BDPh Online-Seminare

[kibitz]

Hier geht es zum Vortrag

https://www.f-i-p.ch/postal-history-seminar-16-august/

Hoffe da kommt besser zum Ausdruck was mit Erhaltung im Zusammenhang mit dem verfügbaren Material gemeint ist.

[Eric Scherer]

Ich habe mir die Mühe gemacht, die Punktebewertungen von mehreren FIP-Level-Ausstellungen - insofern diese irgendwo publiziert waren, durch eine Korrelationsanalyse zu schicken. Das Ergebnis ist ziemlich dramatisch. In der Praxis sind alle Kriterien weit über die in der Statistik als zulässige Grenzwerte betrachteten Grössen korreliert. Dies spricht also weder für die Güte der Bewertungskriterien noch für die Güte der Juryarbeit. Alle Werte über 0.5 können als "hoch korreliert" betrachtet werden. Ich habe solche Auswertungen auch für verschiedenste Klassen gemacht. Hier schwindet aber die Aussagekraft, da die Anzahl der "Messwerte" immer geringer wird. Ich habe die Auswertung auch einigen FIP-Juroren gezeigt, die alle zugestimmt haben. Bei der FIP selber interessiert das aber niemanden.

[Altsax]

In der Praxis sind alle Kriterien weit über die in der Statistik als zulässige Grenzwerte betrachteten Grössen korreliert. Dies spricht also weder für die Güte der Bewertungskriterien noch für die Güte der Juryarbeit.

Bei den Bewertungskriterien sind m.E. lediglich die Punkte "Bearbeitung" und "Kenntnisse und Forschung" nicht hinreichend unabhängig voneinander zu sehen. Das spiegelt sich auch im hohen Korrelationswert.

Bei den übrigen Punkten sind es die Juroren, die sich - ebenfalls an den Korrelationswerten erkennbar - zu sehr an der "Seltenheit" orientieren und die übrigen Punkte auch dann "mitziehen", wenn das Exponat es nicht rechtfertigt.

In dieser Hinsicht den Vogel abgeschossen hat vor Jahren die Jury der NAPOSTA in Essen. Dort wurde eine Baden-Sammlung mit phantastischem Material, aber gänzlich unbeschriftet, als beste Ländersammlung ausgezeichnet.

Es fällt den meisten Juroren offensichtlich sehr schwer, sich vom Gesamteindruck des Materials zu lösen und lediglich abstrakt die Vorgaben des Bewertungsbogens umzusetzen.

[Hugo67]

Es fällt den meisten Juroren offensichtlich sehr schwer, sich vom Gesamteindruck des Materials zu lösen und lediglich abstrakt die Vorgaben des Bewertungsbogens umzusetzen.

Wird dieses Problem bei der Jurorenaus- und -weiterbildung u.U. nicht ausreichend thematisiert ?

[Eric Scherer]

Wird dieses Problem bei der Jurorenaus- und -weiterbildung u.U. nicht ausreichend thematisiert ?

Aus meiner Sicht wird das schon thematisiert. Es gibt auch bekannte Routinen bei der Jurorenarbeit, um das zu bekämpfen. Die Frage ist einfach immer die nach der "Grenze". International gibt es z.B. einen "superreichen Sammler", der immer wieder phänomenales Material zusammenbekommt. Leider bleibt alles andere auf der Strecke. Trotzdem immer Grossgold. Solche Effekte gibt es aber auf allen Stufen. Ein wichtige Grösse ist damit das "Renomee" des Ausstellers.

[Michael Lenke]

... und hier der Link zum Seminar mit Chris King: The importance of Presentation in postal history exhibiting

ml

[Altsax]

" Ist bekannt, was an "Events" kommen soll und ggf. wann?"

Ich denke mal, dass erstmal die Jury ihre Arbeit macht und die Exponate bewertet.
Wenn man dann die Exponate kennt, wird wohl etwas kommen.

Die virtuelle NAPOSTA ist terminiert vom 1. bis zum 30. September. Das wäre demnach der Zeitraum, in dem die Sammlungen zu sehen sind.

Wenn die "Events" damit in Zusammenhang stehen sollen, bleibt also nicht mehr viel Zeit, oder gibt es eine Verlängerung?

[Michael Lenke]

Ich weiß nicht, was der Zeitraum 1.-30.09. definieren soll. Man musste aber wohl Rahmendaten setzen, damit man sich daran orientieren kann.
Bei normalen Ausstellungen arbeitet die Jury ja auch bis 5 Minuten vor Palmares, wenn sie keine Termine bekommt.
Die Exponate werden aber sicher länger zu sehen sein. Die Teilnehmer können dann ja auch Diskussionen hier im Forum anstoßen.

Ich würde mir wünschen, dass alle Exponate später nach "Exponate-Online" übernommen werden können.
Das hat sich leider bei den Ausschreibungen noch nicht als Auswahlmöglichkeit durchgesetzt.
Ich möchte eigentlich die Ausstellungen selbst nicht ewig vorhalten.

Bezüglich der Events ist leider einiges daneben gegangen. Angefangen von einem urlaubsbedingten Email-Blackout mit übergelaufenem Postfach,
über fehlende Hardware, bis zu mangelnder Zoom-Praxis ist alles zusammengekommen, was man sich nicht wünscht.
Das Zoom-Team arbeitet aber intensiv daran, noch etwas hinzubekommen.
Ein "öffentliches" Jurygespräch ist aber sicherlich auch nicht jedermanns Sache.
Schauen wir mal, ob noch etwas geht und sich Kandidaten finden lassen.

Ab 2. OktoberWE sollen dann auch die Online-Seminare weitergehen.

ml

[Michael Lenke]

Ich habe die Beiträge rund um das Ausstellen in einen eigenen Thread verchoben, da sie nicht in diesen Thread passen.
Sollte man ausstellen für oder wider - und wenn wie.

ml

[Michael Lenke]

Derzeit läuft die Planung für die Seminare der nächsten Monate.
Es wäre schön, wenn sich weitere Sammler als Referenten zur Verfügung stellen würden.
Es wäre auch interessant, welche Themen gewünscht werden. Wir könnten dann gezielt nach Referenten suchen.

ml

[Altsax]

Sind die angekündigten "events" im Zusammenhang mit der virtuellen NAPOSTA noch zu erwarten, oder hat man sich von dieser Idee verabschiedet?

[Michael Lenke]

Soweit ich das sehe, hat Eric einen Termin dazu in Vorbereitung.
Ich denke er wird kurzfristig laut geben.

ml

[Eric Scherer]

BDPh Seminare Online, Mittwoch, 14.10.2020, 18:30 - 20:00h "Verbessern ist immer möglich - Nachlese zur Virtuellen Naposta für Aussteller und solche, die sich für das Ausstellen interessieren"

Anmeldung unter:

https://www.eventbrite.de/e/verbessern-ist-immer-moglich-nachlese-zur-virtuellen-naposta-tickets-124219843897?utm_campaign=post_publish&utm_medium=email&utm_source=eventbrite&utm_content=shortLinkNewEmail

Die erste virtuelle Naposta wurde im September 2020 durchgeführt. Die Exponate sind noch immer unter https://www.exponate-online.de/e_verteiler.asp?a=103 im Internet zu sehen. Normalerweise treffen sich Aussteller und interessierte Sammlerfreunde bei Ausstellungen, begutachten die ausgestellten Exponate und fachsimpeln über diese. Wer Glück hat, bekommt vielleicht vom Aussteller eine persönliche Führung. Es geht darum, sich auszutauschen, viele Exponate zu studieren und anderen das eigene Exponat zu zeigen. Natürlich geht es darum, zu schauen, wie es andere machen. Vielleicht bekommt man ja die eine oder andere Inspiration, es noch besser zu machen. Und sicher bekommt von vielen Seiten auch nützliche Anmerkungen zum eigenen Exponat.

Bei einer virtuellen Ausstellung verlagern sich solche Gespräche ins Internet. Über Diskussionsforen können alle folgen, aber natürlich sind nicht alle E-Mails öffentlich. Im Rahmen eines BDPh Online Seminars wollen wir uns mit den Exponaten der Virtuellen Naposta beschäftigen und schauen, was für Ideen und Verbesserungspotentiale für Aussteller sich ergeben.

Wir haben dazu diesesmal ein Expertenpanel zusammengestellt, die auf die eine oder andere Art an der Virtuellen Naposta beteiligt waren:
Ralph Ebner, Mitglied der Ausstellungsleitung und Mitglied der Jury
Michael Lenke, «Macher» hinter der virtuellen Ausstellungsplattform «Exponate Online»
Lars Böttger, Aussteller an der Naposta und erfahrener Juror
Eric Scherer, Aussteller an der Naposta und Initiator «BDPh Seminare Online»

Gerne können Sie uns im Vorfeld Fragen und Kommentare per e-mail an eric.scherer@bdph.de senden oder im entsprechenden Thread des BDPh Forums eintragen (https://www.eventbrite.de/e/verbesse...s-124219843897).

Wir würden versuchen, die Themen zu strukturieren und aufzubereiten.

Bitte beachten Sie: das Seminar ist kein Jurygespräch. Konkrete Bewertungen und Medaillienränge sollen weder bewertet noch kommentiert werden. Es geht auch nicht darum, die Arbeit der Jury zu bewerten. Wir danken hier für Ihr Verständnis.

[Altsax]

Aus Termingründen kann ich leider an dieser online-Gesprächsrunde nicht teilnehmen. Deshalb an dieser Stelle einige Themenvorschläge:

Auswirkungen der online-Präsentation auf die Juryarbeit
- wieviel Zeit wird pro Exponat aufgewendet?
- werden die Texte intensiver "seziert" mit positiven/negativen Auswirkungen auf die Bewertung?
- sollten Quellenangaben zu den Texten genannt werden?
- sollten eigene Recherchen kenntlich gemacht werden?
- sollten Seltenheiten auch im Text genannt werden?
- könnte es sinnvoll sein, für online Ausstellungen ein Exponat virtuell mit mehr Text zu versehen?

Bewertungsfragen
- Welche Auswirkungen auf die Bewertung hat der "Gesamteindruck" gegenüber den detailliert aufgeführten Punkten im Bewertungsbogen?
- Wie steht die Jury zu den von Eric Scherer dargestellten Korrelationen zwischen den unterschiedlichen Bewertungsbereichen?

Vorbereitung der Jury auf die Exponate (gilt für online- und Realausstellungen)
- wieviel Zeit kann/will üblicherweise ein Juror pro Exponat in die Vorbereitung investieren?
- was kann/sollte der Aussteller zum Verständnis des Exponates im Vorfeld beitragen?
- ist es sinnvoll, zur Vorbereitung bereits das Exponat als Datei zuzusenden?

Beispiele für gute und schlechte Exponatbestandteile
- unabhängig von der Gesamtbeertung finden sich in nahezu allen Sammlungen der virtuellen NAPOSTA
gelungene und weniger gelungene Bestandteile, bereits beginnend bei der Gliederung.
Es wäre gut, an solchen Detailbeispielen darzustellen, was anzustreben bzw. zu vermeiden ist.
-

[Harald Krieg]

Werden die Bewertungsbögen rechtzeitig vor diesem Termin den Ausstellern zugehen?

Grüße
Harald