Zukünftige Strukturen der organisierten Philatelie

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  • Setubal
    Setubal
    • 02.02.2011
    • 255

    #1

    Zukünftige Strukturen der organisierten Philatelie

    Einen schönen Abend ins Forum,

    nachdem in verschiedenen Foren im Internet z.T. heftig über die Vorschläge der BdPh Kommission zu den möglichen Strukturen eines für die Zukunft gerüsteten BdPh diskutiert wird, halte ich es für angebracht, dieses Thema hier im BdPh eigenen Forum zu stellen.

    Wir alle sind uns sicherlich einig, das die vorhandenen Strukturen - Vereine - Arbeitsgemeinschaften - Landesverbände - Bundesverband - sich in der Zukunft nicht mehr halten lassen.
    Altersbedingte Abgänge in den örtlichen Vereinen werden sich durch Neugewinnung von Mitgliedern nicht kompensieren lassen.
    - Viele möglichen "Neue" sind nicht gewillt an reinen gemütlichen Männerabenden teilzunehmen, in denen Philatelie nur am Rande eine Rolle spielt.
    - Bei immer spezialisierten Sammlern bietet ein Ortsverein kaum etwas an Tauschmöglichkeiten für diese Sammler.
    Trotz der Informationsmöglichkeiten aus dem Internet werden aber "Dienstleistungen" nicht kostenlos aus dem Netz zu beziehen sein.
    - Ausstellungserfahrungen
    - Praktische Handhabung von Regeln im Ausstellungswesen.
    Ausstellungen live werden zukünftig immer schwerer durchzuführen sein.
    - Sollen nur noch virtuelle Ausstellungen die Zukunft sein ?
    - Wer stellt die "Manpower" um Rahmen aufzustellen ?
    - Personal zur Bestückung von Info- Ständen ?
    Was werden uns zukünftige Strukturen "wert" sein ?
    - Bezug der Verbandszeitschrift, der Philatelie
    - Ausbildung von Preisrichtern
    - Vertretung auf internationaler Ebene

    Ich habe hier nur einige wenige Punkte angesprochen, die aus meiner Sicht wichtig erscheinen.

    Es wäre schön, wenn zu diesem Thema HIER eine lebhafte Diskussion entstehen könnte!
    Einen Rückfall unseres Hobbys in die Steinzeit mit einem ungeordneten Haufen Sammler gezackter Papierstückchen wünsche ich mir jedenfalls nicht!

    Rolf- Dieter Wruck
    (Mitglied eines an Überalterung aussterbenden Ortsvereins
    Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft
    Mitglied eines international aufgestellten überregionalen Vereins)
  • mario0612
    Registrierter Benutzer
    • 08.07.2011
    • 81

    #2
    Hallo Rolf-Dieter Wruck,

    Die Diskussionen verfolge ich auf anderen Foren natürlich mit. Zuerst möchte ich betonen, das es mir immer noch unerklärlich ist warum alles in der Philatelie so schwierig ist. Ich meine, Neuerungen und Versuche zu akzeptieren und auch mit zu gehen.
    Es wird vieles Boykottiert mit dem Hinweis auf schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit.
    Der Nachwuchs hat das Problem, das er beruflich und familiär meistens sehr stark eingespannt ist. Somit ist es schwierig eine Vorstandposition zu übernehmen.
    Ich selber stelle sehr gern aus und ich liebe den Wettbewerb dabei!
    Für mich kommen jedoch virtuelle Ausstellungen nicht in Frage. Wie du schon auf einm anderen Forum schreibst, bin auch ich nicht gewillt meine hart erkämpftes Fachwissen einfach so ins Netz zustellen.
    Die Regeln im Ausstellungswesen sind für mich vollkommen in Ordnung, das Problem ist das viele Aussteller sich damit nicht beschäftigen und beim Jurygespräch kein Verständnis für Änderungen und Verbesserungen haben. Viele Philatelisten verstehen nicht, das nicht Ihre Person kritisiert wird, sondern Verbesserungsvoschläge für das erfolgreiche ausstellen gemacht werden.
    Ein Problem werden in Zukunft definitiv die Preisrichter. Ich sehe auch ein Manko darin, das die "Lehrer" oft 2 Generationen älter sind. Somit werden zum Teil alte Strukturen weitergegeben welche in der heutigen Zeit zum Thema "Feedback geben" nicht mehr passen.
    Was denke ich passiert in den nächsten 10 jahren? Die Philatelie wird nich aussterben. Man sollte sich davon verabschieden, Jugendliche zu motivieren um später Aufgaben im Verein zu übernehmen. Die neue Jugend sind die gesetzen 40- 50 Jährigen die sich nun mit Ihrer Heimat usw befassen.
    Auch denke ich, dass es in Zukunft viel über internationale Kontakte funktioniert und Jahrestreffen. Diese Treffen kann man ja auch größer aufziehen und dort Ausstellungen machen. ( Jeder der am Jahrestreffen teilnimmt muss mit anpacken)

    Noch kurz zu meiner Person, ich bin 35 Jahre alt und habe 2 Kinder mit Bauernhof. :-) Somit habe ich auch wenig Zeit und kann (obwohl ein Wechsel wichtig wäre) keinen 1. Vorsitzenden im Ortsverein machen.


    Beste Grüße

    Mario


    P.S.: Bitte entschuldige meine Satzstellung, ich hatte in Deutsch eine 4 :-)

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    • Hugo67
      Registrierter Benutzer
      • 22.12.2011
      • 1077

      #3
      Solange in den oberen Etagen des Bundesverbands nicht die Einsicht einkehrt, dass ein "weiter so" geradewegs ins Disaster führt (es genügt eigentlich völlig, die Mitgliederentwicklung zehn Jahre fortzuschreiben, um zu verstehen, dass der BDPh in seiner jetzigen Form nicht überlebensfähig ist) wundere ich mich nicht, dass Einzelinteressen innerhalb des Verbands, zB die existierenden Machtstrukturen mit Verwaltungsrat/Landesverbänden, nicht nur jedwede Reform verhindern, sondern auch den Vorstand bzw. die von ihm eingesetzte Kommission im vorliegenden Fall in aller Öffentlichkeit vor die Wand rennen lassen und die damit verbundene katastrophale Außenwirkung entweder billigend in Kauf nehmen oder sogar bewusst erzeugen.

      Wenn man sich ein Szenario ausdenken wollte, wie man einen Verband mit größtmöglicher Effizienz geradewegs und schnellstmöglich ins Verderben führen möchte, findet hier ein eindrucksvolles Lehrbeispiel.

      @setubal: Das Ausstellungswesen interessiert nur eine Minderheit der Sammlerschaft. Wenn ich dieser Gruppe angehörte, würde ich dringend neue Strukturen zu kreieren versuchen, die ein Überleben des Ausstellungswesens unabhängig vom BDPh gestatten, zB ähnlich der RPSl.

      Kommentar

      • Setubal
        Setubal
        • 02.02.2011
        • 255

        #4
        Guten Morgen ins Forum,

        danke euch beiden für eure Meinungsäußerungen.

        Es freut mich, dass gerade hier im Forum des BdPh doch eine Meinungsäußerung in Gang zu kommen scheint.

        Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass eine Reform der bestehenden Strukturen uns alle etwas angeht und möglich sein muß.
        Wir sind gefordert, zu erkennen, wie die zukünftige Entwicklung sein kann.
        Wir sind gefordert, nach neuen Lösungen zu suchen.
        Wir sollten uns darauf einstellen, was in Zukunft möglich und machbar erscheint.

        Wir sollten uns öffnen, um neue Lösungen bekannter Probleme zu finden,
        die es uns ermöglichen, wieder "wahr"genommen zu werden - Öffentlichkeitsarbeit und Präsenz
        und wir sollten neue Wege finden um eine finanziell gesunde Basis für zukünftige Aktivitäten zu finden - (ähnlich dem Bereich Sport Sponsoren für Veranstaltungen auf regionaler bis Bundes- oder gar internationaler Basis)
        Diesen Punkt halte ich für entscheidend, denn bei schwindenden Mitgliederzahlen kann in Zukunft nicht alles durch Beiträge der Mitglieder finanziert werden.

        Wenn wir die Strukturen des BdPh betrachten, dürfen wir die Strukturen der Vereine nicht vergessen.
        Ich sehe hier ganz klar, dass viele Vereine im wahrsten Sinne des Wortes aussterben werden.
        Auch wenn von heute gesunden Vereinen drohend der Zeigefinger gehoben wird, sie wollen den BdPh verlassen, kann ich nur sagen, dass die die Zeichen der Zeit nicht sehen. Neue, zukunftsorientierte Sammler werden sich lieber in einer überregionalen Struktur aufnehmen lassen um sich z.B. per Internet mit Gleichgesinnten auszutauschen und Kontakte zu pflegen.
        (In dem örtlichen Verein, in dem ich noch Mitglied bin, habe ich keine "Vorteile" - niemand sammelt mein Gebiet - tauschen unmöglich, sich austauschen in Bezug auf Informationen ebenfalls unmöglich. Mein Gedankenaustausch findet heute ebenfalls international per Internet statt.)

        Hugo 67, auch wenn für Dich das Ausstellungswesen keine oder nur eine geringe Rolle spielt, berücksichtige bitte, das es eins unserer Aushängeschilder ist. Egal ob eine kleine Werbeschau oder eine internationale Wettbewerbsausstellung (beides meiner Meinung nach gleichbedeutend), es zeigt, was mit "Briefmarken" alles möglich ist.
        Die Wettbewerbsbedingungen sind internationale Vorgaben, keine Erfindung des BdPh.
        Wenn wir auch hier Veränderungen, Reformen wollen, dann können wir auch hier nur Veränderungen erwirken, wenn wir präsent sind, wenn wir uns an internationalen Veranstaltungen erfolgreich beteiligen, wenn wir Erfolge vorweisen und beispielhaft vorangehen und aufzeigen, was evtl besser sein kann oder besser sein könnte.

        Rolf- Dieter

        Rolf- Dieter

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        • Altsax
          Registrierter Benutzer
          • 22.02.2008
          • 1497

          #5
          Hallo zusammen,

          im Rahmen der Diskussion über eine neue BDPh-Struktur lohnt sich ein Rückblick auf die bisherige Entwicklung:

          Auslöser für die Absicht, eine neue Satzung zu erarbeiten, war die mißglückte Regelung der Einbindung der Direktmitglieder. Das zeigte sich besonders beim Versuch, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Das notwendige Quorum stellte auf eine Mindestzahl von "Mitgliedern" ab, wobei nicht unterschieden wurde zwischen Personen und Verbänden.

          Das zu heilen und in diesem Zusammenhang noch einige andere aus Sicht der Verbände wünschenswerte Änderungen vorzunehmen, war Auftrag und Absicht der von den Verbänden eingesetzten Satzungskommission. Man vermied es, das erarbeitete Ergebnis, also den in Wittenberg zur Abstimmung gestellten Satzungsentwurf, so rechtzeitig zu veröffentlichen, daß in den Vereinen und bei deren Mitgliedern darüber hätte diskutiert werden können.

          Da aber durchsickerte, daß neben den notwendigen Reparaturarbeiten an Ungereimtheiten der alten Satzung und einigen wohlklingenden zusätzlich eingefügten Verbandszielen lediglich die Antragsmöglichkeiten der Einzelmitglieder zur HV durch das Erfordernis der Bündelung formal erschwert, faktisch aber beseitigt werden sollten, wurden zahlreiche weitere Anträge zu diesem Tagesordnungspunkt (und anderen) gestellt.

          Die Zahl der Anträge für sich genommen hätte den Zeitplan bereits erheblich strapaziert. Hinzu kam eine langatmige und selbstgerechte Suada des damaligen Präsidenten sowie eine Stimmzählkommission, die ihrer Aufgabe organisatorisch nicht gewachsen war. Vor diesem Hintergrund einigte man sich darauf, eine neue Satzungskommission einzusetzen mit dem Auftrag, sich auch Gedanken über die künftige Verbandsstruktur zu machen.

          An der Reaktion einiger Verwaltungsratsmitglieder ist abzulesen, daß man offensichtlich nicht damit gerechnet hatte, daß diese "Strukturkommission" gerade den letzten Punkt, nämlich zukunftsfeste Strukturen zu schaffen, ernst genommen und in das Zentrum ihrer Überlegungen gestellt hat.

          Dabei war den Beteiligten klar, daß ein solches Konzept auf Widerstände stoßen würde, wenn die dahinter stehenden Überlegungen nicht offen erläutert und diskutiert würden. Auch an die Möglichkeit einer schrittweisen Umsetzung wurde gedacht, soweit der Kern des Vorschlages, die getrennte Verantwortlichkeit für die unterschiedlichen Aufgaben, als Ziel bestehen blieb.

          Die Überzeugungskraft des Argumentes, daß der in der Vergangenheit festzustellende Mitgliederschwund sich in der Zukunft ungebremst fortsetzen würde, wenn keine grundlegenden Änderungen erfolgten, wurde seitens der Strukturkommission zumindest den Verwaltungsrat betreffend überschätzt. Daß sogar Veröffentlichung und damit Erörterung des Konzeptes verhindert wurden, zeigt ein Verharren in den alten Strukturen, die alle Entscheidungen im kleinen Kreis von Funktionsträgern beließen, das die Vorstellungskraft zumindest derer übersteigt, die gelebte Demokratie gewöhnt sind.

          Im "Konsens" aller Beteiligten, wie es offenbar dem BDPh-Präsidenten vorschwebt, erreicht man keine grundlegenden Reformen. Dazu bedarf es des Mutes, vermoderte Zöpfe abzuschneiden. Daran scheint es zu fehlen.

          Beste Grüße

          Altsax
          Zuletzt geändert von Altsax; 21.11.2018, 12:27.

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          • Briefmarkentor
            Registrierter Benutzer
            • 03.02.2011
            • 793

            #6
            Hallo Zusammen,

            ich möchte euch auch einmal die andere Seite unseres Hobby darlegen. Als langjähriger Sammler (seit rund 30 Jahre) bin ich außer an einigen ARGEN völlig desinteressiert an der organisierten Philatelie. Und diese ARGEN sind nicht noch nicht einmal alle unter dem Dach des BDPH.

            Dank privat betriebener Internetforen und einer eigenen Homepage habe ich Kontakt zu gleichgesinnten Sammlern. Durch Fachliteratur von Autoren weit außerhalb der organisierten Philatelie sowie durch Primärliteratur konnte ich mein Wissen über mein Sammelgebiet erweitern und dank Ebay und diverser Auktionshäuser gelingt es mir, dieses Wissen auch mit Material zu dokumentieren. Natürlich veröffentliche ich dieses Material nebst dem Wissen im Internet. Ganz wichtig dabei ist mir, dass ich mir den Spaß an der Sache erhalte. Das dieser Spaß Geld kosten und dieses Geld weg ist, nehme ich dabei in Kauf. Wie bei meinen anderen Freizeitbeschäftigungen auch.

            Wie wollt ihr einen mitvierziger Vereinsmuffel wie mich, der dazu beruflich noch stark eingebunden ist, dazu bewegen, seine Ansichten zu ändern?

            Solange darauf keine überzeugenden Antworten gefunden werden, hat die organisierte Philatelie aus meiner Sicht ganz schlechte Karten.
            https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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            • Setubal
              Setubal
              • 02.02.2011
              • 255

              #7
              Hallo Briefmarkentor,

              schön, dass Du dich als bekennender "Vereinsmuffel" trotzdem hier zu Wort gemeldet hast.

              Ich möchte Dir anhand eines weiteren Beispiels die Notwendigkeit einer starken Vertretung aller Sammler aufzeigen.
              Fälschungsbekämpfung. Du wirst mir zustimmen, das es sich um einen Aspekt handelt, auf den wir alle zu jeder Zeit, ob auf Tauschtagen, Ebay oder auch Auktionen, treffen. Hier bedarf es Strukturen, die zum Schutz von uns allen aktiv und tätig sind.

              Ich bin auch nicht der klassische Vereinsmensch, obwohl ich in einem Ortsverein und verschiedenen anderen überregionalen Vereinen bin. Einen für mich informativen, "gewinnbringenden" Gedankenaustausch führe ich mittlerweile vorwiegend über das Netz. Trotzdem fühle ich mich in gleichgesinnter Gesellschaft wohl und merke des Öfteren, das mir der Blick über den Tellerrand, sprich in andere Sammelbereiche, auch bei meiner Sammelei hilfreich ist.

              Rolf- Dieter

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              • Hugo67
                Registrierter Benutzer
                • 22.12.2011
                • 1077

                #8
                Zitat von Setubal
                Hallo Briefmarkentor,

                schön, dass Du dich als bekennender "Vereinsmuffel" trotzdem hier zu Wort gemeldet hast.

                Ich möchte Dir anhand eines weiteren Beispiels die Notwendigkeit einer starken Vertretung aller Sammler aufzeigen.
                Fälschungsbekämpfung. Du wirst mir zustimmen, das es sich um einen Aspekt handelt, auf den wir alle zu jeder Zeit, ob auf Tauschtagen, Ebay oder auch Auktionen, treffen. Hier bedarf es Strukturen, die zum Schutz von uns allen aktiv und tätig sind.

                Rolf- Dieter

                Das Stichwort Fälschungsbekämpfung ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie sehr Anspruch und Wirklichkeit beim BDPh auseinanderklaffen. Es wäre viel mehr möglich und auch nötig, aber die gesamte Arbeit lastet auf den Schultern einer einzigen Person. Funktionierende Strukturen sehen anders aus....
                Was das Ausstellungswesen angeht, wird sich, wenn sich der seit Jahren massive Mitgliederschwund fortsetzt, in nicht allzu ferner Zukunft die Frage stellen, ob der BDPh sich diese Aktivität noch wird leisten können. Deshalb mein Rat an diejenigen, denen dieser Aspekt wichtig ist (und, wie gesagt, deren Zahl ist noch viel überschaubarer als die Gesamtzahl der Mitglieder) sich rechtzeitig alternative funktionierende Strukturen zu suchen resp. aufzubauen. Das kann ja zB dadurch geschehen, dass man sich einem Dachverband im Ausland anschließt, der weniger desolat organisiert ist.

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                • Setubal
                  Setubal
                  • 02.02.2011
                  • 255

                  #9
                  Hallo Hugo,

                  auch Dir Dank für Deine berechtigten und sachlich korrekten Anmerkungen.

                  Fakt ist, dass wir alle (Sammler) auf dem besten Wege sind ins Tal der Tränen zu schliddern.
                  Für mich wäre es ein leichtes, sofort in ein anderes Land zu flüchten. Ich bin sogar überzeugt, dass mich einige mit "Kusshand" aufnehmen würden.
                  Aber es wäre eine Flucht aus der Verantwortung. Ich sehe uns alle aufgefordert, konstruktive Vorschläge zu machen, auch unter Hinweis auf Schwachstellen, um für unsere Gemeinschaft, für unser Hobby, hier vor Ort, Besseres zu erreichen. Das können wir aber nur, wenn wir unsere Hilfe und unsere Tatkraft anbieten und mitarbeiten.

                  Rolf- Dieter Wruck

                  Kommentar

                  • Rainer Fuchs
                    Weltenbürger
                    • 02.06.2004
                    • 3776

                    #10
                    Zitat von Hugo67
                    Das Stichwort Fälschungsbekämpfung ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie sehr Anspruch und Wirklichkeit beim BDPh auseinanderklaffen. Es wäre viel mehr möglich und auch nötig, aber die gesamte Arbeit lastet auf den Schultern einer einzigen Person. Funktionierende Strukturen sehen anders aus....
                    Was das Ausstellungswesen angeht, wird sich, wenn sich der seit Jahren massive Mitgliederschwund fortsetzt, in nicht allzu ferner Zukunft die Frage stellen, ob der BDPh sich diese Aktivität noch wird leisten können. Deshalb mein Rat an diejenigen, denen dieser Aspekt wichtig ist (und, wie gesagt, deren Zahl ist noch viel überschaubarer als die Gesamtzahl der Mitglieder) sich rechtzeitig alternative funktionierende Strukturen zu suchen resp. aufzubauen. Das kann ja zB dadurch geschehen, dass man sich einem Dachverband im Ausland anschließt, der weniger desolat organisiert ist.
                    Hugo,

                    andere Verbände haben ähnliche Probleme wie der BDPh.., allerdings sind die Strukturen da teilweise anders als in Deutschland. Landesverbände gibt es da keine sondern nur den Nationalen Verband sowie Ortsvereine. Das ist ja das was der BDPh versucht durchzusetzen der Verbände/Ortsvereine sind da aber, gerechtfertigt oder nicht, kein Freund davon.

                    Wie andere Nationale Verbände sich finanzieren, ob nur durch Mitgliedsbeiträge von Direktmitgliedern oder durch Beiträge der Mitglieder von den Ortsvereinen entzieht sich meiner Kenntnis.

                    Fälschungsbekämpfung, leider ist das auch in den Händen von Freiwilligen, sicher hat der Beauftragte kein Problem damit wenn es weitere Helfer gibt..., also auf!!!

                    Als Aussteller habe ich persönlich auch die Möglichkeit unter Amerikanischer, Britischer oder wenn es sein muss auch unter Kolumbianischer Flagge auszustellen, solange ich aber in Deutschland lebe stelle ich unter deutscher Flagge aus und habe Interesse an einem starken Bundesverband...
                    Mitglied bei:
                    BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...

                    Sammelgebiete:

                    Kommentar

                    • Briefmarkentor
                      Registrierter Benutzer
                      • 03.02.2011
                      • 793

                      #11
                      Zitat von Setubal
                      Ich möchte Dir anhand eines weiteren Beispiels die Notwendigkeit einer starken Vertretung aller Sammler aufzeigen.
                      Fälschungsbekämpfung.
                      Solange immer wieder die selben angeblichen Vorteile ins Feld geführt werden

                      - Austellungswesen
                      - Fälschungsbekämpfung
                      - Zeitschrift Philatelie

                      bewegt ihr gar nichts.

                      Für die Ausstellungen kämpft nur ein Bruchteil der alten organisierten Philatelie, die selbst nur einen Bruchteil der Sammlerschaft in unserem Lande darstellt. Zum Thema Fälschungsbekämpfung möchte ich anmerken, das noch schlimmer als die Unwissenheit vieler Käufer die Wissenheit der Verkäufer ist. Gerade auch aus der alten organisierten Philatelie, auf Seiten von APHV-Mitgliedern und zum Teil auch aus den Prüferverbänden. Zwei positive Beispiele zum Thema Fälschungsbekämpfung lassen sich hingegen in der privaten Forenlandschaft finden. Dort werden Roß und Reiter genannt. Zum Thema Zeitschrift Philatelie lässt sich anmerken, das Literatur insgesamt keinen hohen Stellenwert in der Sammlerschaft zu haben scheint. Oder glänzt eine der im Ladenhandel erhältlichen Fachzeitschriften mit ungewöhnlich hohen Verkaufszahlen?

                      Bleibt mir als Resümee in den Raum zu stelle, dass die alte organisierte Philatelie weiterhin unattraktiv und zum Teil auch unglaubwürdig ist. Und solange dies nicht geändert wird, von Innern heraus wohlgemerkt, kommen auch keine neuen Köpfe.
                      https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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                      • Rainer Fuchs
                        Weltenbürger
                        • 02.06.2004
                        • 3776

                        #12
                        Zitat von Briefmarkentor
                        Bleibt mir als Resümee in den Raum zu stelle, dass die alte organisierte Philatelie weiterhin unattraktiv und zum Teil auch unglaubwürdig ist. Und solange dies nicht geändert wird, von Innern heraus wohlgemerkt, kommen auch keine neuen Köpfe.
                        Was schlägst Du denn vor dass geändert werden muss um es attraktiver zu machen?
                        Mitglied bei:
                        BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...

                        Sammelgebiete:

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                        • TeeKay
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.08.2003
                          • 574

                          #13
                          Zitat von Briefmarkentor
                          Zum Thema Zeitschrift Philatelie lässt sich anmerken, das Literatur insgesamt keinen hohen Stellenwert in der Sammlerschaft zu haben scheint. Oder glänzt eine der im Ladenhandel erhältlichen Fachzeitschriften mit ungewöhnlich hohen Verkaufszahlen?
                          Die im Ladenhandel erhältlichen Zeitschrift bieten aber auch kaum Nutzwert. Kein Wunder, dass die sich nicht verkaufen. Und die echte Fachliteratur verkauft sich nicht, weil Leute wie Mario solcher Ansicht sind:

                          Zitat von mario0612
                          Für mich kommen jedoch virtuelle Ausstellungen nicht in Frage. Wie du schon auf einm anderen Forum schreibst, bin auch ich nicht gewillt meine hart erkämpftes Fachwissen einfach so ins Netz zustellen.
                          Da all die Wissenden ihr Wissen unter Verschluss halten, kauft es auch keiner. Wenn überhaupt publiziert wird, dann in irgendwelchen Miniauflagen, die nach drei Jahren ausverkauft sind. Und das, obwohl kein Mensch weiß, was in den teuren Miniauflagen überhaupt publiziert wurde. Beispiel Fachgruppe Berlin. Die haben eine A4-Seite Literaturliste. Außer dem Namen des Buchs und dem Preis erfährt der potentielle Käufer nichts über diese Literatur, NICHTS. Vielleicht liest der potentielle Käufer in zehn Jahren mal in einem Forum, das Buch XYZ für ihn genau richtig wäre. Dann ist das Ding aber leider schon ausverkauft. Das ganze Literaturwesen der Philatelie ist sowas von 19. Jahrhundert, dass ich das kaum fassen kann. Jeder andere stellt heute einen Haufen Wissen kostenlos ins Netz und erreicht damit riesige Lesermengen, die sich erst einmal unverbindlich über die Kompetenz und das Angebotsspektrum des Autors informieren können, bevor sie Geld locker machen müssen. Ja man glaubt es kaum, aber die kostenlosen Angebote führen sogar zu einer Erweiterung der Zielgruppe.

                          Wenn Ottonormalverbraucher nur in einem 100 Euro teuren, ausverkauften Buch über das faszinierende Sammelgebiet der im Kleinwalsertal spätverwendeten Posthorn-Marken im Plattendruck mit HAN, Formnummer als MEF auf Luftpost-Eilbriefen lesen kann, dann wird das Zeug eben auch kein junger Mensch mit Verstand zu sammeln anfangen. Würden die Marios dieser Welt ihr teuer erkämpftes Fachwissen mit dem Pöbel teilen, gäbe es am Ende mehr Fachwissen zu verkaufen, weil mehr Menschen überhaupt mitbekommen, was es zu sammeln und zu lesen gibt. Aber selbst beim ach so wichtigen BDPh gibts bis heute nur eine untaugliche "Literaturdatenbank", in der außer dem Namen all der Publikationen nichts weiter zu finden ist.

                          Das völlig fehlende Infoangebot zu den künftigen Strukturen der organisierten Philatelie auf der Website und das praktisch fehlende Diskussionsinteresse hier im Forum zeigt mir, dass der BDPh definitiv kein Teil der künftigen Strukturen der organisierten Philatelie sein wird. Warum wurde der Vortrag zum aktuellen Stand der Diskussionen in der Strukturkomission nicht auf Video aufgenommen und auf der Website als Stream angeboten?

                          Ich biete dem BDPh Vorstand hiermit meine Hilfe beim Aufbau eines modernen Informationsangebots an, das dem Bundesverband der organisierten deutschen Philatelie würdig ist. Mal schauen, ob das jemand liest und darauf zurückkommt.

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                          • Briefmarkentor
                            Registrierter Benutzer
                            • 03.02.2011
                            • 793

                            #14
                            Zitat von Rainer Fuchs
                            Was schlägst Du denn vor dass geändert werden muss um es attraktiver zu machen?
                            Die Fahnen der alten organisierten Philatelie am höchsten halten und dann so wenig Phantasie?

                            Wie wäre es damit, mit Sammlern bei lokalen Briefmarkenhändlern, auf Auktionen oder am Sammlerschalter der Post ins Gespräch zu kommen und deren Bedürfnisse und Wünsche zu erfragen? Was spricht gegen eine verstärkte Präsentation des Vereinslebens in den diversen Internetforen? Und vor allem sollte man den schon vorhandenen Bestand an Mitgliedern dazu motivieren, die vorhandenen Vereine mit Leben zu erfüllen. Kein attraktiver "Jungsammler" tut sich ein Ehrenamt an, um einen Geisterverein künstlich am Leben zu erhalten.
                            https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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                            • Hugo67
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                              • 22.12.2011
                              • 1077

                              #15
                              Ein wunderbares Beispiel für die Probleme des BDPh stellt dieses Forum dar. Nehmen wir nur die aktuelle Diskussin hier (man ist ja schon froh, wenn es mal einen Thread mit mehr als zwei Beizrägen am Tag gibt). Der einzige direkt an der Erstellung des Satzungsentwurfs Beteiligte, der sich hier äußert, ist Altsax. Beiträge seitens der Vertreter des Vorstands und/oder der sabotierenden Landesverbände ? Null
                              Moderne Kommunikation geht anders.
                              Solange dies der Geist ist, in dem der Verband verwaltet wird, braucht man keinerlei prophetischen Gaben, um vorherzusagen, dass die Titanic BDPh auf absehbare Zeit weiter volle Kraft voraus in Richtung Eisberg schippern wird.

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