Privat Stadtpost München

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  • abrixas
    Extra Bavariam nulla vita
    • 08.09.2004
    • 1839

    #1

    Privat Stadtpost München

    Ich habe eine Frage zum Text auf dieser Ganzsache der Privatpost München. Die Restbestände vieler solcher Bildganzsachen wurden nach Einstellung dieser Privatpostanstalt (31.3.1900) an Händler verkauft, die wiederum versuchten diese Ware an den Mann zu bringen. Die Abbildung zeigt ein solches Händlerangebot, das auf eine derartige Karte geschrieben wurde. Die Karte wurde mit dem Stempel des Letzttages gestempelt und am 13. Juni 1900 mit der Staatspost befördert.
    Ich habe nun Probleme den Text vollständig zu entziffern, da der Schreiber eine fürchterliche "Sauklaue" hatte. Wer kann mir hier helfen.
    Teilweise konnte ich es entziffern:

    Herrn Fritz Koch Cölleda München 30. Juni 1900
    Von dieser Karte, der Privat Post Courier abgestempelt, mit deren Stempel, der letzten Austragung 31/3/00 5 ½ Uhr, höchst feine, seltene Gelegenheitskarte habe sortiert in ___ 80 Dahs(????). – 6000 Stück vorräthig, die ich Ihnen bei Abnahme von 100 St à M2.- von 1000 “ à M9.- ab hier, per Nachnahme, oder vorheriger Einsendung des Betrages erlasse. Per Drucksache, sandte noch weitere 5 Stück als Muster. Werthen Auftrag erbitte baldigst. Hochachtend
    Leopold Rosenbaum
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    Zuletzt geändert von abrixas; 18.05.2005, 12:29.
  • Lars Böttger
    www.arge-belux.de
    • 07.08.2003
    • 8417

    #2
    ...circa 80 Dah(r)s(tellungen)

    Gab es denn soviele verschiedene Motive?

    Beste Sammlergrüsse!

    Lars
    www.bdph.de und www.arge-belux.de

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    • abrixas
      Extra Bavariam nulla vita
      • 08.09.2004
      • 1839

      #3
      Super! Tja, wenn man Abkrzsn kennt!

      Zitat von deckelmouk
      ...circa 80 Dah(r)s(tellungen)
      Gab es denn soviele verschiedene Motive?
      Das klingt logisch! Danke! Ja, es gab sogar noch mehr Dahs! Weiß ich nicht auswendig, werde aber im Müller-Katalog nachschauen.

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      • abrixas
        Extra Bavariam nulla vita
        • 08.09.2004
        • 1839

        #4
        Privat Stadtpost - Bildganzsachen

        Zitat von deckelmouk
        ...Gab es denn soviele verschiedene Motive?
        Habe nachgesehen: Es gibt 123 verschiedene Motive! Die muss man erst einmal zusammen bekommen!

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        • abrixas
          Extra Bavariam nulla vita
          • 08.09.2004
          • 1839

          #5
          Rendite!!!!!!

          Die im Posting #1 erwähnten sind wohl jetzt im Handel. Bei ebay beobachtete ich etliche dieser gefälligkeitsgestempelten Karten, wie oben beschrieben. Diese gingen weg wie warme Semmeln (Durchschnittspreis 35 EUROs).

          Ob dieses den heutigen "philatelistischen" Erzeugnissen heutiger Privatposten ebenso in 108 Jahren ergehen wird?
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          • abrixas
            Extra Bavariam nulla vita
            • 08.09.2004
            • 1839

            #6
            Das Sahnestück des Sammelgebiets!

            Ich wünschte ich hätte diese GA. Gestempelt wäre sie mir noch lieber!
            Aber leider, leider!
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            • abrixas
              Extra Bavariam nulla vita
              • 08.09.2004
              • 1839

              #7
              Noch mal zum besseren Verständnis

              Zitat von abrixas
              .......
              Teilweise konnte ich es entziffern:

              Herrn Fritz Koch Cölleda München 30. Juni 1900
              Von dieser Karte, der Privat Post Courier abgestempelt, mit deren Stempel, der letzten Austragung 31/3/00 5 ½ Uhr, höchst feine, seltene Gelegenheitskarte habe sortiert in ___ 80 Dahs(????). – 6000 Stück vorräthig, die ich Ihnen bei Abnahme von 100 St à M2.- von 1000 “ à M9.- ab hier, per Nachnahme, oder vorheriger Einsendung des Betrages erlasse. Per Drucksache, sandte noch weitere 5 Stück als Muster. Werthen Auftrag erbitte baldigst. Hochachtend
              Leopold Rosenbaum
              Das Angebot 100 Stück à 2,-- bzw. 1000 à 9,-- ist irritierend.
              "à" bedeutet normalerweise je Stück, es kann aber doch nicht sein, daß 1. Stückpreis damals 2 M. oder gar 9 Mark betrug, andererseits - sollte der Preis für das Paket gelten, dann sind 2 Pf pro Stück lächerlich wenig, 0,9 Pf noch unwahrscheinlicher - wie seht Ihr das?

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              • klassiker
                Registrierter Benutzer
                • 12.06.2006
                • 209

                #8
                Du kannst "100 Stück à 2 Mk." auch interpretieren als
                "100 Stück zu 2 Mark" – doch, scheint mir realistisch, 2 Pf. pro
                Stück zu rechnen.

                Er sass ja damals auf einem Bestand von 6000 Stück, die mussten weg.

                Die Druckkosten dürften schon für den Auftraggeber sehr niedrig gewesen
                sein (sonst hätte sich eine Karte zu 1 1/2 Pfennig nie gerechnet), so dass er
                wohl für den ganzen Bestand sogar noch deutlich weniger bezahlt hat.

                40 Jahre vorher wurden schon Restbestände zu Spottpreisen "verramscht":
                Moens hat 1861 für den Restbestand von 300000 Bergedorf-Marken 266
                Taler bezahlt, Pelletreau 1867 600 Taler für 620000 Marken von Lübeck.
                Altes philatelistisches Zeug war einfach nichts wert ...

                Chris
                http://www.klassische-philatelie.ch

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                • abrixas
                  Extra Bavariam nulla vita
                  • 08.09.2004
                  • 1839

                  #9
                  Modern ist gut - klassische Privatpost gefällt mir besser!

                  Eine P2AZ, abgestempelt am 30. AUG.1898, nur eben tat dies die Staatspost, und das letztendlich viermal, und, wenn man es ganz genau nimmt, sogar fünfmal.
                  Die Antwortkarte wurde, möglicherweise aus Unkenntnis, nicht in einen Postkasten der privaten Stadtpost eingeworfen, sondern der Staatspost "ausgeliefert". Somit hatte diese Anspruch auf das doppelte Porto einer Ortspostkarte, und das waren immerhin 6 Pfennige.
                  Die Staatspoststempel (vom Typ 30b) erzählen von der Behandlung dieses "Fremdgängers".Der erste Poststempel, links neben dem Wertstempel, dokumentiert den Eingang zwischen 6 und 7 Uhr nachmittags bei der königlichen, bayerischen Staatspost im Postamt München 5 (Theklastr. 3).
                  Eine Stunde später belegt der Stempel MUENCHEN B.Ü. (Briefübernahme) den weiteren "Strafvollzug" im Postamt Müchen 1. Rechts unten wurde ein weiterer, ähnlicher Stempel des gleichen Typs in schwarz-blauer Farbe abgeschlagen und die Karte mit einer grossen, blauen "6" taxiert. Am nächsten Tag befindet sich die Postkarte der vom Staat ungeliebten Privatkonkorenz noch im BÜ-Postamt und wird mit einem waagrechten Paar der B10x frankiert und gegen 6 Uhr abgestempelt. Unklar ist die Bedeutung des schwarz-blauen, kleinen, pfeilähnlichen Abdrucks unterhalb der Portomarken.
                  Der Briefträger besiegelt die ordnungsgemäße Zustellung in der Augustinerstrasse 4 mit seinem Fingerhutstempel mit der Nummer 17 (gehört auch zum Zustellbereich des Postamtes München 1).
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von abrixas; 20.06.2008, 11:17.

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                  • andreas-machner
                    AllesWasSchönIst
                    • 02.11.2007
                    • 234

                    #10
                    Hallo!

                    Hochinteressante Karten! Sind solche häufig mit Zusatz- oder Nachfrankatur? Eines meiner Lieblingssammelgebiete. Privatpostkarten verdienten bisher nicht meine Beachtung. Einfach tolle Stücke. Wäre eine Paar 10Ax drauf, müßte ich sie unbedingt haben.

                    Ich werde in Zukunft darauf achten. Mit der Sauklaue frag doch Deinen Arzt oder Apotheker, die können so was lesen

                    Gruß,

                    Andreas
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                    • abrixas
                      Extra Bavariam nulla vita
                      • 08.09.2004
                      • 1839

                      #11
                      Privatpost COURIER München - Episode II

                      Münchens Privatpost COURIER
                      • ist überschaubar (Nur fünf verschiedene Marken)
                      • ist dennoch ausbaubar, wenn man Belege sowie die Ganzsachen (Karten, Kartenbriefe und Streifbänder hinzunimmt)
                      • ist erschwinglich, denn die Preise sind moderat
                      • gibt Raum für philatelistische Forschung: Zum Beispiel Stempelverwendungen
                      • ist relativ unbekannt, d.h. es gibt nur einen kleinen Sammlerkreis
                      • hat zahlreiche Plattenfehler, die noch nicht registriert sind
                      • leidet nicht unter einer "Neuheitenflut"
                      • hat keine (oder nur wenige) "gemachte" Belege
                      • ist kurzum interessant!



                      Der Katalogwert der Briefmarken liegt für die Nr. 1 und Nr. 5 bei 0,5 € , bei der Nr. 3 bei 1 €.

                      Die drei Markenausgaben zu 1 1/2 PFENNIG können mit ein wenig Übung schnell von jedem Anfänger voneinander unterschieden werden.

                      Alle fünf Marken (MiNr. 1 bis 5) sind unten bildlich dargestellt:
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                      • abrixas
                        Extra Bavariam nulla vita
                        • 08.09.2004
                        • 1839

                        #12
                        Der PF1!

                        Heute stelle ich Euch die von mir gefundenen Plattenfehler vor.

                        NB: Diese Plattenfehler sind weder bei MICHEL noch von Glasewald erfasst, geschweige denn bewertet.

                        Noch eine Schwierigkeit bei dieser Angelegenheit: Es ist mir nicht bekannt, ob Schalterbögen (oder Teile) existieren. Die Feldbestimmung ist also (noch) nicht möglich.

                        Also PF1:

                        Keil vom linken Rand zum "R" in "PRIVAT"
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von abrixas; 29.10.2008, 20:49.

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                        • abrixas
                          Extra Bavariam nulla vita
                          • 08.09.2004
                          • 1839

                          #13
                          Der PF2!

                          Nr. 1_PF2:
                          Keil vom rechten Rand durch das "O" in "POST" zur linken Hand des Münchener Kindls. Ausserdem: Rechte untere Ecke ist abgeschrägt.
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von abrixas; 28.10.2008, 16:39.

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                          • Lars Böttger
                            www.arge-belux.de
                            • 07.08.2003
                            • 8417

                            #14
                            @abrixas:

                            Wie wir bei Claus Petrys ausgezeichnetem Krone-Adler-Vortrag in Sindelfingen gelernt haben, könnte der erste "Plattenfehler" auch durch einen Fremdkörper auf der Druckplatte entstanden sein. Dafür spricht der blaue Hof um den Keil.

                            Beste Sammlergrüsse!

                            Lars
                            Zuletzt geändert von Lars Böttger; 29.10.2008, 19:24. Grund: Falsche Farbe...
                            www.bdph.de und www.arge-belux.de

                            Kommentar

                            • abrixas
                              Extra Bavariam nulla vita
                              • 08.09.2004
                              • 1839

                              #15
                              immer noch Gänsefüßchen?

                              Zitat von deckelmouk
                              @abrixas:
                              ........könnte der erste "Plattenfehler" auch durch einen Fremdkörper auf der Druckplatte entstanden sein. Dafür spricht der weisse Hof um den Keil.
                              .....
                              Hallo Lars,
                              anbei drei Exemplare. Kann sich ein Fremdkörper so hartnäckig halten??

                              BTW: Danke für den Feedback!
                              Angehängte Dateien

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