Wirtschaftliche Probleme im Briefmarkenhandel ?

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  • drmoeller_neuss
    Registrierter Benutzer
    • 19.01.2008
    • 999

    #121
    Oder gleich als irreführend abmahnen lassen, schliesslich suggeriert die Abbildung, dass das Goldstück so groß wie eine 5-Mark-Münze ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Borek.JPG
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Größe: 74,0 KB
ID: 267396

    Quelle: https://www.borek.de/ein-stueck-gesc...-massivem-gold

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    • Hugo67
      Registrierter Benutzer
      • 22.12.2011
      • 1077

      #122
      Wie nennt man solche Produkte eigentlich in der Numismatikersprache ? Gibt es einen analogen Ausdruck zu "Kartonphilatelie" ? "Murksmedaillen" oder so ähnlich vielleicht ?

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      • Konrad Krämer
        Registrierter Benutzer
        • 28.12.2008
        • 276

        #123
        Hallo in die Runde,
        bei dem Gewicht von 0,28g und einem Durchmesser 8,10 mm, siehe Beschreibung, sind wir um Welten von einer Originalgröße des alter 5DM Stückes entfernt.
        Die Abbildung sollte hier wohl nur das Motiv wiedergeben, was auf einer 8,1mm Abbildung sicherlich nur sehr schwer möglich ist.

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        • Hugo67
          Registrierter Benutzer
          • 22.12.2011
          • 1077

          #124
          Das Haus Stanley Gibbons hat die Notwendigkeit gesehen, die Finanzwelt (etwas außerhalb der Reihe) mit einem Zwischenbericht über die aktuelle Geschäftslage zu informieren:

          Die gute Nachricht: Man wird nach jetzigem Stand entgegen den ursprünglichen Erwartungen vorerst darauf verzichten können, die vorhandenen Kreditlinien weiter auszuschöpfen. Auch verzichtet der Hauptgläubiger, der zugleich Hauptaktionär ist, ein weiteres Jahr auf Einhaltung der Kreditrahmenbedingungen.
          Die schlechte: Aktuell arbeitet man nach wie vor sogar auf Zahlungsflussbasis (neudeutsch cash flow) unverändert defizitär. Genaue Zahlen werden turnusgemäß im Juli publiziert.

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          • Rainer Fuchs
            Weltenbürger
            • 02.06.2004
            • 3776

            #125
            So schlecht scheint es um SG nicht zu sehen wenn die heute die Britisch Guiana 1 c. Magenta ersteigerten...

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: SG.jpg
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ID: 267537
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            BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...

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            • Hugo67
              Registrierter Benutzer
              • 22.12.2011
              • 1077

              #126
              Das ist interessant, danke sehr für diese Nachricht.
              Hier die offizielle Pressemitteilung:

              SG hat also, in unveränderter Ermangelung eigener Finanzkraft, von seinem Hauptaktionär und -gläubiger, einer Firma namens Phoenix, einen weiteren Kredit erhalten, um die Marke zu ersteigern, übrigens für ca. 15 % weniger Geld als der Vorbesitzer 2017 bezahlt hat.
              Jetzt wird es aber richtig (jedenfalls aus meiner Sicht) verrückt: Was hat SG lt. dieser Mitteilung mit der Marke vor ? Natürlich will man Geld verdienen, aber das hierfür geplante Vorgehen ist höchst ungewöhnlich, wenn nicht sogar in der Philatelie einmalig:
              SG will die Marke im Londoner Ladengeschäft öffentlich ausstellen und gleichzeitig Anteile an der Marke an möglichst viele Interessenten verkaufen, oder, wie es auf der hierzu eigens eingerichteten Internetseite https://www.1c-magenta.com/ heißt, den Besitz demokratisieren.
              Wir werden in nächster Zeit erfahren, ob das ein Weg sein kann, als Briefmarkenhändler auch mal wieder Geld zu verdienen.
              Unabhängig davon, was solch ein Anteil kosten wird, wird mein Geld auf diesem Weg nicht die Reise auf Händlerbankkonten antreten. Wenn ich Briefmarken kaufe, will ich sie auch in mein Album stecken können.

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              • Hugo67
                Registrierter Benutzer
                • 22.12.2011
                • 1077

                #127
                Nur mal so als Rechenexempel: Mal angenommen, SG würde darauf abzielen, einen Bruttogewinn von 50 % auf den Kaufbetrag zu erzielen, müssten also insgesamt gut 10 Mio EURO (beim aktuellen Dollar/Euro-Kurs von 0,82) eingenommen werden. Wenn 10000 Anteile an der Marke verkauft werden sollen, müsste jeder Käufer also 1000 EURO zahlen, damit diese Rechnung aufgeht.
                Ich vermute einmal, dass der Umstand, dass man sich als Interessent auf dieser neuen Internetseite registrieren soll, bei der Findung einer nachfragegerechten Stückelung helfen soll. Finden sich eher 20000 Abnehmer, die 500 Euro zu zahlen bereits sind oder doch 5000 zu einem Preis von 2000 Euro/Anteil ? Definitiv eine Aufgabe für den fortgeschrittenen Marketing-Experten.
                Timesharing kannte ich schon (und halte davon übrigens auch nichts) nun also Stampsharing ?
                Um auf den aktuellen Spekulationswellen ganz vorn mitzuschwimmen, müsste man es wahrscheinlich Stampcoin nennen.....

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                • Samuel Vimes
                  Registrierter Benutzer
                  • 10.06.2018
                  • 136

                  #128
                  nun, der Kryptomarkt ist aktuell am fallen, der Immobilienmarkt ist ziemlich ausgelutscht, Aktien, ETFs usw. sind für manche interessant, für manche weniger ... da versucht es SG halt mit einer Methode, die bereits vor Jahrzehnten in den Shanahan Auktionen für Aufsehen sorgte (siehe das großartige Werk von Wolfgang Maassen "Dr. Paul Singer & die Geschichte der Shanahan Auktionen : in fünf Jahren zur Weltspitze und ein tiefer Fall" - ein megainteressantes Buch, aber ob diese Methode taugt um heute noch Geld zu verdienen ... das wird die Zeit zeigen und der Erfolg wird SG recht geben oder nicht. Das Pendel kann hier in die eine Richtung ausschlagen oder in die andere - wenn es funktioniert: chapeau, wenn nicht: alle haben es vorher gesagt .... ich bin neugierig!

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                  • Samuel Vimes
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.06.2018
                    • 136

                    #129
                    ok, sowas mit dieser Marke (oder z.B. einer blauen Mauritius) zu machen, wird vielleicht funktionieren - sowas mit den z.B. Brustschilden oder so zu wiederholen, wird m.E. schief gehen - aber ich bin kein Prophet und kann irren!

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                    • Hugo67
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.12.2011
                      • 1077

                      #130
                      Während man vielerorts sieht, dass zur Abwechslung Argen verstärkten Zulauf erfahren und sich Briefmarken zu Preisen verkaufen lassen, die es lange nicht mehr gab, sehen die Zahlen bei Stanley Gibbons für das zum 31.3.21 abgelaufene Geschäftsjahr erneut desaströs aus:


                      1) Umsatz im Vergleich zum Vorjahresgeschäftsjahr von 13,2 Mio auf 10,8 Mio GBP wieder substanziell rückläufig
                      2) Operativer Verlust von 2,7 auf 2,9 Mio GBP gestiegen
                      3) Verlust von 2,4 Mio auf 3,9 Mio GBP explodiert
                      4) Bilanzielles Eigenkapital (das ein Jahr zuvor noch 3,9 Mio GBP betrug) komplett aufgezehrt, aktuell negatives Eigenkapital von 971 Tsd GBP

                      Wie lange SG die Insolvenz wird verhindern können, hängt unverändert fast allein vom Verhalten des Hauptaktionärs und -gläubigers Phoenix ab. Bislang hält Phoenix wohl still und hat per Kredit ja sogar den Kauf der 1c-Guyana finanziert, aber wie lange noch ?
                      Nur die genannten Zahlen betrachtend, fällt es zunehmend schwer, ernsthaft Glauben daran zu entwickeln, dass SG in der jetzigen Form noch lange wird überleben können, es sei denn, es geschehen Wunder.
                      Ein spannender Teilsapekt dieser Frage wird sein, ob es SG gelingt, das Konzept des Anteilsverkaufs an der Guyana-Marke wirtschaftlich zu gestalten. Meiner Meinung nach unwahrscheinlich, aber wer weiß ?
                      Zuletzt geändert von Hugo67; 11.08.2021, 22:01.

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                      • Altsax
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.02.2008
                        • 1497

                        #131
                        Zitat von Hugo67
                        Wie lange SG die Insolvenz wird verhindern können, hängt unverändert fast allein vom Verhalten des Hauptaktionärs und -gläubigers Phoenix ab. Bislang hält Phoenix wohl still und hat per Kredit ja sogar den Kauf der 1c-Guyana finanziert, aber wie lange noch ?
                        Wer ein offensichtlich nicht (mehr) funktionierendes Geschäftsmodell über Jahre durchhält, hat vermutlich dafür Gründe, die nicht im Bereich klassischer betriebswirtschaftlicher Überlegungen zu finden sind.

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                        • Hugo67
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.12.2011
                          • 1077

                          #132
                          Zitat von Altsax
                          Wer ein offensichtlich nicht (mehr) funktionierendes Geschäftsmodell über Jahre durchhält, hat vermutlich dafür Gründe, die nicht im Bereich klassischer betriebswirtschaftlicher Überlegungen zu finden sind.
                          Phoenix ist eine Investmentgesellschaft. Die Annahme, dort würde nicht ökonomisch gedacht, ist daher nicht plausibel. Ob die dort verfolgte Strategie aufgehen wird, ist eine andere Frage.
                          Ein Gläubiger hat per se andere Interessen als ein Aktionär. Wenn man beide Seiten, und dann noch als Hauptakteur, vertritt, wird es ganz kompliziert.

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                          • Altsax
                            Registrierter Benutzer
                            • 22.02.2008
                            • 1497

                            #133
                            Zitat von Hugo67
                            Phoenix ist eine Investmentgesellschaft. Die Annahme, dort würde nicht ökonomisch gedacht, ist daher nicht plausibel.
                            Man kann auch ökonomisch denken, aber ein anderes Geschäftsmodell verfolgen als das, welches im Geschäftsbericht steht. Gerade Investmentgesellschaften sind nicht bekannt dafür, jahrelang in der Hoffnung auf Wunderheilung ein totes Pferd zu reiten.

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                            • Hugo67
                              Registrierter Benutzer
                              • 22.12.2011
                              • 1077

                              #134
                              Zitat von Altsax
                              Man kann auch ökonomisch denken, aber ein anderes Geschäftsmodell verfolgen als das, welches im Geschäftsbericht steht. Gerade Investmentgesellschaften sind nicht bekannt dafür, jahrelang in der Hoffnung auf Wunderheilung ein totes Pferd zu reiten.
                              In wessen Geschäftsbericht ? Im Geschäftsbericht von SG steht natürlich nur etwas über die Geschäftsabsichten von SG...
                              Wie gesagt, Phoenix hat ca 6 Mio GBP in Aktien von SG investiert (zu einem Kurs von 2,5 p, der aktuelle Börsenkurs ist tatsächlich minimal höher) und deutlich mehr an Krediten (ich weiß nicht genau, wieweit diese mit Sachwerten abgesichert sind) an SG gegeben.
                              Rein betriebwirtschaftlich war das Aktieninvestment also bislang profitabel und solange SG die Kredite bedient, gilt das auch für die Kredite.
                              Hier jetzt die Insolvenz herbeizuführen, ergibt für Phoenix keinen Sinn. Wenn es dazu kommen sollte, dass die Kredite nicht mehr bedient werden können, stellt sich die Frage neu. Aber nicht jetzt. Wenn andere Gläubiger kalte Füße bekommen sollten, kann es natürlich schnell gehen. Aktuell gibt es schon Ärger (im Geschäftsbericht euphemistisch als "Diskussion" bezeichnet) mit der Pensionskasse, die mehr Bareinschüsse fordert als SG leisten kann/will.
                              Konkret für mich bedeutet dies: (die ersten beiden Punkte sind zugegebenermaßen rein theoretisch)
                              1) Würde ich SG heute einen Kredit gewähren ? nein
                              2) Würde ich SG-Aktien kaufen? bestimmt nicht
                              3) Würde ich bei SG ein mich interessierendes philatelistisches Objekt kaufen oder ersteigern ? Das ja, aber nur wenn a) der Preis stimmt und b) ich nicht per Vorkasse zahlen müsste.
                              Zuletzt geändert von Hugo67; 12.08.2021, 23:47.

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                              • Hugo67
                                Registrierter Benutzer
                                • 22.12.2011
                                • 1077

                                #135
                                SG gibt in folgender Mitteilung


                                bekannt, dass man in der andauernden Streitigkeit mit dem Vermieter der New Yorker SGF-Tochter Mallet entschieden hat, diese Tochter nach Chapter 11 in die US-Insolvenz zu schicken. Das Ganze dürfte gemäß dieser Mitteilung auch bei SG zu (erneuten) finanziellen Belastungen führen, da auch Firmen der SG-Gruppe zu den Mallet-Gläubigern gehören.
                                Wenngleich der SG-Hauptaktionär und -gläubiger Phoenix erneut schriftlich versichert hat, seine Kredite an SG auch dieses Mal nicht fällig zu stellen und somit SG weiter künstlich beatmen wird, dürfte diese Angelegenheit
                                1) sich eine Weile hinziehen, da jetzt der US-Insolvenzrichter entscheiden wird, wie mit dem Vermögen von Mallet zu verfahren ist
                                2) die ohnehin überschuldete SG-Bilanz zusätzlich belasten.

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