Gekaufter Journalismus in philat. Fachpresse? Doping? Auswirkungen für alle!

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  • atp50
    Registrierter Benutzer
    • 07.09.2005
    • 59

    #1

    Gekaufter Journalismus in philat. Fachpresse? Doping? Auswirkungen für alle!

    Der aktuelle Briefmarken-Spiegel (8/2007) "berichtet" in Interviewform in seiner jüngsten Ausgabe auf einer Doppelseite (S.88 und 89) über das Resultat einer Schweizer Auktion. Ohne Zweifel wird auch im Alpenstaat hart gearbeitet, aber dennoch erscheint es mir sehr bemerkenswert, dass diese mehrseitigen Unternehmunshuldigungen in letzter Zeit von der deutschen philatelistischen Fachpresse genutzt werden. Zudem sind sie leider sehr alpenlastig.

    Es steht außer Frage, dass die wenigen philatelistischen Zeitschriften auf einem schrumpfenden Markt nahezu alle ökonomischen Register zum Überleben ziehen müssen. Doch die Beweihräucherung sehr großer Anzeigenkunden im redaktionellen Teil der Zeitschriften wirken nicht nur hilflos plump für die Insider, nein, diese Form des Journalismus marktbeherrschender Blätter beeinflußt langfristig auch das Gefüge zwischen Auktionshäusern, Händlern und Sammlern.

    Der gehuldigte Gigantismus gefühvoll vermischt mit Formulierungen über fast grenzenlosen Kundenservice des Interviewpartners könnte für die beiden initiierenden Beteiligten jeweils ein Ziel bedeuten: für den einen Anzeigeneinnahmen und für den anderen: Umsatzsteigerung. Wenn die philatelistische Fachpresse u.a. der Wettkampfplatz des Handels darstellt, dann stellen derartige Interviews für mich Doping dar! Es ist eine Ohrfeige für den örtlichen Handel, der aufgrund eklatanter Streuverluste kaum auf die Idee kommt Anzeigen zu schalten! Es ist ein Ellbogen-Check gegen die gesamte Auktionslandschaft auch in Österreich und der Schweiz, die trotz harter Arbeit kaum in den Genuß solcher Berichte kommen.

    Schauen wir doch einmal was der Deutsche Presserat in seinem Pressekodex unter Ziffer 7 hierzu schreibt:
    "Ziffer 7 – Trennung von Werbung und Redaktion
    Die Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet, dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden. Verleger und Redakteure wehren derartige Versuche ab und achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken. Bei Veröffentlichungen, die ein Eigeninteresse des Verlages betreffen, muss dieses erkennbar sein."

    Der vollständige Kodex kann hier nachgelesen werden.
    Der Pressekodex setzt ethische journalistische Standards bei Opferschutz, Täterschutz, Sorgfaltspflicht, Diskriminierungen, Nationalitätennennung von Tätern, Schleichwerbung und Sensationsberichterstattung.


    Zeitlich verzögert könnten diese regelmäßigen Unternehmensdarstellungen im redaktionellen Teil der Fachpresse auch zur Marktschrumpfung beitragen wie sie der Autor Bernhard Cölle in einem Zitat eines international tätigen Händlers/Auktionators in der gleichen BM-Ausgabe auf Seite 22 wie folgt beschreibt: "...-ich erwarte einen Rückgang der europäischen Auktionshäuser von 40-50% innerhalb der nächsten 5 Jahre". Marktschrumpfung bedeutet dann auch weniger Wettbewerb! Und weniger Wettbewerb ist nicht gut. Wer tankt der weiß wovon ich spreche. Viele Sammler "tanken" bei Auktionshäusern.

    Meines Erachtens ist die Kreativität der Verlagshäuser gefragt zukunftsweisende Ideen zu entwickeln und neue Maßnahmen zu ergreifen, die Service, Attraktivität und Zusatznuzen für Leser, Inserenten und Marktteilnehmer darstellen. Dabei sollte sich auch das Internet als Hilfsmittel für die Verlage erweisen.

    Zukünftige PR-Meldungen im Journalisten-Mantel werden für mich Anlass sein nicht nur das Abo der betreffenden Zeitschriften zu stornieren!

    Viele Grüße
    Torsten Hornung
    Suche sachliche und zukunftsweisende Diskussionen, - nicht immer vom Eckrand
  • Helmut2006
    Registrierter Benutzer
    • 13.11.2006
    • 125

    #2
    Missbrauch des Forums

    Die Argumentation ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu weisen.
    Finde es aber Schade, dass gleizeitig für den eigenen Briefmarkenhandel
    durch Angabe der Adresse Werbung gemacht wird !!!!

    Kommentar

    • atp50
      Registrierter Benutzer
      • 07.09.2005
      • 59

      #3
      Werbung!
      Oh welch ein Jammer!
      Das ist eine verwerfliche Angriffsfläche
      Das liegt mir fern!
      Habe es wunschgemäß reduziert.
      Hoffe es geht so OK!

      Viele Grüße
      Torsten Hornung
      Suche sachliche und zukunftsweisende Diskussionen, - nicht immer vom Eckrand

      Kommentar

      • Lacplesis
        Russland bis 1923
        • 17.11.2006
        • 495

        #4
        Das von Dir bemängelte Verhalten ist seit über 130 Jahren Tradition in der deutschen Philateliepresse.

        Und Du kommst JETZT damit an?

        Kommentar

        • Juergen Kraft
          Registrierter Benutzer
          • 30.11.2005
          • 1747

          #5
          Bitte um Besinnung

          Hallo,

          ich habe Verständnis dafür, wenn sich ein Betroffener aus aktuellem Anlass in diesem Forum mit diesem Thema meldet.

          In der ersten Antwort wird erst einmal verbal geschimpft, in der zweiten Antwort der Sinn des Beitrags in Frage gestellt, um es zurückhaltend auszudrücken.

          Wer Herrn Hornung nicht kennt, glaubt vielleicht, er habe hier geschrieben um Schleichwerbung zu machen.

          Herr Hornung war der Initiator der Initiative "Pro-Philatelie", die als Ebay-Club bestand, und hat einen fast Vollzeitjob gratis für die Fälschungsbekämpfung geleistet. Sinn der Initiative war u. a. das Angebot von Fälschungen bei Ebay-Briefmarken einzudämmen. Zur der Zeit wurde auch die Stelle für einen Ansprechpartner aus dem Bereich der Philatelie für Ebay-Sicherheit geschaffen. Heute nennt sich das "ebay.watchdog".

          Wer es nicht weiß: die Sache ist keine Erfindung des BdPH, sondern maßgeblich von Herrn Hornung initiiert. Außerdem ist Herr Hornung als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Briefmarken, Mitglied im BPP.

          Ich glaube nicht, dass es angemessen ist, wie bisher auf den Beitrag reagiert wurde.

          Zur Sache selbst wurde fast noch nichts geschrieben. Ich habe aber eine Meinung: Ich bin nicht Betroffen und daher sehe ich es gelassen. Ich halte die Leser für mündig und glaube nicht, dass der Artikel wirklich große Wettbewerbsverzerrungen mit sich bringt. In der Schweiz einkaufen ist kompliziert, auch beim erwähnten Auktionshaus gibt es Fälschungen in den Sammlungen und verschenkt wird auch nichts.
          Zuletzt geändert von Juergen Kraft; 25.07.2007, 17:39.
          Jürgen Kraft, Apt. 17, 38612 El Medano, Tenerife-Sur - Spanien
          Projekt Stempeldatenbank, Stampswiki, Linkdatenbank
          Mitglied BDPH, AIJP (Association Internationale des Journalistes Philatéliques)

          Kommentar

          • Harald Krieg
            Ostafrikasammler
            • 27.06.2003
            • 4789

            #6
            Hallo Herr Hornung,

            ich geben Ihnen da vollkommen recht! Ähnliche Artikel sind mir jetzt mehrfach über das vermutlich gleiche schweizer Auktionshaus wie im aktuellen Fall in der DBZ aufgefallen.

            Ich ärge mich da auch über die fortgesetzte einseitige Werbung im redaktionellen Teil. Handelt es sich beim Artikel im Briefmarken-Spiegel auch um den Autor Gerd H.?

            Kommentar

            • Helmut2006
              Registrierter Benutzer
              • 13.11.2006
              • 125

              #7
              Zitat von erstlesen:

              "Wer Herrn Hornung nicht kennt, glaubt vielleicht, er habe hier geschrieben um Schleichwerbung zu machen.

              Herr Hornung war der Initiator der Initiative "Pro-Philatelie", die als Ebay-Club bestand, und hat einen fast Vollzeitjob gratis für die Fälschungsbekämpfung geleistet. Sinn der Initiative war u. a. das Angebot von Fälschungen bei Ebay-Briefmarken einzudämmen. Zur der Zeit wurde auch die Stelle für einen Ansprechpartner aus dem Bereich der Philatelie für Ebay-Sicherheit geschaffen. Heute nennt sich das "ebay.watchdog".

              Wer es nicht weiß: die Sache ist keine Erfindung des BdPH, sondern maßgeblich von Herrn Hornung initiiert. Außerdem ist Herr Hornung als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Briefmarken, Mitglied im BPP."



              Und die Eigenwerbung des Handels geht weiter !!!

              Es ist unter Werbefachleuten unbestritten, dass redaktionelle Beiträge
              eine weitaus größere Werbewirkung haben als reine Anzeigen.
              Übrigens war ein ähnlicher Artikel auch in der letzten Philatelie und der
              Österreichischen Briefmarkenzeitung (genau Bezeichnung ist mir nicht bekannt).

              Kommentar

              • Universum
                Aerophilatelie
                • 24.03.2005
                • 862

                #8
                Dem gemeinen Sammler kann es doch egal sein,wer wo inseriert - nicht aber dem Händler,der von der Philatelie leben muss.....

                Kommentar

                • Mozart
                  Registrierter Benutzer
                  • 19.02.2007
                  • 1085

                  #9
                  @Helmut 2006

                  Ihr Zitat:
                  Übrigens war ein ähnlicher Artikel auch in der letzten Philatelie und der
                  Österreichischen Briefmarkenzeitung (genau Bezeichnung ist mir nicht bekannt).


                  Die österr. Zeitung die sie meinen heisst "Die Briefmarke".

                  Auf Seite 8 und 9 der Juli Ausgabe ist ein Bericht über das Schweizer Auktionshaus Peter Rapp AG.
                  Allerdings steht dieser Bericht unter der Rubrik "Anzeigen". Verfasser: Peter Rapp und Marrianne Rapp Ohmann.

                  Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen Mitteilen, dass in dieser Ausgabe, Seite 28, auch ein Interview mit Lars Böttger - @deckelmouk, vertreten ist!

                  Kommentar

                  • Briefmarkensammler
                    Viererblockjunky
                    • 03.09.2006
                    • 716

                    #10
                    Ich weiß gar nicht, was die neidgetränkte Wehklagerei von Herrn Thorsten Hartung soll. Fürchtet da jemand um eigenen Umsatz und Kunden ?
                    Die Preise bei Herrn Rapp bestimmt übrigens nicht Herr Rapp, sondern der Kunde, der auf ein ihm gefälliges Los ein Gebot abgibt. Insofern geht auch der Vorwurf eines "weniger an Wettbewerb" ins Leere, selbst wenn der Auktionshausmarkt sich weiter konzentrieren sollte. Da größere Häuser aufgrund des höheren Gesamtumsatzvolumens einen geringeren Gemeinkostenanteil je Los haben, sind diese auch in der Lage mit attraktiveren Nebenkosten zu arbeiten. Von daher ist eine fortschreitende Konzentration auf wenige starke Auktionshäuser im Interesse aller Beteiligten, vor allem jedoch der Sammler und Einlieferer.
                    Dass Herr Rapp in der Briefmarkenpresse sich im besten Licht präsentiert, sei ihm vergönnt. Ganz kostenlos wird das nicht gewesen sein. Die meisten Zeitschriften benötigen diese Einnahmen aus dem redaktionellen Bereich, um konkurrenzfähig zu bleiben.
                    Welche Interessen atp50 vertritt ist mehr als offensichtlich - seine Eigenen !

                    Kommentar

                    • Herbert
                      Registrierter Benutzer
                      • 28.06.2003
                      • 441

                      #11
                      Heute Mittag habe ich mir den Briefmarken-Spiegel in Ruhe durchgesehen. Natürlich ist mir der große Beitrag über ein alpenländisches Auktionshaus aufgefallen. Ich habe in für mich gedanklich sofort als "Werbung" klassifiziert und umgeblättert.

                      Vielleicht geht es vielen so und die Sache hat nicht die Bedeutung, die ihr Fachleute beimessen?

                      Grüße

                      Herbert
                      Briefmarkensammeln im Verein!

                      Kommentar

                      • Lars Böttger
                        www.arge-belux.de
                        • 07.08.2003
                        • 8417

                        #12
                        Ein paar Bemerkungen:

                        1. Vor längerer Zeit gab es eine Riesenaufregung im Forum, dass die "Philatelie" eine nicht auf den ersten Blick als Werbung erkennbare Anzeige von Gärtner aufgenommen hat. Warum jetzt einige Forenmitglieder Torsten "steinigen", kann ich nicht nachvollziehen.

                        2. Rapp betreibt die "Briefmarkenprüfstelle Basel" - muss ich da eigentlich noch viel mehr schreiben? Wenn ich mir ausserdem die Werbung und Prospekte ansehen, dann zielt das alles auf die Anlage von schwarzen Geldern in Briefmarken, die Diskretion der Schweiz wird überbetont...

                        3. Kritik darf und muss sein. Aber blindes Einhergeschlage auf jeden Philatelieprofi, sei er jetzt Händler oder Verbandsprüfer oder beides, das ist sehr schädigend. Das Forum lebt von der Vielfalt! Und von den Erfahrungen eines Profis können wir Laien nur profitieren. Das m.E. beste Philatelieforum in den USA wird in grosser Zahl von Auktionatoren, Händlern und Prüfern frequentiert - und nicht ausschliesslich von Sammlern (die auch noch Kaufgesuche in ihre Signatur einbauen...)

                        Also Kinners, Gang runterschalten, sachlich argumentieren und die Polemik für den Stammtisch aufheben.

                        Beste Sammlergrüsse!

                        Lars
                        www.bdph.de und www.arge-belux.de

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                        • Ludwig
                          Registrierter Benutzer
                          • 25.08.2004
                          • 201

                          #13
                          Eine Hand wäscht die andere?

                          Welche Beziehung hat der Autor des Artikels zum Auktionshaus? Ich erinnere mich auch in der "gelben Zeitung" schon in früheren Jahren solche Beiträge gelesen zu haben. Und wie schon vorher bemerkt, auch in der PHILATELIE war dieser Beitrag. Vielleicht hat ja der Autor nicht nur berufliches Interesse an der Auktion?
                          Im übrigen wird sich künftig die Unterscheidung von Werbung/redaktioneller Beitrag durch die neuen Möglichkeiten des Internets erschweren. Aber Werbung muss doch nicht schlecht sein. Werbung ist auch Information. Jeder muss selbst entscheiden - wie ein Vorschreiber sagte, einfach weitergeblättert - ob und wie er reagiert. Zudem befinden wir uns hier in Höhenregionen (preislisch), die für Normalsammler unerreichbar sind.
                          Aber gucken (auf der website) darf man ja!

                          Gruß
                          Ludwig

                          Kommentar

                          • Briefmarkensammler
                            Viererblockjunky
                            • 03.09.2006
                            • 716

                            #14
                            Zitat von deckelmouk
                            Ein paar Bemerkungen:

                            1. Vor längerer Zeit gab es eine Riesenaufregung im Forum, dass die "Philatelie" eine nicht auf den ersten Blick als Werbung erkennbare Anzeige von Gärtner aufgenommen hat. Warum jetzt einige Forenmitglieder Torsten "steinigen", kann ich nicht nachvollziehen.

                            2. Rapp betreibt die "Briefmarkenprüfstelle Basel" - muss ich da eigentlich noch viel mehr schreiben? Wenn ich mir ausserdem die Werbung und Prospekte ansehen, dann zielt das alles auf die Anlage von schwarzen Geldern in Briefmarken, die Diskretion der Schweiz wird überbetont...

                            3. Kritik darf und muss sein. Aber blindes Einhergeschlage auf jeden Philatelieprofi, sei er jetzt Händler oder Verbandsprüfer oder beides, das ist sehr schädigend. Das Forum lebt von der Vielfalt! Und von den Erfahrungen eines Profis können wir Laien nur profitieren. Das m.E. beste Philatelieforum in den USA wird in grosser Zahl von Auktionatoren, Händlern und Prüfern frequentiert - und nicht ausschliesslich von Sammlern (die auch noch Kaufgesuche in ihre Signatur einbauen...)

                            Also Kinners, Gang runterschalten, sachlich argumentieren und die Polemik für den Stammtisch aufheben.

                            Beste Sammlergrüsse!

                            Lars

                            Lieber Lars,

                            von "Steinigung" des Forenmitglieds atp50 kann hier keine Rede sein. Wenn atp50 (dessen Hintergünde und Interessen wir alle kennen) Herrn Rapp allerdings derartig offen attakiert (ohne das sich dieser hier verteidigen kann) und im Zuge seines Beitrages gleich noch mehr oder minder die Briefmarkenpresse angreift (und indirekt zum Boykott aufruft), muss er sich auf konträre Statements (wie meines) einstellen. Wer hart austeilt, muss hart einstecken.

                            Ich habe nichts gegen die Vielfalt und Symbiose von Sammlern, Händlern und Auktionshäusern. Im Gegenteil: Leben und leben lassen ! Ich sehe auch nicht wo Herr Rapp (und seine mannigfaltigen "Tätigkeiten") gegen diese Philosophie verstoßen. Herr Rapp greift niemand an; zumal nicht in einem öffentlichen Forum, sondern überzeugt - aus meiner Sicht - durch ein durchdachtes und erfolgreiches Geschäftskonzept.

                            Das Kaufgesuch in meiner Signatur verstösst hoffentlich nicht gegen die Forenregeln. Wenn doch, bitte ich um Hinweis. Da ich als privater Sammler keinerlei kommerzielle Interessen habe (ich will einfach nur diese dämliche Posthorn 70 Pfg im gestempelten Viererblock haben ), denke ich mal, dass ich damit niemand auf die Füße gestiegen bin.

                            Kommentar

                            • woma
                              Registrierter Benutzer
                              • 07.04.2004
                              • 125

                              #15
                              Als einer, der mit der von ihm betreuten Fachzeitschrift "philatelie" mehrfach angesprochen wurde, möchte ich doch einige Dinge richtigstellen. Ich denke, dass ich dies auch in meiner Funktion in der AIJP, dem Autoren- und Journalistenverband, durchaus kann.

                              1.) Ich finde generell Torsten Hornungs Anliegen völlig berechtigt. In allen nationalen wie internationalen Zeitschriften, nicht nur in der Philatelie, mehren sich die Fälle von bezahltem PR-Journalismus. Das ist nun aber eine pauschale Aussage, die von Fall zu Fall einzeln zu untersuchen ist. Denn es ist z.B. die Frage, ob eine werbliche Berichterstattung nicht z.B. mit "Anzeige" oder als "Special" o.ä. gekennzeichnet ist. Bei der "philatelie" war dies bei dem Vierseiter der Fall. Oben war dick und für jeden lesbar das Wort "Anzeige" zu lesen. In der Fußzeile war zusätzlich die Adresse der Firma zu lesen, die diesen Text verfasst hat. Wir bekamen die Anzeigen wie üblich als fertige pdf-Datei zugeschickt: es waren ja auch Anzeigen!

                              Hier also von PR-Journalismus zu sprechen, ist insofern falsch, als hier die Redaktion in keiner Weise tätig geworden ist. Jeder Anzeigenkunde hat das Recht, seine Anzeige - bei Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen - so zu gestalten wie er will. Auch im Redaktionsstil bis hin zur Schriftart, vorausgesetzt, das Wort Anzeige ist deutlich lesbar. Das war der Fall. Inwieweit dies bei anderen hier im Forum angesprochenen Fachzeitschriften der Fall war, kann ich nicht beurteilen, weil ich diese - ich bin derzeit in Spanien - nicht vorliegen habe.

                              2.) Die Unterstellung von "Briefmarkensammler": "Dass Herr Rapp in der Briefmarkenpresse sich im besten Licht präsentiert, sei ihm vergönnt. Ganz kostenlos wird das nicht gewesen sein. Die meisten Zeitschriften benötigen diese Einnahmen aus dem redaktionellen Bereich, um konkurrenzfähig zu bleiben." ist ebenfalls falsch. Keine Zeitschrift hat, sofern sie sich korrekt verhält, Einnahmen aus dem REDAKTIONELLEN Bereich! Der verursacht nur Kosten. Wenn ich Reportagen mache, welcher Art auch immer, dann bekomme ich die doch nicht bezahlt! Einnahmen haben Zeitschriften in aller Regel nur aus dem Verkauf der Hefte und den Inseraten.

                              3.) Zu Deckelmouks Hinweis auf eine kritisierte Anzeige von Gärtner, die nicht als solche erkennbar gewesen sein soll, kann ich nur sagen, das habe ich nicht mitbekommen, das hier die "philatelie" gemeint/betroffen war. Hier wäre ich dankbar für einen Quellenverweis, in welchem Heft dies gewesen sein soll.

                              Zur generellen Diskussion möchte ich noch anmerken, dass wir uns durchaus bemühen, die Trennung von freier Redaktion und bezahltem PR-Journalismus aufrecht zu erhalten. Denn auch hier gilt es eindeutig zu trennen: PR ist vieles, z.B. die Neuheiten der Deutschen und anderer Posten, Buchrezensionen, ArGe-Rezensionen etc. - alle haben einen merkantilen Einnahmevorteil davon. Dies ist aber nicht die primäre Absicht, denn diese ist die Information der Leser. Dies wird auch von keinem bezahlt, also ist es auch kein PR-Journalismus.

                              Dies für's erste. Es gibt sicherlich noch mehr Facetten zum Thema. Mit Bezug auf die angesprochene "philatelie" wollte ich aber gerne einiges verdeutlichen.

                              Beste Grüße aus dem sonnigen Spanien,
                              woma

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