Hilfe bei Portoberechnung ua :)

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  • bytefox
    Registrierter Benutzer
    • 03.06.2012
    • 51

    #1

    Hilfe bei Portoberechnung ua :)

    Hallo,

    heute hab ich wieder mal einen Brief aus der Schatztruhe geholt, bei dem ich folgende Fragen habe. Zuerst die Daten:
    Versendet 24.01.1815, von Königsberg nach Bordeaux an die bekannte Weinhandlung Schröder & Schÿler , gegründet 1739.
    Absender Jacob Müller...

    Erkennen kann ich den Grenzübergangsstempel Allemagne par Givet und den L2 103 Cologne.

    Frage 1) Porto 15 decimes ?? Tarif vom 09.04.1810 für 1800-2000 KM??
    Frage 2) Kann jmd. das rot geschriebene erkennen und deuten?
    Frage 3) Was steht denn unter Jacob Müller?

    Vielen Dank und viele Grüsse
    Peter

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  • bayern klassisch
    Registrierter Benutzer
    • 20.10.2005
    • 2027

    #2
    Hallo bytefox,

    Frage 1) Porto 15 decimes ?? Tarif vom 09.04.1810 für 1800-2000 KM??
    Frage 2) Kann jmd. das rot geschriebene erkennen und deuten?
    Frage 3) Was steht denn unter Jacob Müller?

    zu 1) Das Porto wurde mit 19 Decimes angeschrieben.
    zu 2) franco Coeln steht da, der Brief kam also von weiter her in die hässliche Domstadt. :-)
    zu 3) Abrechner.

    Beste Grüsse von bayern klassisch
    Zuletzt geändert von bayern klassisch; 08.08.2012, 11:25.
    Beatus ille, qui procul negotiis

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    • bytefox
      Registrierter Benutzer
      • 03.06.2012
      • 51

      #3
      @bayern klassisch

      Danke für die schnellen Antworten, kannst Du auch erkennen, bzw. erklären, welche Bedeutung die Zahl über Coeln (in roter Schrift) hat
      Ich lese da entweder 7 1/2 oder vielleicht sogar 7 1/3 ??

      Wo wurde dieser Vermerk angebracht und welche Währung ist das ? Oder ist dieses eine Gramm - Angabe ? Theorien ?

      Viele Grüsse
      Peter

      Kommentar

      • bayern klassisch
        Registrierter Benutzer
        • 20.10.2005
        • 2027

        #4
        Hallo bytefox,

        ich kann die Rötel, die wohl jemand auszuradieren versuchte, nicht sicher erkennen, aber 1/3 Gutegroschen würde ich als Bruchfranko ausschließen. Dieser Vermerk wurde in Königsberg angebracht, demnach also 7 1/2 GGr bis Köln, dem Granzaustauschpostamt Frankreichs. Eine Gewichtsangabe war grundsätzlich oben links anzubringen, wenn man sie überhaupt notierte. Bei einfachen Briefen wie hier war dies nicht notwendig, nur bei Briefen mit Sonderleistungen (Recommandation etc.) notierte Preußen das Gewicht praktisch immer (von ganz wenigen Ausreißern abgesehen).
        Meinen vorherigen Beitrag habe ich editiert, weil ich mich bei dem Titel vertippt hatte.

        Beste Grüsse von bayern klassisch
        Beatus ille, qui procul negotiis

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        • Michael D
          Registrierter Benutzer
          • 15.05.2009
          • 367

          #5
          Hallo bytefox,

          ein Brief aus spannender Zeit!
          Köln war nicht mehr französisch und die Post wurde von Taxis betrieben. Von daher müsste die kaum kenntliche Rötelnotierung 2 Taxen umfassen, die preußische und die für Taxis.
          In dieser Zeit war ein Briefversand nur Porto oder mit Grenzfranko möglich. Köln fungierte hier als Grenzpostamt, obwohl es deutlich von der Grenze entfernt lag, im Kartenschluß mit Givet.
          Interessant auch die späte Verwendung des ehemals französischen Rayon-Stempels. Anfang März findet man ihn dann ohne Rayon-Angabe wieder.

          Viele Grüße
          Michael
          Preußen und Transite

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          • bytefox
            Registrierter Benutzer
            • 03.06.2012
            • 51

            #6
            Wenn man ganz genau hinsieht, dann erkennt man 2 Taxen, leider ist dieses auf dem Scan nicht ersichtlich. Aber auch so kaum lesbar, da hat bayern klassisch recht, quasi wie radiert.
            Wenn also die Rötel in Preußen und durch Taxis die Strecke Königsberg bis Köln abdecken, dann ist die Decimes Zahl für die Strecke Köln-Bordeaux. Das sind aber nur 1.100 KM, wie komme ich da auf 19 decimes? Selbst wenn der Brief vielleicht sogar schwerer war als 6gr passt das irgendwie nicht.

            Oder kann mir jmd. das vorrechnen, wäre sehr dankbar

            Viele Grüsse und Danke für die bereits spannenden Antworten
            Peter

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            • Michael D
              Registrierter Benutzer
              • 15.05.2009
              • 367

              #7
              Meines Wissens wurde das französische Porto noch immer in 2 Stufen berechnet:
              1. bei Briefen aus Deutschland (Preußen) kostete die Strecke bis Paris 12 Décimes (basierend auf dem Tarif von 1759)
              2. die Strecke Paris-Bordeaux 7 Décimes (nach der Neuberechnung der Entfernungen innerhalb Frankreichs, ca. 1808)
              Ergibt in Summe 19 Décimes.

              Viele Grüße
              Michael
              Preußen und Transite

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              • bytefox
                Registrierter Benutzer
                • 03.06.2012
                • 51

                #8
                @Michael

                Danke für die Ausführungen, perfekt, hab die Tarifberechnung jetzt nachvollziehen können.
                Der Haken war, dass die Umrechnung von sols auf decimes ab 1801 erfolgte. und zwar 2 sols = 1 decime

                Viele Grüsse
                Peter

                Kommentar

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