BPP sucht Nachwuchs

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  • Hugo67
    Registrierter Benutzer
    • 22.12.2011
    • 1077

    #1

    BPP sucht Nachwuchs

    Der BPP veranstaltet im Hause Rauhut Anfang nächsten Jahres ein Seminar für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, sich der Aufnahmeprüfung zum Prüfer zu unterziehen. Die ist eine neue und originelle Vorgehensweise, der hoffentlich Erfolg beschieden sein wird:


    Am Rande bemerkt: Der BPP hat diese Meldung auch auf Englisch verfasst. Das hätte er angesichts der sprachlichen "Qualität" besser sein lassen. Nur ein Highlight
    Since we want to take ourselves much time for you, the circle of participants is limited.
  • Briefmarkentor
    Registrierter Benutzer
    • 03.02.2011
    • 793

    #2
    Eine interessante Aktion, die hoffentlich von Erfolgt gekrönt ist. Beneidenswert, wenn man die nötige Freizeit für eine intensive Einarbeitung und das notwendige Kleingeld für eine aussagekräftige Vergleichssammlung hat.
    https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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    • Altsax
      Registrierter Benutzer
      • 22.02.2008
      • 1497

      #3
      Zitat von Hugo67
      Der BPP veranstaltet im Hause Rauhut Anfang nächsten Jahres ein Seminar für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, sich der Aufnahmeprüfung zum Prüfer zu unterziehen. Die ist eine neue und originelle Vorgehensweise, der hoffentlich Erfolg beschieden sein
      wird
      So neu ist sie gar nicht. Vor Jahren fand eine solche Veranstaltung in Bonn statt. Ich hatte mich angemeldet, weil mich interessierte, mit welchen Methoden die "Problemfälle" meines Sammelgebietes Sachsen (u.a. Vollgitterstempel) geprüft werden. Um zu vermeiden, mit dem Argument abgespeist zu werden, daß für solche "Spezialfragen" keine Zeit sei, hatte ich meine Fragen rechtzeitig zuvor an den ais Ansprechpartner genannten Prüfer gesandt. Daraufhin bekam ich eine "freundliche Ausladung" mit der Begründung, wer solche Fragen stelle, brauche keine Einführungsveranstaltung mehr.

      Im Nachhinein war das Desinteresse an einem potentiellen Neuzugang klar: Es gab bereits einen konkreten Bewerber für das Sammelgebiet.

      Das beantwortet indirekt auch die andernorts gestellte Frage, ob der BPP etwas dagegen unternimmt, daß sich manche Prüfer durch "geschickte" Attestformulierungen bei bestimmten Auftraggebern beliebt zu machen versuch(t)en: Wo es keinen Konkurrenten gibt, besteht kein Bedarf an "speziellen Geschäftsmodellen" und im Zweifel entsteht auch kein Streitfall, bei dem die Verbandsprüfstelle tätig werden müßte.

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      • Briefmarkentor
        Registrierter Benutzer
        • 03.02.2011
        • 793

        #4
        Hallo Altsax,

        das wäre keine zukunftsweisende Einstellung. Würdest du nach dieser Erfahrung noch einmal eine solche Veranstaltung besuchen wollen?
        https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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        • Artessa
          Registrierter Benutzer
          • 14.10.2011
          • 124

          #5
          wer solche Fragen stelle, brauche keine Einführungsveranstaltung mehr.
          Detaillierte Fachfragen haben auf einer Einführungsveranstaltung auch keinen Platz. Dafür gibt es andere Veranstaltungen.

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          • Altsax
            Registrierter Benutzer
            • 22.02.2008
            • 1497

            #6
            Zitat von Artessa
            Detaillierte Fachfragen haben auf einer Einführungsveranstaltung auch keinen Platz. Dafür gibt es andere Veranstaltungen.
            Es kommt immer darauf an, an wen sich eine solche Einführungsveranstaltung richtete.

            Zielgruppe waren Philatelisten, die man ggf. für eine Mitgliedschaft im Prüferbund gewinnen wollte. Sie mußten also zumindest auf ihrem Sammelgebiet über weit überdurchschnittliche Kenntnisse verfügen. Andernfalls wären sie gar nicht in Betracht gekommen. Die für sie relevanten Informationen konnten sich folglich nur auf die Prüftechnik als solche und allenfalls noch auf die damit verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen erstrecken.

            Meine Fachfragen zielten ausschließlich darauf ab. Das Beispiel der Prüfung von sächsischen Vollgitterstempeln unterstreicht das. Das Problem besteht darin, daß rd. 160 Geräte aus einer oder allenfalls wenigen Formen gegossen worden sind, also so gut wie keine gerätespezifischen Unterschiede aufweisen. Solche Fragen sind durchaus relevant, um einschätzen zu können, mit welcher Sicherheit in solchen Fällen Prüfungen vorgenommen werden können.

            Die Aussage "dafür gibt es andere Veranstaltungen" wäre notwendigerweise zu ergänzen durch "für Nichtmitglieder des BPP", damit sie in diesem Zusammenhang relevant ist. Zumindest ich habe davon aber nichts gehört.

            Der BPP stellt, völlig zu Recht, sehr hohe Ansprüche an die neu aufzunehmenden Mitglieder (hoffentlich auch an die bereits aufgenommenen). Er überläßt aber die Ausbildung "Mentoren", also erfahrenen Prüfern desselben oder eines anderen Fachgebietes. Wenn ein derartiger "erfahrener" Mentor selbst nicht mehr auf der Höhe der derzeitigen Prüfmethodik ist, kann er sie auch nicht vermitteln!

            Was fehlt, ist eine institutionalisierte Prüferausbildung auf Basis heutiger wissenschaftlich untermauerter Methoden.

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            • Hugo67
              Registrierter Benutzer
              • 22.12.2011
              • 1077

              #7
              Zitat von Altsax

              Im Nachhinein war das Desinteresse an einem potentiellen Neuzugang klar: Es gab bereits einen konkreten Bewerber für das Sammelgebiet.
              Der Hinweis in der Einladung, man könne dem Michel entnehmen, welche Sammelgebiete der BPP gerne besetzen möchte, erscheint mir eigenartig. Warum erstellt man nicht einfach eine Liste der derzeit schwach bzw. gar nicht besetzten Gebiete ? Das würde dem ein oder anderen bei der Überlegung, ob eine Anfrage zur Teilnahme an dieser Veranstaltung sinnvoll ist, deutlich erleichtern.

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              • brfmhby
                Armenien, Batum
                • 16.09.2005
                • 1516

                #8
                Auch "besetzte" Gebiete können weitere Prüfer vertragen. Es kann immer mal ein Prüfer ausfallen und dann ist ein "Backup" schön. Bei schweren Themen und Prüfstücken kann man sich absprechen. Also da sehe ich viele Vorteile. Wer Prüfen mag und kann ist sicher immer willkommen.
                "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

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                • Hugo67
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.12.2011
                  • 1077

                  #9
                  Zitat von brfmhby
                  Auch "besetzte" Gebiete können weitere Prüfer vertragen. Es kann immer mal ein Prüfer ausfallen und dann ist ein "Backup" schön. Bei schweren Themen und Prüfstücken kann man sich absprechen. Also da sehe ich viele Vorteile. Wer Prüfen mag und kann ist sicher immer willkommen.
                  Ob das so ist, wird aus aus der Broschüre mit der Seminarankündigung nicht klar. Was hingegen klar ist, ist, dass nicht für alle Prüfgebiete Nachwuchs gesucht wird. Welche, soll der Leser, wie erwähnt, angeblich dem Michel entnehmen können.

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                  • Altsax
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.02.2008
                    • 1497

                    #10
                    Zitat von brfmhby
                    Wer Prüfen mag und kann ist sicher immer willkommen.
                    Unabhängig von Phänomenen wie "Futterneid" und Wettbewerb über "schonende Attestformulierungen", die es in der Vergangenheit gegeben hat und aktuell möglicherweise noch gibt, existieren auch objektive Gründe, die gegen eine Mehrfachbesetzung von Prüfgebieten sprechen:

                    Die notwendige Ausrüstung mit Prüfgeräten erfordert einen nicht geringen finanziellen Aufwand. Das gleiche gilt, sofern die eigene Sammlung dafür nicht ausreicht, für die Anschaffung von zusätzlichem Vergleichsmaterial. Das alles muß sich über die Prüfgebühren amortisieren. Wenn diese sich nun auf mehrere Prüfer verteilen, fällt das noch schwerer, als es in den meisten Fällen ohnehin schon ist.

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                    • Hugo67
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.12.2011
                      • 1077

                      #11
                      Zitat von Altsax
                      Das alles muß sich über die Prüfgebühren amortisieren. Wenn diese sich nun auf mehrere Prüfer verteilen, fällt das noch schwerer, als es in den meisten Fällen ohnehin schon ist.
                      Dies gilt nur, wenn der Prüfer sich als Wirtschaftbetrieb definiert. Meine Idealvorstellung eines Prüfers ist eine ganz andere.

                      Maximal profitables Arbeiten kann auch nicht die satzungsgemäße Aufgabe eines eingetragenen Vereins wie dem BPP sein. Das Ziel ist die Fälschungsbekämpfung, nicht der Profit, jedenfalls auf Ebene des Verbands.

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                      • Altsax
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.02.2008
                        • 1497

                        #12
                        Zitat von Hugo67
                        Dies gilt nur, wenn der Prüfer sich als Wirtschaftbetrieb definiert. Meine Idealvorstellung eines Prüfers ist eine ganz andere.

                        Maximal profitables Arbeiten kann auch nicht die satzungsgemäße Aufgabe eines eingetragenen Vereins wie dem BPP sein. Das Ziel ist die Fälschungsbekämpfung, nicht der Profit, jedenfalls auf Ebene des Verbands.
                        Zwischen "Wirtschaftsbetrieb" und der Amortisation notwendiger Investitionen in die Prüfausrüstung liegen Welten. Von niemandem kann erwartet werden, daß er aus Idealismus Kosten auf sich nimmt, um einen Markt am Laufen zu halten, von dem dann andere profitieren.

                        Die Prüfer übernehmen heute einen Großteil der Aufgaben, die früher ein guter Fachhändler erfüllte. Sowohl große Teile des Handels als auch die meisten Sammler beschäftigen sich nicht mehr in ausreichendem Maße mit dem Material, sondern schieben diesen Part auf die Prüfer ab. Und die sollen das aus dem ideellen Motiv der Fälschungsbekämpfung quasi ehrenamtlich übernehmen??

                        Beim früheren Sachsenprüfer Tilo Rismondo habe ich Prüfsendungen mit einer dreistelligen Anzahl von Marken gesehen, von denen keine als Handelswert die Mindestprüfgebühr erreichte. Für die sorgfältige Prüfung solcher Stücke müßte man Schmerzensgeld verlangen. Es gibt sicherlich eine Fülle von Möglichkeiten, seine Zeit sinnvoller zuzubringen, als mit derartigen Prüfaufgaben.

                        Es gibt viele Bereiche in unserer Gesellschaft, in denen solange über "überzogene Preise" lamentiert und nach dem Staat gerufen wird mit der Forderung, etwas dagegen zu unternehmen, bis sich niemand mehr findet, der die betreffenden Aufgaben übernehmen bzw. Investitionen tätigen will. Man sollte einmal darüber nachdenken, warum Prüfgebiete verwaist sind und sich kein Prüfernachwuchs findet.

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                        • brfmhby
                          Armenien, Batum
                          • 16.09.2005
                          • 1516

                          #13
                          Amortisierung ist nur bei sehr wenigen ausgewählten Prüfgebieten möglich, alles andere ist zw. stark minus bis deutlich unter Mindestlohn. Da entsteht eher weniger Neid.
                          "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

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                          • Hugo67
                            Registrierter Benutzer
                            • 22.12.2011
                            • 1077

                            #14
                            Zitat von Altsax
                            Zwischen "Wirtschaftsbetrieb" und der Amortisation notwendiger Investitionen in die Prüfausrüstung liegen Welten. Von niemandem kann erwartet werden, daß er aus Idealismus Kosten auf sich nimmt, um einen Markt am Laufen zu halten, von dem dann andere profitieren.
                            Wer so (wiederum rein rentabilitätsorientiert) denkt, darf in der Tat kein Prüfer werden.

                            Zitat von Altsax
                            Beim früheren Sachsenprüfer Tilo Rismondo habe ich Prüfsendungen mit einer dreistelligen Anzahl von Marken gesehen, von denen keine als Handelswert die Mindestprüfgebühr erreichte. Für die sorgfältige Prüfung solcher Stücke müßte man Schmerzensgeld verlangen.
                            Dann muss der BPP die Mindestprüfgebühr anheben, also ein leicht lösbares Problem.

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                            • Briefmarkentor
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                              • 03.02.2011
                              • 793

                              #15
                              Zitat von Altsax
                              Man sollte einmal darüber nachdenken, warum Prüfgebiete verwaist sind und sich kein Prüfernachwuchs findet.
                              Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund des fehlenden Nachwuchses das extrem hohe Anforderungsprofil. Angefangen bei der Fähigkeit, Farben richtig erkennen zu können über das Wissen um den Herstellungsprozess eines Postwertzeichens, das postgeschichtliche Wissen bis zur Vorlage einer Vergleichssammlung. Der potentiellen Nachwuchs muss nicht nur bereit sein, sich über einen langen Zeitraum das notwendige Wissen anzueignen, sondern er muss auch wirtschaftlich in der Lage sein, das notwendige Material zu beschaffen. Und selbst wenn das Spielgeld vorhanden ist, bekommt man wichtige Stücke (Marken oder Stempelabschläge) zumindest meines Sammelgebietes nicht am Markt. Außerdem muss man bereit sein, sich mit Sammlern über die Prüfungsergebnisse auseinanderzusetzen. Hinzu kommt der Zeitaufwand der Prüfungstätigkeit, der nicht unterschätzen werden sollte. Hat man hier keinen verständnisvollen Partner / Partnerin an seiner Seite kann man das Ganze eh vergessen.
                              https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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