Stempelbeschreibung G.M.

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  • Setubal
    Setubal
    • 02.02.2011
    • 255

    #1

    Stempelbeschreibung G.M.

    Die Gedanken sind frei ....
    Die Phantasie auch ...

    Erstaunlich, wie manche Stempel in Auktionslosen beschrieben werden.
    (Oder wie jemand zeigt, dass er nicht einen blassen Schimmer hat.)

    1833, Macao/China, sehr seltener Brief mit vs. L1 COR. O. MARITIMO und Taxstempel "80" "p. Brigue Delfin" nach Lissabon, rs. Ovalstempel G. M. (Govern. Militar) und R3 LISBOA 9.7., Laufzeit des Briefes 6 Monate, interess. zweiseitiger Inhalt, ein Liebhaberbrief aus der Sammlung Koller/Basel

    So die Beschreibung eines durchaus interessanten Briefes.

    ..... und nun das aber !!!

    G.M. wäre nach dieser Beschreibung ein in Macau verwendeter Stempel des Militär Gouverneurs.
    Leider weit gefehlt.
    Der Stempel G uard M or = Hauptwache
    stammt aus dem Haus der Gesundheit aus dem Hafen von Belem (Vorort von Lissabon - liegt übrigens in Portugal)
    Nach der Verordnung zur Behandlung von Briefen aus von Krankheiten gefährdeten Gebieten mussten Briefe über den Hafen von Belem in Portugal angelandet werden. Je nach Herkunft wurden diese Briefe einer Quarantäne zwischen 10 bis 50 Tage unterzogen. Zur Bestätigung wurde rückseitig der Stempel G.M. in schwarzer Farbe ab 1818 abgeschlagen.

    Bei dem obigen Brief bezieht sich die Verordnung nicht auf die Herkunft Macau.
    Der Beförderungsweg (grob):
    Aufgabe Macau mit einem portugiesischen Segler (handschriftlich vorderseitig Brigg Delphin) über Timor - Goa (Indien) - Cap der Guten Hoffnung - Rio de Janeiro (Brasilien) . Madeira - Lissabon (Hafen Belem)
    Beim Transit Rio de Janeiro durchlief der Brief "ein von Krankheiten gefährdetes Gebiet" (Malaria und Lepra)
    ... deswegen wurde der Brief in Lissabon einer Quarantäne unterzogen.
    (Weitere Briefe aus jener Zeit mit dem Desinfektionsstempel habe ich in meiner Sammlung)

    Mit freundlichen Sammlergrüßen

    Setubal
  • Setubal
    Setubal
    • 02.02.2011
    • 255

    #2
    .... zum nachschauen
    der Link zum Los




    Setubal

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    • buzones
      Homo philatelicus hisp.
      • 11.06.2003
      • 567

      #3
      Lieber Setubal,

      hochspezialisierte Sammler wissen (fast) immer mehr als ein Großteil der Anbieter/Händler/Auktionatoren oder deren „Losbeschreibungslohnsklaven” - geschenkt!

      Als ich deinen Beitrag gelesen hatte, griff ich ganz schnell zum Van der Lindenschen Katalog der Postvertragsstempel, um zu sehen, ob der fragliche G.M.-Stempel dort beschrieben ist: Er ist es, und zwar unter der Nummer 1650.
      VdL weist ihn von 1818 bis 1834 nach, löst allerdings die Abkürzung als Guia Marítima auf. Er verweist dabei auf folgende Quelle: Armando Mario O. Vieira, Subsidios para a Historía Marítimo Português. Nucleo Filatelico do Porto, 1988. p. 226.

      Da ich annehmen muss, dass VdLs Quelle von 1988 vielleicht nicht den neuesten Erkenntnissstand wiedergibt, bitte ich dich um kurze Aufklärung, wo die Herkunft als Desinfektionsstempel Guard Mor beschrieben bzw. belegt ist.

      Besten Dank im Voraus!
      Saludos filatelicos
      Ralf

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      • Setubal
        Setubal
        • 02.02.2011
        • 255

        #4
        Guten Morgen Buzones,

        ich habe Dir mal einen Link herausgesucht



        Apresentação do Sr. Willian Dao Chen de sua coleção: "O Correio Marítimo entre Brasil e Portugal, no período de 1797 a 1877.
        Mister Dao Chen referiert hier über seine Sammlung.
        Natürlich auch über den Stempel G.M. (portugiesisch Guarda Mor)
        ... ansonsten einfach mal den Suchbegriff correio maritimo ...
        der Stempel wird in etlichen Ausarbeitungen von Paolo Comelli Brasilien beschrieben.
        Ansonsten sind auch in entsprechenden portugiesischen Fachbeiträgen Beschreibungen zu finden.

        Mit freundlichen Sammlergrüßen

        Setubal

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        • Lars Böttger
          www.arge-belux.de
          • 07.08.2003
          • 8417

          #5
          Hallo Setubal,

          hast Du Peter Feuser schon bescheid gegeben, dass Du die Beschreibung für falsch hältst?

          Beste Sammlergrüsse!

          Lars
          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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