lebendige Geschichte

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • SaschJohn

    #1

    lebendige Geschichte

    angefangen hab ich mit Marken, aber langsam versteh ich warum "ein Brief erzählt" Hab gerade bei Ebay diesen Beleg für 3 Euro bekommen. Hier die Geschichte die ich bisher herrausbekommen hab. Alt Yabel hat 1939 nur 563 Einwohner ...einer davon heißt Zimmermann und bei dem wohnt auf dem Gut Benz Alice an die mein Brief im März 1945 von Berlin hingeschickt wurde... Das Datum ist ca 4 Wochen vor dem Einmarsch der Russen in Berlin auf einen Feldpostumschlag geschrieben. Fragen über Fragen! Ist es ein Soldat an seine Liebste? Was ist das Gut Benz und warum ist Alice da? Dürft euch gerne beteiligen..mit Antworten oder Geschichten oder Quellen wo man sowas nachlesen kann.
    Oh eine Quelle ist hier http://www.literad.de/geschichte/index.html @curtis das ist eine Homepage mit Geschichtsdaten hier werden keine Marken getauscht oder verkauft also bitte stehenlassen zur Bereicherung der Sammlerschaft
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Gast; 03.06.2004, 11:44.
  • SvenKadettC
    Deutsches Reich - Sammler
    • 25.10.2003
    • 352

    #2
    Also der Ort heißt doch Jabel nicht Yabel, oder ? denn das Gut Benz liegt in Jabel - Aber mehr Einwohner haben die auch nicht -> Über Jabel
    Wie lautet die Feldpostnummer ? Dann kann ich Dir vielleicht was zum Absender sagen.....
    Zuletzt geändert von SvenKadettC; 03.06.2004, 16:16.
    Gebe gerne Auskunft über Feldpostnummern des Deutschen Reiches.
    Suche übrigens auch alles über den Opel Kadett C zur Erweiterung meiner Homepage (www.kadettc.de)!

    Kommentar

    • SaschJohn

      #3
      schätze aber ist der gleiche Ort,oder? Landkreis Hagenow und Landkreis Ludwiglust liegen nebeneinander und in Hagenow gibt es weder ein Jabel noch ein Yabel nur ind Ludwigslust ein Jabel (also ein Alt davor) Feldpostnummer? Da er es als normalen Brief geschickt hat...vielleicht steht was auf der Rückseite...sobald ich ihn hab schau ich nach
      Zuletzt geändert von Gast; 03.06.2004, 13:03.

      Kommentar

      • iceland10

        #4
        Betr. Gut Benz

        Hallo @sasch,

        das Gut Benz hatte im Jahre 1938 ganze 118 Einwohner und ein Standesamt, allerdings keine eigene Postagentur.

        Das Gut Benz gehörte zum Landbestellbezirk der Postagentur von Alt-Jabel in Mecklenburg (KOS !!)



        Gruss
        iceland10

        Kommentar

        • rolfnr
          Heimatsammler Trier
          • 13.07.2003
          • 493

          #5
          Hallo Sascha

          Zum Stempel kann ich noch etwas beitragen:

          Im Buch von Dr. Heinz Jäger "Vor 50 Jahren Deutschland 1944 - 1945" ist ein Brief mit gleichem Maschinenstempel vom 14.04.1945 und ein weiterer Brief mit diesem Stempel (leider kaum lesbar, aber bestimmbar) abgebildet. Der ebenfalls abgebildete Brief des zweiten Belegs datiert vom 21.04.1945. Im Text wird beschrieben, daß das Postamt C 25 noch arbeitet.

          Viele Grüße
          Rolf
          Heimatsammlung Trier

          Schon die Römer haben hier gut gelebt!

          Kommentar

          • SaschJohn

            #6
            Wow vielen Dank für all die Information Hab mir den Text gleich mal kopiert und werd es im Album zum Brief packen...so macht sammeln echt mehr Spaß als nur Marken ins Album stecken.
            Zuletzt geändert von Gast; 03.06.2004, 16:12.

            Kommentar

            • SaschJohn

              #7
              Hindenburg und der Brief aus USA

              Im Frühjahr 1932 lief die Amtszeit des Reichspräsidenten ab. Während Paul von Hindenburg anstrebte, sich ohne Kampf durch ein Plebiszit im Amt bestätigen zu lassen, bemühte sich Reichskanzler Heinrich Brüning um eine Zweidrittelmehrheit im Reichstag, die Hindenburgs Amtszeit durch ein verfassungsänderndes Gesetz verlängern sollte. Brüning scheiterte hierbei doch am Widerstand von Adolf Hitler und Alfred Hugenberg. Hindenburg, unterstützt von den republikanisch-demokratischen Parteien, verfehlte beim erst Wahlgang am 13. März 1932 mit 49,6 Prozent aller Stimmen knapp die erforderliche Mehrheit. Daß mit Hitler und dem Stahlhelm-Führer Theodor Duesterberg zwei Politiker aus dem "nationalen Lager" gegen ihn angetreten waren, lastete er den gescheiterten Bemühungen Brünings an. Beim zweiten Wahlgang verzichtete Duesterberg auf eine eigene Kandidatur und unterstützte Hindenburg, dessen Amtszeit am 10. April mit 53 Prozent der abgegebenen Stimmen um sieben Jahre verlängert wurde. Hitler konnte sein Ergebnis im zweiten Wahlgang um sechs Prozent steigern und erhielt knapp 37 Prozent der Stimmen. Rund zehn Prozent aller Wähler hatten für den Kommunisten Ernst Thälmann gestimmt. Als drei Tage nach der Wiederwahl Hindenburgs am 13. April 1932 die Schutzstaffel (SS) und Sturmabteilung (SA) durch eine Notverordnung verboten wurden, zeigte man in der Umgebung des Reichspräsidenten wenig Verständnis dafür, dass dieses Verbot nicht auch für das republiktreue Reichsbanner galt.
              Am 15 März 1932 wurde dieser Brief von einer Mrs, W. L. Ames aus Daytona Beach geschrieben. Vielleicht um den Präsidenten zu ermutigen?
              Angehängte Dateien

              Kommentar

              • Tilman
                Registrierter Benutzer
                • 02.06.2004
                • 3

                #8
                1945 - Flüchtling vor dem Bombenhagel auf Berlin. Zwangsverpflichtet zur Arbeit auf dem Gut? - Das Rätsel bleibt, weil der eigentliche Brief nicht mehr dabei ist. Welch Glück, wenn er noch drin ist oder aus einer Zeit ist, wo die Briefe gefaltet wurden - siehe Beitrag "Postgeschichte". Auch auf Postkarten kann der Kommunikationsgrund nachfolzogen werden. Aber wer schreibt heute noch Postkarten, von Ansichtskarten abgesehen? Leider sind bei Ausstellungssammlungen - siehe Tibet - nur im Vorwort mehr zu efahren, als die postrelevanten Dinge, wie Briefmarke und Stempel (evtl. noch Postvermerke). Das was ein Brief innen wertvoll macht (z.B. Faltbrief von 1824 mit innen abgebildeten Sehenswürdigkeiten - Voräufer der Ansichtskarte?) ist für die Ausstellungssammlung uninteressant, ja darf nicht verwendet werden. Warum sind Zierbriefe eigentlich so begehrt oder Bischofsbriefe bei Bayern, die eigentlich in Ausstellungssammlungen ganz normale Briefe sind (auch wenn sie noch so selten sein mögen)!

                Kommentar

                • SaschJohn

                  #9
                  Ich find das toll allein schon vom Umschlag viel über Geschichte zu erfahren und es ist mir völlig egal ob das irgendwelche Prüfer interressiert oder nicht . Mit Inhalt wäre noch spannender aber dann wird es gleich teurer...außer bei Karten

                  Kommentar

                  • SaschJohn

                    #10
                    Heute kam der Brief an und man kann ihn öffnen und findet den Inhalt! Also nicht von einem Soldaten an seine Liebste, sondern entweder von Mutter oder Tochter von einem Hans...ein Bericht über einen Bombenangriff auf Berlin und die Zusicherung das ihr Hans noch wohl auf ist .
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Gast; 06.06.2004, 09:00.

                    Kommentar

                    • oldie

                      #11
                      Briefinhalte (gilt natürlich auch für Postkarten und Telegramme) spiegeln nicht nur Zeitgeschichte, sondern in höchstem Ausmaß auch persönliche Schicksale. (z.B. in einem Balkan-Feldpostbrief aus dem 2. WK "wir haben eine Feuerstelle aus Grabsteinen gebaut"). Und natürlich immer wieder die Sorge über den Aufenthaltsort und das Wohlergehen von Familienangehörigen und Freunden.

                      Aber auch postgeschichtlich relevante Aussagen finden sich: wie z.B. Kontaktadressen für Schmuggelpost über Zonengrenzen oder ins Ausland 1945, Brieflaufzeiten von und an Kriegsgefangene, ebenso wie viele sonstige Aussagen ("gestern ist der Postverkehr wieder eröffnet worden").

                      Leider können nur mehr wenige junge (und auch eine erkleckliche Zahl alter) Sammler die alten Schriften nicht mehr lesen. Die Verwendung von im Laufe der Zeit ausblassender Bleistiftschrift und die schlechte Papierqualität der 40er-Jahre tun ein übriges dazu.

                      Auch wenn das alles als "nichtphilatelistisches Beiwerk" abqualifiziert wird, ich dsammle ja nicht für die Juroren, sondern aus persönlichem Interesse und Freude an der Sache.

                      Einer der Pioniere auf dem Gebiet der Auswertung von Briefinhalten ist Oberschätzmeister Fritz Sturzeis vom Wiener Dorotheum, der es immer wieder versteht, die Zeitgeschichte des Jahres Jahres 1945 anhand von Bedarfspost eindrucksvoll zu erläutern und zu demonstrieren.


                      Aber auch zur Philateliegeschichte lassen sich Briefinhalte bestens auswerten: oft überraschend, wer mit wem (bei völlig abweichenden Sammelgebieten!) in Verbindung stand...

                      Kommentar

                      • Claus Wentz

                        #12
                        Lebendige Geschichte

                        In meinem Besitz befindet sich ein Feldpostbrief, der gleichzeitig auch ein Abschiedsbrief ist, eines 14 Jahre alten Jungen, der 1981 in den irakisch/iranischen Krieg geschickt wurde. Dieses Dokument ist erschütternd zu lesen! Mit diesem Brief läßt sich explizit dokumentieren, wie menschenverachtend die Theokratie in Teheran denkt und handelt.

                        Claus Wentz

                        Kommentar

                        • SaschJohn

                          #13
                          Original geschrieben von oldie
                          [Auch wenn das alles als "nichtphilatelistisches Beiwerk" abqualifiziert wird, [/B]
                          hmm dan muss ich da irgendwas falsch verstanden haben für mich ist das die Hauptsache am Sammeln und die Frage wieviele Zacken, Fehldrucke oder Farbvarianten eine Marke hat ist für mich Beiwerk
                          Letzlich ist es mir auch wurscht ob ein Beleg Portogerecht ist oder nicht solange er mit der Post von Absender A nach Absender B geschickt wurde und am liebsten sind mir Briefe oder Karten die eine Geschichte erzählen.

                          Kommentar

                          • Oliver Graf
                            Pilstrinker
                            • 10.06.2003
                            • 651

                            #14
                            Hier mal etwas "älteres" aus meiner Heimatsammlung: Eine Postkarte vom 10. Juli 1918 von einer Martha an Meta Barwich in Berlin-Borsigwalde:

                            "Castrop, d. 10. VII 1918
                            Liebe Meta!
                            Besten Dank für Deinen
                            lieben Brief. Muß Dir leider
                            mitteilen, daß es unbestimmt
                            ist, wann wir kommen. Es
                            herrscht hier eine Krankheit,
                            heißt spanische Grippe. Verschie-
                            dene Beamte sind krank.
                            Der Urlaub wird sich wohl
                            um ein par (sic!) Tage verzögern.
                            Auch ich wurde Montag
                            plötzlich krank, hatte über
                            39 Grd. Fieber. Heute geht es ja
                            schon wieder etwas besser. Bin
                            nur noch sehr schwach.
                            Nun sei Dir und Deine (sic!)
                            Eltern vielmals gegrüßt von
                            uns allen Deine Martha."

                            Die spanische Grippe forderte 1918 mehr Todesopfer
                            als der ganze Weltkrieg 1914 bis 1918! Ob Martha
                            überlebt hat?

                            Kommentar

                            • california
                              Isle of Man, UK, DR
                              • 10.03.2004
                              • 289

                              #15
                              Hoffentlich ist die Karte nicht mehr ansteckend!
                              I hold in my hands what my life has forsaken
                              I keep in my heart what's already been taken

                              Kommentar

                              Lädt...