gelegt und dem Tageslicht ausgesetzt.
          Je mehr Licht nach der chem. Gerbung auf die Pigment-Gelantine traf, desto wasserunlöslicher wurde sie.
          In der unlöslichen Gelantine blieben die Pigmente erhalten.
          Also entstand eine Kontaktkopie von der Wachspapier-Fotografie auf dem Pigment-Gelantine-Papier.

          @ReintjedeVos , die Karte ist kein Lichtdruck, die Tonwerte im Bild sind nicht durch "Runzelkörner" strukturiert.

          Viele Grüße, Gabi
          "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

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          • ReintjedeVos
            Registrierter Benutzer
            • 15.08.2006
            • 2570

            #6
            Gabi,

            ich bin sehr froh dich wieder zu sehen in einem Forum!

            Ich selber habe auch mehrere Karten zu Seite gelegt um weiter zu studieren, meistens weil die in Rakeltiefdruck hergestellt waren!

            Mach weiter so!

            Gruss, Rein
            "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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            • ReintjedeVos
              Registrierter Benutzer
              • 15.08.2006
              • 2570

              #7
              Gabi,

              mit wieviel DPI hast du deine Skans gemacht?


              Die Bildschirm-Ausschnitte sind OK [96dpi] aber vielleicht kannst du eas noch scharfer!?

              Gruss, Rein
              "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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              • ReintjedeVos
                Registrierter Benutzer
                • 15.08.2006
                • 2570

                #8
                Gabi,

                ich benutze die Niederländische Ausgabe von Bamber Gascoign "How to identify prints"!




                Veilleicht gibt es auch eine Deutsche Ausgabe?

                Gruss, Rein
                "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                • ReintjedeVos
                  Registrierter Benutzer
                  • 15.08.2006
                  • 2570

                  #9




                  Photoqualität!? Kein Lichtdruck!?
                  "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                  • kartendruck
                    Gabriele Dickel
                    • 10.02.2017
                    • 477

                    #10
                    Hallo Rein,

                    ich freue mich auch

                    Meine Ausschnitte sind aus einem 1200dpi-Scan.

                    Die Pigmentdruckkarte zeigt als Original auch nicht viel deutlichere Strukturen im Bild.
                    Ich glaube der Grund für die Unschärfe ist das Verfahren der Kontaktkopie von der Wachspapier-Fotografie ...

                    Deine gezeigte Karte ist ein Lichtdruck.

                    Beim Lichtdruck ist die Struktur vom Ausschnitt mit 1200dpi sehr viel deutlicher als beim Pigmentdruck:

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 19281123runzelkorn.jpg
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ID: 263048

                    Viele Grüße, Gabi
                    Zuletzt geändert von kartendruck; 11.02.2017, 12:04.
                    "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

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                    • ReintjedeVos
                      Registrierter Benutzer
                      • 15.08.2006
                      • 2570

                      #11
                      Schwarzweiss-Karten sind oft beigefarbt:






                      Aber wie????
                      "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                      • ReintjedeVos
                        Registrierter Benutzer
                        • 15.08.2006
                        • 2570

                        #12
                        Schwarzweiss-Karten sind oft beigefarbt:











                        Aber wie???? Sehrt aus als eine Mehrfarbendruck!?

                        Wobei nur Schwarz eine Runzelkorn hat?!
                        Zuletzt geändert von ReintjedeVos; 11.02.2017, 13:38.
                        "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                        • ReintjedeVos
                          Registrierter Benutzer
                          • 15.08.2006
                          • 2570

                          #13


                          "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                          • kartendruck
                            Gabriele Dickel
                            • 10.02.2017
                            • 477

                            #14
                            Hallo Rein,

                            Du machst das Thema ja schnell schwieriger ...
                            möchtest Du erforschen, was ich weiter gelernt habe?

                            Mit den alten SW-Techniken komme ich wohl inzwischen ganz gut klar.

                            Allerdings habe ich noch Probleme mit der Autotypie, per Glas oder Folie durchgeführte SW-Rasterung ab ca. 1882 (<- auf Deinen Karten?).
                            Deshalb nehme ich an, dass Raster für SW per Folie vorgenommen wurden und Anfangs lithographische Druckplatten waren.
                            Das vermute ich nur, ich weiß es noch nicht.

                            Die Farben wurden ebenso mit Lithoplatten gedruckt. Die Farbfotografie mit Dreischichtfilmen gab es erst ab 1936.
                            (Dazu gab es auch viele dokumentierte Versuche)

                            Auch der Bromsilberdruck (Rotationsfotografie ab ca. 1892) scheint schwierig erkennenbar zu sein.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 18991024bildkl.jpg
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ID: 263050

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 18991024auge3200.jpg
Ansichten: 1
Größe: 69,2 KB
ID: 263051

                            Die ersten Offsetdrucke über Gummituch wurden schon ab 1900 verwendet, so dass dann auch Buch-, Tief- und Flachdruck für ein Bild kombiniert werden konnten.

                            Was ich nicht richtig glauben mag sind die hand- oder schablonencolorierten SW-Bilder?

                            Du zeigst sehr interessante Details der schönen Karten, danke

                            Viele Grüße, Gabi
                            Zuletzt geändert von kartendruck; 11.02.2017, 15:05.
                            "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

                            Kommentar

                            • kartendruck
                              Gabriele Dickel
                              • 10.02.2017
                              • 477

                              #15
                              Hallo Rein und weitere Interessierte,

                              welche Rastermöglichkeiten gibt oder gab es denn überhaupt?

                              Jetzt hoffe ich mal, das ich die Rasterungen nun richtig verstanden habe:

                              Hochdruck: Autotypie (Netzätzung), per Glas oder Folie fotografisch durchgeführte Rasterung ab ca. 1882
                              Dann wäre meine vorhergehende Vermutung über den Druck von lithographischen Druckplatten falsch.

                              Tiefdruck:
                              Aquatinta
                              Heliogravüre

                              Flachdruck:
                              Lichtdruck
                              Offsetdruck

                              Alle vorhergehenden Druckarten konnten auch mehrfarbig ausgeführt werden. Pro Farbe wurden je eine eigenständige Druckplatte verwendet.
                              Also ist meine Einteilung in SW/Color nicht ganz richtig ...

                              Der frühe Pigmentdruck arbeitete ja nicht mit Druckplatten sondern mit Kontaktkopien.

                              Viele Grüße, Gabi
                              "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

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