niedrigpreisige Raritäten ?

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  • ThomasK_7
    alle Welt gestempelt
    • 05.09.2003
    • 151

    #1

    niedrigpreisige Raritäten ?

    Inspiriert durch diesen Thread im Umfrageforum, stellen sich für mich folgende Fragen?

    1. Gibt es niedrigpreisige Raritäten (z. Bsp. < 2 Euro M€)?
    2. Falls ja, warum sind sie so niedrigpreisig?
    3. Ist eine nicht oft im Handel angebotene Marke (o.ä.) eine Rarität?

    Ausgehend von der Streitfrage in verlinktem Thread was Massenware ist, kamen Aussagen wie
    .... Massenware. Ich könnte mir - wenn ich genügend Geld hätte und dafür ausgeben wollte - sofort Hunderte von postfrischen attestierten Sätze kaufen, es gibt ein enormes (Über-)Angebot auf dem Markt....
    ...Jeder der sich ernsthaft mit der Philatelie befasst, muss doch irgendwann feststellen, dass der Katalogwert nicht unbedingt ein Indikator für Massenware ist. Es gibt hochpreisige Werte im Katalog, die man an jeder Ecke bekommt, und es gibt preiswerte Werte die einfach nicht zu bekommen sind. Da muss man differenzieren können...
    ....wie kann es sein, dass ein Satz, der im MICHEL mit 2,5 Tausend €uro angegeben wird, zu Massenware gehören soll!? Denn als Massenware wird vorausgesetzt, dass der Preis im Keller ist… und man die Dinge nur für paar Cent bekommen kann. Bestimmt der PREIS also, was „Massenware“ ist?...Die Preisgestaltung auch im MICHEL, ist auch wohl eher eine Orientierung als immer richtige Bewertung… Gab es mal früher mehr Nachfrage nach „Posthorn“-Sätzen, dann hat man durch die Gebote der Leute den Preis entsprechend hinaufgesetzt. Heute ist dieser immer noch oben, auch wenn davon genügend Angebote gibt. (Nicht immer wird der Preis gesenkt)…Also kann es sein, dass eine Marke (im konträren Gegensatz), die sehr billig ist, keine Massenware ist? …
    ich wollte kurz einen Kommentar zu niedrigpreisigen Raritäten loswerden. Könnte es vielleicht daran liegen, daß 0,20 Euro Marken weder in Saalauktionen noch bei ebay als Einzellose angeboten werden. Dagegen sind hochpreisige Marken und Sätze immer wieder als Einzellose zu finden...
    ...Ich kann auch voll bestätigen, dass viele minderpreisige Marken sehr gesucht werden...
    ...Ausserdem noch einmal zum Verständnis Massenware muss nicht billig sein und selternes nicht teuer...
    ..Massenware ist für mich eine Ware, die ich jederzeit bei einer Auktion oder im Briefmarkenladen um die Ecke kaufen...Was wirklich selten bzw. eine Rarität ist bekommst du aber nicht als Massenware bei einer Auktion oder im Laden sondern durch suchen und nochmals suchen...
    ...Ob Massenware (sprich häufig und problemlos erhältliche Briefmarken) teuer oder billig sind, hängt alleinig von der Nachfrage ab (Binsenweisheit)...
    Wohl unstreitig hängt auch im Sammlermarkt der Preis einer Ware von Angebot und Nachfrage ab.
    Der Michelkatalog manipuliert zwar in meinen Augen bei einigen Werten diesen Marktpreis (warum ist ein anderes Thema), aber langfristig kann sich auch ein Michelkatalog nicht den Marktfakten entziehen! - oder etwa doch?

    Ausgehend von den allgemeinen Marktmechanismen kann eine niedrigpreisige Rarität nur bedeuten, dass es nicht genügend kaufkräftige Nachfrage gibt! Eine andere Erklärung ist für mich nicht logisch nachvollziehbar.
    Jeder Briefmarkenhändler müsste doch gerne dem Sammler (seinem Kunden) Ware mit Gewinnerzielung verkaufen wollen, auch wenn diese nur 1-2 Euro kostet. Natürlich muss er diese Ware vorher niedriger einkaufen. Kann er dies nicht für den erzielbaren Preis (1-2 Euro), so muss er den Verkaufspreis heraufsetzen, bis für ihn ein Gewinn übrig bleibt und der Kunde trotzdem noch kauft.
    meine Schlussfolgerungen:
    Variante a) Der zu niedrige Katalog- und damit Verkaufspreis verhindert ein Angebot durch den Händler/Privatmann. und/oder
    Variante b) Die zu geringe Nachfrage verhindert ein Angebot durch den Händler/Privatmann.

    Viele Poster haben im eingangs verlinkten Thread die Auffassung vertreten, eine Rarität sei gegeben, wenn eine Marke/Brief o.ä. nicht häufig im Angebot (Kauf/Tausch) zu finden sei. Andere vertreten die Auffassung, ein hoher Preis sei Indiz für eine Rarität. Wieder andere verneinen dies, falls trotz hohen Preises die Marke/Brief o.ä. an jeder Straßenecke im Angebot sei.

    Viele Poster haben Beispiele von niedrigpreisigen Marken o.ä. angeführt, die praktisch nie oder kaum auf dem Markt zu finden seien und deshalb diesen Waren die Eigenschaft Rarität zugeordnet.
  • bayern klassisch
    Registrierter Benutzer
    • 20.10.2005
    • 2027

    #2
    @ Thomas K7

    Hallo Thomas,

    die meisten Sammler sind doch katalogtreu. Wenn ein hoher Preis gelistet ist, dann zahlt man halt auch gerne etwas mehr, wenn ein niedriger Preis gelistet ist, dann zahlt man halt weniger.
    Der (die) Kataloghersteller begründen Preise in der Regel mit dem Sondieren des Marktes und der damit einhergehenden Preistendenz.
    Die Händler begründen ihre Preise in der Regel mit der Wertangabe in einem Katalog.
    Das erinnert mich in bedenklicher Weise an den Hauptmann von Köpenick, der je keinen Paß bekam, weil er keine Arbeit vorweisen konnte, und der keine Arbeit bekam, weil er keinen Paß hatte!
    In der Masse der Fälle dürften die Katalogpreise Wunschvorstellungen des Handels sein. Der berüchtigte Posthornsatz ist sicher vielfach häufiger, als es der Katalogwert ausdrückt. Durch die Postfrisch - Problematik kann man den Wertverfall abfedern, denn nur wenn immer weniger Sätze als postfrisch anerkannt werden, kann man noch von einer relativen Preisstabilität sprechen.
    Die Aktie des kleinen Mannes hat, was Standardware angeht, schon lange ausgedient.
    Spezialisierungen sind da wertstabiler, doch ist die Mehrheit der Sammler mangels fachlichem Wissen hierfür als Käuferschicht nur bedingt geeignet.
    Ein Dilemma ist dies aber nur für den, der die Philatelie unter primär pekuniären Gesichtspunkten begreift, was aber wohl ein Widerspruch in sich sein dürfte.

    Grüsse von bayern klassisch
    Beatus ille, qui procul negotiis

    Kommentar

    • ThomasK_7
      alle Welt gestempelt
      • 05.09.2003
      • 151

      #3
      Thema verfehlt

      @ bayern klassisch

      siehe Betreff Zeile

      z. Bsp.
      ...In der Masse der Fälle dürften die Katalogpreise Wunschvorstellungen des Handels sein...
      Da fragt sich doch, warum der Handel diese Marken überhaupt nicht anbietet!
      Es geht im Threadthema nicht um die Masse des Marktes, sondern um die "Raritäten", sofern man die beschriebenen niedrigpreisigen Exemplare als philatelistische Rarität bezeichnen darf!

      Kommentar

      • abrixas
        Extra Bavariam nulla vita
        • 08.09.2004
        • 1839

        #4
        Was dem Einen sin Uhl, ist dem Andern sin Nachtigall!

        Wenden wir uns nochmal meinem "Lieblingsbeispiel" aus o.a. Thread zu:

        Bund MiNr. 1665 (SWK 200 Pfg, Motiv Magdeburger Dom). Ich suche diese Marke lose gestempelt mit einem klar lesbaren Stempel (d.h. Ort, PLZ

        und Datum erkennbar) aus dem VGO.

        Als gestempelt wertet der MICHEL € 0,90
        Als Einzelfrankatur auf Brief € 5.--

        Findet man leider nicht!


        So, wie kann ich an diese Marke kommen?

        Möglichkeit A: Ich finde sie in einem Tauschalbum und tausche sie gegen eine Marke mit gleicher Katalogbewertung.
        Ich bin froh über dieses Schnäppchen, mein Tauschpartner ist zufrieden.Für ihn war die Marke nichts besonderes.

        Möglichkeit B: Ich finde sie in einer Wühlkiste (Egal ob lose oder auf Brief), zahle Minimalpreis. Ich bin froh über dieses Schnäppchen, der Verkäufer auch; das gute Stück war für ihn nicht vom besonderen Wert.

        Möglichkeit C: Ich gebe eine Kleinanzeige in der philatelie auf, und irgendjemand liest dies und bietet mir die Marke für 1 € an, oder den Brief für € 10.- an, oder beides. Ich bitte um den Scan und kaufe sofort bei Gefallen, denn dies sind mir die Stücke wert. Das Porto ist mir wurscht.

        Möglichkeit D: Ich gehe zu einem Händler und äussere meinen Wunsch. Er fragt, was ich bereit wäre zu zahlen, und ich nenne ihm einen Preis, der nach meinem Dafürhalten für ihn interessant ist. Wenn ich Glück habe findet er irgendwann dieses Stück. Er hatte Zeit- und Geldaufwände und dafür muss ich löhnen. Aber ich bekam (hoffentlich) was ich wollte.

        Im Katalog wird sich dieses Nachfrage-Angebot-Spielchen mit Sicherheit nicht niederschlagen. Denn, nur weil ich diese eine Marke mit dem gesuchten Stempel für einen höheren Preis gekauft habe, werden die 1665er nicht teurer. Macht ja auch keinen Sinn, denn die Abstempelung ist auch Masse, und so spezialisierte Katalog wird es nie geben.

        Aber endlich ich habe ein Stück, dass schwer zu bekommen ist, und das sich von den anderen massenhaften 1665ern unterscheidet. Die 1665 mit dieser Abstempelung war nur 10 Wochen lang möglich. Zur Erinnerung: Die 1665 erschien am 15. April 1993. Zu jener Zeit waren DDR Stempel

        mit den DDR-PLZn noch in Verwendung. (Zusätzlich gab es schon Mischtypen (Westnorm mit DDR-PLZn). Zum 01.07.1993 stellt die Post in Deutschland von vier- auf fünfstellige Postleitzahlen um, d.h. es gäbe noch interessante Stempelbelege!

        Fazit: Ich habe eine Rarität, die für mich wertvoll ist. Ach wie gut, dass niemand weiss....

        Den postfrischen Posthornsatz muss ich nicht lange suchen. Jeder Händler wäre froh, wenn er einen an mich verkaufen könnte. Nur: Mich interessiert der postfrische Satz nicht. Für mich ist er wertlos! Ausnahme: Ich bekäme ihn geschenkt. Dann würde ich diesen so schnell wie möglich verkaufen und mir eine Rarität kaufen! Somit kann ich diesem Satz doch noch schlussendlich etwas Wertvolles abgewinnen.

        Was ist nun eine Rarität?

        Siehe oben!

        Kommentar

        • ThomasK_7
          alle Welt gestempelt
          • 05.09.2003
          • 151

          #5
          auch Thema nicht ganz getroffen

          @abrixas

          Auch leider nicht ganz das Thema getroffen.

          Du hast eine Marke in einer Erhaltungsform (mit speziellem Stempel) betrachtet, die so speziell gar nicht im Katalog preislich/thematisch gelistet ist.
          Mir geht es bei meinen Fragen aber um die Marken o.ä., welche niedrigpreisig im Katalog gelistet sind und in dieser allgemeinen Erhaltungsform laut Auskunft einiger Sammler hier, eigentlich überhaupt nicht bis ganz selten nur am Markt verfügbar sind. Diese Marken werden von den betreffenden Sammlern als Rarität (und unterbewertet) bezeichnet und mich interessiert die Meinung anderer Sammler hierzu.
          Ich bin trotzdem für alle eingehenden Antworten dankbar!

          Kommentar

          • Ferrari
            Registrierter Benutzer
            • 18.08.2006
            • 461

            #6
            Zur richtigen Definition von Massenware.

            Lieber Thomas K...

            Da hier im Netz immer wieder große Verwirrung zu dem Thema, was ist Massenware, herrscht, biete ich als letzten Versuch einmal eine Definition an, die sowohl an sprachliche, wie auch ökonomische Sachverhalte anknüpft.

            Wenn etwas in großer Menge vorliegt, dann ist es Massenware. Hinzu kommt typischerweise das Merkmal billig (allgemeiner Sprachgebrauch) und zwar unabhängig von der Stärke der Nachfrage. (ökonomischer Spezialfall)

            Wenn man diese beiden Aspekte des Begriffes "Massenware" kennt und verstanden hat, dann löst sich praktisch jede Unklarheit von selbst auf.

            Daher ist natürlich der postfrische Posthornsatz oder ein gestempelter Berlin-Schwarzaufdruck oder Währungsgeschädigtenblock niemals Massenware, denn der Preis verändert sich bei einer Veränderung der Nachfrage. Bei Massenware ist das prinzipiell nie der Fall.


            Mfg
            Ferrari

            Kommentar

            • ThomasK_7
              alle Welt gestempelt
              • 05.09.2003
              • 151

              #7
              Thema verfehlt

              @Ferrari

              Danke für Deine Ausführungen, aber zu meinen Fragen 1.-3. haben sie mir keine Klärung gebracht.

              Kommentar

              • Lars Böttger
                www.arge-belux.de
                • 07.08.2003
                • 8417

                #8
                @thomas_k7:

                Der Satz von Luxemburg, Mi. 67-71, Grossherzog Adolf, steht in postfrischer Erhaltung mit ca. 100 Euro im Katalog. Das ist jetzt nicht wirklich billig, er ist aber postfrisch nicht zu bekommen. Luxemburger Dienstmarken ab 1924: Kein Satz über 10 Euro, aber in postfrischer Erhaltung - keine Chance. Ungebraucht mit Falz ist bei all diesen Marken kein (grösseres) Problem.

                Katalogpreise kann man nicht mit Marktmechanismen erklären. Katalogmacher sind oft träge, Preise haben während Jahren Bestand, auch wenn der Markt etwas anderes hergibt. Nachfrage und Angebot treten oft in Wellen auf, die nicht unbedingt zueinanderpassen müssen. Und bei billigen Marken kommt hinzu, dass nur ganze Sätze angeboten werden, die Einzelmarken gibt keiner heraus, weil einfach zu "billig" - und ein ganzer Satz wäre auseinandergerissen.

                Beste Sammlergrüsse!

                Lars
                Zuletzt geändert von Lars Böttger; 27.12.2006, 14:01.
                www.bdph.de und www.arge-belux.de

                Kommentar

                • Ferrari
                  Registrierter Benutzer
                  • 18.08.2006
                  • 461

                  #9
                  Niedrigpreisige Raritäten gibt es !

                  Zum Thema Massenware habe ich mich geäußert, weil du von dem besagten Thread inspiriert warst und auch einige Zitate gebracht hast, die teilweise extrem widersprüchlich waren.
                  Nun zu deinen eigentlichen Fragen:

                  1. Gibt es niedrigpreisige Raritäten (z. Bsp. < 2 Euro M€)?
                  2. Falls ja, warum sind sie so niedrigpreisig?
                  3. Ist eine nicht oft im Handel angebotene Marke (o.ä.) eine Rarität?
                  Zu 1: Ja selbstverständlich. Dabei handelt es sich um Marken, die bei geringstem Vorkommen kaum gesammelt werden.

                  Zu 2: Das kann verschiedenste Gründe haben.
                  Oft ist es so, daß nicht wenige potentielle Sammler bereits im Vorfeld einsehen, daß es chancenlos ist, das betreffende Gebiet oder Teilgebiet zu erwerben oder zu komplettieren und erst gar nicht anfangen, sei es nun, daß die Marken zu selten oder zu teuer sind.

                  Ein weiterer Grund ist manchmal, daß sich die Katalogmacher über die Seltenheit der betreffenden Marke nicht im Klaren sind.

                  Daraus resultiert ein weiterer Folgeeffekt: Die Frage nach der Seltenheit wird aufgrund des zu niedrigen Katalogpreises nicht weiter gestellt. So eine Marke kommt dann nicht auf den Markt, weil die Verkaufs- und Gewinnchancen seitens des Verkäufers falsch eingeschätzt werden.

                  Zu 3: Meistens ja, aber nicht unbedingt. Denn es hängt davon ab, wieviele der betreffenden Marken sich noch in den bestehenden Sammlungen befinden.


                  Mfg
                  Ferrari

                  Kommentar

                  • Fehldruck
                    Registrierter Benutzer
                    • 30.05.2004
                    • 3826

                    #10
                    1. Ja gibt es meiner Meinung nach....insbesondere bei gestempelten Marken...und insinsbesondere bei Belegen....

                    Ich habe z.B. einen Tauschpartner, der mir häufig mal für eine Bund Berlin Marke...zentrisch....Vollstempel...Tagesstempel bestimmter Ort...sauber abgeschlagen vom Ersttag...den Hundertfachen Michelwert im Tausch anbietet.

                    Bei Briefen wird es noch verrückter. Da spielen oft noch persönliche Dinge mit rein. So habe ich mal einen Brief von einer Wurstfabrik an den Enkel dieses Wurstfabrikanten zu einem Preis verkauft....hui und,da ich nicht pushen lassen habe, müssen mindestens 2 Bieter diesen Brief als Rarität angesehen haben.

                    Bei Postfrischen Marken finde ich schwerer Beispiele, da mich dies weniger interessiert. Aber z.B. bei den Lokalausgaben gibt es Marken...die werden quasi nie angeboten, um mal Rückschlüsse auf die Michel Preise ziehen zu können.

                    2. Ja warum? Michel ist träge bzw. eingeschlafen. So werden z.B. die Nichtamtlichen Lokalausgaben seit 20?Jahren nicht mehr bearbeitet...auch nicht preislich. Sieh Dir mal die Aschaffenburg Mi IBx postfrisch an.....Die Stadt Aschaffenburg hat mal vor ein paar Jahren den kompletten Bestand an den Markt gegeben....die Preise fielen und es ist Massenware geworden und bleibt wohl auch welche... (Hier mal noch ne nette Spitze an Ferari- was wäre, wenn der Heidenheim Fund so an den Markt gegangen wäre? Hast Du übrigens in der letzten DBZ hinten Umschlagseite das Posthornbogen Angebot für 90000Euro gesehen -100Sätze Jungfräulichkeit- Posthornsatz rar?)

                    Und dann wird mit einem Katalog versucht zu standardisieren....Aber jede Marke insbesondere hier wieder gestempelte und Belege sind irgendwo mehr oder weniger Unikate. Der Preis kann nur grober Richtwert sein, wobei die Katalogbeschreibung nicht bis ins letzte Detail zum angegebenen Preis beschrieben werden kann. Sonst würde der Preis nur für die vorliegende Marke gelten. Bei Postfrisch ist die Beschreibung wahrscheinlich passgenauer und kreist viele Marken gleichen Typus ein. Bei gestempelt und Belegen wird eine standardisierte Preisfindung wohl immer viel extremer in alle Richtungen hinken.

                    3. Wenn Du unter Handel nur den Fachhandel verstehst: Nein (Hier in Berlin gibt es z.B. Fachhändler da hört das Briefmarken-Angebot bereits bei Zubehör auf...). Ist es aberdarüberhinaus z.B. Tausch, ebay, Annonce, Suche in Kiloware usw. nicht möglich bzw. kaum möglich an die Marke zu gelangen, würde ich von rar sprechen. Zur Rarität gehört dann meiner Meinung nach auch noch ne mehrfache Nachfrage....bzw. Wiederabsetzbarkeit.

                    Hoffentlich bekomme ich jetzt nicht ne 6 SETZEN!

                    Fehldruck

                    Kommentar

                    • Briefmarkensammler
                      Viererblockjunky
                      • 03.09.2006
                      • 716

                      #11
                      Zitat von Fehldruck
                      Hast Du übrigens in der letzten DBZ hinten Umschlagseite das Posthornbogen Angebot für 90000Euro gesehen -100Sätze Jungfräulichkeit- Posthornsatz rar?
                      Ja, trotz dieses Postens bleibt der Posthornsatz rar. Einfach deshalb, weil die Nachfrage unverändert hoch ist. Einige Bogensätze machen noch lange keine Massenware. Zumal auch noch nicht klar ist, ob der Käufer die Bogen in Einzelteile zerlegt und stückweise verkauft (eher wohl nicht)

                      Kommentar

                      • Bernd HL
                        Rollenmarkensüchtiger
                        • 12.11.2006
                        • 620

                        #12
                        1. Gibt es niedrigpreisige Raritäten (z. Bsp. < 2 Euro M€)?
                        2. Falls ja, warum sind sie so niedrigpreisig?
                        3. Ist eine nicht oft im Handel angebotene Marke (o.ä.) eine Rarität?


                        Antwort zu 1: Ja, und gleich Antwort 2: bei Leuten, die keine Ahnung haben.

                        Meine 2 Beispiele hierzu: Auf einem Tauschtag habe ich bei einem älteren Herren Rollenmarken aus seinem Tauschbuch gesucht und unter anderem eine Bund 454 I postfrisch geprüft gesehen und zum Abrechnen hingelegt. Als dieser nun meine 5 Rollenmarken und eben diese eine weitere sah, lächelte er mich mitleidig an und sagte: "Schenk ich Dir alle, will sonst eh keiner haben, diese wertlosen Dinger", klappte sein Buch zu und bevor ich etwas sagen konnte, ließ er mich verdattert sitzen und ging. Also eine "Rarität" zum Fielmann-Tarif.
                        Tauschtag anno 1990, ein verregneter November-Sonntag. Ich hab gedacht, mich trifft der Schlag. Eine 886 I aus dem Bedarf im Dublettenhaufen eines Anbieters der Sorte Flohmarkthändler "weiss alles und kennt alles". Auf meine vorsichtige Frage, was die Marke kosten würde, kam die Antwort: 1,75(Mark damals noch!). Auf zweimaliges Nachfragen, der Preis könne nicht stimmen, kam die (entschuldigung) Kodderschnauze "gib mir nu endlich die 1,75 (Mark) und zisch ab" Was soll man da noch machen als bezahlen und einpacken? Also, Rarität unter 2 Euro beim fliegenden Händler erworben.

                        Zu 3: Kommt drauf an, was ich suche. Beispiel Heuss Lumogen Rollenmarken rote Nummer 15 und 25 Pf gestempelt. Habe ich jahrelang gesucht und in 25 Jahren nur je 2 gesehen und auch gleich zugeschlagen. Preis war unwichtig, die "haben wollen Gier" hat regiert. Genauso Heuss II 70 Pf WZ z (Spiegelverkehrt) mit Nummer gestempelt - wird kaum bis nie irgendwo angeboten. Oder Spezialgebiet eines Sammelfreundes: HAN und DZ gestempelt. Was an Heuss Lumogen angeboten wird, ist meist auch noch falsch gestempelt. Also abschliessende Antwort: Jein.
                        ...sind Rabattmarken eigentlich Briefmarken???

                        Kommentar

                        • Max und Moritz
                          Registrierter Benutzer
                          • 04.05.2006
                          • 363

                          #13
                          Ich will mal versuchen, auf den ursprünglichen Sinn des Thread zurückzukommen (Denn es geht hier um kleinwertige Marken, nicht um teure Raritäten, die man für einen EURO erhält).
                          Die 3 Fragen will ich zunächst nicht beantworten, sondern Beispiele anführen, die vielleicht diskussionswürdig sind.

                          Ich sammele seit Jahren alles ab 1945 sowie Deutsches Reich postfrisch und habe mir Gedanken gemacht, bei welchen niedrigpreisigen Marken ich Beschaffungsschwierigkeiten hatte (Insofern deutlicher, da postfrische Marken einfacher zu beschaffen sind als bestimmte Stempel).

                          -Zugegeben meine ich mit meinen Beispielen nicht die einfache Marke, sondern Eckrandvierer

                          -Ich verfolge seit Jahren nicht nur Ebay und BesteAuktion sondern bekomme reichlich Kataloge von Versandhäusern, Auktionshäusern und habe in meiner Heimat die seriösen Händler abgeklappert

                          Noch nie habe ich in diesen Jahren ein Angebot für postfrische Eckvierer (oder auch nur Ecksätze oder waagerechte Eckpaare) von Alliierte Besetzung 1-15
                          (amerikanischer oder englischer Druck) gesehen. Die Marken an sich sind billigst. Ich meine auch keine Besonderheiten wie Randbedruckung.

                          Auch habe ich im Infla-Bereich Dt. Reich entsprechende Probleme. Die allerbilligsten Marken mutieren zur Rarität, wenn man sie als Eckeinheiten sammeln will.

                          Natürlich kann man die Marken teilweise als Bogen kaufen. Dazu läßt sich sagen:

                          -Wer will schon einen teuren Bogen kaufen, wenn er nur vier Marken will

                          und zweitens viel schlimmer:

                          viele Pfennig- oder Cent- preisige Marken habe ich bis heute nicht als Einheiten- geschweigen denn Bogen - gesehen.

                          Kommentar

                          • philapistos
                            Registrierter Benutzer
                            • 03.01.2007
                            • 27

                            #14
                            Raritäten oder ?Massenware

                            so will ich auch was dazu beitragen.

                            Es ist eine Täuschung wenn mann "im Wahrstensinne des wortes" das Wort alleine betrachtet ohne den zusammenhang der Materie und dem Markt.
                            Als Beispiel:
                            Massenware die im laufe der Jahre in Sammlerhände verschwunden ist,
                            kann mann nicht mehr als Massenware anhand vieleicht der Auflage oder Ähnlichen nennen.
                            Ohne speziel auf Sonderheiten zu achten.

                            Eine Rarität wird sie, die Massenware, wenn es im tatsächlichen nicht mehr davon gibt also existieren noch wennige Exemplare.
                            Daher sehr schwer oder sehr selten angeboten bekommt auch wenn sie im Sinne der Auflage eine Massenware ist oder war.

                            Rarität ist sicherlich wie schon erläutert als Begriff etwas das mann nicht leicht finden kann oder jahre sucht nach dieser, weil es nur sehr wennige Stück davon gibt, oder!? und hier ist finde ich der Begriff Rarität der heutigen zeit, dass von einem Satz ein Herzstück schwer zu bekommen ist oder Einzelmarken.
                            Als grund ist auch die Tatsache, dass nicht mehr existieren, so kann auch der Katalog nicht genau darüber notieren.
                            Oder sollte mann alle solcher Marken als Raritäten sterillisieren.

                            Einzelmarken suchen, wo einem es unmöglich erscheint eine zu finden,
                            Es ist aber tatsächlich auch die Zeit die bei der Entstähung einer Rarität mitwirkt.
                            Sonnst kann ich nur sagen wenn etwas als Rarität gilt in unseren Zeit;
                            es die Auflage macht.

                            Nach meinem Verständnis ohne wirtschaftliche und ökonomische hintergründe, ja und vieleicht Erläuterung der Begriffe:
                            Massenware ist häufig aufzufinden, und wenn Massenware nicht mehr so häufig vorkommt, also "selten" wird schwerer zu finden ist, bis hin das eine Rarität entstäht.
                            Wer sucht der findet.

                            Bei "Raritäten" sind nicht unbedingt der Preis der Marktspiegel, die die Rarität ausmacht, oder sie als solches erkennen läst.
                            Zuletzt geändert von philapistos; 07.01.2007, 16:28.
                            lügen? kann ich nicht.

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                            • Kontrollratjunkie
                              Deutschland 1933 - 1949
                              • 02.01.2007
                              • 1267

                              #15
                              Günstige Raritäten

                              Zitat von Max und Moritz
                              Noch nie habe ich in diesen Jahren ein Angebot für postfrische Eckvierer (oder auch nur Ecksätze oder waagerechte Eckpaare) von Alliierte Besetzung 1-15
                              (amerikanischer oder englischer Druck) gesehen. Die Marken an sich sind billigst. Ich meine auch keine Besonderheiten wie Randbedruckung.

                              Auch habe ich im Infla-Bereich Dt. Reich entsprechende Probleme. Die allerbilligsten Marken mutieren zur Rarität, wenn man sie als Eckeinheiten sammeln will.

                              Natürlich kann man die Marken teilweise als Bogen kaufen. Dazu läßt sich sagen:

                              -Wer will schon einen teuren Bogen kaufen, wenn er nur vier Marken will

                              und zweitens viel schlimmer:

                              viele Pfennig- oder Cent- preisige Marken habe ich bis heute nicht als Einheiten- geschweigen denn Bogen - gesehen.
                              @max und moritz
                              Dieses interessante Thema möchte ich gerne einmal wiederbeleben.
                              Warum kaufst Du denn nicht diese "billigen" Marken im ganzen Bogen, sofern sie denn angeboten werden ? Die "Reste" lassen sich dann doch sicher gut über Ebay und Co. wieder absetzen.

                              Sicher haben schon alle Sammler einmal bei Börsen oder Auktionen einmal ein Schnäppchen für gaaanz kleines Geld gemacht. Wie wäre es denn mit einer Rubrik "Mein bester Kauf" oder so ähnlich ?
                              Vielleicht könnt Ihr auch an dieser Stelle einmal ein wenig Prosa einstellen... Wäre doch spannend zu erfahren, oder ?

                              Noch einmal zum Thema Raritäten: Hat schon einmal jemand versucht, die netten Spezialitäten des Gebietes Böhmen und Mähren der Besetzungsausgaben im II. Weltkrieg zu bekommen ? Ich meine die Plattensternchen / -Nummern, Zwischenstege, Zierfelder und so weiter ?
                              Na klar, in postfrisch geht das alles (relativ) leicht. Aber wie ist es mit der gestempelten Erhaltung, von Sonderstempeln und der Versandstellenentwertung Prag einmal abgesehen ? Da lache ich mich über die Katalogpreise im Spezial regelmäßig kaputt....
                              Ganz haarig wird das dann auf Brief, aber das hat schon wieder eine andere Qualität.
                              Einen habe ich noch: Die Mi.Nr. 1 - 13 des Generalgouvernementes in postfrischer Erhaltung vom Oberrand, bzw. Eckrand: Bringt selbst bei Ebay locker 100 % Katalog.

                              Nun seid Ihr am Zug......

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