Hallo Zusammen,
ich habe mich in den letzten beiden Monaten intesiver mit dem Thema "Farbmessung / Farbmetrik" beschäftigt und möchte die kommenden freien Tage nutzen, um das Ganze in einer kleinen Serie vorzustellen. Das Thema der Farbmessung und Bewertung von Farbunterschieden ist sehr interessant, sehr vielfältig und spielt auch aktuell in der wissenschaftlichen Forschung eine große Rolle. Zugegeben, die Farbe von Briefmarken ist dort nicht relevant, aber viele Erkenntnisse kann man auch auf dieses Hobby übertragen. Fühere Diskussionen zu Farben von Briefmarken zeigen das m.E. deutlich.
Einleitend ein sehr schönes Zitat aus dem "Handbuch der Printmedien".
Auch dieses Bild zitiert aus o.g. Buch zeigt ein Modell zur Farbempfindung und Beschreibung sehr gut.

Die Farbe einer Briefmarke gilt als (nicht selbst leuchtende) Körperfarbe und reflektiert somit einen Teil des einfallenden Lichtes S(λ) in einem Remissionsspektrum β(λ). Dieses reflektierte Licht erzeugt einen Farbreiz φ(λ) im menschlichen Auge, der als Farbe empfunden wird.
Es gilt also der Zusammenhang φ(λ)=S(λ) ∙β(λ)
Das menschliche Auge verarbeitet diesen Farbreiz qualitativ in eine Farbwahrnehmung, die bei jedem Betrachter etwas anders ausfällt. Die visuelle Beschreibung einer Farbe ist daher an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
- Die Lichtquelle (Normlicht) ist genau definiert (üblich ist Tageslicht D50, D65 oder D75).
- Die Unterlage / Umgebung ist neutral grau.
- Sehwinkel 2° / 10° und Abstand (Normalbeobachter nach CIE).
Für die visuelle Beurteilung von Farben und deren Unterschiede werden Abmusterungskabinen benutzt, die diese Voraussetzungen erfüllen.
Um Differenzen aus visuellen Beschreibungen zu vermeiden, versucht man mittels Mess- und Rechentechnik die Farbbeurteilung quantitativ in vergleichbare Zahlen zu formulieren.
Das Ziel ist hierbei, die zahlenmäßige Beschreibung (quantitative Beurteilung) einer Farbe möglichst weit an die tatsächliche (qualitative) Farbempfindung anzunähern. Die Übereinstimmung zwischen Praxis und Mathematik gelingt bei verschiedenen mathematischen Modellen nicht immer gleich gut. Bessere Modelle sind hierbei mathematisch recht aufwendig. Diese Annäherung so gut wie möglich hinzubekommen ist Aufgabe der aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten.
In den weiteren Teilen dieser kleinen Serie möchte ich etwas mehr auf die Farbmetrik, Farbräume und Farbabstände eingehen und dazu Methoden diskutieren, die aktuell für Briefmarken angewendet werden und auch eine andere Methode aufzeigen.
In meinen Ausführungen erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit (wie schon oben gesagt: das Thema ist sehr vielfältig), möchte vielmehr einen Einstieg, ein paar Ideen vermitteln, die vielleicht zum Nachdenken anregen. Die gesammelten Beiträge, inklusive Beispielrechnungen, werden als PDF Dokument verfügbar sein. Wer möchte kann dieses von mir per E-Mail bekommen.
Viele Grüße
Ben.
ich habe mich in den letzten beiden Monaten intesiver mit dem Thema "Farbmessung / Farbmetrik" beschäftigt und möchte die kommenden freien Tage nutzen, um das Ganze in einer kleinen Serie vorzustellen. Das Thema der Farbmessung und Bewertung von Farbunterschieden ist sehr interessant, sehr vielfältig und spielt auch aktuell in der wissenschaftlichen Forschung eine große Rolle. Zugegeben, die Farbe von Briefmarken ist dort nicht relevant, aber viele Erkenntnisse kann man auch auf dieses Hobby übertragen. Fühere Diskussionen zu Farben von Briefmarken zeigen das m.E. deutlich.
Einleitend ein sehr schönes Zitat aus dem "Handbuch der Printmedien".
"Was immer an technischen Hilfsmitteln oder Farbordnungssystemen verwendet wird, muss sich an der Farbempfindung des (…) menschlichen Beobachterauges orientieren (…)“
Die Farbe einer Briefmarke gilt als (nicht selbst leuchtende) Körperfarbe und reflektiert somit einen Teil des einfallenden Lichtes S(λ) in einem Remissionsspektrum β(λ). Dieses reflektierte Licht erzeugt einen Farbreiz φ(λ) im menschlichen Auge, der als Farbe empfunden wird.
Es gilt also der Zusammenhang φ(λ)=S(λ) ∙β(λ)
Das menschliche Auge verarbeitet diesen Farbreiz qualitativ in eine Farbwahrnehmung, die bei jedem Betrachter etwas anders ausfällt. Die visuelle Beschreibung einer Farbe ist daher an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
- Die Lichtquelle (Normlicht) ist genau definiert (üblich ist Tageslicht D50, D65 oder D75).
- Die Unterlage / Umgebung ist neutral grau.
- Sehwinkel 2° / 10° und Abstand (Normalbeobachter nach CIE).
Für die visuelle Beurteilung von Farben und deren Unterschiede werden Abmusterungskabinen benutzt, die diese Voraussetzungen erfüllen.
Um Differenzen aus visuellen Beschreibungen zu vermeiden, versucht man mittels Mess- und Rechentechnik die Farbbeurteilung quantitativ in vergleichbare Zahlen zu formulieren.
Das Ziel ist hierbei, die zahlenmäßige Beschreibung (quantitative Beurteilung) einer Farbe möglichst weit an die tatsächliche (qualitative) Farbempfindung anzunähern. Die Übereinstimmung zwischen Praxis und Mathematik gelingt bei verschiedenen mathematischen Modellen nicht immer gleich gut. Bessere Modelle sind hierbei mathematisch recht aufwendig. Diese Annäherung so gut wie möglich hinzubekommen ist Aufgabe der aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten.
In den weiteren Teilen dieser kleinen Serie möchte ich etwas mehr auf die Farbmetrik, Farbräume und Farbabstände eingehen und dazu Methoden diskutieren, die aktuell für Briefmarken angewendet werden und auch eine andere Methode aufzeigen.
In meinen Ausführungen erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit (wie schon oben gesagt: das Thema ist sehr vielfältig), möchte vielmehr einen Einstieg, ein paar Ideen vermitteln, die vielleicht zum Nachdenken anregen. Die gesammelten Beiträge, inklusive Beispielrechnungen, werden als PDF Dokument verfügbar sein. Wer möchte kann dieses von mir per E-Mail bekommen.
Viele Grüße
Ben.
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