Verkauf einer Sammlung im Verein

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  • apholzer
    Italien-Sammler
    • 11.06.2003
    • 210

    #1

    Verkauf einer Sammlung im Verein

    Vor kurzem ist mir in der Bibliothek eine kleine Schrift aus dem Jahre 1917 über den Weg gelaufen. Der Titel sagt bereits viel darüber aus, in welche Richtung sie zielt: "Briefmarken-Sammeln, eine günstige Kapitalanlage und Altersrente". Nun, auf eine Stelle in dieser Broschüre möchte ich besonderes hinweisen:

    Verkauf einer Sammlung. Um eine Sammlung zu verkaufen ist es nötig, dieselbe fachgemäss taxieren zu lassen. Bestimmend für den Verkauf ist nicht der Katalogwert sondern der Handelswert, beeinflusst durch die jeweilige Nachfrage. Kleine Sammlungen, die überstürzt verkauft werden sollen, erzielen meist nicht viel. Bei grossen Sammlungen empfiehlt es sich, lange zuzuwarten und nicht sofort dem erstbesten Angebot Folge zu geben. Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Zuflucht zu Philatelistenvereinen nicht immer die beste Gewähr bot. Zwar ist hier eine reelle Erledigung meist gewährleistet, aber die Chancen eines besonders guten Verkaufs erhöhen sich beim Verkauf an nichtorganisierte Sammler um bedeutendes, weil hier keine solche "Überfütterung" vorliegt, wie es meist bei Philatelistenvereinen der Fall ist. Übrigens ist es Tatsache, dass 9/10 aller Sammler nicht organisiert sind, wie mich die Praxis lehrte.
    Somit stellt sich mir natürlich die Frage: Stimmt das heute noch? Wir haben doch im alten Forum allen Leuten, die ihre Marken loswerden wollten, gesagt: Wendet Euch an den nächstgelegenen Verein! War dies ein schlechter Tipp?
    Education is not a preparation for life; education is life itself.

    (John Dewey)
  • Bodo A.v.Kutzleben

    #2
    2003 ist wie 1917

    Hallo an alle,


    wenn Sie fragen, gilt das von 1917 noch HEUTE (2003), dann muss ich Ihnen sagen, es gilt noch immer.

    Natürlich sind große Sammlungen HEUTE (2003) am besten aufgehoben in guten Auktionshäusern. Dort werden große Sammlungen oft in Einzellose zerlegt und verkauft. Sehr gutes Material findet HEUTE noch einen sehr großen Käuferkreis auf Auktionen und natürlich mit Einschränkungen auch im Verein.

    Und was sehr betrüblich ist, ist die Aussage von 1917, daß 9 von 10 Sammlern nicht in einem Verein organisiert sind. Das gilt leider HEUTE noch. Daran müssen wir alle Arbeiten, daß 2103 nicht noch das gleiche im Zukunftsforum des EUROPÄISCHEN Philatelistenverbandes über Europa zu lesen ist.

    Grüsse an alle

    Bodo

    PS: Geldknappheit ist immer eine schlechte Verkaufstrategie. Damals wie heute.
    Verkaufen nur dann, wenn die Preise hoch sind und man/frau nicht muß und Kaufen wenn die Preise im Keller sind und der Verkäufer (Schade natürlich) in Geldknappheit ist und verkaufen muß.

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    • Wanderer
      Registrierter Benutzer
      • 27.06.2007
      • 2274

      #3
      MOIN @ALL - diesen alten Beitrag kann ich gerne bestätigen, stimmt mit meinen jahrelangen Beobachtungen zu der häufig gestellten Kernfrage Wert einer sammlung überein.

      Das Thema wird ja in regelmäßigen Abständen hier im Forum angesprochen.

      Würde gern weitere Meinungen und etwas über eure gemachten Erfahrungen lesen .....
      Mit Sammlergruß & Glückauf
      Jochen A. Wanderer

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      • Hugo67
        Registrierter Benutzer
        • 22.12.2011
        • 1077

        #4
        Zitat von apholzer
        Vor kurzem ist mir in der Bibliothek eine kleine Schrift aus dem Jahre 1917 über den Weg gelaufen. Der Titel sagt bereits viel darüber aus, in welche Richtung sie zielt: "Briefmarken-Sammeln, eine günstige Kapitalanlage und Altersrente". Nun, auf eine Stelle in dieser Broschüre möchte ich besonderes hinweisen:



        Somit stellt sich mir natürlich die Frage: Stimmt das heute noch? Wir haben doch im alten Forum allen Leuten, die ihre Marken loswerden wollten, gesagt: Wendet Euch an den nächstgelegenen Verein! War dies ein schlechter Tipp?
        Ich glaube nicht, dass 10 % der Briefmarkensammler Deutschlands heute in einem Verein Mitglied sind, selbst wenn man die nicht-BDPh-Vereine mitzählt. Selbst 5 % ist wohl noch zu hoch gegriffen. Der BDPh hat derzeit ca 35000 Mitglieder, die Rechnung kann man leicht selber aufmachen.
        Insofern gehe ich davon aus, dass sich die Situation diesbezüglich schon seit 1917 geändert hat.
        Wenn ich eine Sammlung veräußern wollte, gäbe es zwei Wege:
        - Ist es eine Spezialsammlung mit wirklichen Raritäten, würde ich über die Arge fragen, ob dort evtl. Interessenten zu finden sind.
        - Ansonsten würde ich zwei oder drei seriöse Auktionshäuser um eine Einschätzung bitten.
        - Gute Einzelstücke gehen evtl. auch bei ebay. Sammlungen würde ich dort nicht anbieten, außer es ist Massenware, dann geht ohnehin nichts anderes.

        Im Ortsverein zu fragen, halte ich für wenig sinnvoll.

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        • Wanderer
          Registrierter Benutzer
          • 27.06.2007
          • 2274

          #5
          Hallo @Hogo67 und Danke für Deine Einschätzung.
          Also ich habe keine Ahnung wieviel freie Sammler es gibt und insbesondere wie sich die Altersverteilung darstellt, ob es große Unterschiede in der Altersstruktur früher/heute gibt.

          Jüngere Briefmarkeneigentümer gibt es ja, die wollen oft das schnelle Geld machen ..... kann ich verstehen ..... aber sie wollen nicht die Zeit investieren um den Unterschied zwischen Raritäten und Massenware zu lernen.

          Das Auge will trainiert sein - um in einem realen Auktionshaus braucht man schon ein trainiertes auge, um in der Auswahl von Banankartons voll Material die Substanz oder Wertlosigkeit zu erkennen.

          Unsere Kommentare helfen doch den Mitleser eine Entscheidungshilfe zu geben ...... wenn die ohne Training mit geerbten Material in ein Auktionshaus gehen, da werden die heute genau wie früher über den Tisch gezogen.

          Ahnungslose erst zum Lesen und dann zum vergleichenden Sammeln zu bewegen, welchen Sinn ein Dublettenposten macht oder machen kann ... die Verfeinerung des groben Blicks ..... wo man/frau hinblicken muß usw

          dass sind doch Themen, die man/frau zusammen erörtern kann. Oder?
          Mit Sammlergruß & Glückauf
          Jochen A. Wanderer

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          • PhilaSeiten.de
            Registrierter Benutzer
            • 07.04.2007
            • 300

            #6
            "wenn die ohne Training mit geerbten Material in ein Auktionshaus gehen, da werden die heute genau wie früher über den Tisch gezogen."

            Der BDB (Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer e.V.) wird sich über solche Beiträge im Forum des Partnerverbandes BDPh sicher freuen !

            Schöne Grüsse, Richard
            Richard Ebert Philaseiten.de, 88299 Friesenhofen
            Datenbanken Philastempel, Inflaseiten, PPA-Auktion, Briefmarken-Atteste
            Mitglied BDPh, AIJP (Internationaler Verband der Philatelie Journalisten)

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            • argeve
              Registrierter Benutzer
              • 04.07.2006
              • 305

              #7
              "wenn die ohne Training mit geerbten Material in ein Auktionshaus gehen, da werden die heute genau wie früher über den Tisch gezogen."
              Diese Aussage halte ich nicht für falsch. Außer man bietet dem Auktionshaus die Ware zum Kauf an. Dann muss der Auktionator natürlich anders kalkulieren und wird deutlich weniger bezahlen als wenn er dies in der Auktion anbietet im Auftrag des Verkäufers. Wenn der Posten/Sammlung in der Auktion angeboten wird kann der Ausrufpreis von Gebot bis Katalogpreis ausgezeichnet werden. Was ein Käufer dafür gibt oder nicht ist der Posten/Sammlung eben wert.

              Anders sieht es aus bei Verkauf an Firmen oder Privatpersonen. Dort kann man schnell über den Tisch gezogen werden, vor allen Dingen wenn man keine Ahnung von der Sammlung hat. Was die Käufer in der Regel schnell merken. Deshalb würde ich mehrere Auktionshäuser oder Käufer um ein Gebot, bzw. um eine Einschätzung beim Verkauf über ein Auktionshaus bitten.

              Auch die Aussage von "Hugo 67", dass dies in einem Verein nicht Sinnvoll ist, ist falsch. In einem guten Verein gibt es immer Leute die gerne bereit sind eine sinnvolle Bewertung abzugeben, und in der Regel kostenlos. Ob dort jemand ist der den Posten/ Sammlung kauft ist eine andere Frage. Ich kann nur sagen in unserem Verein finden sich bei jedem Tauschtag fast immer Pesonen die ihre Sammlungen oder Nachlässe abgeben wollen. Wir Beraten diese kostenlos und wo und zu welchen Preis diese angeboten werden sollen.

              Man muss ja nicht verkaufen wenn einem das Angebot zu klein erscheint. Erst wenn man verschiedene Meinungen und Einschätzungen eingeholt hat kann man sich für eins entscheiden.

              Gruß Heinz

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              • Hugo67
                Registrierter Benutzer
                • 22.12.2011
                • 1077

                #8
                Zitat von argeve
                "wenn die ohne Training mit geerbten Material in ein Auktionshaus gehen, da werden die heute genau wie früher über den Tisch gezogen."
                Diese Aussage halte ich nicht für falsch. Außer man bietet dem Auktionshaus die Ware zum Kauf an. Dann muss der Auktionator natürlich anders kalkulieren und wird deutlich weniger bezahlen als wenn er dies in der Auktion anbietet im Auftrag des Verkäufers. Wenn der Posten/Sammlung in der Auktion angeboten wird kann der Ausrufpreis von Gebot bis Katalogpreis ausgezeichnet werden. Was ein Käufer dafür gibt oder nicht ist der Posten/Sammlung eben wert.

                Anders sieht es aus bei Verkauf an Firmen oder Privatpersonen. Dort kann man schnell über den Tisch gezogen werden, vor allen Dingen wenn man keine Ahnung von der Sammlung hat. Was die Käufer in der Regel schnell merken. Deshalb würde ich mehrere Auktionshäuser oder Käufer um ein Gebot, bzw. um eine Einschätzung beim Verkauf über ein Auktionshaus bitten.

                Auch die Aussage von "Hugo 67", dass dies in einem Verein nicht Sinnvoll ist, ist falsch. In einem guten Verein gibt es immer Leute die gerne bereit sind eine sinnvolle Bewertung abzugeben, und in der Regel kostenlos. Ob dort jemand ist der den Posten/ Sammlung kauft ist eine andere Frage. Ich kann nur sagen in unserem Verein finden sich bei jedem Tauschtag fast immer Pesonen die ihre Sammlungen oder Nachlässe abgeben wollen. Wir Beraten diese kostenlos und wo und zu welchen Preis diese angeboten werden sollen.

                Man muss ja nicht verkaufen wenn einem das Angebot zu klein erscheint. Erst wenn man verschiedene Meinungen und Einschätzungen eingeholt hat kann man sich für eins entscheiden.

                Gruß Heinz
                Dieser Beitrag widerspricht sich selbst. Woran soll denn ein Philatelie-Laie denn bitte schön einen "guten" Verein erkennen ? Und was "falsch" und "richtig" ist, ist nicht mein Thema. Wer die absolute Wahrheit gepachtet hat, sollte keine Debatten führen.

                Auch der Beitrag von wanderer ist für mich nicht nachvollziehbar:
                Ein seriöses Auktionshaus wird im eigenen Interesse den Ausruf realistisch ansetzen. Je höher der Zuschlag, desto höher auch die Provision.
                Die erste zu klärende Frage ist eine ganz andere, nämlich ob ein Auktionshaus die Sammlung überhaupt anbieten möchte. In diese Richtung zielte mein erster Beitrag.

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                • Briefmarkentor
                  Registrierter Benutzer
                  • 03.02.2011
                  • 793

                  #9
                  Zitat von apholzer
                  Somit stellt sich mir natürlich die Frage: Stimmt das heute noch? Wir haben doch im alten Forum allen Leuten, die ihre Marken loswerden wollten, gesagt: Wendet Euch an den nächstgelegenen Verein! War dies ein schlechter Tipp?
                  Dieser Tipp war und ist sich nicht schlecht.

                  Bei wirklich gehaltvollen und kostspieligen Sammlungen wird sich der Sammler aber wahrscheinlich selbst um die Veräußerung kümmern, bzw. die Erben über den Wert der Sammlung und die Möglichkeiten der Liquidation informieren.
                  https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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