Ansichtskarten und Edeldruckverfahren in monochrom und mehrfarbig

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  • kartendruck
    Gabriele Dickel
    • 10.02.2017
    • 477

    #601
    Hallo Ben,

    mit der "kleinen Welle Farbe" vor dem Rakel kann ich nichts anfangen, mit der "herausgerissenen Farbe" ebenso wenig.
    Wie soll das im Druckbild als hell/dunkel koordiniert werden?

    Die OT-Konversion hatte Rein mir schon erklärt.

    VG, Gabi
    "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

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    • kartendruck
      Gabriele Dickel
      • 10.02.2017
      • 477

      #602
      Zitat von ReintjedeVos
      Gabi,

      du machst es alles so schwierig weil es doch so einfach ist!

      Bei Kapillarität geht es von "U" nach "∩" und wo die Farbe erstmal in den Mitten war geht die nach die Rände ...

      Gruss, Rein
      Hallo Rein,

      meinst Du, die Unterschiede der Rasterfeld-Abbildungen?
      1. geätzte (tiefenvariable) Näpfchen

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: _a1947.jpg
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ID: 264110 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: _b1947.jpg
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Größe: 89,7 KB
ID: 264111

      Hier gibt es wirklich farblose Feldränder mit sichtbaren Trennstegen und
      farbige Feldränder ohne sichtbare Trennstege.


      2. gravierte (flächen- und tiefenvariable) Näpfchen

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: _c1967.jpg
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Größe: 38,3 KB
ID: 264112

      Hier werden die Feldränder deutlich, nicht die Trennstege.

      VG, Gabi
      P.S.: den Meniskus(Urlaubs)beitrag finde ich momentan gerade nicht.
      "bzw. ... oder alles kann von zwei Seiten betrachtet werden ..."

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      • ReintjedeVos
        Registrierter Benutzer
        • 15.08.2006
        • 2570

        #603
        Zitat von kartendruck
        Hallo Rein,

        meinst Du, die Unterschiede der Rasterfeld-Abbildungen?


        VG, Gabi
        P.S.: den Meniskus(Urlaubs)beitrag finde ich momentan gerade nicht.

        Gabi,

        Nein:



        Es können konkave und konvexe Menisken unterschieden werden (siehe Abbildung); beide gehen auf die Wechselwirkung zwischen Flüssigkeit und Oberfläche der angrenzenden Wandung zurück:
        Die Oberflächespannung zwischen Papier, Farbe in Näpchen beim Kontakt verursacht das Positiv/Negativ Phenomän, ein Rakel hat nichts damit zu tun...

        EME hat ganz andersformige Näpchen, sehe Kipphan

        Gruss, Rein
        "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

        Kommentar

        • ReintjedeVos
          Registrierter Benutzer
          • 15.08.2006
          • 2570

          #604
          Gabi,



          Auch im Tiefdruck kann es dazu kommen, dass in der Druckzone ein geschlossener Fluidfilm
          vorliegt und es zu einer Filmspaltung kommt. Bei einem niederviskosen Fluid ist es möglich,
          dass nach dem Rakelprozess die Stege mit Fluid überflutet werden und sich ein geschlossener
          Meniskus bildet. Begünstig wird dies auch durch ein großes Schöpfvolumen und kleine Stege
          zwischen den Näpfchen. Die
          Auch: http://www.qucosa.de/fileadmin/data/...ank_Siegel.pdf

          ist lesenwert!

          Gruss, Rein
          Zuletzt geändert von ReintjedeVos; 20.11.2017, 20:49.
          "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

          Kommentar

          • ReintjedeVos
            Registrierter Benutzer
            • 15.08.2006
            • 2570

            #605
            Gabi,


            2. gravierte (flächen- und tiefenvariable) Näpfchen
            Hast du AK's mir gravierte Näpfchen je gesehen???

            Gruss, Rein
            "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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            • Ben 11
              Registrierter Benutzer
              • 22.06.2013
              • 572

              #606
              Hallo Gabi, Rein, @All,

              mit der "kleinen Welle Farbe" vor dem Rakel kann ich nichts anfangen, mit der "herausgerissenen Farbe" ebenso wenig. Wie soll das im Druckbild als hell/dunkel koordiniert werden?
              Gut, gestatte mir einen ganz kleinen Ausflug in die Technik.
              Das Prinzip des Rakeltiefdruckes ist Dir bekannt, es wird in der Literatur ausreichend beschrieben. Nur nochmal zur Wiederholung: ein gerasterter Tiefdruckzylinder durchläuft eine mit dünnflüssiger Farbe gefüllte Wanne. Durch ein Rakel wird die geförderte Farbe von der Oberfläche abgestrichen. Es verbleibt nur die Farbe in den Vertiefungen, die später an das Papier abgegeben wird. Es gibt also 2 wesentliche Prozesse: den Rakelprozess und den Druckprozess. Manchmal werden in der Literatur auch noch die Befüllung der Näpfchen und das Verhalten der Farbe nach dem Auftrag auf das Papier als Prozess genannt.

              In modernen Maschinen gibt es die Farbwanne und das Rakel in dieser Form nicht mehr. Die Elemente werden zu einem "Kammerrakelsystem" zusammengefasst.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Schema.png
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Größe: 40,5 KB
ID: 264114

              Den Prozess um das Rakel möchte ich mal etwas genauer darstellen. Technisch handelt es sich hier um ein hydrodynamisches Problem. Beim Aufnehmen der Farbe durch den Zylinder kann auch Luft in die Näpfchen eingeschlossen werden. Das über die Oberfläche des Zylinders gleitende Rakel schiebt eine "Farbwelle" vor sich her. Es entsteht unter dem Rakel eine Kreisförmige Strömungsrichtung mit einem bestimmten Fluiddruck. Die Strömung bewirkt, dass auch Farbe aus den Näpfchen herausgezogen wird. Durch den Fluiddruck werden die Luftblasen zusammengedrückt, da die Luft kompressibel ist.
              Nach dem Rakel bilden sich dann die beiden Meniskentypen heraus. Durch den fehlenden Fluiddruck entspannen sich eingeschlossene Luftblasen wieder und bilden einen positiven Meniskus.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Rakel.png
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Größe: 35,5 KB
ID: 264115

              Das Ergebnis wird bestimmt durch die Geschwindigkeit und durch die Größe (Fläche) und Tiefe der Näpfchen. Flache Näpfchen mit einer großen Fläche halten die Farbe weniger. Die Fläche finden wir in der Rasterweite der Gravur wieder, sie ist nicht veränderbar. Es bleibt also nur die Druckgeschwindigkeit als variable Größe.

              Das Wissen um den Hintergrund dieses Effektes ist relativ neu. Zum Zeitpunkt der Herstellung der "Warschau-Karte" gab es das möglicherweise noch nicht. Man kannte das Phänomen sicherlich schon und hat es wohl auch bewusst herbeigeführt, um gestalterisch zu wirken. Flache Näpfchen mit wenig Farbe drucken heller und nur am Rand.

              Das früheste mir bekannte Dokument, in dem das Herausreißen der Farbe beschrieben wird, ist eine Patentschrift von Giesecke & Devrient von 1998 und bezieht sich auf den Druck von Flächen im Stichtiefdruck.

              @Rein, das Farbe aus den Näpfchen herausgezogen wird, sieht man auch an den "Ausflussfahnen", die auf manchen Briefmarken zu erkennen sind.

              Aus Welchen Kipphan hast du das???
              ... das steht nicht im Kipphahn. Es gibt jedoch umfangreiche andere Literatur, meist Dissertationen, die sich mit dem Thema Tiefdruck zum Herstellen funktionaler Schichten beschäftigen.

              Die Oberflächenspannung zwischen Papier, Farbe in Näpfchen beim Kontakt verursacht das Positiv/Negativ Phenomän, ein Rakel hat nichts damit zu tun...
              ... das bezweifle ich. Der Übergabezeitpunkt der Farbe auf das Papier ist von der Charakteristik her eine Farbspaltung. Die Oberflächenspannung zwischen Papier und Farbe hat lediglich Einfluss auf des "Breitlaufen" der Farben nach der Übergabe. Sind einige Näpfchen übervoll (mit positivem Meniskus) wird das "Breitlaufen" gefördert und die Stegränder sind nicht mehr zu sehen. Den gleichen Effekt erzielt man auch, wenn die Näpfchen eine größere Tiefe im Verhältnis zu kleinerer Fläche haben. In Deinem Zitat aus #604 wird genau das genannt.

              Viele Grüße
              Ben.
              Zuletzt geändert von Ben 11; 22.11.2017, 16:40. Grund: Ergänzung.
              stay curious.

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              • ReintjedeVos
                Registrierter Benutzer
                • 15.08.2006
                • 2570

                #607
                Ben,

                Aus Welchen Kipphan hast du das???
                ... das steht nicht im Kipphahn. Es gibt jedoch umfangreiche andere Literatur, meist Dissertationen, die sich mit dem Thema Tiefdruck zum Herstellen funktionaler Schichten beschäftigen.
                Die Oberflächenspannung zwischen Papier, Farbe in Näpfchen beim Kontakt verursacht das Positiv/Negativ Phenomän, ein Rakel hat nichts damit zu tun...
                ... das bezweifle ich. Der Übergabezeitpunkt der Farbe auf das Papier ist von der Charakteristik her eine Farbspaltung. Die Oberflächenspannung zwischen Papier und Farbe hat lediglich Einfluss auf des "Breitlaufen" der Farben nach der Übergabe. Sind einige Näpfchen übervoll (mit positivem Meniskus) wird das "Breitlaufen" gefördert und die Stegränder sind nicht mehr zu sehen. Den gleichen Effekt erzielt man auch, wenn die Näpfchen eine größere Tiefe im Verhältnis zu kleinerer Fläche haben. In Deinem Zitat aus #604 wird genau das genannt.
                Ich habe auch auf solche Dissertationen gewiesen, ABER das grundsätzlich Unterschied is hier vielleicht das wir jetzt NUR noch über Elektro-Mechanische Gravierung reden ....

                Und solches habe ich bei die AK's noch nicht gesehen

                Gruss, Rein
                "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

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                • Ben 11
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.06.2013
                  • 572

                  #608
                  Rein,

                  Neuere Näpfchen-Formen, die sich aus einer moderneren Herstellung, z.B. in der Wandgestaltung, ergeben, verbessern die Rakel- und Farbübertragungsprozesse zwar. Sie funktionieren aber unabhängig von der Art und Weise der Herstellung der Tiefdruckform im Prinzip immer gleich.

                  VG, Ben.
                  stay curious.

                  Kommentar

                  • ReintjedeVos
                    Registrierter Benutzer
                    • 15.08.2006
                    • 2570

                    #609
                    Kaum zu glauben ....
                    "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

                    Kommentar

                    • ReintjedeVos
                      Registrierter Benutzer
                      • 15.08.2006
                      • 2570

                      #610








                      Welches Verfahren???
                      "Wenn man sich immer an die vorgegebenen und die unausgesprochenen Forenregeln hält, dann ist ein Verbleib in irgendwelchem Forum auch kein Problem."

                      Kommentar

                      • Jurek
                        DDR Spezial, bis MiNr.745
                        • 28.09.2005
                        • 2834

                        #611
                        Ist das nicht das was ich schon an einer anderen Stelle mal zeigte (#131), wo die Karte mit „Alufolie“ kaschiert ist, danach wurde sie bedruckt und wiederum danach zum Motiv in „3D“ Blindhochdruck „geformt“?
                        Früher war das "Mode" sowas als "Effektdruck" zu machen.
                        Als Farbdruckart nehme ich es an, dass das Odr. war. (?)

                        Gruß!

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