Bund Philatelistischer Prüfer e. V. boykottiert Briefmarkenmesse Sindelfingen

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  • Altsax
    Registrierter Benutzer
    • 22.02.2008
    • 1497

    #91
    Zitat von drmoeller_neuss
    Hier sollte der BPP seine Beitragspolitik schleunigst überdenken. Mich wundert es nicht, dass es für exotische Prüfungsgebiete so wenige Prüfer gibt. Oder sie sind in einem anderen internationalen Verband Mitglied, und der BPP bleibt aussen vor.
    Hallo,

    die Beitragspolitik dürfte zum geringsten Teil ein Hinderungsgrund sein, sich als BPP-Mitglied zu bewerben. Wer die Kosten einer Geräteausrüstung und einer Vergleichssammlung getragen hat, läßt sich von einem Mindestbeitrag sicherlich nicht schrecken. Das Hauptproblem dürfte nicht im finanziellen Bereich zu suchen sein, die meisten Nicht-Berufsphilatelisten prüfen ohnehin aus Idealismus.

    Es mangelt an Nachwuchs, weil schlicht die Anforderungen bei den meisten Gebieten, nicht zuletzt durch den Einschluß der postgeschichtlichen Fragen, enorm gestiegen sind. Jüngeren Sammlern fehlt einfach die nötige Erfahrung und die älteren, die sie haben, sind als "Nachwuchs" dann zu alt.

    Beste Grüße

    Altsax

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    • Lars Böttger
      www.arge-belux.de
      • 07.08.2003
      • 8417

      #92
      Lieber Jürgen,

      in den letzten Jahren sind auch ein paar "Junge" bzw. "Mittelalte" in den BPP mit dazu gekommen (Huylmans, Estelmann, Ehrig, Pieles). In den vergangenen Jahren haben sie sich gezielt auf die Zusammenstellung eine Vergleichssammlung geworfen. Das heisst, dass man "normale" Stempel sehr häufig hat, bei seltenen Stempeln vielleicht ein oder zwei Belegexemplare. Briefe dürfen gerne "Knochen" sein, wenn man den Stempel sehen kann. Ausstellungssammler wollen immer nur seltene Stempel und tolle Briefe, aber damit kommt man als Prüfer nicht weit. Das postgeschichtliche Wissen ist m.E. weniger wichtig bzw. relevant (das ist eh schon da), eher der Wille, die Prüfung zu schaffen und danach als Prüfer nicht zu versagen.

      Beste Sammlergrüsse!

      Lars
      www.bdph.de und www.arge-belux.de

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      • Grünteesign
        Briefmarken-Gratishilfe
        • 15.06.2010
        • 118

        #93
        @altsax

        Jüngeren Sammlern fehlt einfach die nötige Erfahrung und die älteren, die sie haben, sind als "Nachwuchs" dann zu alt.
        ... und Prüfer geben ihre Erfahrungen nur selten weiter.

        So gibt es bei einem Prüferverein Konkurrenzschutzvereinbarungen für ein bestimmtes - schon besetztes - Prüfgebiet.

        So ist bei einem anderen Verband die Teilnahme an Kursen zu Vorprüfungen nur für explizit als Prüferaspiranten Teilnehmende, jedoch nicht für bloß an Wissensvermehrung interessierte Sammler möglich.

        So stehen in den meisten Attesten keine Hinweise zur zukünftigen Selbsterkennung der jeweiligen Prüfobjekte.

        Jeweils anders der VPEX, der überdies in kostenlosen Seminaren und Informationsabenden allen Interessierten zur Verfügung steht.

        LG
        Grünteesign


        Sammelgebiete: Deutsches Reich, Österreich, geklebte Papierbahnen, Kriegs- und Propagandafälschungen sowie sonstige Besonderheiten.
        Alles bevorzugt postfrisch und bevorzugt aus meinen Prüfgebieten (Siehe dazu meine Homepage).

        qui tacet, consentire videtur, ubi loqui potuit.

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        • Lars Böttger
          www.arge-belux.de
          • 07.08.2003
          • 8417

          #94
          @grünteesign:

          Hast Du das nicht etwas unterschlagen? Machen die BDPh-Landesverbände nicht auch solche Seminare mit Hilfe von BPP-Kollegen? Und das schon seit Jahren und Jahrzehnten?

          Beste Sammlergrüsse!

          Lars
          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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          • Altsax
            Registrierter Benutzer
            • 22.02.2008
            • 1497

            #95
            Lieber Lars,

            Zitat von Lars Böttger
            In den vergangenen Jahren haben sie sich gezielt auf die Zusammenstellung eine Vergleichssammlung geworfen. Das heisst, dass man "normale" Stempel sehr häufig hat, bei seltenen Stempeln vielleicht ein oder zwei Belegexemplare. Briefe dürfen gerne "Knochen" sein, wenn man den Stempel sehen kann.
            Es mag Sammelgebiete geben, bei denen das möglich ist. Vielleicht habe ich zu stark aus der klassischen altdeutschen Brille heraus argumentiert. Bei einigen altdeutschen Staaten kommen die derzeitigen BPP-Prüfer an resp. über die Altersgrenze. Ein leweiliger potentieller Nachfolger, der die erforderliche Stempel-Vergleichssammlung nicht hat (das dürften alle jüngeren sein), müßte sie geschlossen kaufen (und bezahlen können, sowie jemanden finden, der sie abgibt). Sie einzeln zusammenzutragen, könnte den Aspiranten ebenfalls in die Nähe der Altersgrenze bringen.

            Zitat von Lars Böttger
            Das postgeschichtliche Wissen ist m.E. weniger wichtig bzw. relevant (das ist eh schon da), ...
            Genau das wage ich zu bezweifeln. Wirklich gefährlich sind nach meiner Erfahrung Briefmanipulationen. Da hilft es schon, wenn das Gehirn Alarm gibt, weil der "automatische" Vergleich mit dem üblichen "Soll-Zustand" Verdacht geweckt hat.

            Liebe Grüße

            Jürgen

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            • Ben 11
              Registrierter Benutzer
              • 22.06.2013
              • 572

              #96
              Wenn ein Prüfer, an resp. über der Altersgrenze, rechtzeitig seine (n) eigenen "Lehrling(e)" ausbilden würde, wäre die Frage nach philatelistischem oder postgeschichtlichem Wissen, Stempel-, Marken- oder Belegvergleichssammlungen, sowie Bücher und andere Geräte nicht mehr relevant. Beide könnten im Rahmen der "Ausbildung" zusammenarbeiten, Wissen würde weitergegeben und irgendwann die Übernahme /Kauf der Ausrüstung geklärt werden können. Prüfer sind doch bestimmt auch in einem Basis- / Ortsverein organisiert, junge oder jüngere Leute finden sich da bestimmt.
              Vielleicht denke ich da aber auch zu einfach.
              VG Ben.
              stay curious.

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              • Lars Böttger
                www.arge-belux.de
                • 07.08.2003
                • 8417

                #97
                @ben 11:

                Nein, das ist wäre der Idealzustand. Aber weil prüfen = keine Möglichkeit, schnell reich zu werden ist, halten sich hier viele Interessenten vornehm zurück.

                @altsax:

                Lieber Jürgen,

                ich wollte damit nicht sagen, dass die jüngere Generation postgeschichtlich nicht "entwickelt" ist, das gehört aber für mich einfach zum Handwerkszeug dazu. Ebenso die - bisher noch nicht genannte - Registratur. Das kann eine große Hilfe bei Belegmanipulationen sein...

                Beste Sammlergrüsse!

                Lars
                www.bdph.de und www.arge-belux.de

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                • Ben 11
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.06.2013
                  • 572

                  #98
                  @Lars,

                  ich meine das anders: Das Interesse und der Wille, interessierte Nachfolger auszubilden, das Wissen um ein Thema nicht verloren gehen zu lassen, sondern zu mehren, muss von Prüfer selbst ausgehen. Er kann aus Interessierten (jungen) Sammlern die geeigneten Leute selbst auswählen und ausbilden.

                  VG Ben
                  stay curious.

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                  • Lars Böttger
                    www.arge-belux.de
                    • 07.08.2003
                    • 8417

                    #99
                    Hallo Ben,

                    das war mir schon klar, dass Du das gemeint hast, aber ich habe jetzt eher mitbekommen, dass es für alte Prüfer schwierig ist, Nachwuchs zu rekrutieren. Die von Dir beschriebenen Zustände waren eher vor zwanzig oder dreissig Jahren so. Das sollte heute eher die Ausnahme sein.

                    Beste Sammlergrüsse!

                    Lars
                    www.bdph.de und www.arge-belux.de

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                    • Altsax
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.02.2008
                      • 1497

                      #100
                      Hallo zusammen,

                      selbst wenn ich jetzt in ein nicht unbekanntes Wespennest steche:

                      Es ist sicherlich nützlich, wenn erfahrene Prüfer ihre Kenntnisse weitergeben. In vielen Fällen reicht das aber nicht (mehr) aus. Auch die Prüfmethodik hat sich weiterentwickelt. Neue Fälschungsverfahren erfordern neue Entlarvungsverfahren etc. Es ist kein Geheimnis, daß beim einen oder anderen Prüfer das Ausscheiden aus dem Prüferbund nicht unwillkommen ist, um nicht zu sagen, herbeigesehnt wird.

                      Auch ein anerkannter Prüfer wie beispielsweise Tilo Rismondo. der seit einiger Zeit bemüht ist, einen Nachfolger aufzubauen, muß "mit den Mädels tanzen, die im Saale sind". Ein Mindestmaß an intellektueller Eignung der Kandidaten gehört neben entsprechender Lernbereitschaft auch dazu.

                      Beste Grüße

                      Altsax

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                      • Alexander Schonath
                        Registrierter Benutzer
                        • 14.12.2004
                        • 865

                        #101
                        @ Altsax

                        Mit einer Stempelsammlung alleine ist es ja auch nicht getan. Ein Prüfer braucht je nach Gebiet auch die entsprechenden Marken als Vergleichsmaterial. Und dies geht ins Geld.
                        So wurden vor Jahren bei einer Auktion Prüfsammlungen von Dänemark, Färöer und Grönland angeboten. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, lag der Ausruf um die 15.000 Euro für jede Sammlung. Versteigert wurden sie nicht.
                        Zuletzt geändert von Alexander Schonath; 21.08.2013, 08:38.
                        Mal hier klicken: Heilbronner Philatelisten-Verein e.V.

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                        • Alexander Schonath
                          Registrierter Benutzer
                          • 14.12.2004
                          • 865

                          #102
                          Zurück zum ursprünglichen Thema

                          Zitat von Lars Böttger
                          Der BDPh ist Träger des BPP. So steht es in der Literatur. Von daher ist der BDPh mit Sicherheit loyal gegenüber dem BPP …
                          Und wie ist es umgekehrt? Da dürfte es den Boykott nicht geben.

                          Ob sich hier noch etwas bewegt? Immerhin hat sich der BPP-Präsident ja mal darüber bei einem Dritten aus dem Forum geäußert.
                          Wie wäre es, wenn alle Verantwortlichen sich im Interesse der Briefmarkensammler verständigen würden?!
                          Mal hier klicken: Heilbronner Philatelisten-Verein e.V.

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                          • Grünteesign
                            Briefmarken-Gratishilfe
                            • 15.06.2010
                            • 118

                            #103
                            @Lars
                            Hast Du das nicht etwas unterschlagen? Machen die BDPh-Landesverbände nicht auch solche Seminare mit Hilfe von BPP-Kollegen? Und das schon seit Jahren und Jahrzehnten?
                            Nein, habe ich nicht :-)
                            Lies mal genau:
                            Ich schrieb „Prüfer“ (und nicht alle Verbände).
                            Ich schrieb „nur selten weiter“ und NICHT „NIE weiter“.
                            Ich brachte drei Beispiele von Vorgangsweisen, die das Gegenteil einer Erfahrensweitergabe darstellen.
                            Ich schrieb, dass der VPEX hinsichtlich DIESER drei Beispiele anders sei UND überdies in kostenlosen Seminaren und Informationsabenden allen Interessierten zur Verfügung steht.

                            Mit dem „etwas unterschlagen“ stellst du in den Raum, ich wäre beim Thema Prüfer verpflichtet, anzuführen, dass solche Seminare auch vom BDPh angeboten werden. Und ich wäre verpflichtet, die Mithilfe von BBP-Kollegen dabei azuführen.

                            Lars, damit forderst du, eine Anführung eines Positivums beim VPEX sei NUR dann zulässig, wenn man – mehr oder weniger – äquivalente Positiva bei anderen Vereinen, insb. des BPP, ebenfalls anführt. Andernfalls hätte man dies „unterschlagen“.

                            Lars, ich kann mich nicht nur nicht entsinnen, dass du jemals bei einer positiven Darstellung des BPP gefordert hast, man solle dabei nicht äquivalente Positiva bei anderen Gruppierungen „unterschlagen“, also deine obige Forderung (neutral) auch im umgekehrten Fall erhoben hast.
                            Du hast vielmehr selbst dann nichts gesagt, wenn eine positive Darstellung des BPP mit abfälligen Anmerkungen gegenüber anderen Gruppierungen verbunden war. Dazu im Detail in einer PN an dich.

                            Lars: Der BDPH ist Träger des BPP…
                            ...so steht es in der Literatur. Von daher ist der BDPh mit Sicherheit loyal gegenüber dem BPP, aber seine Position gegenüber anderen Prüfverbänden ist erst einmal neutral.
                            Lars, auch wenn du das anders fühlen dürftest, das ist weit jenseits von „nur loyal, ansonst neutral“.

                            Lars, Frage an dich: Sollte ein Sammlerverein nicht in erster Linie den Sammlern gegenüber verpflichtet fühlen? Und falls zur Erreichung dieses Zieles notwendig, auch entgegen den Wünschen von Gruppierungen, die (auch) andere Interessen und Ziele verfolgen, agieren.

                            drmoeller_neuss
                            Wenn der BDPh wirklich so neutral ist, wie er vorzugeben scheint, könnte er auf der Empore einen Infostand zum Thema "Echt - falsch" einrichten. Es dürften sich doch genügend erfahrene Sammler finden, die so etwas ehrenamtlich betreuen könnten. Prüfer - gleich von welchem Verband - werden natürlich auch nicht zurückgewiesen.
                            Nun? Lars? Wie ist dein Standpunkt dazu?

                            LG
                            Grünteesign
                            Zuletzt geändert von Grünteesign; 23.08.2013, 06:47. Grund: In Zitat gerutschten Textsatz wieder herausverschoben


                            Sammelgebiete: Deutsches Reich, Österreich, geklebte Papierbahnen, Kriegs- und Propagandafälschungen sowie sonstige Besonderheiten.
                            Alles bevorzugt postfrisch und bevorzugt aus meinen Prüfgebieten (Siehe dazu meine Homepage).

                            qui tacet, consentire videtur, ubi loqui potuit.

                            Kommentar

                            • Altsax
                              Registrierter Benutzer
                              • 22.02.2008
                              • 1497

                              #104
                              Zitat von Alexander Schonath
                              Zurück zum ursprünglichen Thema

                              Wie wäre es, wenn alle Verantwortlichen sich im Interesse der Briefmarkensammler verständigen würden?!
                              @Alexander Schonath

                              Genau da liegt doch das Problem. Die drei für das Dilemma verantwortlichen Verbandspräsidenten (LV Südwest, APHV und BPP) bemühen sich, ihre jeweilige eigene Verantwortung kleinzureden, indem sie mehr oder weniger logisch und formal argumentieren. Der Wille, eine Lösung im Sinne der Sammler zu finden, ist nicht erkennbar. Offenbar ist Gesichtswahrung das primäre Ziel.

                              Hinzu kommt, daß der BDPH, der als "Unbeteiligter" eigentlich prädestiniert für eine Moderatorenrolle wäre, einen Präsidenten auf Abruf hat, dessen einschlägiges Engagement nicht sehr ausgeprägt sein dürfte.

                              Also: Herr Decker ist sicherlich nicht der Sündenbock, aber einer von dreien.

                              Beste Grüße

                              Altsax

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                              • Harald Krieg
                                Ostafrikasammler
                                • 27.06.2003
                                • 4789

                                #105
                                Die Probleme gehen doch viel tiefer. Der BPP Präsident hat kürzlich in einem Focus(!) Artikel 90% der Händler als unseriös bezeichnet.

                                Viele Halbseidene seien unter Deutschlands Briefmarkenhändlern zu finden, warnt der erfahrene Gutachter. Unter den 100 bedeutenden arbeitet laut Geigle nur jeder zehnte wirklich seriös. Schummeln gehört offenbar zum Geschäft.
                                Quelle: http://www.focus.de/panorama/welt/ti...id_966700.html

                                Wie postiv wird der APHV wohl kurze Zeit danach auf die Forderungen dieses BPP Präsidenten reagieren, die er gleichzeitig auch noch mit einer Drohung verbindet? Hier geht es nicht mehr nur um logische oder sinnvolle Lösungsansätze, sondern es spielen starke Emotionen mit!

                                Mich wundert nur, dass der APHV diese negative Darstellung der ganze Branche durch eines seiner Mitglieder ansonsten so hinnimmt.

                                Kommentar

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